eckhart schrieb:Wie willst Du es anstellen, dass die Bevölkerung von den gleichen Themen redet , wenn sich die Bevölkerung streitet?
Und wenn (wie derzeit in den USA) die Bevölkerung gespalten ist?
So weit ist es nämlich hier noch nicht!
Nur hier, wo es noch einen ÖRR gibt, wird er bekämpft!
Der Grund dafür dürfte auf den letzten Seiten dieses Threads klar geworden sein:
Der ÖRR steht einer weiteren Spaltung der Bevölkerung im Weg.
Der ÖRR wird hier nicht bekämpft. Er soll nur gerechter gemacht werden.
McMurdo schrieb:Wie bitte? Das die FDP nur 7 % geholt hat damals und somit selbstverständlich keinen ernsthaften Kanzlerkandidaten?!?
Ich bitte dich. Das ist keine Meinung das ist eine Tatsache.
Die FDP war dennoch in der Lage 2009 fast 15 % der Stimmen zu sammeln, doch darum geht es hier gar nicht, sondern um faire Standards beim politischen Wettbewerb im ÖRR. Die Umfragewerte der FDP lagen zwischenzeitlich bei über 10 %, aber wenn der ÖRR hier vorselektiert, wer denn wirklich zur Wahl steht, dann bildet er das Spektrum nicht korrekt ab, sondern entscheidet schon mal für den Zuschauer wen man eigentlich zu wählen hat.
Deine Argumentation ist die des Bundesligisten, der beim FC Bayern nicht antreten braucht, weil er eh verliert. Das du nicht mal merkst, was das Beispiel Westerwelle 2002 bedeutet und deine persönliche politische Ausrichtung über den Prozess der Entscheidungsfindung stellst, zeigt eigentlich schon, dass der ÖRR bei dir genau das erreicht hat was er wollte.
shionoro schrieb:@Nevrion
Was du als beispiele vorgebracht hast:
EInmal ein link zu einem twitter post ohne originalquelle. Würde ich erstmal wissen wollen, ob das bild nicht fingiert ist. Leider schwirren solche fakes nämlich viel rum.
Dass man guido westerwelle nicht zum kanzlerduell einlädt ist vollkommen richtig. Warum sollte man das tun? Da könnte auch jede kleinpartei verlangen, dort vertreten zu sein. Ich will auch keine afd und linke da sehen.
Heute würde es unfair sein, wenn z.b. die grünen nicht dort sein dürfen, die SPD aber schon. Aber bei Parteien unter 10%? Quatsch.
Dass man den Genderstern spricht, ist eine entscheidung der sendung. Da zwängt niemand etwas auf. Der Genderstern ist ja auch gerade die in der deutschen sprache neutralst mögliche bezeichnung.
Also wo hier jetzt jemand direkt in die rechte ecke gestellt wird, das sehe ich an den beispielen nun wirklich nicht.
Soweit ich weiß wurde der Tweet gelöscht, aber nachdem was vereinzelt nach dem Umweltsau-Oma Lied an Tweets umging und nach einer Sendung im ARD "Wie rassistisch bist du - das Experiment", würde es zu gut ins Schema passen.
Warum sollte man Guido Westewelle 2002 zum Kanzlerduell einladen? Weil er sich dafür als Spitzenkandidat aufgestellt hatte? Weil er einer Partei angehörte, die seit Gründung der BRD permanent im Bundestag vertreten war? Man mag ja sicher sagen können, dass nicht jede außerpalamentarische Opposition mit Kanzlerkandidaten unbedingt zulässig wäre, aber abzustreiten, das der Eingriff des ÖRR in diese Sendung mit Millionenpublikum, keine Auswirkungen auf den Ausgang der Wahl gehabt hat, ist noch naiver als zu glauben Westerwelle hätte ne Chance gehabt.
Wenn die AfD oder die Linke formal einen Kanzlerkandidaten aufstellen, dann wäre dort formal ein Mitwirken an einer solchen Sendung korrekt, weil diese beiden zusammen allein schon ca. 20 % der Wählerschaft vertreten und weitere X % an Stimmen in einer solchen Sendung hinter sich vereinen könnten. Dass du die da nicht sehen willst, hat mit einem fairen politischen Wettbewerb dann nichts mehr zu tun. Du bevorzugst demnach lieber die gelenkte Demokratie.
Beim Thema Genderstern geht es nicht um die Sendung im speziellen, sondern was es bedeuten würde, wozu dieses Schema in der Deutungshoheit führt. Bleibt es bei dieser einen Sendung oder breitet es sich sukzessive aus, bis der Zuschauer schon gar nicht mehr merkt, dass der ÖRR dort eine eigene politische Agenda ausbreitet. Nein, der Genderstein hat nichts mit der neutralst möglichen Bezeichnung zu tun, denn ein Zuschauer ist in der deutschen Sprache immer sowohl männlich als auch weiblich. Kein Deutschlehrer, wird dir vermitteln, dass mit Zuschauer als Begriff nur Männer gemeint sind. Im englischensprachigen Raum gibt es das Problem nicht. Aber lassen wir die inhaltliche Diskussion außen vor und fokussieren uns auf die Wirkung solcher Dinge in einer Szenerie der Deutungshoheit, denn damit wird jeder, der nicht so spricht früher oder später ausgegrenzt, selbst wenn die deutsche Rechtschreibung den Genderstern als grammikalisch falsch ansieht.
Das mit der rechten Ecke sage ich jetzt schon zum 3. mal. Hier hatte ich als Beispiel die Kritiker des ÖRR genannt.