@Nevrion Also mit unserem Bildungsystem ist das diesbzeüglich auch nicht besonders weit her. Dass in den USa leute leiber den ganzen tag fox news oder cnn als ard/zdf schauen und dann von leuten wie hannity in die irre geführt werden, das ist da wohl doch ein ausschlaggebender punkt.
Deutungshoheit hat ein staat immer. Der sagt dir,w as du machen darfst und was nicht und sagt auch, wie gesetze auszulegen sind. Auch eine mehrheitsgesellschaft hat deutungshoheit. In deutschland ist ZUM GLÜCK die Meinung 'der holocaust ist nicht geschehen' nicht gleichberechtigt mit anderen meinungen.
Auch, eine nummer darunter, ist ebenausländerfeindlichkeit nicht gleichberechtigt mit anderen meinungen, ganz de facto. Weil der gesellschaftliche diskurs bestimmte normen beinhaltet.
Diesen diskurs zu moderieren ist aufgabe des ÖR. Das hat nichts damit zu tun, leuten zu sagen, was sie denken sollen. Es hat aber durchaus etwas damit zu tun, die geschehnisse zu berichten UND EINZUORDNEN. Da sitzt bei uns dann eben nicht alex jones oder hannity oder meinetwegen irgendein lefty pundit, der die leute aufpeitscht und jedes ereignis falsch framed, so wie es gerade passt.
Da sitzen dann 5 Leute bei Anne Will und reden halbwegs zivilisiert darüber während da ein moderator sitzt, der bestimmte dinge richtig stellt und den diskurs moderiert.
Das im kleinen ist auch die aufgabe des ÖR im großen: Moderieren, abbilden, eben eine shared reality erschaffen in der alle zusammengehören. Selbst die, die sich streiten. Genau das, was man in amerika nicht macht.
unfehlbar, unmanipulierbar usw. stelle ich ihn nciht da.
Das ist auch unser demokratisches system nicht. ich werde es trotzdem gegenüber diktaturen in schutz nehmen. So wie ich den ÖR in schutz nehme gegenüber der idee, man braucht einen gesellschaftlichen diskurslenker gar nicht und sollte alle in ihren echokammern verrotten lassen.