uatu schrieb:Nope, da muss man nicht lange suchen. Ich bin für eine grundsätzliche Abschaffung, und ich kenne viele Leute, die das genauso sehen. Zwischenzeitliche Kompromisse oder Reformen sollen mir aber auch recht sein, solange sie in die richtige Richtung (deutliche Kostensenkung) gehen. Die Idee eines ÖRR war in der Prä-Internet-Zeit sinnvoll, ist aber inzwischen vollkommen überholt.
Gemeint waren Menschen, die ohne Entgegen kommen die Abschaffung des ÖRR als alternativlos sehen. Da du selbst in deinem Beitrag einen Kompromiss benennst den du auch zustimmen würdest, fällst du nicht in die Kategorie.
Ich glaube zudem auch, dass wenn du als potentieller Nichtnutzer den ÖRR nicht mitfinanzieren müsstest, dann würde es dir wahrscheinlich auch recht sein, wenn dieser durch so eine Reform weiter auf Sendung bleibt, oder?
Bone02943 schrieb:Ich sehe die öffentlich-rechtlichen auch als wesentlichen Pfeiler unserer Gesellschaft.
Klar kann man darüber nachdenken wo es Einsparpotenzial gibt und wie sich die ÖR besser aufstellen um für die Zukunft gewappnet zu sein. Aber die GEZ als solche stelle ich nicht in Frage, ebenso wenig wie den ÖPNV und den Zustand der Straßen.
Es ging mir bei dem Vergleich nur darum, dass jeder gewisse Dinge als für sich unbedeutend ansieht und nicht mittragen will. Der eine kein öffentlich-rechtliches Fernsehen, der nächste keinen ÖPNV und andere(wie ich) keine Steuergeschenke in Form von Subventionen beim Autokauf.
Am Ende aber ist es gut das viele Dinge eben finanziert werden. Ob es einem selbst gerade passt, spielt dabei eine sehr untergeordnete Rolle.
Prinzipiell muss ich einigen Beiträgen hier auch widersprechen, die einfach nur darauf verweisen dass sie kein Bock auf bestimmte Programminhalte haben, denn damit ignoriert man ja wissentlich, dass es andere Programminhalte gibt, die man ggf. durchaus nutzt und für gut befindet. Die Kritik am ÖRR kann sich nicht auf die Programmgestaltung mit Musikantenstadels festmachen. Das geht schon tiefer, aber so weit denkt man selten, bevor man sich nicht ausgiebig mit dem System ÖRR beschäftigt.
Was nun konkret deine Eckpfeiler-Sichtweise betrifft, so ist das lediglich deine persönliche Meinung und Empfindung, aber auf Grundlage von diffusen Gefühlen nimmt man nicht alle Haushalte und Unternehmen in Deutschland unter Zahlungszwang. Man hat die letzten 20 Jahre bereits darüber nachdenken können wo Einsparpotentiale sind, aber das Einzige was einem Effekt eingefallen ist, ist die Umstellung zur Haushaltsabgabe 2013, was den ÖRR massive Mehreinnahmen beschert hat. Auch als Befürworter muss man, wenn man von den Problemen und Schwächen des ÖRR Kenntnis hat, eigentlich seine Stimme ergreifen und die rote Linie ziehen. Sonst sind das nur heuchlerische Phrasen.
Die Vergleiche zur Finanzierung von staatlichen Aufgaben, wie Schulen, Autobahnen und dererlei mag nahe liegen, ist aber unangebracht. Der ÖRR ist kein Staatsintrument, der sich um die Rentenauszahlung aller Bürger dieses Landes kümmert - er ist ein Medienanbieter, wie es sie zu dutzenden in Deutschland und zu tausenden weltweit gibt. Was du hier ein Stück weit als notwendiges Übel präsenierst, wäre im Endeffekt damit gleichzusetzen, dass man unabhängig von Glauben oder Religonszugehörigkeit eine Kirchensteuer zahlen muss, weil die Kirche ja so viel gutes für das Land tut.
Der ÖRR ist verzichtbar für die Menschen in diesem Lande, Staßenbau, Schulen und Renten sind es nicht. Und selbst wenn dem nicht so wäre, so vergisst ein jeder hier schnell den Blick auf die Relation - also ob das Ergebnis, die Mittel rechtfertigt, bei einem Laden, der sich ganz offensichtlich auf Kosten der Beitragszahler, egal wie arm sie auch sind, bereichert haben und nun in üppigen Pensionen leben.