kollateral schrieb:Naja sagen wir mal so. Wenn man Jemanden so lange sagt er wäre der Teufel in Person wird er sich irgendwann dafür halten und auch so agieren, das ist ein Gesetz von Ursache und Wirkung was in der Psychologie aber anscheinend nicht erkannt wird.
Bei Zwangsgeständnissen ist das aber gang und gebe.
Richtig, aber in den 50er Jahren - vor den großen Schulddebatten - wurde darüber geschwiegen und alles ging so weiter wie vorher ...
Wie gesagt, Riskiken und Nebenwirkungen gibt es bei Tabu und Tabubruch
;)Ich gebe dir aber Recht, dass eine von oben eingeimpfte Zwangsspritze nicht viel hilft.
Meiner Meinung nach müsste die NS- Thematik anders angegangen werden, v. a. auf der Grundlage von Philosophie und Psychologie bzw. der Wahrnehmung der damals lebenden Menschen.
Sicher würden diese Debatten auch an Tabus rütteln, aber nicht in einem relativierenden Sinne.
Ich kann mir die Situation damals besser vor Augen führen, wenn ich einen Mikrokosmos (sagen wir ein Dorf und das angrenzende Arbeitslager) genauer unter die Lupe nehme, das Leben vor der NS- Herrschaft, die Veränderungen nach der Machtergreifung, die Erziehungsanstalten, die Wirtschaft, das Wegschauen oder die "Ahnungslosigkeit" und "Schweigen" nach dem Krieg als durch abstrakte Zahlen im Millionenbereich oder durch tote Denkmäler und Museen.
Aber die meisten Kritiker der Holocaustkeule wollen den Holocaust ja auch nicht SO aufarbeiten, das ist sogar schmerzvoller, weil man erkennt, dass es unsere eigenen Omas und Opas waren, die diesen Tunnelblick hatten und dass wir ihn vlt auch gehabt hätten bzw. sogar immer noch haben.
Sie wollen sich nur von der Schuld befreien, die sie mit oder ohne Tabu empfinden, und nicht Gefahr laufen, bei rechten Äußerungen und Denkweisen mit den Nazis verglichen zu werden.
Die meisten, nicht alle ...