Link: www.rbi-aktuell.de (extern) (Archiv-Version vom 24.10.2005)Hurricanes - Klimawechsel
Bush läßt verzweifelt leugnen
Von Elmar Getto
Angesichts der zwei verheerenden Hurricanes Katrina und Rita, die jeweils die Südküste der USA am Golf von Mexiko getroffen haben, verstärkten sich erneut die Warnungen von Hunderten von Wissenschaftlern, daß die allgemeine weltweite Erwärmung, die im wesentlichen von den Menschen gemacht ist, zu einer Klimakatastrophe führen wird, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert und der Ausstoß von Kohlendioxid begrenzt wird. Von Seiten der offiziellen USA wurde dagegen jetzt erneut behauptet, es gäbe keinen solchen Zusammenhang. Was ist richtig?
Die US-Regierung und die hinter ihr stehenden Öl- und Energie-Konzerne bezahlen eine Anzahl sogenannter Wissenschaftler, die in regelmäßigen Abständen irgendwelche abstrusen Theorien aufstellen müssen, mit denen angeblich diese wissenschaftlich feststehenden Tatsachen widerlegt werden.
Eine dieser Theorien ist z.B., daß die gegenwärtig gemessene weltweite Erwärmung nicht auf die Erhöhung des CO2-Gehaltes der Luft zurückzuführen sei, sondern auf langzeitlichen Schwankungen der Sonnenergie, die von den Menschen nicht beeinflußt werden könne. Zwar brachten sie dafür keinerlei Beweise, aber die Theorie allein war schon vielen Maistream-Medien der westlichen Welt die Erwähnung wert.
Eine andere dieser absurden Theorien, die immer nur von Maßnahmen abhalten sollen, die den Maximalprofit bestimmter Konzerne gefährden könnten, ist die, daß es in Wirklichkeit gar keine weltweite Erwärmung gäbe. Die Daten der mit Ballonproben gewonnenen Temperaturmessungen zeigten keine solche Erwärmung. Inzwischen hat sich herausgestellt, daß die mit Ballons gemessenen Temperaturen lediglich falsch umgerechnet wurden. Ging man korrekt vor, zeigten sie die gleiche Erwärmung wie alle anderen Messungen.
Ein anderer Teil der dafür bezahlten „Wissenschaftler" negiert nicht die Erwärmung und auch nicht die Treibhausgase als Ursache, versucht aber, die daraus resultierende Umwelt- und Klimakatastrophe abzuleugnen. Mit so absurden Argumenten, wie es sei doch schön, wenn es ein bißchen wärmer würde und indem man für jede nachgewiesenen konkrete Klimaveränderung irgendwelche anderen Ursachen erfindet, wird versucht, die Glaubwürdigkeit der seriösen Wissenschaftler zu untergraben. Die westlichen Mainstream-Medien helfen dabei nach Kräften.
So müssen die offiziellen Klimaforscher der USA in den staatlichen Organisationen NHC (National Hurricane Center) und NOAA (National Oceanic and Athmospheric Administration) beständig leugnen, daß die Häufung von Hurricanes und Erhöhung deren Intensität auf die globale Erwärmung zurückzuführen sei. Ein Mr. Mayfield vom NHC hat gerade einmal wieder diesen Zusammenhang bei einer Anhörung des US-Kongresses verneint. Die Medien berichteten sofort davon, ohne der Theorie nachzugehen, die diese Organisationen benutzen, um ihre Behauptungen scheinbar zu belegen.
So konnte man z.B. auf der Nachrichtenseite von yahoo.de diese Meldung lesen, wobei nicht erwähnt wurde , daß jener Mayfield ein Angestellter von Präsident Bush ist, der natürlich sofort seinen Job verlöre, würde er anderes sagen. Stattdessen wird er als „Experten" (in der Mehrzahl!) bezeichnet. „Die Experten" sagen dies, wird berichtet. So wird der Leser an der Nase herumgeführt.
Um zum Ergebnis zu kommen, daß der eindeutig nachzuweisende Anstieg der Zahl und Schwere der Stürme in der Bandbreite der Schwankungen untergeht, benutzt man einen billigen Trick: Man bezieht einfach alle weltweiten tropische Wirbelstürme, unabhängig von ihrer Stärke und ob sie überhaupt zu Hurricanes oder Typhoons werden, in die Betrachtung ein und kommt dann zu der Zahl von etwa 90 pro Jahr. Dann entdeckt man einen scheinbaren Zyklus von etwa 50 Jahren, in dem diese Zahl hoch oder niedrig sei und erklärt schließlich, im Moment sei nur wieder einer dieser Zyklen mit einem Hoch dran.
Läßt man auf diese Art und Weise die Frage der Intensität völlig unbeachtet, kommt man tatsächlich zu dem Schluß, daß seit Anfang der systematischen Aufzeichnungen etwa 90 plus minus 10 tropische Wirbelstürme pro Jahr vorkommen. Manchmal folgen mehrere Jahre mit annähernd 100 solcher Stürme aufeinander und auch manchmal mehrere Jahre mit annähernd 80. Daraus konstruiert man dann unter Beleidigung jeder statistischen Auswertung einen 50-Jahres-Zyklus und sagt, jetzt sei eben mal wieder die 100-Reihe dran.
Tatsächlich gibt es im jetzigen weltweiten Klimageschehen bisher nur 6 Stellen im Meer (die sogenannten Hurricane-Küchen), wo während der Sommer-Saison aufgrund der intensiven Sonneneinstrahlung und des warmen Oberflächenwassers tropische Wirbelstürme entstehen können - und sie entstehen dort auch ununterbrochen. Dabei ist einer dieser Orte im Atlantik, zwei im Indischen Ozean und drei im Pazifik.
Ist an einem solchen Ort einer der Stürme abgezogen, braucht es wieder eine Zeit intensiver Sonneneinstrahlung, bis das Oberflächenwasser erneut soweit aufgeheizt ist, daß heftige Aufwinde warmer feuchter Luft entstehen und damit der Entstehungsprozeß eines neuen tropischen Wirbelsturms eingeleitet wird. Das sagt logischerweise, daß die Gesamtzahl solcher tropischer Stürme einfach nach oben und unten begrenzt ist und nur eine geringe Schwankung aufweisen wird. In anderen Worten: An jedem der sechs Orte ist während der Saison im Durchschnitt Zeit für das Entstehen von zwischen 13 und 17 tropischen Wirbelstürme.
Erst wenn in der Zukunft neue Orte der Entstehung tropischer Wirbelstürme auftreten werde, z. B. auch im Südatlantik, kann diese absolute Zahl sich deutlich erhöhen. Diese Zukunft hat allerdings schon begonnen. Im Jahr 2004 ist erstmals im Südatlantik ein Hurricane entstanden, der das brasilianische Festland auf der Höhe des Bundestaates Santa Catarina erreicht hat.
Solange die Gesamtzahl der möglichen tropischen Wirbelstürme aufgrund der geographischen Gegebenheiten begrenzt ist, muß man natürlich die Auswertung, ob es eine Intensivierung gibt, an der Intensität dieser Stürme messen. So verebben die Mehrheit dieser Stürme eben auf dem offenen Meer, ohne je Land erreicht zu haben, und/oder ohne je Windgeschwindigkeiten erreicht zu haben, die sie zu Hurricanes machen. Andere erreichen zwar Land, aber lediglich als Unwetter mit Windgeschwindigkeiten unter 120 km/h, also maximal als „Tropische Stürme".
Was nun beobachtet werden kann und was auf die Entstehung einer weltweiten Klimakatastrophe hinweist, ist, daß die Intensität dieser Stürme und damit die Zahl derer, die überhaupt Hurricanes und Typhoons werden, in den letzten 25 Jahren deutlich angestiegen ist, zunächst langsam und noch innerhalb der natürlichen Schwankungen, dann schneller und statistisch signifikant außerhalb der Schwankungen.
Dies ist auch naheliegend, denn es wurde schon zweifelsfrei nachgewiesen, daß die Intensität der Hurricanes von der Oberflächentemperatur des Wassers abhängt, das ihre Energie ausmacht. Immer wenn diese Oberflächentemperatur 26 ºC oder mehr erreicht, kann dort ein Hurricane entstehen (wenn die anderen Umstände vorhanden sind) bzw. ein dort darüberziehender Hurricane kann aus diesem Wasser Energie zur Verstärkung seiner Winde ziehen.
So sagt auch die Website der NOAA: „There are on average six Atlantic hurricanes each year; over a three-year period, approximately five hurricanes strike the United States coastline from Texas to Maine." „Im Durchschnitt gibt es 6 Hurricanes im Atlantik in jedem Jahr, ungefähr fünf Hurricanes erreichen die Küste der Vereinigten Staaten von Texas bis Maine in einer Periode von 3 Jahren."
Damit gibt die Behörde auf ihrer eigenen Website die Anhaltspunkte für das Widerlegen ihrer Theorie von den 50-Jahres-Zyklen. 5 Hurricanes in drei Jahren, die so stark sind, daß sie (als Hurricanes) die Küste der USA erreichen, das ist also ein Schnitt von 1,67 pro Jahr. Aber in den Jahren 2004 und 2005 haben bis jetzt bereits jeweils vier Hurricanes die Küsten unseres großen Freundes jenseits des Atlantik heimgesucht (und die diesjährige Saison ist noch nicht zu Ende). Zwei aufeinanderfolgende Jahre um 240% über dem Durchschnitt, das ist allerdings keine natürliche Schwankung mehr.
Im Einzelnen hat rbi-aktuell bereits in einem früheren Artikel den Nachweis geführt, daß ein solcher deutlicher Anstieg der Intensität wirklich stattgefunden hat:
Quelle: rbi-aktuell.de