Cthulhus_call schrieb:Es heisst zwar, auf Schuldenbergen kann man nicht spielen, aber auf maroder Infrastruktur eben auch nicht. Jeder Euro den wir jetzt nicht investieren, wird uns mehrfach auf die Füße fallen.
Wir haben auch ein gewisses neurotisches Verhältnis zu Schulden, es ist doch nicht so, das irgendwann der Gerichtsvollzieher bei jedem Kind an die Tür klopft und auf einmal alle Schulden zurück verlangt. So funktionieren Staatsschulden einfach nicht. Zumal sich Investitionen in Infrastruktur auch auszahlen.
Ich habe gerade versucht, mich in das Thema einzulesen.
Das ist aber fürchterlich kompliziert.
Alles was man macht, hat "unerwünschte Nebenwirkungen" an anderen Stellen.
Eine hohe Aufnahme neuer Staatsschulden, mündet in einer höheren Rendite von Bundesanleihen. Das hinwiederum treibt die Bauzinsen und Zinsen für Immobilienerwerb für Privatpersonen in die Höhe, da diese sich an den Renditen langfristiger Anleihen orientieren.
Da platzt also der Traum vom eigenen Haus, sehr vieler Menschen in Deutschland.
Die Baubranche könnte das verschmerzen, da sie im selben Zug an den vielen Infrastrukturmaßnahmen verdienen kann.
Da die Sanierung von Infrastruktur aber viele Handwerker/Bauarbeiter binden wird, gibt es für die private Nachfrage, den nächsten "Schlag in die Magengrube".
Verfügbare Handwerker werden noch stärker zur "Mangelware" und die Inanspruchnahme ihrer Dienste noch teurer, als ohnehin schon.
Die Knappheit an Arbeitsressourcen, lässt sich durch Schuldenaufnahme eben nicht beheben. Wenn keiner mehr da ist, den man für eine Dienstleistung bezahlen kann.
Und zum Schluß....Man muss begleitend die Genehmigungsverfahren für Bauprojekte massiv beschleunigen. Was nützen einem bereitstehende finanzielle Mittel, wenn man sie aufgrund noch nicht erteilter Genehmigung, noch gar nicht verbauen darf ?