Arktis, wem gehört sie?
02.08.2007 um 01:38so anhängender text ist nicht von mir ... der ist zitiert von "T-Online.de"! bevor wieder mein beitrag gelöscht wird ;) ... aber wer zuerst kommt mal zuerest, oder? wenn russen dort zuerst, dann gehörts denen ;)
Die russische Expedition zum Meeresboden unter dem Nordpol steht kurz vor dem Ziel - der Kampf um die Ressourcen beginnt. Andere Staaten erheben Anspruch auf das Gebiet, russische Medien berichten über angebliche NATO-Aufklärungsflüge, schon ist von einem Kalten Krieg in der Arktis die Rede.
Studie Arktis schon 2020 eisfrei?
Zum Vergleichen Die Arktis 1979 und 2005
Erster Test erfolgreich verlaufen
Es dürfte einer der bizarrsten und gewagtesten Trips in der Geschichte der Polarforschung sein: Russische Mini-U-Boote sollen vier Kilometer tief unter den Nordpol tauchen und eine Flagge zum Meeresboden bringen. Einen Test-Tauchgang haben die beiden U-Boote "Mir 1" und "Mir 2" am vergangenen Sonntag bereits erfolgreich abgeschlossen. Die russische Nachrichtenagentur "Itar-Tass" zitierte einen der Piloten mit den Worten, es sei das erste Mal gewesen, dass ein Forschungs-U-Boot unter dem polaren Eispanzer operiert habe.
"Die Arktis ist russisch"
Zwar deklariert der Kreml die Ausfahrt des Forschungsschiffs "Akademik Fjodorow" und eines Eisbrechers als wissenschaftliche Expedition. Doch der politische Hintergrund dürfte eine mindestens ebenso große Rolle spielen: Die Russen erheben aggressiv Anspruch auf das vermutlich rohstoffreiche Gebiet. Durch den Klimawandel und das schmelzende Packeis wird es immer leichter zugänglich. "Die Arktis ist russisch", sagte Artur Tschilingarow, Leiter der Expedition und Russlands bekanntester Polarforscher. "Wir müssen beweisen, dass der Nordpol eine Erweiterung des russischen Kontinentalschelfs ist."
Schiffe kurz vor dem Ziel
Inzwischen steht die Mission kurz vor dem Ziel: Am heutigen Mittwoch hieß es, der Eisbrecher "Rossiya" und die "Akademik Fjodorow" seien nur noch rund 160 Kilometer vom Nordpol entfernt und würden ihn noch vor dem Abend erreichen. Am arktischen Meeresboden warten wahrscheinlich enorme Reichtümer: Die Russen erheben Anspruch auf ein Gebiet von rund 1,2 Millionen Quadratkilometern rund um den Nordpol, das Schätzungen zufolge etwa zehn Milliarden Tonnen Öl und Gas enthalten könnte.
Bodenproben sollen Ansprüche belegen
Die Russen begründen ihre Forderung mit der Behauptung, der russische Kontinentalschelf setze sich bis unter den Nordpol fort - in Gestalt des Lomonossow-Rückens, einer unterseeischen Gebirgskette. "Mir 1" und "Mir 2" sollen am Meeresboden Proben sammeln, die das beweisen. Eine der Herausforderungen wird sein, die Boote genau an der Stelle auftauchen zu lassen, wo zuvor ein Loch in die Eisdecke gerissen wurde.
Fünf Staaten melden Besitzrechte an
Außer den Russen sind auch andere Staaten an den Rohstoffen der Arktis interessiert. Die Dänen wollen wissenschaftlich beweisen, dass der Lomonossow-Rücken zu Grönland und die Arktis damit ihnen gehört. Thorkild Meedom vom dänischen Forschungsministerium sagte der Zeitung "The Scotsman", dass Wissenschaftler an Bord zweier Eisbrecher derzeit das Nordpolarmeer kartierten. Auch die USA, Kanada und Norwegen besitzen Gebiete innerhalb des Nordpolarkreises. Nach internationalem Recht dürfen sie innerhalb der 200-Meilen-Zone vor ihren Küsten wirtschaftlich tätig werden.
Kanada will sein Territorium schützen
Nach dem Geschmack dieser Staaten gehen die Russen deutlich zu forsch vor. Schon mehren sich die Zeichen einer künftigen Konfrontation. Kanada etwa will umgerechnet rund fünf Milliarden Euro für den Bau von acht Patrouillenschiffen ausgeben. Premierminister Stephen Harper kommentierte das mit markigen Worten: "Bei der Verteidigung der Souveränität unseres Landes ist nichts so wichtig wie der Schutz von Kanadas territorialer Integrität." Das gelte insbesondere in Zeiten steigender Öl-, Gas- und Mineralienpreise.
Experten fürchten Kalten Krieg
Experten malen bereits Szenarien aus dem Kalten Krieg an die Wand. "Warum schickt Großbritannien U-Boote in arktische Gewässer? Weil es sich die Möglichkeit bewahren will, der russischen Bedrohung entgegenzutreten", sagte Rob Huebert vom Centre for Military and Strategic Studies in Calgary der britischen Zeitung "The Observer". Der Kampf um die Arktis könne "sehr hässlich" werden. "Die Russen bauen ihre Marine gerade neu auf. Sie haben zum ersten Mal seit 1987 wieder ein U-Boot in Dienst gestellt und drei weitere geordert."
Nato soll Expedition beobachtet haben
Im Luftraum über dem Nordpol ist schon jetzt einiges los. Bilder russischer Fernsehsender zeigten vergangene Woche Flugzeuge über der "Akademik Fjodorow", bei denen es sich angeblich um Aufklärungsmaschinen der Nato gehandelt haben soll - unabhängig überprüft sind diese Informationen jedoch nicht. Die Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtete unter Berufung auf das Moskauer Verteidigungsministerium, dass russische strategische Bomber im August am Nordpol Marschflugkörper abfeuern und Bombenangriffe üben würden.
Russland hat angeblich Großes vor
Wladimir Massorin, der Chef der russischen Seestreitkräfte, habe Großes angekündigt: In 20 Jahren werde die russische Marine die zweitstärkste der Welt sein. Massorin stellte demnach auch die - freilich nicht sehr glaubwürdige - Behauptung auf, Russland werde dann über nicht weniger als sechs Flugzeugträger-Kampfgruppen verfügen.
Milliarden für Wiederaufrüstung
Vieles deutet allerdings darauf hin, dass der Kreml seine Seestreitkräfte massiv aufstocken will. Bis 2015 will Moskau laut "RIA Nowosti" umgerechnet rund 140 Milliarden Euro in die Wiederaufrüstung stecken, ein Viertel davon in den Bau neuer Schiffe. Die Nachrichtenagentur zitierte Vize-Premierminister Sergej Iwanow mit den Worten, Russland werde bis 2030 die Produktion von Kriegsschiffen um 50 Prozent steigern. "Wir bauen praktisch schon jetzt so viele Schiffe wie zu Zeiten der Sowjetunion."
Die russische Expedition zum Meeresboden unter dem Nordpol steht kurz vor dem Ziel - der Kampf um die Ressourcen beginnt. Andere Staaten erheben Anspruch auf das Gebiet, russische Medien berichten über angebliche NATO-Aufklärungsflüge, schon ist von einem Kalten Krieg in der Arktis die Rede.
Studie Arktis schon 2020 eisfrei?
Zum Vergleichen Die Arktis 1979 und 2005
Erster Test erfolgreich verlaufen
Es dürfte einer der bizarrsten und gewagtesten Trips in der Geschichte der Polarforschung sein: Russische Mini-U-Boote sollen vier Kilometer tief unter den Nordpol tauchen und eine Flagge zum Meeresboden bringen. Einen Test-Tauchgang haben die beiden U-Boote "Mir 1" und "Mir 2" am vergangenen Sonntag bereits erfolgreich abgeschlossen. Die russische Nachrichtenagentur "Itar-Tass" zitierte einen der Piloten mit den Worten, es sei das erste Mal gewesen, dass ein Forschungs-U-Boot unter dem polaren Eispanzer operiert habe.
"Die Arktis ist russisch"
Zwar deklariert der Kreml die Ausfahrt des Forschungsschiffs "Akademik Fjodorow" und eines Eisbrechers als wissenschaftliche Expedition. Doch der politische Hintergrund dürfte eine mindestens ebenso große Rolle spielen: Die Russen erheben aggressiv Anspruch auf das vermutlich rohstoffreiche Gebiet. Durch den Klimawandel und das schmelzende Packeis wird es immer leichter zugänglich. "Die Arktis ist russisch", sagte Artur Tschilingarow, Leiter der Expedition und Russlands bekanntester Polarforscher. "Wir müssen beweisen, dass der Nordpol eine Erweiterung des russischen Kontinentalschelfs ist."
Schiffe kurz vor dem Ziel
Inzwischen steht die Mission kurz vor dem Ziel: Am heutigen Mittwoch hieß es, der Eisbrecher "Rossiya" und die "Akademik Fjodorow" seien nur noch rund 160 Kilometer vom Nordpol entfernt und würden ihn noch vor dem Abend erreichen. Am arktischen Meeresboden warten wahrscheinlich enorme Reichtümer: Die Russen erheben Anspruch auf ein Gebiet von rund 1,2 Millionen Quadratkilometern rund um den Nordpol, das Schätzungen zufolge etwa zehn Milliarden Tonnen Öl und Gas enthalten könnte.
Bodenproben sollen Ansprüche belegen
Die Russen begründen ihre Forderung mit der Behauptung, der russische Kontinentalschelf setze sich bis unter den Nordpol fort - in Gestalt des Lomonossow-Rückens, einer unterseeischen Gebirgskette. "Mir 1" und "Mir 2" sollen am Meeresboden Proben sammeln, die das beweisen. Eine der Herausforderungen wird sein, die Boote genau an der Stelle auftauchen zu lassen, wo zuvor ein Loch in die Eisdecke gerissen wurde.
Fünf Staaten melden Besitzrechte an
Außer den Russen sind auch andere Staaten an den Rohstoffen der Arktis interessiert. Die Dänen wollen wissenschaftlich beweisen, dass der Lomonossow-Rücken zu Grönland und die Arktis damit ihnen gehört. Thorkild Meedom vom dänischen Forschungsministerium sagte der Zeitung "The Scotsman", dass Wissenschaftler an Bord zweier Eisbrecher derzeit das Nordpolarmeer kartierten. Auch die USA, Kanada und Norwegen besitzen Gebiete innerhalb des Nordpolarkreises. Nach internationalem Recht dürfen sie innerhalb der 200-Meilen-Zone vor ihren Küsten wirtschaftlich tätig werden.
Kanada will sein Territorium schützen
Nach dem Geschmack dieser Staaten gehen die Russen deutlich zu forsch vor. Schon mehren sich die Zeichen einer künftigen Konfrontation. Kanada etwa will umgerechnet rund fünf Milliarden Euro für den Bau von acht Patrouillenschiffen ausgeben. Premierminister Stephen Harper kommentierte das mit markigen Worten: "Bei der Verteidigung der Souveränität unseres Landes ist nichts so wichtig wie der Schutz von Kanadas territorialer Integrität." Das gelte insbesondere in Zeiten steigender Öl-, Gas- und Mineralienpreise.
Experten fürchten Kalten Krieg
Experten malen bereits Szenarien aus dem Kalten Krieg an die Wand. "Warum schickt Großbritannien U-Boote in arktische Gewässer? Weil es sich die Möglichkeit bewahren will, der russischen Bedrohung entgegenzutreten", sagte Rob Huebert vom Centre for Military and Strategic Studies in Calgary der britischen Zeitung "The Observer". Der Kampf um die Arktis könne "sehr hässlich" werden. "Die Russen bauen ihre Marine gerade neu auf. Sie haben zum ersten Mal seit 1987 wieder ein U-Boot in Dienst gestellt und drei weitere geordert."
Nato soll Expedition beobachtet haben
Im Luftraum über dem Nordpol ist schon jetzt einiges los. Bilder russischer Fernsehsender zeigten vergangene Woche Flugzeuge über der "Akademik Fjodorow", bei denen es sich angeblich um Aufklärungsmaschinen der Nato gehandelt haben soll - unabhängig überprüft sind diese Informationen jedoch nicht. Die Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtete unter Berufung auf das Moskauer Verteidigungsministerium, dass russische strategische Bomber im August am Nordpol Marschflugkörper abfeuern und Bombenangriffe üben würden.
Russland hat angeblich Großes vor
Wladimir Massorin, der Chef der russischen Seestreitkräfte, habe Großes angekündigt: In 20 Jahren werde die russische Marine die zweitstärkste der Welt sein. Massorin stellte demnach auch die - freilich nicht sehr glaubwürdige - Behauptung auf, Russland werde dann über nicht weniger als sechs Flugzeugträger-Kampfgruppen verfügen.
Milliarden für Wiederaufrüstung
Vieles deutet allerdings darauf hin, dass der Kreml seine Seestreitkräfte massiv aufstocken will. Bis 2015 will Moskau laut "RIA Nowosti" umgerechnet rund 140 Milliarden Euro in die Wiederaufrüstung stecken, ein Viertel davon in den Bau neuer Schiffe. Die Nachrichtenagentur zitierte Vize-Premierminister Sergej Iwanow mit den Worten, Russland werde bis 2030 die Produktion von Kriegsschiffen um 50 Prozent steigern. "Wir bauen praktisch schon jetzt so viele Schiffe wie zu Zeiten der Sowjetunion."