Allmy-Wahlbarometer - Wen würdet Ihr wählen?

Geht ein bisschen unter nach der letzten Bundestagswahl, aber in Hamburg war heute Bürgerschaftswahl.

SPD 34%
Grüne 18%
CUD 20%
Linke 11%
AfD 8%
FDP 2%
BSW 2%
(Volt - nur lustig wegen den FDP Zahlen 3%)

Warum stelle ich das in diesen Thread rein? Ich möchte damit mal aufzeigen, das wir stand 2023 in Hamburg einen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund von 40%, deutlich mehr als der Bundesschnitt, ca 4xmal so hoch wie in Thüringen.

Dh wir leben mit Migranten jeden Tag. Statistisch ist mehr als jeder dritte Mitmensch hier ein Migrant, bzw Nachkomme.

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen - in keinem der AfD-Länder gibt es nur ansatzweise eine so hohe Migrantenquote, hier haben die Menschen am meisten Angst vor Migranten.

Ich glaube bei uns liegt es daran das die Wirtschaft läuft, das die Stadt läuft, das es den Menschen einigermaßen gut geht. Aber um das zu erreichen braucht eben nicht die AfD, sieht man in Hamburg ja ganz ausgezeichnet. Die Hamburger Regierung ist nun auch keine Regierung die immer wieder rumpoltert, sondern macht ihr Sache gut für die Bürger und wird dadurch honoriert.

Die AfD sind leider nur Polemiker, die keine wirklichen Wirtschaftsideen haben, ihre Programme wenn überhaupt nur durch Remigration finanzieren können, dabei vergessen, das dann die Wirtschaft erst recht abschmiert, weil keiner da ist der prekäre Jobs animmt usw.

Wie sagte eine Mitforistin heute zu mir? Hamburg bleibt stabil :)

cejar schrieb:Dh wir leben mit Migranten jeden Tag. Statistisch ist mehr als jeder dritte Mitmensch hier ein Migrant, bzw Nachkomme.

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen - in keinem der AfD-Länder gibt es nur ansatzweise eine so hohe Migrantenquote, hier haben die Menschen am meisten Angst vor Migranten.

Es verwundert gar nicht. Ich entsinne mich (nicht namensscharf) an einen Artikel oder Bericht der gerade den historischen Handelsstädten eine größere multi-ethnische oder multi-kulturelle Akzeptanz unterstellt, da man einfach schon lange einen internationalen Austausch erlebte. Städte wie Köln sind da auch ähnlich.

Man hatte einfach mit unterschiedlichen Menschen face-to-face und direkt zutun statt wie etwa in isolierteren homogeneren Provinzen und Landkreisen keine persönlichen Berührungspunkte zu haben und dann ggf. nur die Horrornachrichten mitzukriegen, die ein einseitiges Bild fördern.

Natürlich birgt manche Pluralität auch Konfliktpotentiale und Probleme aber offenkundig ist der Untergang der Zivilisation, den manche ständig heraufbeschwören, nicht ansatzweise eingetreten. Zugleich haben sich schon weitaus homogenere Gesellschaften aus allen und keinen Gründen untereinander die Köpfe eingeschlagen, für Politik, Ideologie oder sonst was.

cejar schrieb:Die AfD sind leider nur Polemiker, die keine wirklichen Wirtschaftsideen haben, ihre Programme wenn überhaupt nur durch Remigration finanzieren können, dabei vergessen, das dann die Wirtschaft erst recht abschmiert, weil keiner da ist der prekäre Jobs animmt usw.

Das ist die ironische Pille, die den ganzen AfD-Fokus auf Remigration zum Rohrkrepierer werden lässt.

Und mit Remigration ist hier offenkundig auch seitens jener offenkundig nicht die Rede von den paar (5-stellige Zahl glaube ich?) Ausreisepflichtigen die bekannt sind; wenn AfD'ler und Fanboys von "millionenfacher" Remigration reden, meinen sie offenkundig etwas, was in Richtung ethnischer und / oder kultureller Säuberungen geht.

Das heißt es würden dann auch millionen Jobs wegfallen. Gerade halt die Prekären, die man Flüchtlingen und Wirtschaftsmigranten usw. eher zubilligt als sie denn selbst zu machen weil man sich gelinde gesagt zu fein dafür wäre.

Man müsste auch mangels großer eigener Geburtenrate bundesweit die Wirtschaft und die Angebote runterskalieren bzw. könnte vmtl. noch weniger mithalten - international und so. Weil kleinere Volkswirtschaft. Mit (Fach-)Kräftemangel.

Studien gehen von einer bis zu 6-stelligen Zahl an Migranten aus die man jedes Jahr bräuchte um ein gewisses Level zu halten.

Machen wir uns nichts vor: Die AfD würde, wenn sie alles machen könnte, entweder schädliche Politik betreiben wenn sie das konsequent durchziehen würde. Oder vielmehr zeichnet sie falsche Narrative und lügt in gewisser Weise vorsätzlich oder fahrlässig die Wählergruppen an weil sie am Ende nicht all-in gehen würde, könnte.

Es würde vermutlich dann auch etwas Aktionismus geben und mehr versuchter Fokus auf Unterbindung illeg. Migration, aber die große "Säuberung" oder das wegmobben von Millionen sehe ich nicht. Das gleiche Problem haben die USA ja teilweise jetzt auch.

Man kann halt nicht alles haben und muss dann umso mehr in den sauren Apfel beißen, desto stärker und konsequenter man seine radikalen Ansätze verfolgen will. So sehe ich das zumindest grob und kritisch. Andere reden sich das vielleicht ja schön.

cejar schrieb:das die Wirtschaft läuft, das die Stadt läuft, das es den Menschen einigermaßen gut geht. Aber um das zu erreichen braucht eben nicht die AfD, sieht man in Hamburg ja ganz ausgezeichnet.

Dafür ist die Linke dort stärker.
In Hamburg gibt es auch einiges an Problemen.
Ich erinnere mich noch an die Hausbesetzungen früher, die Krawalle jedes Jahr...Großes Problem sind wie in anderen Großstädten auch hier die Mieten, unter anderem...

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/168606/umfrage/meinung-ueber-die-wichtigsten-politischen-probleme-in-hamburg/

cejar schrieb:Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen - in keinem der AfD-Länder gibt es nur ansatzweise eine so hohe Migrantenquote, hier haben die Menschen am meisten Angst vor Migranten.

Es gibt auch in Hamburg sowie in vielen anderen westdeutschen Großstädten genug Menschen, denen die Auswirkungen verfehlter Migrationspolitik auf- und missfällt, sei es, dass man immer mehr Gegenden insbesondere abends lieber meidet oder aber die Grundschulklasse mit 80-90 Prozent Migrantenanteil. Diese Menschen ziehen vielfach aus den Städten ins Umland. So erklärt sich auch dieses Stadt-Land-Gefälle bei der AfD-Wählerzustimmung. Der großstädtische Zuzug wiederum besteht mehr aus Personen, die gerade die Nähe zu Multi-Kulti, schmuddeligen Kiezen und linken Milieus suchen. Überzeugte AfD-Wähler kämen gar nicht auf die Idee, dort hinzuziehen. Unter diesen Umständen geht es für die AfD in Großstädten eben langsamer vorwärts, als auf dem Land.

cejar schrieb:Ich glaube bei uns liegt es daran das die Wirtschaft läuft, das die Stadt läuft, das es den Menschen einigermaßen gut geht.

Das ist auch mit der wichtigste Grund, weil alles andere, wie Sozialees, Kultur, Bildung, Sicherheit, etc davon abhängt. Völlig wurscht wie divers die Gesellschaft ist. Besoners Kultur wird massiv überschätzt. Im Osten herrscht relative Armut und damit auch ein gewisser Mangel an oben genannten Stabilisatoren. Das bedeutet mehr Konkurrenz der Gruppen untereinander, wobei die mit der schwächsten Lobby tendenziell den meisten Druck abbekommen. Das sind halt Zugezogene der untersten Klasse. Darauf bauen die Radikalen ihr Geschäftsmodell. That easy..

cejar schrieb:Aber um das zu erreichen braucht eben nicht die AfD,

Ne, aber mehr Demokratie, sonst ändert sich im Osten nicht ausreichend viel und auch nicht ausreichend schnell, weil die Blockaden in allen Parlamenten kaum ein Fortkommen ermöglichen.

Interessanterweise glauben viele, dass das autoritäre Kräfte auch könnten, weil sie auf weniger Menschen Rücksicht nehmen müssen. Haben aber nicht auf dem Zettel, dass genau deshalb die Menschen pissig werden, und die ganze Gesellschaft destabilisiern, was man mit Gewalt unterdrücken muss. Dann kommt die Gewaltspirale, die die Gesamtlage verschärft, usw usw.

Schauen wir, wann es in den USA richtig los geht. Danach folgen wir..

Reineke schrieb:Es rücken Wähler an die Spitze der Alterspyramide, denen man nicht mehr so leicht was vormachen kann.

Der war gut - wäre fast untergegangen.

...

Ach du meinst das ernst?

Im Zeitalter der Desinformation und Internet-bubbles ist das wohl eher so einfach wie nie, Leute in ein Meinungsmonopol hineinzuziehen.

Reineke schrieb:Es gibt auch in Hamburg sowie in vielen anderen westdeutschen Großstädten genug Menschen, denen die Auswirkungen verfehlter Migrationspolitik auf- und missfällt, sei es, dass man immer mehr Gegenden insbesondere abends lieber meidet oder aber die Grundschulklasse mit 80-90 Prozent Migrantenanteil. Diese Menschen ziehen vielfach aus den Städten ins Umland. So erklärt sich auch dieses Stadt-Land-Gefälle bei der AfD-Wählerzustimmung. Der großstädtische Zuzug wiederum besteht mehr aus Personen, die gerade die Nähe zu Multi-Kulti, schmuddeligen Kiezen und linken Milieus suchen. Überzeugte AfD-Wähler kämen gar nicht auf die Idee, dort hinzuziehen. Unter diesen Umständen geht es für die AfD in Großstädten eben langsamer vorwärts, als auf dem Land.

8% sprechen für sich, da kannste nun noch so einen Humbug über gefailte Großstädte erzählen, wie Du willst. Auch der von mir jetzt weiter unten gepostete Artikel spricht andere Bände. Wo vernünftige Politik gemacht wird, wird vernünftige Politik gemacht, dafür braucht es keine Faschos ausm Osten :)

nairobi schrieb:Dafür ist die Linke dort stärker.
In Hamburg gibt es auch einiges an Problemen.
Ich erinnere mich noch an die Hausbesetzungen früher, die Krawalle jedes Jahr...Großes Problem sind wie in anderen Großstädten auch hier die Mieten, unter anderem...

Die Hausbesetzungen waren den, keine Ahnung, Ende der 80er? Echt jetzt? Der letzte Krawall an den ich mich großartig erinnere, war G20.

Ich möchte mich nochmal selbst zitieren:

cejar schrieb am 06.09.2024:Tja, wenn man keine Ahnung hat.

https://www.mopo.de/hamburg/politik/milliarden-gewinn-hamburg-faehrt-historisch-bestes-ergebnis-ein/

Klammere Dich ruhig an Gestern, wir Hamburger leben in der Realität.

Rekordhaushaltsüberschuss bei Rekordinvestitionen und völligem Abbau der Coronakredite. Dabei ständig in den Listen zu den lebenswertesten Städten der Welt.

Und btw, wir Hamburger pfeifen auf eure Meinung zur Elphi, auch wenn sie teurer wurde als erwartet, haben wir eines der geilsten Gebäude der Welt und ein Magnet für Touristen, ähnlich wir Sydney. Jeden Penny wert.

Das mit keine Ahnung ging in dem Fall nicht an Dich - aber diese tolle Arbeit der letzten Jahre wurde honoriert :)

Man merkt dass die Wahlen vorbei sind.
Anschlag/Unfall in Mannheim und es gibt noch keinen eigenen Thread hier wo man spekulieren kann und im Migrantengewalt Thread gab es ebenfalls nicht die üblichen Spekulationen.
Interessant.

Reineke schrieb:70 Jahre = 10 Prozent AfD
60-69 Jahre = 19 Prozent AfD
45-59 Jahre = 22 Prozent AfD
35-44 Jahre = 26 Prozent AfD
25-34 Jahre = 24 Prozent AfD
18-24 Jahre = 21 Prozent AfD

Das Ausbremsen der AfD durch die Ü70-Jährigen wird bei den kommenden Wahlen immer stärker nachlassen. Dieser Faktor wird nach und nach entfallen. Insofern solltet ihr darauf vorbereitet sein, dass der prozentuale Zenit für AfD noch längst nicht erreicht ist. Der Druck, sie in die politische Verantwortung einzubinden, wird dadurch noch weiter zunehmen.

Nun ja, der Peak liegt bei den 35 - 44 jährigen mit 26%.
Das ist dann wohl so ziemlich das Maximum, was zu erreichen ist. Die Höchstzahlen werden ja nicht dadurch höher, dass die Generation ü 70 nach und nach weg stirbt.

Anfimia schrieb:Man merkt dass die Wahlen vorbei sind.
Anschlag/Unfall in Mannheim und es gibt noch keinen eigenen Thread hier wo man spekulieren kann und im Migrantengewalt Thread gab es ebenfalls nicht die üblichen Spekulationen.
Interessant.

Nope.
Es ist alles wie immer.
Der Täter offenbar kein Migrant, dann gibt es in der Regel keinen eigenen Thread.

Bei dem Mann, der in Mannheim mit einem Auto in eine Menschenmenge gerast sein soll, handelt es sich laut Behörden um einen 40-jährigen Deutschen aus Rheinland-Pfalz

Quelle: https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-mannheim-100.html

@fischersfritzi
Es gibt seit vorhin einen Thread

Auto rast in Mannheim in Menschenmenge (Beitrag von Pony2.4)

Danke für die Korrektur @Yari
Das hatte ich tatsächlich noch nicht gesehen als ich auf die Frage@Anfimia geantwortet hatte.

cejar schrieb:8% sprechen für sich, da kannste nun noch so einen Humbug über gefailte Großstädte erzählen, wie Du willst. Auch der von mir jetzt weiter unten gepostete Artikel spricht andere Bände. Wo vernünftige Politik gemacht wird, wird vernünftige Politik gemacht, dafür braucht es keine Faschos ausm Osten :)
nairobi schrieb:

Die Hamburger Bürger müssen ja damit klarkommen. Mir als Hesse ist das letztlich wumpe. Bei uns ist die AfD im Landtag wie im Bund zweitstärkste Kraft und da bin ich auch sehr froh drum.

Reineke schrieb:Die Hamburger Bürger müssen ja damit klarkommen. Mir als Hesse ist das letztlich wumpe. Bei uns ist die AfD im Landtag wie im Bund zweitstärkste Kraft und da bin ich auch sehr froh drum.

Zum Glück in Frankfurt - also dort wo in Hessen die Kohle gemacht wird - nur 10% AfD. Da sieht man eben, wo Wirtschaftskompetenz sitzt, ist die Wählerschaft klein. Stabile Leute die Frankfurter :)

cejar schrieb:Zum Glück in Frankfurt - also dort wo in Hessen die Kohle gemacht wird - nur 10% AfD.

Ich habe gerade nachgeschaut. In München liegt die AfD bei 9,6%. Und das, obwohl hier einige der bekannten Themen eklatanter als im ländlichen Raum vorkommen, wie z.B. Wohnunsmangel.

Das Ergebnis deckt sich auch mit meinen persönlichen Beobachtungen. Jedenfalls begegnet mir nur höchst stelten jemand, der die AfD gut findet oder ihre Thesen favorisiert. Fast jeder, den ich reden höre, findet sie furchtbar.

martenot schrieb:Ich habe gerade nachgeschaut. In München liegt die AfD bei 9,6%. Und das, obwohl hier einige der bekannten Themen eklatanter als im ländlichen Raum vorkommen, wie z.B. Wohnunsmangel.

Das Ergebnis deckt sich auch mit meinen persönlichen Beobachtungen. Jedenfalls begegnet mir nur höchst stelten jemand, der die AfD gut findet oder ihre Thesen favorisiert. Fast jeder, den ich reden höre, findet sie furchtbar.

Naja, in Bayern haben Sie ja die CSU und Aiwangers Freie Wähler.

Auweia schrieb:Naja, in Bayern haben Sie ja die CSU und Aiwangers Freie Wähler.

Die CSU schneidet natürlich (leider inzwischen) auch in München gut ab, wenn auch unter dem Landesdurchschnitt. Die Freien Wähler haben anscheinend nur 1,2% erhalten.

martenot schrieb:Die CSU schneidet natürlich (leider inzwischen) auch in München gut ab, wenn auch unter dem Landesdurchschnitt. Die Freien Wähler haben anscheinend nur 1,2% erhalten.

Ah, sorry. Ich hab München übersehen...ich dachte es geht um Gesamtbayern. :)

Was AfD-Wähler nicht begreifen wollen, ist die simple Tatsache, das wir mehr Europa brauchen und wir auch Migration brauchen, wenn wir als Land überleben wollen. Wir haben in Russland und mittlerweile auch in den USA uns feindlich gesinnte Mächte gegenüber sitzen und diesen ist es scheißegal, ob deren Politik uns schadet. Diese trifft den Wähler der AfD genauso wie den Wähler der Linken. Die AfD kollaboriert offen mit Putin, obwohl er uns direkt bekämpft, wir sind mittlerweile sogar im Fokus ihrer hybriden Kriegsführung.
AfD zu wählen ist gleichbedeutend damit, Vaterlandsverräter zu unterstützen die uns an Putin verschachern wollen.

Auweia schrieb:ich dachte es geht um Gesamtbayern.

Ja, ich hatte mich auf München bezogen in Anlehnung auf Wahlergebnisse in Hamburg und Frankfurt. Großstädte wählen häufig anders als das sie umgebende Land, sogar in Bayern.