Anschlag auf Weihnachtsmarkt Magdeburg

mchomer schrieb:Die Behörden haben gegenüber Bild erklärt, man stehe auch mit der Familie in Kontakt.

Vielleicht müsste man erst mal definieren, wie das gemeint ist, denn die klassische Familie gibt es anscheinend nicht mehr, stattdessen haben wir

- den Vater mit drei Kindern in Floß, Bayern
- die Mutter mit einem Kind in Warle, Niedersachen

Unter den Opfern ist der neunjährige André.
Seine Eltern erheben nun schwere Vorwürfe gegen die Behörden. In einem TikTok-Video äussern Andrés Eltern ihren Unmut.

«Wir wollen euch mal ein kleines Status-Update geben, was mit uns gerade passiert, wie verarscht wir uns vorkommen», sagt Stiefvater Patrick laut «Bild».

https://www.nau.ch/news/europa/eltern-durfen-sohn-andre-9-nach-magdeburg-anschlag-nicht-sehen-66887228

Ich kenne nur das Tik-Tok-Video mit Mutter und Stiefvater. Ob es noch ein weiteres mit dem Vater gibt, der tatsächlich seinen Unmut äußert, denke nicht.

Wer sich aber gerade tierisch aufregt, dass ist Stiefvater Patrick, der nun mal nicht zur Familie gehört und der auf etwaige Nachfragen keine Antwort von den Behörden gekommen wird. Da kann er sich auf den Kopf stellen, mit den Ohren wackeln und versuchen mit Videos zu drohen, er bekommt keine Antwort.

„Es ist schon schwer genug für uns alle. Wir sind jetzt bei Tag elf, und mit jeder Sekunde schwindet die Hoffnung ...“

Quelle:
https://m.bild.de/regional/magdeburg/anschlag-von-magdeburg-eltern-duerfen-toten-andre-9-nicht-mehr-sehen-67743e425d60421cc7503eee

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Eltern untersagt wird, das Kind zu sehen.
Vielleicht nicht, solange die Leiche noch bei der Rechtsmedizin ist, aber irgendwann wird diese doch an einen normalen Bestatter ueberfuert, mit dem die Eltern dann das weitere Vorgehen regeln werden.

Auch 'normal' Verstorbene werden vom Bestatter etwas 'aufgehuebscht', bevor man sie nochmal sehen darf.

Irgendwie erscheint mir das als typisch reisserische BILD-Meldung.

emz schrieb:Wer sich aber gerade tierisch aufregt, dass ist Stiefvater Patrick, der nun mal nicht zur Familie gehört und der auf etwaige Nachfragen keine Antwort von den Behörden gekommen wird.

Justsaying schrieb:Irgendwie erscheint mir das als typisch reisserische BILD-Meldung.

Die Mutter spricht auch im Video, übersehen? Die hat ein Recht auf Auskunft.

emz schrieb:Wer sich aber gerade tierisch aufregt, dass ist Stiefvater Patrick, der nun mal nicht zur Familie gehört und der auf etwaige Nachfragen keine Antwort von den Behörden gekommen wird. Da kann er sich auf den Kopf stellen, mit den Ohren wackeln und versuchen mit Videos zu drohen, er bekommt keine Antwort

Aber:

"Jetzt sollen noch mal zwei Tage vergehen, bis wir unser Kind sehen dürfen. Keiner weiß, ob wir das überhaupt dürfen, ob es zumutbar wäre“, sagt Desirée in dem Video

Quelle: https://m.bild.de/regional/magdeburg/anschlag-von-magdeburg-eltern-duerfen-toten-andre-9-nicht-mehr-sehen-67743e425d60421cc7503eee

Justsaying schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Eltern untersagt wird, das Kind zu sehen.

Ich kann mir sehr gut vorstellen das die Behörden hier komplett überfordert sind, es deutet sich an, die Mutter: "Keiner weiß ob wir das überhaupt dürfen.."
Ich hoffe das dort bald jemand Verantwortung übernimmt und den Eltern es ermöglicht.

emz schrieb:Wer sich aber gerade tierisch aufregt, dass ist Stiefvater Patrick, der nun mal nicht zur Familie gehört und der auf etwaige Nachfragen keine Antwort von den Behörden gekommen wird. Da kann er sich auf den Kopf stellen, mit den Ohren wackeln und versuchen mit Videos zu drohen, er bekommt keine Antwort.

Du teilst ja munter gegen jemanden aus, der scheinbar als neuer Partner der Mutter auch mit dem Kind zusammen gelebt hat und verneinst, dass er zur "Familie gehört".

Er wird sicher dabei sein wenn die Mutter das Kind nochmal sehen sollte und ihr versuchen Halt zu geben.

Genauso wie er es im Video macht, wenn die Stimme der Mutter vor Schmerz wegbricht und er dann stattdessen redet. Was du dann mit "tierisch aufregen" titulierst.

Als Partner der Mutter kann er selbstverständlich versuchen ihr Formalitäten abzunehmen.

Und verdient es dann sicher nicht von Dir so dargestellt zu werden.

@Lanza

Du meinst vermutlich anscheinend und nicht scheinbar.
Wenn, dann lebte er mit den Kindern (plural) zusammen.
Mit "tierisch aufregen" habe ich den Kommentar in nau.ch tituliert.
Ob der Vater verdient, das Patrick auch für ihn spricht?

https://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/andre-9-starb-in-magdeburg-seine-familie-fuehlt-sich-im-stich-gelassen-art-1028818

Vielleicht gelingt es mit diesem Artikel, den Vorwürfen gegen die ermittelnden Behörden, ein wenig die Schärfe zu nehmen.

Die Familie des jüngsten Opfers von Magdeburg kritisiert die Behörden. Bisher war ihr kein Abschied von dem kleinen Buben aus Bayern möglich, sagen die Mutter und der Stiefvater. So reagieren die Stadt und die Generalstaatsanwaltschaft in der AZ darauf.

In der Silvesternacht haben Menschen mit Blumen und Kerzen an die fünf Opfer von Magdeburg erinnert. Darunter war auch André, er war erst im Frühjahr aus Floß in der Oberpfalz nach Niedersachsen gezogen. © dpa

Stiefvater Patrick S. lässt wissen, "dass uns derzeit der Staat sowie Magdeburg alle tierisch im Stich lassen und uns gerade so richtig das Leben schwer machen". Seiner Partnerin soll demnach sogar eine DNA-Probe entnommen worden sein, um festzustellen, ob sie wirklich die Mutter ist. Zu viel für die trauernde Familie. ... Sie hätten sogar mit einem Anwalt gedroht. Demnach hofft die Familie, den Neunjährigen zwei Tage nach ihrer Facebook-Nachricht nochmal zu sehen. Das wäre der 2. Januar. "Keiner weiß, ob wir es überhaupt dürfen, ob es zumutbar wäre." ... "Ich verstehe nicht, warum man eine Mutter noch so leiden lässt." Der Stiefvater kritisiert weiter: "Wir haben noch keinerlei Hilfe von irgendwem da oben bekommen. Die Hilfen waren alle privat."

Der Sprecher der Stadt Magdeburg ... erklärt am Neujahrstag, dass für die Freigabe des Leichnams die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg zuständig ist. Die AZ hat auch dort nachgefragt. Sprecher Klaus Tewes sagt: "Nach meiner Kenntnisnahme ist die Obduktion bereits erfolgt und zumindest für die Eltern oder Mutter und Stiefvater besteht auch die Möglichkeit, sich den Leichnam zeitnah anzugucken. Eine offizielle Freigabe kann nur deshalb noch nicht erfolgen, weil die Identität noch nicht sicher geklärt ist."

Wenn die Eltern den Leichnam sehen wollten, sei Tewes zufolge psychologischer Beistand wichtig. Er verweist auf den Anblick von Unfallopfern. Mehr möchte er dazu aber nicht sagen.

Auf die Kritik, die Freigabe dauere zu lange, verweist Tewes auch darauf, dass aufgrund der Feiertage seit dem Anschlag erst drei Arbeitstage bei der Gerichtsmedizin möglich waren.

Die Oberbürgermeisterin habe aber bereits "auf verschiedenen Wegen", etwa beim Gedenkgottesdienst im Dom, ihre Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. Zudem gibt es ein Spendenkonto der Stadt, bisher seien schon über 800.000 Euro eingegangen. Aktuell werde eine Richtlinie erarbeitet, wie die Gelder verteilt würden: "Rechtssicher und zeitnah."

Wer mir bei dieser ganzen Diskussion von ganzem Herzen Leid tut, das ist der Vater. Denn er scheint die Ansichten der Mutter seiner Kinder nicht zu unterstützen, sondern hat sich aus den sozialen Medien zurückgezogen.

Habe hier die Erklärung gefunden, was für eine Identifizierung Voraussetzung ist.

Zwar habe die Justiz den Leichnam relativ schnell freigegeben, jedoch sei eine polizeiliche Freigabe noch ausstehend. Grund hierfür seien die bundesweit geltenden Standards der Identifizierungskommission des Bundeskriminalamts (BKA). Diese erfordern eine eindeutige Identifizierung der Toten durch Fingerabdrücke, DNA-Material oder den Zahnstatus, berichtet der MDR.

Im Fall des getöteten Jungen sei die Identifizierung nur durch einen Abgleich mit DNA-Material der Eltern möglich, da weder Fingerabdrücke vorlagen noch ein behandelnder Zahnarzt ermittelt werden konnte. „Um ein beweissicheres Strafverfahren durchführen zu können, müssen diese Standards eingehalten werden“, betont das Schreiben.

https://www.morgenpost.de/politik/article408000968/eltern-von-andrC3A9-9-fuehlen-sich-von-behoerden-im-stich-gelassen.html

emz schrieb:Vielleicht gelingt es mit diesem Artikel, den Vorwürfen gegen die ermittelnden Behörden, ein wenig die Schärfe zu nehmen.

Aus meiner Sicht ist der Versuch misslungen, wobei es nicht dich @emz betrifft sondern die -aus meiner persönlichen Sicht- ziemlich unmenschlich agierenden Behörde. Das die Identität nur mittels DNA geklärt werden kann ist mir zwar neu, ich sehe da aber trotzdem kein wirkliches Problem. MMn müsste die Möglichkeit bestehen, das nach der Obduktion das Kind den Eltern unter Aufsicht gezeigt wird. Wenn es deren ausdrücklicher Wunsch ist, auch ohne Psychologen, Netz und doppelten Boden. Das MUSS drin sein. Ich finde es unzumutbar, hier so hart auf die Standards zu bestehen. Ich wette, wenn die Mutter das Kind noch mal hätte sehen dürfen, wäre auch die DNA-Probe kein Problem gewesen. Ich sehe dadurch auch kein Verfahrensproblem. Nach dem "nochmaligen Sehen" und Abschied könnte die Freigabe sicherlich noch ein paar Tage warten. Also ich würde mich da als Papa auch komplett vergessen und eskalieren. Ganz ehrlich.

Slaterator schrieb:Also ich würde mich da als Papa auch komplett vergessen und eskalieren. Ganz ehrlich.

Wo ist das denn passiert, dass der Vater sich vergessen hätte und exkaliert wäre? Davon habe ich bis jetzt nichts gehört.

emz schrieb:Denn er scheint die Ansichten der Mutter seiner Kinder nicht zu unterstützen, sondern hat sich aus den sozialen Medien zurückgezogen.

Welche Quelle hast du denn, dass sie sich irgendwie uneinig seien?

emz schrieb:Wo ist das denn passiert, dass der Vater sich vergessen hätte und exkaliert wäre? Davon habe ich bis jetzt nichts gehört.

Das ist ein Missverständnis. Ich beziehe mich nicht explizit auf den leiblichen Vater des Kindes. Wobei ich das auch nicht wichtig finde ob leiblich oder nicht. Wenn der leibliche Vater nicht das Bedürfnis hat, das Kind noch einmal zu sehen bevor es beerdigt wird, ist das seine Sache. Ich als Vater würde es wollen. Und zwar zeitnah nach dem Unglück und nicht erst zig Tage später oder überhaupt nicht mehr. Das ist der Punkt. Und das muss mMn auch irgendwie möglich sein. So wie ich das verstanden habe geht es ja nur um das letzte mal schauen und sich dabei verabschieden. Nicht um Mitnehmen lassen und beerdigen. Also spielt das für das laufende Verfahren eigentlich keine Rolle. Und etwas manipulieren kann man nach der Obduktion ja auch nicht. Also warum sollte man das nicht ermöglichen? Da habe ich kein Verständnis. Zumal ich persönlich das auch für eine unzumutbare Härte für Eltern halte die dieses Bedürfnis haben.

Slaterator schrieb:Das ist ein Missverständnis. Ich beziehe mich nicht explizit auf den leiblichen Vater des Kindes. Wobei ich das auch nicht wichtig finde ob leiblich oder nicht.

Da werden wir kaum auf einen Nenner kommen.
Spätestens wenn es darum geht, wo das Kind seine letzte Ruhestätte findet, sollte doch der Vater mehr zu sagen haben.

emz schrieb:Wer mir bei dieser ganzen Diskussion von ganzem Herzen Leid tut, das ist der Vater. Denn er scheint die Ansichten der Mutter seiner Kinder nicht zu unterstützen, sondern hat sich aus den sozialen Medien zurückgezogen.

Kannst du die Basis deines Argumentes mal herleiten?
Soweit ich es verstanden hab:
Er äußert sich nicht und das bedeutet das er eine Meinung X hat?

behind_eyes schrieb:Er äußert sich nicht und das bedeutet das er eine Meinung X hat?

Nur weil er der Meinung auf X nicht widerspricht, heißt das für mich nicht, dass er sich der Meinung X anschließt.

emz schrieb:Da werden wir kaum auf einen Nenner kommen.
Spätestens wenn es darum geht, wo das Kind seine letzte Ruhestätte findet, sollte doch der Vater mehr zu sagen haben.

Entschuldigung, wo liegt denn das Problem? Der leibliche Vater wird hier ja nicht von irgendetwas ausgeschlossen. Er hat die gleichen Rechte wie die Mutter. Weiß ich da etwas nicht? Ich sehe nur das die Mutter ihr Kind nicht sehen kann. Seit Tagen. Das finde ich nicht in Ordnung. Wenn sie sich von ihrem aktuellen Partner begleiten lassen will ist das doch auch kein Problem oder? Der leibliche Vater könnte das ja auch. Wo bitte liegt jetzt also das Problem?

Slaterator schrieb:Der leibliche Vater wird hier ja nicht von irgendetwas ausgeschlossen

Wenn von "Eltern" die Rede ist, so erweckt das den Eindruck, als würde es sich (auch) um die Meinung des leiblichen Vaters handeln.
Bislang ist mir nicht bekannt, dass sich der Vater überhaupt zu den Aktivitäten des Stiefvaters geäußert hätte.