EDGARallanPOE schrieb:Sondern ausschließlich, um deine Argumentationstechnik nachhaltig aufbrechen zu können.
Es sollte hier nicht darum gehen, Argumentationstechniken "nachhaltig aufzubrechen", sondern zu argumentieren. Und es ist halt ein Muster, dass nach jedem schrecklichen Ereignis, egal ob Unglück, Verbrechen, Anschlag oder was auch immer, die sprichwörtliche Lücke im Schutzwall oder irgendwelche Verantwortlichen gesucht werden.
Und das ist meiner festen Überzeugung nach zumeist der völlig falsche Ansatzpunkt. Zumindest zum Zeitpunkt/Kenntnisstand heute:
a) Die Benennung von Verantwortlichen. Einer muss einen Fehler gemacht haben, einer muss bluten. Du nennst sie, einfach mal so ins Blaue hinein.
b) Der Fehler: Die Mauer war nicht hoch, dick, lückenlos genug. Das muss besser werden. Noch dicker, noch höher, ohne Durchschlupf. Ohne zu wissen, welche Gedanken welcher Aktion oder Unterlassung zu Grunde lagen. Ebenfalls ins Blaue hinein.
Das ist Deine Logik. Und Du hast damit im wahrsten Sinne des Wortes eine Mauer (ein Brett) vor dem Kopf. Du siehst nicht über die Mauer und ignorierst alle anderen Faktoren, die auch zu einem schrecklichen Ereignis führen, besser: zu schrecklichen Ereignissen wie diesem. Von dem wir bis jetzt noch nicht mal wissen, ob Attentat, Anschlag, Amoklauf oder tragische Ausgeburt einer unerkannten Krankheit.
Wenn Du diese Faktoren, die (nicht nur) ich benenne, ignorierst, dann denkst Du zu kurz, zu unterkomplex, letztlich realitätsfern, weil Du nur einen schmalen Ausschnitt der Realität zur Kenntnis nehmen willst. Die Realität von Sicherheit für Weihnachtsmärkte wie für Demos oder Live-Konzerte ist aber weitaus größer als Deine Mauer.
Wenn das in Deinen Augen ein "wegwischen" ist, dann solltest Du vielleicht darüber nachdenken, ob nicht Du zumindest in gleicher Weise die Realität um Deine Betonmauer herum "wegwischt". Ich bin jederzeit offen dafür, Fehler zu untersuchen und zu benennen. Und nach realistischen Verbesserungsmöglichkeiten zu suchen. Wer sich aber nur darauf konzentriert und das Framing von solchen Taten ignoriert, mit dem ist schwer konstruktiv zu diskutieren.
Lanza schrieb:Nach der Todesfahrt vom Magdeburger Weihnachtsmarkt soll der Täter Taleb A. seine Zulassung als Arzt verlieren.
(Zitat!)
Vermutlich wäre es am Besten gewesen, einer der Kollegen von Herrn A., die ja auch alle Psychiater sind, hätte schon vor einiger Zeit den Zulassungsbehörden mitgeteilt, dass hier jemand praktiziert, der selbst ein Problem zu haben scheint.
Vielleicht ist es auch etwas viel von einer Facharztgruppe verlangt, in deren Reihen auch jahrelang unbeanstandet an einer Klinik ein Oberarzt mit gefälschten Papieren am Werke sein konnte. In Wirklichkeit war er Postbote.
https://www.n-tv.de/panorama/Wie-sich-ein-Postbote-zum-Arzt-schwindelte-article19927145.html.