Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) - Eine Parteigründung mit Zukunft?
27.02.2025 um 16:00Ja, aber weder Wagenknecht, De Masi noch Ali suchen die Fehler bei sich sondern führen die Niederlage auf äußere Umstände zurück.sören42 schrieb:Es gibt ja nie nur "einen Grund". Deshalb ist das, was du sagst natürlich richtig, dass man schauen muss, was lief gut und was lief schlecht und, daraus abgeleitet, wo muss man etwas verbessern. Das ist klar und wird intern auch passieren. Es nützt ja nichts zu sagen "alles ist super."
Die Suche nach einem Schuldigen für die eigene Niederlage beginnt für Wagenknecht aber nicht erst an diesem Montagmorgen, dem Tag nach der Wahl. Während des gesamten Wahlkampfes sieht sie sich mit schlechten Umfragewerten konfrontiert. Während des gesamten Wahlkampfes zweifelt Wagenknecht diese bei ihren Auftritten an. Von neun Prozent im Sommer letzten Jahres folgt der Sinkflug unter die Fünf-Prozent-Marke im Januar und Februar. Für Wagenknecht ist das aber kein Zeichen nachlassender Unterstützung. Ihre Lesart lautet, es seien die Medien und die anderen Parteien, die damit versuchten, das unbequeme BSW aus dem Bundestag zu drängen. Bei ihren Anhängern verfängt das. Am Abend der Wahlparty glaubt kaum jemand im Saal daran, dass es die Partei nicht schaffen könnte.Doch statt Katerstimmung am nächsten Morgen arbeiten Wagenknecht und ihre Getreuen daran, die Legende von der Fremdverantwortung fortzuerzählen. Der BSW-Europaabgeordnete Fabio De Masi kritisiert auf dem sozialen Netzwerk X, dass viele Auslandsdeutsche ihre Briefwahlunterlagen nicht rechtzeitig erhalten hätten und deshalb nicht wählen konnten. Er ist überzeugt, andernfalls hätte es das BSW geschafft.Wie De Masi kündigt auch Wagenknechts Co-Vorsitzende Amira Mohamed Ali juristische Schritte an - auch weil am Wahltag falsche Umfragewerte auf der Plattform X erschienen sind. Das BSW lag dort deutlich unter fünf Prozent, was Sympathisanten der Partei aufgrund geringer Erfolgsaussichten womöglich von der Wahl abgehalten haben könnte.Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/bundestagswahl-bsw-104.html
Offene Fragen und zu hohe ErwartungenWas in Wagenknechts eigener Analyse der Wahl bislang komplett fehlt, sind die Fragen nach ihrer eigenen Verantwortung. Schließlich trägt die Partei ihren Namen und nahezu jedes BSW-Plakat ihr Gesicht. Waren also neun Wahlkampfauftritte - die meisten davon in Hallen irgendwo am Stadtrand - wirklich genug? Hatte die Partei aufgrund des auch von ihr verordneten, langsamen Wachstums vielleicht doch zu wenig Unterstützer? Und war es richtig, gemeinsam mit Union und AfD für einen umstrittenen Gesetzentwurf zur Migration zu stimmen, der am Ende nichts an den Problemen ändert, aber viele Menschen auf die Straße brachte?