Cecilia schrieb:Ich bin ein wirklich kritischer Mensch, der alles hinterfragt.
Hm. Ich habe meine Zweifel.
Cecilia schrieb:ch habe mir alle Seiten angehört, alle verfügbaren Fakten geprüft und alles mit gesundem Menschenverstand abgewogen. Wer das ehrlich tut, kommt zwangsläufig zu dem Schluss, dass der jetzige Kurs falsch ist.
Ich schon, du wohl auch, zwangsläufig aber sicher nicht. Wobei am Ende ja jeder immer irgendwas falsch findet. Aber das ist Meinung und hat mit Fakten und Zwangsläufigkeit eher weniger zu tun.
Cecilia schrieb:Aber mal eine Gegenfrage: Hinterfragt ihr eigentlich selbst, was euch in den Medien und von den etablierten Parteien erzählt wird? Oder wird einfach geschluckt, was serviert wird?
Aber mal eine Gegenfrage zu Gegenfrage, was war die eigentliche Frage? Egal. Ja, durchaus. Trotzdem sind gerade die "etablierten" Medien, sprich die großen Nachrichtenhäuser privat wie ör die mit Abstand solideste Quelle für Informationen. Da kann man zumindest teilweise nachvollziehen warum die was sagen, wo es herkommt, was die Quellen sind usw. usf.
Cecilia schrieb:Alle schreien, dass Verhandlungen „naiv“ seien, aber kann mir irgendjemand konkret sagen, welches Angebot Russland in den letzten Jahren gemacht wurde? Wo wurde wirklich verhandelt?
Welches Angebot hat Russland gemacht? Deren Bedingungen um überhaupt Verhandlungen aufzunehmen kamen einer Kapitulation gleich. Wie soll man da verhandeln? Worüber?
Cecilia schrieb:Unser Umgang mit Russland ist auch eine wirtschaftliche Frage. Die Gaspreise, die steigenden Lebenshaltungskosten, weniger Geld für Bildung, Gesundheit, Rentner, all das ist eine direkte Folge der Sanktionspolitik. Und warum? Weil uns eingeredet wird, dass es „alternativlos“ sei.
Nein, weil es richtig ist. Ganz unabhängig von der Ukraine hat Russland klar gezeigt, dass es seine Wirtschaft, v.a. seine Rohstoffe als Waffen einsetzt um seine Interessen durchzusetzen. Hat so nicht mal die UdSSR gemacht. Jeder Handel mit Russland muss unter dieser Tatsache gedacht werden, womit sich neue Abhängigkeiten eigentlich von selbst verbieten. Es sei denn man
will sich wieder erpressbar machen.
Cecilia schrieb:Und jetzt zu Wagenknecht: Ihr stellt sie so hin, als würde sie „Putins Interessen bedienen“. Nein! Sie spricht das aus, was jeder ehrliche Politiker sagen müsste: dass dieser Krieg nicht durch Waffen beendet wird, sondern durch Diplomatie.
Wagenknecht sagt noch ein bisschen mehr und teilweise klingt sie einfach 1zu1 wie der Kreml. Hältst du das für einen Zufall?
Cecilia schrieb:Also warum gibt es kein klares Ziel?
In der Tat, das habe ich auch immer und immer wieder kritisiert, das weder Deutschland noch Europa klare Ziele formuliert haben, was sie in der Ukraine durchsetzen wollen. Am besten noch mit einem großen "WIE" davor und einem "WARUM" danach.
Cecilia schrieb:Die Wahrheit ist: Dieser Krieg wird nicht durch Waffen beendet. Er wird durch Verhandlungen beendet. Die Frage ist nur, wie viel Zerstörung und Leid vorher noch entstehen muss.
Zur Wahrheit gehört aber auch, das es dafür eine verantwortliche Seite gibt: Putins Russland. Weder die Ukraine, noch Deutschland, noch NATO oder EU tragen die Verantwortung für Leid und Zerstörung. Einzig der Irre im Kreml, der diesen Angriffskrieg führt.
Cecilia schrieb:Ein endloser Abnutzungskrieg schwächt vor allem die Ukraine selbst. militärisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Je länger der Krieg dauert, desto weniger bleibt von dem übrig, was man eigentlich verteidigen wollte.
Auch dafür trägt Russland die Verantwortung, nicht westliche Waffenlieferungen die auf Wunsch der Ukraine geliefert werden. Wann der Preis einer Weiterführung des Krieges zu hoch wird für die Ukraine - das ist Entscheidung der Ukrainer. Ich sehe bisher nicht, das die einen Frieden um jeden Preis fordern.
Cecilia schrieb:Das BSW muss unbedingt in den Bundestag, um die notwendige kritische Perspektive zu bieten, die andere Parteien ignorieren
Mit AfD und Linken haben wir doch schon zwei ziemlich deutlich prorussische Parteien im Bundestag. Ich weiß jetzt wirklich nicht, welche neue Perspektive die Sarah da nun einbringen soll. Sind ja keine neuen oder einzigartigen Positionen.
Im Gegenteil: die meisten BSW die ich kenne, wollen den BSW genau wegen seiner Russlandnähe und Kremltreue nicht wieder wählen. Eine migrationskritische Linke ohne diesen Russlandfimmel hätte dagegen bessere Chancen. Selbst Schuld.
Cecilia schrieb:Es ist unerlässlich, dass auch unpopuläre Wahrheiten gehört werden
Eigentlich ist es nicht Aufgabe von Parteien Wahrheiten zu verkünden, sondern auf diese zu reagieren. Das man eine Wagenknecht braucht damit Wahrheiten um Bundestag ausgesprochen werden... sorry das ist mir nicht plausibel.