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Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) - Eine Parteigründung mit Zukunft?

2.962 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: BSW, Wagenknecht ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) - Eine Parteigründung mit Zukunft?

01.02.2025 um 09:09
Zitat von CeciliaCecilia schrieb:Sahra Wagenknecht fordert keine „Wiederholung“, sondern eine sachliche Neubewertung, ob Deutschland sich aus ideologischen Gründen weiter selbst schaden sollte.
Und diese "sachliche" Neubewertung mündet dann worin? Sich erneut von russischem Gas abhängig machen? Von einem Staat, der einen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine und einen hybriden Krieg gegen Skandinavien, das Baltikum und Deutschland führt? Was will man da noch "sachlich" neubewerten?


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01.02.2025 um 09:23
@Vespasian
Hey, bleib cool. Wenn wir erst zur gloreichen Russischen Förderation gehören, wird vieles besser:
- wir müssen nicht mehr selbsttätig denken
- wir dürfen uns wieder in sinnlosen Kriegen verheizen lassen
- wir müssen uns nicht mehr gegenseitig vollquasseln (könnte ja was regimekritisches rausrutschen)
- wir dürfen uns wieder gegenseitig bespitzeln


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Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) - Eine Parteigründung mit Zukunft?

01.02.2025 um 09:34
Zitat von cpt_voidcpt_void schrieb:Hey, bleib cool. Wenn wir erst zur gloreichen Russischen Förderation gehören, wird vieles besser:
Ich bin tiefenentspannt. Ich hatte Russisch Grundkurs im Abitur, Vladi und Sahra sind da sicher stolz auf mich.


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01.02.2025 um 10:56
Zitat von CeciliaCecilia schrieb:Der eigentliche wirtschaftliche Schaden entstand erst durch den abrup­ten Stopp der Gaslieferungen, nicht durch den vorherigen Handel.
Ich glaube nicht, dass die Gaspreise ausschließlich durch Marktmechanismen gebildet wurden. Alleine die Tatsache, dass vor dem Winter zum Kriegsbeginn auch unsere Gasspeicher nicht mehr gefüllt wurden deutet darauf hin, dass Putin auch bei der Preisgestalung mitgewirkt hat, um die Abhängigkeiten zu erzeugen. Entsprechende Szenarien waren sicher lange vor Kriegsbeginn im Kremel diskutiert worden. Und eine schnelle Einnahme der Ukraine war da sicher nur ein Szenario. Und wie die Ampel uns damals durch den Winter gebracht hat, das grenzt schon an ein Wunder.
Zitat von CeciliaCecilia schrieb:, doch es gab keine bezahlbare Alternative
Daraus ist dann auch eine völlig falsch strukturierte Industrie entstanden. Ich denke einmal, das gehörte zu Putins Plan. An den falsch strukturierten Anteilen unserer Wirtschaft werden wir noch Jahrzehnte zu knabbern haben. Vollkommen egal, wer jetzt die Wahlen gewinnt. Die Fehler aus den vergangenen Jahrzehnten wird keiner so schnell wieder ausbügeln können. Ich glaube nicht, dass wir in den nächsten Jahren noch zu einem nennenswerten Wirtschaftswachstum kommen werden. Energieintensive Industriezweige dürften bei uns aussterben, soweit sie nicht auf Dauer subventioniert werden. Jetzt rächt sich auch, dass CDU/FDP damals die Solarindustrie bei uns gekillt haben. Die wäre nicht sonderlich energieintensiv und wir waren in dem Bereich einmal führend. Den Reibach macht jetzt China.


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01.02.2025 um 12:19
Zitat von CeciliaCecilia schrieb:Der eigentliche wirtschaftliche Schaden entstand erst durch den abrup­ten Stopp der Gaslieferungen, nicht durch den vorherigen Handel. Sahra Wagenknecht fordert keine „Wiederholung“, sondern eine sachliche Neubewertung, ob Deutschland sich aus ideologischen Gründen weiter selbst schaden sollte. Außenpolitik sollte nicht auf Moralismus oder Trotz beruhen, sondern auf wirtschaftlicher Vernunft.
Aha, wirtschaftliche Vernunft. Und wie steht es um die politische Vernunft? Soll man die vergessen? Wovor Wagenknecht warnt, das strebt sie selbst an mit ihrem BSW-Verein: Deutschland würde sich aus ideologischen Gründen schaden, indem Deutschland die Erfahrungen, die man mit Russland gemacht hat/machen musste, ignoriert und sich mit Wiederaufnahme von Gaslieferungen aus Russland erneut in die Abhängigkeit von R. begibt. Obwohl wir jetzt genau wissen, welche Pläne Putin zur Expansion seines Reiches hat: Es soll von Wladiwostok bis Lissabon reichen. Wie käme D. dazu, sich wieder unter die Fuchtel dieses Diktators zu begeben? Damit die eigene Souveränität aufs Spiel setzen und Putins Krieg finanzieren? Come on, das kann Deutschland nicht wollen.

Und die ideologischen Gründe von Frau Wagenknecht sind: Verehrung von Stalin und Ulbricht. Das darf man nicht vergessen. Jeder muss sich fragen, ob das im 21. Jahrhundert der richtige Ausgangspunkt für eine vernünftige Politik für D. sein kann, und dabei schließt "vernünftig" wirtschaftliche und politische Vernunft ein. Beides kann man sowieso nicht trennen.

Es war jahrzehntelang wirtschaftlich vorteilhaft für Deutschland, aber man schob die Gefahr der Abhängigkeit durch Russland weit weg, auch mit dem Hinweis, dass Russland bis dahin immer zuverlässig geliefert habe. Tja, wie sich die Dinge ändern können. Und seien wir mal ehrlich: Hätte Merkel bspw. Mitte der 2010er Jahre auf die wachsende Abhängigkeit vom Gas-Lieferanten Russland und die Notwendigkeit einer Diversifizierung der Energielieferanten gedrungen, hätte sie nur Unverständnis geerntet oder man hätte man ihr Schädigung der deutschen Wirtschaft vorgeworfen. Weil, es lief ja alles so schön und zum günstigen Preis. D. wollte gerne so weitermachen und deshalb wollte man die Augen vor der wachsenden Gefahr verschließen. Mit dem Ukraine-Krieg kann man das gleiche Muster beobachten. Viele Menschen mit friedensbewegter Vergangenheit in D. schaffen nicht die Anpassung an die veränderte Situation mit einem Kriegsverbrecher in Europa, der keinen Tag vergehen lässt ohne Verletzung und Ermordung von Menschen, Terror, Sabotage von westlicher Infrastruktur, mit Hackerangriffen oder im RL mit Beschädigung von Unterseekabeln und was er sich noch so einfallen lassen wird.

Dann lieber Gas von Kasachstan oder Turkmenistan beziehen. Das sind auch keine Geschäftspartner mit weißer Weste nach westlichen Kriterien, aber sie wollen sich tendenziell wohl aus dem Würgegriff Russlands befreien. Das könnte eine Zusammenarbeit mit D. und der EU befördern. Mit Aserbaidschan (auch so ein Partner ohne Rechtsstaatlichkeit) gibt es schon eine Zusammenarbeit mit der EU. Aber das ist alles überschattet durch den Krieg in der Ukraine.


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Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) - Eine Parteigründung mit Zukunft?

01.02.2025 um 14:22
Gerade sieht es für das BSW ja umfragetechnisch nicht so gut aus. Ich muss zugeben dass ich das nicht ohne eine gewisse Schadenfreude sehe. Ich halte die Politik von Sahra Wagenknecht für gefährlich und für falsch. Auch sich wieder von Russland abhängig zu machen ist falsch und weder "vernünftig", noch "gerecht". Wagenknecht spaltet und verbreitet ähnlich wie die AFD Fehlinformationen.

Ich hätte anfangs nie gedacht, dass sich das Projekt BSW derart radikal in so eine Richtung entwickelt. Obwohl man es hätte sehen müssen, man blendet das negative anfangs vielleicht auch aus. Besonders schlimm finde ich auch die Verharmlosung der AFD von einer Partei, die noch immer einige Leute für "links" halten. Außerdem sind die eingefleischten Wagenknecht Fans mit die toxischsten Menschen, die ich jemals im Internet getroffen habe.


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02.02.2025 um 03:15
Zitat von LeocadiaLeocadia schrieb:Aha, wirtschaftliche Vernunft. Und wie steht es um die politische Vernunft? Soll man die vergessen? Wovor Wagenknecht warnt, das strebt sie selbst an mit ihrem BSW-Verein: Deutschland würde sich aus ideologischen Gründen schaden, indem Deutschland die Erfahrungen, die man mit Russland gemacht hat/machen musste, ignoriert und sich mit Wiederaufnahme von Gaslieferungen aus Russland erneut in die Abhängigkeit von R. begibt. Obwohl wir jetzt genau wissen, welche Pläne Putin zur Expansion seines Reiches hat: Es soll von Wladiwostok bis Lissabon reichen. Wie käme D. dazu, sich wieder unter die Fuchtel dieses Diktators zu begeben? Damit die eigene Souveränität aufs Spiel setzen und Putins Krieg finanzieren? Come on, das kann Deutschland nicht wollen.
Politische Vernunft bedeutet, im eigenen Interesse zu handeln – nicht aus Trotz. Der Gasstopp hat Deutschland geschwächt, während Russland sein Gas weiterverkauft. Auch an und! Wir zahlen nur mehr für dasselbe über Umwege. Wo ist da die Logik?
Die Behauptung, Putin wolle „von Wladiwostok bis Lissabon“ expandieren, ist Panikmache. Ein Angriff auf die NATO wäre für Russland Selbstmord. Natürlich ist der Krieg in der Ukraine völkerrechtswidrig, aber Außenpolitik muss nüchtern bleiben.
Niemand fordert blinde Abhängigkeit, aber die aktuelle Politik schadet Deutschland mehr als Russland. Es geht nicht darum, Putin zu gefallen, sondern darum, unsere Wirtschaft nicht länger ideologisch zu schwächen.

Es ist ein Mythos, dass Deutschland Putin finanziell aushungert, indem es sein Gas nicht mehr direkt kauft. Russland verdient weiterhin an Energieexporten, während die deutsche Industrie und die Bürger die höchsten Preise zahlen. Gleichzeitig finanzieren wir mit den explodierenden Rüstungsausgaben Kriege an anderer Stelle. Diese Doppelmoral hilft niemandem.
Zitat von LeocadiaLeocadia schrieb:Und die ideologischen Gründe von Frau Wagenknecht sind: Verehrung von Stalin und Ulbricht. Das darf man nicht vergessen. Jeder muss sich fragen, ob das im 21. Jahrhundert der richtige Ausgangspunkt für eine vernünftige Politik für D. sein kann, und dabei schließt "vernünftig" wirtschaftliche und politische Vernunft ein. Beides kann man sowieso nicht trennen.
Diese Behauptung ist nicht nur falsch, sondern auch völlig irrelevant. Sie haben kein einziges sachliches Argument, also greifen Sie auf alte, längst widerlegte Unterstellungen zurück. Hier geht es nicht um Vergangenheit, sondern um Deutschlands Zukunft.
Zitat von LeocadiaLeocadia schrieb:Dann lieber Gas von Kasachstan oder Turkmenistan beziehen. Das sind auch keine Geschäftspartner mit weißer Weste nach westlichen Kriterien, aber sie wollen sich tendenziell wohl aus dem Würgegriff Russlands befreien. Das könnte eine Zusammenarbeit mit D. und der EU befördern. Mit Aserbaidschan (auch so ein Partner ohne Rechtsstaatlichkeit) gibt es schon eine Zusammenarbeit mit der EU. Aber das ist alles überschattet durch den Krieg in der Ukraine.
Bemerkenswert, dass Sie Russland als untragbaren Partner darstellen, aber Kasachstan oder Turkmenistan plötzlich als Lösung vorschlagen. Diese Staaten sind autoritär, teilweise russlandnah und sicher nicht „demokratischer“ als Russland. Wenn Sie Energieimporte aus Diktaturen ablehnen, dann bitte konsequent – oder geben Sie zu, dass es nur um geopolitische Interessen geht. Das ist Doppelmoral.

Kurz: Deutschland macht sich wirtschaftlich kaputt – und das aus ideologischen Gründen. Das ist der wahre Fehler. Es sollte nicht darum gehen, Putin zu gefallen oder ihn zu bestrafen, sondern darum, was für Deutschland sinnvoll ist. Und das ist keine Politik der Selbstzerstörung, sondern eine rationale, pragmatische Energiepolitik, die unserer Wirtschaft nutzt, anstatt sie zu ruinieren.


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Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) - Eine Parteigründung mit Zukunft?

02.02.2025 um 05:26
@Cecilia

Lass mich raten, dein Vorschlag wäre - Aufhebung der Sanktionen und zurück zu Putin als Handelspartner, richtig?


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02.02.2025 um 07:17
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Lass mich raten, dein Vorschlag wäre - Aufhebung der Sanktionen und zurück zu Putin als Handelspartner, richtig?
So könnten wir wenigstens unsere Wirtschaft etwas mehr stabilisieren, um weiterhin ordentlich Waffen an die Ukraine liefern zu können, um damit Putin letztlich besser fertig machen zu können. Der lebt sowieso in einem völlig dysfunktionalen und desolaten System, das mit der Zeit ohnehin implodiert. Wäre das wirklich so schlimm?

Wenn wir uns jetzt wirtschaftlich schwächen, während das Putin offenbar nicht viel ausmacht, ist es nicht sonderlich zielführend aus meiner Sicht.

Ich weiß, da kommt dann immer, dass wir uns zu sehr abhängig von ihm machen, etc.. man kann aber Quellen diversifizieren, und wenn uns Putin billig Energie liefern kann und will, dann sollten wir aus meiner Sicht zugreifen. Das würde zum Einen die anderen Quellen durch das gestiegene Angebot auch günstiger machen; .. zum anderen Putin evtl auch etwas zurückhaltender stimmen, was die Eskalationsstufen ggü Europa angeht, weil er halt Handelspartner nicht zu sehr verprellen will.


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02.02.2025 um 08:24
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:.. zum anderen Putin evtl auch etwas zurückhaltender stimmen, was die Eskalationsstufen ggü Europa angeht, weil er halt Handelspartner nicht zu sehr verprellen will.
äh .. Putin HAT Europa als Handelspartner verprellt und sieht da bis heute überhaupt kein Problem darin. Putin meinte, dass das ein kluger move war, weil er unsere Abhängigkeit von ihm als größer eingeschätzt hat, als umgekehrt. Russisches Gas war schon in dem Augenblick nicht mehr "billig", als Putin uns genau diese Abhängigkeit signalisiert hat - VOR seinem Angriff auf die Ukraine.
Wenn wir irgendwas gelernt haben sollten aus dieser ganzen beschissenen Geschichte, dann doch wohl, das Abhängigkeiten von zwielichtigen Partnern extrem gefährlich sind für unseren Entscheidungsspielraum und damit für unsere Freiheit. Sicherheitspolitisch sieht das ja nicht anders aus - die Abhängigkeit vom amerikanischen Militär ist aktuell ein drängendes Problem, da dieser Partner nun auch damit beginnt, unsere Abhängigkeit von ihm als Druckmittel zur Durchsetzung eigener Interessen zu benutzen.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Ich weiß, da kommt dann immer, dass wir uns zu sehr abhängig von ihm machen, etc.. man kann aber Quellen diversifizieren, und wenn uns Putin billig Energie liefern kann und will, dann sollten wir aus meiner Sicht zugreifen.
Du berücksichtigst nicht die Marktmechanismen. Wenn Du Russland als Lieferant von Gas zulässt, wird die Wirtschaft diesen Lieferanten bevorzugen, solange er der billigste ist und liefern kann. Durch seinen Ressourcenreichtum war und ist Russland locker in der Lage, alle Mitbewerber dauerhaft zu unterbieten und diese vom Markt zu verdrängen. Dieser Prozess ist auch in der Vergangenheit so abgelaufen - es gab keine politische Vorgabe, jetzt nur noch russisches Gas zu kaufen. Der Markt hat sich einfach dementsprechend entwickelt und wurde aus wirtschaftspolitischen Gründen auch nicht daran gehindert.
Wer auf "billiges russisches Gas" hofft, schließt eine Diversifizierung aus. Es ist eigentlich kein Mechanismus denkbar, der beides gleichzeitig garantieren kann. Wenn Du das über eine Kontingentregelung lösen willst - zB indem gesetzlich vorgeschrieben ist, das maximal 5% unseres Gasbedarfs mit russischem Gas gedeckt werden kann - hätte das wenig bis keine Auswirkung auf den Gaspreis, denn die Mitbewerber bedienen unabhängig vom russischen Preis 95% des Gasmarktes. Wenn Du die Mitbewerber vor dem russischen Dumping durch erhöhte Abgaben auf russisches Gas schützen willst, ist das russische Gas für den Markt genauso teuer wie anderes Gas.
Das ist nicht im Sinn unserer politischen Interessen zu lösen.

Unabhängigkeit erreicht man nur durch die Entwicklung von Alternativen, die aus eigenen Mitteln bereit gestellt werden. Erneuerbare Energien haben zB dann Einfluß auf den Gaspreis, wenn davon ausreichend zur Verfügung stehen und als Energieträger konkurieren. Gleichzeitig profitiert der Ausbau von Windkraft und Solar enorm vom höheren Gaspreis. Ein niedriger Gaspreis wäre keine "Übergangsunterstützung" sondern würde den Ausbau erneuerbarer Energien massiv bremsen. Übrigens: Q.E.D.!

Russisches Gas ist TOXISCH für unsere nationalen und europäischen Interessen.


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02.02.2025 um 08:42
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:zum anderen Putin evtl auch etwas zurückhaltender stimmen, was die Eskalationsstufen ggü Europa angeht, weil er halt Handelspartner nicht zu sehr verprellen will.
Nach allem was passiert ist, gibst du dich dieser Illusion wirklich noch hin?


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02.02.2025 um 08:46
Zitat von SonderlichSonderlich schrieb:Wenn wir irgendwas gelernt haben sollten aus dieser ganzen beschissenen Geschichte, dann doch wohl, das Abhängigkeiten von zwielichtigen Partnern extrem gefährlich sind für unseren Entscheidungsspielraum und damit für unsere Freiheit.
Welche Alternativen haben wir denn, außer größtenteils auf zwielichtige Partner in dem Fall zu setzen? .. zumindest solange unsere eigene Energieinfrastruktur noch nicht steht, und genau mit diesen Energien aufgebaut werden muss.
Es wäre sowieso nur eine Brückenlösung.
Zitat von SonderlichSonderlich schrieb:Durch seinen Ressourccenreichtum war und ist Russland locker in der Lage, alle Mitbewerber dauerhaft zu unterbieten und diese vom Markt zu verdrängen.
Nicht, wenn man in dem Fall steuernd auf den Markt einwirkt .. wie du im Folgenden weiter ausführst. Der Energiemarkt ist sowieso hochgradig reguliert, soweit mir bekannt, also wieso nicht auch in dem Fall entsprechend lenken?
Zitat von SonderlichSonderlich schrieb:Dieser Prozess ist auch in der Vergangenheit so abgelaufen - es gab keine politische Vorgabe, jetzt nur noch russisches Gas zu kaufen. Der Markt hat sich einfach dementsprechend entwickelt und wurde aus wirtschaftspolitischen Gründen auch nicht daran gehindert.
Weil sowohl Politik als auch Markt eigenen Logiken folgen, und die Geostrategischen Überlegungen da kaum eine Rolle gespielt hatten; denke, man könnte was aus der letzten Dekade gelernt haben. Hoffentlich zumindest.
Zitat von SonderlichSonderlich schrieb:Wer auf "billiges russisches Gas" hofft, schließt eine Diversifizierung aus.
Auch wieder nur, wenn man es nicht entsprechend reguliert.
Zitat von SonderlichSonderlich schrieb:Wenn Du das über eine Kontingentregelung lösen willst - zB indem gesetzlich vorgeschrieben ist, das maximal 5% unseres Gasbedarfs mit russischem Gas gedeckt werden kann - hätte das wenig bis keine Auswirkung auf den Gaspreis, denn die Mitbewerber bedienen unabhängig vom russischen Preis 95% des Gasmarktes. Wenn Du die Mitbewerber vor dem russischen Dumping durch erhöhte Abgaben auf russisches Gas schützen willst, ist das russische Gas für den Markt genauso teuer wie anderes Gas.
Das ist nicht im Sinn unserer politischen Interessen zu lösen.
Now we are talkig..

Warum nur 5% und nicht 20? Das hätte durchaus einen signifikanten Impact auf den Gaspreis, oder?
Zitat von SonderlichSonderlich schrieb:Unabhängigkeit erreicht man nur durch die Entwicklung von Alternativen, die aus eigenen Mitteln bereit gestellt werden. Erneuerbare Energien haben zB dann Einfluß auf den Gaspreis, wenn davon ausreichend zur Verfügung stehen und als Energieträger konkurieren. Gleichzeitig profitiert der Ausbau von Windkraft und Solar enorm vom höheren Gaspreis. Ein niedriger Gaspreis wäre keine "Übergangsunterstützung" sondern würde den Ausbau erneuerbarer Energien massiv bremsen. Übrigens: Q.E.D.!
Das war auch bis jetzt nur deshalb so, weil man eben immer noch ständig auf das liberale Dogma des "Markt regelt alles" setzt. Das ist besonders in der Umweltpolitik Unsinn, weil dann eben sowas bei raus kommt, was du gerade beschreibst. Zumindest wenn man sich zB Leute wie Heiner Flassbeck oder Ulrike Herrmann dazu anhört, die genau das immer wieder beanstanden.

Wir müssen also generell umdenken, was die Art angeht, wie wir Politik machen und den Markt gestalten. Zielgerichteter.. und eben nicht nur der Privatwirtschaft überlassend; sonst verwildert es in irgendeine Richtung, meistens tendenziell in Richtung "ungezügelte Kapitalanhäufung" und kann in Krisenzeiten wie jetzt immer nur schwer wieder eingefangen werden. Das gleiche gilt auch für Sozialfragen aller Art. Bildung, Gesundheit, etc..
Zitat von SonderlichSonderlich schrieb:Russisches Gas ist TOXISCH für unsere nationalen und europäischen Interessen.
Kommt drauf an, wie man damit umgeht, denke ich weiterhin.


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Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) - Eine Parteigründung mit Zukunft?

02.02.2025 um 08:46
Putin hat doch im Laufe der Jahre immer wieder gezeigt, dass die russischen Gaslieferungen vor allem eine politische Waffe sind, z.B. zur Zeit des ukrainischen Präsidenten Juschtschenko. Wer unter diesen Umständen die Rückkehr zum Kauf von russischen Gas fordert, treibt Deutschland in eine äußerst gefährliche Abhängigkeit. Wer so etwas fordert begeht im Prinzip Landesverrat!


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02.02.2025 um 10:15
Die Leute mit dem Gaspreis und dem aus zum „Verbrenner aus“ zu veräppeln scheint eine gängige Masche beim BSW zu sein. Fakt ist aber, dass wir vom Gas weg müssen, wenn wir unseren gewohnten Lebensstandart nicht vollständig für ein paar Strohfeuer opfern wollen. Gas muss u.A. durch die CO2-Bepreisung ganz von selbst immer teurer werden. Die Weichen dafür sind zum Glück längst gestellt. Das gilt auch für russisches Gas und es gilt für alle anderen fossile Brennstoffe. Mag sein, dass die Emotionalisierung der Thematik ein paar Wähler dazu bringt ihr Kreuz beim BSW tu machen, aber eigentlich ist eine Diskussion über die derzeitigen Kosten für Gas und Co doch für die Katz.


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Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) - Eine Parteigründung mit Zukunft?

02.02.2025 um 11:16
Zitat von FölixFölix schrieb:Mag sein, dass die Emotionalisierung der Thematik ein paar Wähler dazu bringt ihr Kreuz beim BSW tu machen, aber eigentlich ist eine Diskussion über die derzeitigen Kosten für Gas und Co doch für die Katz.
Es werden genau die Leute angesprochen, die für sich in Anspruch nehmen für Veränderung zu sein, wenn dann nur alles so wird, wie es einmal war. Eine Verklärung.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Welche Alternativen haben wir denn, außer größtenteils auf zwielichtige Partner in dem Fall zu setzen? .. zumindest solange unsere eigene Energieinfrastruktur noch nicht steht, und genau mit diesen Energien aufgebaut werden muss.
Welche Lösung für dieses Problem steckt denn in dem Wunsch, den Kreis der zwielichtigen Partner um einen weiteren zwielichtigen Partner zu erweitern, der gerade erst bewiesen hat, das er eben NICHT zuverlässig ist sondern seine Marktmacht als Waffe gegen uns benutzt - und das schon BEVOR wir irgendetwas gegen seine Interessen unternommen hatten?
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Auch wieder nur, wenn man es nicht entsprechend reguliert.
Ich hatte Dir einige Regulierungswerkzeuge genannt (Lieferkontingente, Abgaben) und aufgezeigt, weshalb diese nicht geeignet sind, beim Erreichen Deines Ziels (billiges Gas) zu helfen. Ich habe auch erklärt, weshalb billiges Gas den notwendigen Ausbau unserer Energie-Infrastruktur massiv behindern würde. Ich Frage mich jetzt, welche "Regularien" DU oder das BSW konkret sehen, das Ziel "billiges Gas" zu erreichen, ohne neue Abhängigkeiten von dem extrem unzuverlässigen Partner Russland zu generieren und ohne die angestrebte Unabhängigkeit von zwielichten Partnern zu behindern? So ist das doch komplett inhaltsloses Blabla, sorry. Das sieht dann so aus:
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Wir müssen also generell umdenken, was die Art angeht, wie wir Politik machen und den Markt gestalten. Zielgerichteter.. und eben nicht nur der Privatwirtschaft überlassend; sonst verwildert es in irgendeine Richtung, meistens tendenziell in Richtung "ungezügelte Kapitalanhäufung" und kann in Krisenzeiten wie jetzt immer nur schwer wieder eingefangen werden. Das gleiche gilt auch für Sozialfragen aller Art. Bildung, Gesundheit, etc..
In keinem der von Dir genannten Bereiche wird in Deutschland alles unreguliert der Privatwirtschaft überlassen - ganz im Gegenteil. Sozialfragen aller Art und Bildung liegen komplett in der regulierenden staatlichen Hand; Gesundheit ist extrem reguliert. Auch der Energiemarkt ist bereits zielgerichtet reguliert.

Wir haben doch in Deutschland die Situation, dass wir bereits in einigen Regionen Dank Windkraft und Solar soviel Energie produzieren, dass wir uns damit den Arsch abwischen könnten. Deshalb entsteht in manchen Zeiten ein negativer Strompreis - das muss man sich mal vorstellen! Während wir beizeiten gar nicht wissen, wohin mit dem ganzen Strom und deshalb regelrecht Geld anbieten, wenn ihn uns jemand abnimmt und die Produktion abregeln, heulen ZEITGLEICH irgendwelche Leute der angeblich doch so billigen Enerigie aus Russland hinterher, die in Wahrheit - wie wir jetzt wissen müssen! - extrem teuer für uns war. Erstrecht, wenn man einen angemessenen Preis für Freiheit und Handlungsfähigkeit anlegt.
Das Problem ist doch schon längst nicht mehr die Erzeugung "eigener" Energie, sondern die Verteilung und Speicherung derselben. Unser Geld sollte nicht in teures, russisches Gas investiert werden, sondern naheliegender Weise in den Ausbau unserer Infrastruktur, die wir brauchen, um unsere Energie auch verteilen zu können. Wir dürfen nicht glauben, das ein günstigerer Stückpreis für Energie die Energiekosten senkt - günstige Energie führt zu einem höheren Verbrauch von Energie. Umso billiger der Sprit an der Tankstelle ist, umso mehr und schneller wird Auto gefahren. So reduziert man keine Abhängigkeiten und erst recht fördert man so nicht Alternativen.

Aber natürlich bin ich da ganz offen: Welche konkreten Regelungen werden von BSW oder Dir angedacht, die meine Einwendungen entkräftigen könnten?
Zitat von AfricanusAfricanus schrieb:Wer unter diesen Umständen die Rückkehr zum Kauf von russischen Gas fordert, treibt Deutschland in eine äußerst gefährliche Abhängigkeit. Wer so etwas fordert begeht im Prinzip Landesverrat!
Definitiv. Ist den meisten gar nicht bewußt - obwohl immer wieder aufploppt, wer die Mietmäuler bei AfD und BSW konkret schmiert.


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02.02.2025 um 11:52
@Sonderlich
Kurz noch mal zur Klarstellung: Ich beteilige mich nicht an dem üblichen gegenseitigen Parteigebashe, das besonders im Wahlkampf an Schärfe und ideologischem Gepoltere sichtlich zunimmt, ich versuche hier gerade parteiunabhängig eine Grundsatzfrage zu klären, und offenbar kannst du mir jenseits der Dinge, die ich durchaus mit eingerechnet hatte, und nie in Frage stellte, auch keinen vernünftigen Grund nennen, warum das völlig ausgeschlossen sein solle. Jedenfalls kann ich zwischen den vielen Worten nichts finden, was in meinen Augen vernünftige sowohl ökonomische als auch geostrategische Überlegungen wären, die deutlich dagegen sprächen.

Dass wir selbst viel- manchmal zu viel EE produzieren, weiß ich. Wir können sie aber nicht speichern, und in Dunkelflauten wird immer noch viel Fossile gebraucht. Das zB ist einer der Gründe für das Heulen.

Ach egal, lassen wir das. So wichtig ist es auch nicht, und ich hab keine Lust, mir an eurem Parteikrieg die Finger zu verbrennen.

In diesem Sinne.


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02.02.2025 um 12:41
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:offenbar kannst du mir jenseits der Dinge, die ich durchaus mit eingerechnet hatte, und nie in Frage stellte, auch keinen vernünftigen Grund nennen, warum das völlig ausgeschlossen sein solle.
@nasenstüber
Ich habe Dir zahlreiche vernünftige Gründe genannt, weshalb das völlig ausgeschlossen ist. Du sagst jetzt, die hättest die bereits mit eingerechnet und läßt mich komplett alleine mit der Frage zurück, wie Du das getan hast. Ich habe sogar ausdrücklich mein Interesse an DEINEN Vorschlägen geäußert, wie die von mir benannten und von Dir bereits eingerechneten Bedenken egalisiert werden können. Das wäre ja toll, das zu erfahren! Ein Diskurs lebt ja auch vom Erkenntnisgewinn.
Es ist doch extrem billig und fast schon beleidigend, wenn Du auf kein einziges meiner Sachargumente eingehst, mir aber ebenfalls ohne konkret zu werden vorwirfst, ich würde hier nur das "übliche gegenseitigen Parteigebashe, das besonders im Wahlkampf an Schärfe und ideologischem Gepoltere sichtlich zunimmt" betreiben und auzf gar keinen Fall "parteiunabhängig eine Grundsatzfrage" klären. Das empfinde ich so - unabhängig davon, das wir uns hier in einem Diskussionsstrang befinden, dessen Topic sich ausschließlich der Positionen einer ganz konkreten Partei (BSW) widmet - als anmaßend.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Dass wir selbst viel- manchmal zu viel EE produzieren, weiß ich. Wir können sie aber nicht speichern, und in Dunkelflauten wird immer noch viel Fossile gebraucht. Das zB ist einer der Gründe für das Heulen.
Um Dunkelflauten auffangen zu können, brauchen wir kein angeblich billiges Gas aus Russland. Das betrifft so wenige Tage im Jahr, das selbst ein doppelter Gaspreis kaum Auswirkungen auf die Endrechnung hätte.
Wir produzieren auch gar nicht "zuviel" EE, sondern können es nicht ausreichend speichern und verteilen. Hier ist allergrößte Eile geboten, das zu ändern. Das scheitert aber gar nicht an der Technik oder den zur Verfügung stehenden Mittelsn, sondern einzig am politischen und wirtschaftlichen Willen. Beides wird sich aber nicht durch "billiges Gas" verändern. Solltest Du anderer Meinung sein, kannst Du das ja mal bitte begründen und nicht einfach die Diskussion abwürgen.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Ach egal, lassen wir das. So wichtig ist es auch nicht, und ich hab keine Lust, mir an eurem Parteikrieg die Finger zu verbrennen.
Ich führe keinen Parteikrieg und habe auch nicht ideologisch argumentiert sondern sachlich. Wenn man keine Argumente hat, kann man das auch einräumen anstatt auf seine unbegründete Meinung zu beharren und der Gegenseite die Schuld zuzuweisen.


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02.02.2025 um 13:06
Zitat von CeciliaCecilia schrieb:Die Behauptung, Putin wolle „von Wladiwostok bis Lissabon“ expandieren, ist Panikmache.
Dann höre dir einfach an, was z.B. Putins Scharfmacher Medwedew und sein Vordenker Dugin von sich geben. Und schaue dir an, was im staatlich kontrollierten Perwy Kanal so abgeht, wo man sich schon mal in Stimmung bringt für die weitere Expansion. Dass das Scharfmacherei ist, ist klar, damit wird die Bevölkerung darauf eingestimmt, den kranken politischen Kurs Putins weiter zu unterstützen. Es gibt im heutigen Russland so gut wie keine unabhängigen öffentlichen Stimmen mehr, daher ist es aus meiner Sicht legitim und sicherheitspolitisch dringend geboten, diese Statements ernst zu nehmen.
Zitat von CeciliaCecilia schrieb:Ein Angriff auf die NATO wäre für Russland Selbstmord.
Interessant. Wagenknecht hat auch 2022 die Möglichkeit einer Invasion Putins in der Ukraine ausgeschlossen. Und, wie ging es aus? Man sollte Putin nicht unterschätzen, zumal ja schon russ. Truppen an der Grenze zum Baltikum zusammengezogen wurden, nur als Beispiel.
Zitat von CeciliaCecilia schrieb:Politische Vernunft bedeutet, im eigenen Interesse zu handeln – nicht aus Trotz.
Das hat nichts mit Trotz zu tun. „Trotz“ ist hier eine gänzlich unpassende Kategorie, die passt zu Kindergartenspielen und Streit um Förmchen. Aber nicht dazu, wie ein Staat seine Souveränität sichern kann und gleichzeitig eine angemessene, möglichst ökologische Energieversorgung, damit Wirtschaftswachstum, Wohlstand und friedliches Zusammenleben möglich sind.

Das verstehe ich unter politischer u. wirtschaftlicher Vernunft: Wieso sollte sich ein Staat, hier Deutschland, wissentlich und sehenden Auges in die Abhängigkeit eines Aggressors begeben, der Staaten bedroht, die nicht in der Lage sind, sich angemessen zu verteidigen?

Warum sollte D. Russland wieder um Gaslieferungen bitten, wo doch R. plötzlich seinen Lieferverpflichtungen nicht mehr nachkam, um D. zu schwächen und die eigenen Expansionsansinnen durch den kranken Angriffskrieg durchzusetzen. Und jetzt soll D. zu Kreuze kriechen? Damit die eigene Souveränität riskieren und Handlanger eines freidrehenden Aggressors werden, der mit dem Krieg nur sein eigenes morsches Regime retten will, das auf Unterdrückung und Unfreiheit aufbaut? Auf dass der Virus der Freiheit nicht überspringen möge? Bestimmt nicht. Nein, Russland und Deutschland haben einfach so gar nichts gemeinsam. Deutschland wird sich Russland nicht beugen, und das ist gut so.

Was hat Wagenknecht und ihr BSW denn anzubieten? D. soll die Expansionswünsche R.s akzeptieren, soll sich einem Kriegsverbrecher unterordnen, der vor keinen noch so abscheulichen Verbrechen Halt macht? Soll einen Angriff Russlands auf weitere europäische Staaten riskieren. Wofür? Für billiges Gas? Der Preis zu hoch, gänzlich indiskutabel. Das kann sich Wagenknecht und alle ihre Sympathisanten klemmen.

Auf den Punkt gebracht: Russland hat, auch mal ganz unabhängig vom Krieg in der Ukraine betrachtet, in seiner jetzigen Verfassung einem westlichen demokratischen Staat nichts, einfach gar nichts zu bieten. Das müssen die BSW-Fans einfach mal zur Kenntnis nehmen.
Zitat von CeciliaCecilia schrieb:Bemerkenswert, dass Sie Russland als untragbaren Partner darstellen, aber Kasachstan oder Turkmenistan plötzlich als Lösung vorschlagen. Diese Staaten sind autoritär, teilweise russlandnah und sicher nicht „demokratischer“ als Russland. Wenn Sie Energieimporte aus Diktaturen ablehnen, dann bitte konsequent – oder geben Sie zu, dass es nur um geopolitische Interessen geht. Das ist Doppelmoral.
Aufmerksam lesen ist immer noch ein Vorteil. Ich schrieb ja sehr deutlich, was ich von den genannten Staaten in punkto Rechtsstaatlichkeit halte. Ich hatte sie ins Spiel gebracht, weil nach meinem Verständnis D. schon Gas benötigt, und wenn man nicht vollständig auf LNG umschwenken will, dann wären die drei Staaten mögliche Lieferanten. Und nein, das hat mit Geopolitik nichts zu tun. Das ist die Politik von Putin, Geopolitik, Expansionsphantasien eben. Nicht jeder Staat will wie R. andere unterwerfen. Für D. und die EU kann man das ausschließen. Das ist der Unterschied zu Putins Russland.
Zitat von CeciliaCecilia schrieb:Diese Behauptung ist nicht nur falsch, sondern auch völlig irrelevant. Sie haben kein einziges sachliches Argument, also greifen Sie auf alte, längst widerlegte Unterstellungen zurück. Hier geht es nicht um Vergangenheit, sondern um Deutschlands Zukunft.
Leider ist die Behauptung nicht falsch und nicht widerlegt:
In einem Fernsehduell hat Sahra Wagenknecht ihre linksradikale Vergangenheit als Trotzreaktion hingestellt. Doch mit ihren demokratiefeindlichen Vorstellungen hat sie bis heute nicht gebrochen.
Es waren Worte, wie man sie selten von Politikern hört. Als die AfD-Vorsitzende Alice Weidel am Mittwoch der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht bei „Welt TV“ ihre Sympathien für das sozialistische Venezuela vorhielt, räumte diese fast schuldbewusst ein: „Da habe ich Dinge aus Trotz gesagt.“ Das sei jedoch 20 Jahre her, weshalb man ihr dies heute nicht mehr vorwerfen könne. Hat die ehemalige Linken-Politikerin ihren einstigen kommunistischen Überzeugungen abgeschworen?
Wer Wagenknechts politisches Wirken in den letzten Jahren beobachtet hat, dem fällt jedenfalls auf, wie sehr sie sich darum bemüht, ihr linksradikales Image abzustreifen. Statt wie früher Josef Stalin und Walter Ulbricht zu verherrlichen, fordert sie heute eine „Politik der Vernunft“. (...)

Von den meisten ihrer linksradikalen Vorstellungen hat sie sich bis heute nicht distanziert
Das alles – da hat Wagenknecht recht – liegt inzwischen eine ganze Weile zurück. Doch von den meisten ihrer linksradikalen Vorstellungen hat sie sich bis heute nicht distanziert. Statt sich mit ihren Irrtümern auseinanderzusetzen, tat sie im Duell mit Alice Weidel so, als hätte es sich dabei um eine Art politische Trotzphase gehandelt, die sie lange hinter sich gelassen hätte.

Dass dies der Wahrheit entspricht, muss bezweifelt werden. So veröffentlichte sie noch 2016 eine Erklärung zum Tod des kubanischen Diktators Fidel Castro, in der sie die „große Leistung dieses Revolutionärs“ und seine „standhafte Haltung gegenüber den mächtigen USA“ würdigte. Angeblich sei Castro „durch und durch ein Demokrat“ gewesen. Zwei Jahre später feierte sie in einem Facebook-Post erneut ihr Vorbild Rosa Luxemburg.

Auch Wagenknechts Einstellung zu Russland erinnert stark an das Verhältnis der DDR zur Sowjetunion. Zwar betont sie regelmäßig, dass Putins Einmarsch in die Ukraine völkerrechtswidrig gewesen sei. Doch ihre Forderungen – keine Waffenlieferungen an die Ukraine und keine Sanktionen gegen Russland – laufen darauf hinaus, dass sich das angegriffene Land dem Aggressor unterwirft. Der russische Präsident wäre dann seinem Ziel ein großes Stück näher gekommen, die untergegangene Sowjetunion wiederherzustellen.
Quelle: https://www.focus.de/politik/woelfin-im-schafspelz-nur-jugendsuenden-aussagen-zeigen-wie-radikal-wagenknecht-noch-vor-einigen-jahren-war_id_260385078.html

Und irrelevant sind Wagenknechts politische Überzeugungen der Vergangenheit auch nicht, denn sie hat sich von ihnen bisher nicht eindeutig distanziert. Und sie stimmen auch mit den politischen Thesen des BSW überein, die aus meiner Sicht die Interessen Russlands hier in D. vertreten und ihnen zur Umsetzung verhelfen wollen. Aber das wird in D. nicht passieren.


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Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) - Eine Parteigründung mit Zukunft?

02.02.2025 um 13:29
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Dass wir selbst viel- manchmal zu viel EE produzieren, weiß ich. Wir können sie aber nicht speichern, und in Dunkelflauten wird immer noch viel Fossile gebraucht. Das zB ist einer der Gründe für das Heulen
Da tun sich gerade ganz neue Möglichkeiten auf. Die Kosten für Speicherkapazität sind nach wie vor im Sinkflug. Die Doppelbesteuerung von gespeichertem Strom ist inzwischen ja auch abgeschafft worden. Der neueste Trend zeigt einen ziemlich massiven Ausbau von lokaler Speicherkapzität in Form von Akkus.
Laut dieser Analyse könnte die Kapazität von Großspeichern in Deutschland bis 2026 auf sieben Gigawattstunden anwachsen. Dies entspräche einer Verfünffachung der derzeitigen Kapazitäten. 
https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/rekordverdaechtig-deutschland-plant-riesige-batteriegrossspeicher/
Der Trend geht eindeutig in Richtung zur lokalen Erzeugung mit lokalem Verbrauch. Und das was derzeit geschieht, das dürfte erst der Anfang einer Entwicklung sein. Die Preise für Speicherkapazität gehen nach wie vor drastisch nach unten. Die gleiche Entwicklung wie es sie schon bei den Rechnern und den Solarzellen gab. Dazu kommt noch, sogar ausgediente Auto-Akkus können noch jahrelang in den Speicherbänken genutzt werden. Der Ausbau geht deutlich schneller voran als prognostiziert. Da werden sicher etliche Gaskraftwerke unnötig und beim Netzausbau kann man auch etliches einsparen. Sicher ist, dass es in absehbarer Zeit kein zu viel EE mehr geben wird.

Dann muss man noch bedenken, dass es bei den Akkus im Gegensatz zu allen alten Techniken noch ein gewaltiges Entwicklungspotential gibt. Ich denke da nur an den Natrium-Akku. Bei dem hat man dann noch nicht einmal nennenswerte Materialkosten.


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Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) - Eine Parteigründung mit Zukunft?

02.02.2025 um 14:10
Zitat von FölixFölix schrieb:Der Trend geht eindeutig in Richtung zur lokalen Erzeugung mit lokalem Verbrauch.
Naja, eigentlich ist das Zauberwort "dezentrale Stromerzeugung". Das heißt, nicht mehr wenige zentrale Stromerzeuger verteilen den in großen Massen und relativ gleichmäßig produzierten Strom an viele Verbraucher sondern viele Erzeuger produzieren unregelmäßig kleinere Mengen Strom, die stattdessen zu den Verbrauchern transportiert werden müssen. Natürlich ist es hilfreich, wenn keine weiten Wege benötigt werden - allerdings entspricht das nicht unbedingt der Lebenswirklichkeit. Tatsächlich sollte der in Niedersachsen oder SH überschüssig produzierte Windstrom auch geeignet sein, Strombedarf in Bayern zu decken, wo evtl. zeitgleich kein Wind weht. Dafür braucht es einen Netzausbau - und natürlich die von Dir erwähnten Speicher.
Zitat von FölixFölix schrieb:Die Kosten für Speicherkapazität sind nach wie vor im Sinkflug.
Das stimmt! Gleichzeitig wird die Qualität der Speicher immer besser. Sie werden nicht nur billiger in der Investition, sondern auch noch haltbarer, was sich auf die Armortisation sehr positiv auswirkt. Es gibt auch noch ausgesprochen günstige weil sehr dauerhafte und umweltfreundliche Speichertechnologien, die bei weitem nicht ausgenutzt worden sind. Bergwerkspeicher und Pumpspeicherwerke sind zum Beispiel noch längst nicht ausreichend ausgebaut. Da geht noch ganz viel.
Deutschland könnte theoretisch - wenn Speicherkapazität und Netz entsprechend ertüchtigt sind - auf fossile Stromenergie komplett verzichten. Das muss das Ziel sein.


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