selana schrieb am 06.07.2004:Wagenknecht hat halt einen grundsätzlich anderen Ansatz weg von der NATO als Instrument amerikanischer Hegemonialpolitik hin zu mehr Kooperation mit Russland, auch um geopolitische Spannungen zu reduzieren.
So, das ist erstmal eine unbelegte Behauptung, Du behauptest die NATO wäre ein Instrument amerikanischer Hegemonialpolitik, und Wagenknecht möchte von dem Ansatz weg.
- Teilst Du diese Meinung und siehst Du in die NATO Instrument amerikanischer Hegemonialpolitik?
- Oder irrt hier Deiner Meinung nach Wagenknecht mit der Bewertung der NATO und wenn, wie wertest Du diese, welche Aufgabe hat sie?
- Nenne doch mal ein paar positive Beispiele für eine Kooperation mit Russland, wo es dann den Kooperanten wirklich besser geht, sie nicht über den Tisch gezogen werden, sondern als gleichberechtigte Partner akzeptiert werden.
- Welche Kooperation mit Russland, hat dann in Folge welche geopolitische Spannungen reduziert?
- Belarus geht es doch die Kooperation mit Russland nun besser, also den Bürgern, alles für die viel "entspannter", die Freude ist groß, ein Teil von Russland zu werden, die eigene Sprache zu verlieren, Diktatur rockt eben, scheiß doch auf die Menschenrechte, Freiheit und Demokratie?
Die Frage nach einen Beleg für die NATO Instrument amerikanischer Hegemonialpolitik war mein voller Ernst, dass hast Du so behauptet, belege das vernünftig. Eigene Meinung ist nur Meinung und belegt nichts.
selana schrieb am 06.07.2004:Aus Sicht der Menschen, die im ehemaligen Westdeutschland groß geworden sind, wird sie wahrscheinlich teilweise als billige Populistin wahrgenommen, die sich Russland trotz Krieg anbiedert. In Ostdeutschland kann sie damit jedoch historisch begründet durchaus Personen mit ihren Positionen überzeugen.
Ich bin in Westberlin groß geworden, habe da also persönlich einen Eindruck, Verwandte in der DDR gehabt, die Schwestern meine Oma waren über 60 Jahre alt und durften uns im Westen besuchen kommen, wir auch mal in den Osten. Ja, ich kann die nostalgischen Gefühle so wirklich verstehen, diese schöne Mauer früher, was war das doch für ein sicher antifaschistischer Schutzwall, sobald wir drüben wahren, haben wir und so was von sicher gefühlt. Überhaupt, alles so sozialistisch, so für die Menschen eben gemacht, tolle Autos, jeder wollte eins, da haben die sich richtig für reingekniet. Und die Straßen, die Häuser, die Geschäfte, herrlich, bis heute ist mir unklar, warum sich nicht der Westen von Deutschland mit dem Osten vereinigt hat.
Und es wäre auch so stressfrei gewesen, SED, eine Partei, die Wahl ist immer klar, keine Streitern, und wer braucht schon Bananen.
Die Sarah ist zwei Jahre jünger als ich, die wird das schon gesehen haben im Osten. Ja, also es ist klar, dass man da so in Erinnerungen schwelgt und die Kooperation mit Russland vermisst. Und es war toll, echt, man durfte russisch in der Schule lernen, eine Sprache welche die Welt spricht, vor allem auch Putin spricht, da wurde keiner gezwungen diese englische Sprache zu lernen.
Das war damals wirklich so was von geil, dass die ganzen Ostdeutschen heute voll auf die AfD stehen. Ja, die Mauer, sie ist gefallen und sofort haben alle Faschisten eben mal rüber gemacht. Dummgelaufen.
Star-Ocean schrieb am 10.07.2024:Wie wäre es mit der Krim als demilitarisierte Sonderverwaltungszone, die zum Teil Russland und zum Teil der Ukraine gehört. Teile des ostukrainischen Territoriums werden an Russland übergeben, eine NATO Mitgliedschaft der Ukraine wird vertraglich ausgeschlossen, sie dürfte aber der Europäischen Union beitreten.
Wie wäre es mit der Krim als Teil der Ukraine, so wie es eben war, wie Russland es anerkannt hat, wie wäre es mit der stattlichen Souveränität der Ukraine? Wie wäre es mit Reputationszahlungen für alles was die Russen da kaputt gemacht haben und Schadensersatzzahlungen für alle die Vertrieben wurden, die vergewaltigt und ermordet wurden? Wie wäre es, wenn Russland einfach seine Schuld anerkennt und den Schuh macht, ganz schnell nach Hause?
Und bitte was?
Wie wäre es mit der Ukraine als Teil der NATO, so als souveräner Staat kann sie dem Verteidigungsbündnis beitreten welches eben mag und welches einem nicht im Stich lässt.
Dir ist nicht im Ansatz klar, was Du da schwurbelst. Der Nachbar tritt Dir die Hütte ein, vergewaltigt Deine Töchter und Du meinst da könnte man doch mal verhandeln, eventuell nur alle 14 Tag Sex und mit Verhütung und vorher wird auch gründlich geduscht?
Bitte was verstehst Du am Begriff "souveräner Staat" nicht, wie kommst Du auf die Idee man sollte der Ukraine vorschreiben, welchem Bündnis sie beitreten darf? Was verstehst Du an "illegitimer Angriffskrieg" genau nun nicht? Wie viele Menschen, eben auch Zivilisten wurden in der Ukraine durch die Russen ermordet, all die Kriegsverbrechen Butscha, die verschleppten Kinder, die Ermordeten und Massakrierten, Gefolterten, schaue Dir bloß nie nicht mal die echten Bilder des Krieges, der russischen Verbrechen auf Telegram an, Du wirst traumatisiert.
All das was in der Ukraine zerstört wurde, ach das Theater mit den Kindern, wo extra noch vorne stand, Kinder im Gebäude, alle Schulen, Krankenhäuser, Kindergärten, und all die Jahre, die Jahre die Kinder hätten haben können, glücklich, so ihre Kindheit, ohne Angst aufwachsen, ohne ständig die Sirenen hören, zerfetzte Körper auf den Straßen zu sehen.
In welcher bunten Seifenblase lebst Du eigentlich?
Star-Ocean schrieb am 10.07.2024:Ich finde darüber sollten die Menschen in der Ostukraine entscheiden/abstimmen und nicht die ukrainische oder russische Regierung. Eine entsprechende Wahl müsste irgendwie international organisiert werden oder vielleicht durch einen "neutralen" Drittstaat, der nicht lokal beteiligt ist, vielleicht Japan, Südkorea?
Ach und wie findest Du das so in Sibirien?
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/separatismus-in-russland-sibirien-ist-nicht-die-krim-13083120.htmlOder wie war das doch gleich in Tschetschenien? Raus aus der UDSSR, Freiheit, wie geil, Souveränität, keine Diktatur, und Putin hat dann aber ganz schnell zu mehr Kooperation mit Russland gesorgt, auch um geopolitische Spannungen zu reduzieren. Ja der zweite Tschetschenienkrieg hat nur von 1999 bis 2009 gedauert und siehe da, voller Erfolg, die geopolitische Spannungen wurden so richtig reduzieren, auch die Bevölkerung, die Demokratie, und wer möchte nicht einen starken Vollblut-Demokraten wie Ramsan Kadyrow als Präsidenten haben?
Da ist nichts mit Woke und Schwulen und Transgender, Christopher Street Day in Tschetschenien? Das wäre ein Blutbad, ja da herrscht nun richtig Ordnung, und auch die Medien, nur geil, man hat einfach nur gute Nachrichten.
Also warum nur verweigert sich die Ukraine hier so massiv und mag nicht die geopolitische Spannungen reduzieren, mehr Kooperation mit Russland, gibt doch so viele erfolgreiche Beispiele. Klar, der böse Westen, diese USA, ja die amerikanischer Hegemonialpolitik, ist einfach die Wurzel allen Übels.
parabol schrieb:Dass Wagenknecht prorussisch und Pro-Kreml ist, dafür stehen ihre außenpolitischen Äußerungen seit Beginn ihrer politischen Laufbahn, sowie ihre Bewunderung für Stalin und die "DDR", weswegen sie Ende der 90er aus dem Vorstand der PDS ausgeschlossen wurde. Seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine wiederholt sie nur russische Narrative, ihre Mitstreiter wie Sewim Dagdelem sind die größten NATO Hasser im Bundestag, dafür gibt es tonnenweise Äußerungen, welche diese Haltung belegen. Ob sie dafür Zahlungen bekommt, ist vollkommen irrelevant. Genauso wie wenn jemand Hitler bewundert und entsprechende Äußerungen tätigt, da braucht man keine zusätzlichen Beweise für Zahlung von Hitlers Urenkeln an diese Person.
Star-Ocean schrieb:Das ist das Bild was gerne gezeichnet wird. Ihr Ansatz ist aber lediglich eine friedliche Annäherung an Russland um für Stabilität in Europa zu sorgen, bei der eine Abschreckung durch Waffen und so z.B. das Aufrüsten (der NATO) gar nicht mehr nötig wird. Sie ist nebenbei bemerkt nicht dafür sofort die weiße Fahne zu schwenken und der Ukraine ihrem Schicksal zu überlassen, sondern lediglich mehr Bemühungen in Friedensverhandlungen voranzutreiben. Im übrigen finde ich Vergleiche mit Hitler in dem Zusammenhang immer sehr schwierig und unpassend.
Was ist das für ein Geschwurbel? Der durchgeknallte Killer metzelt gerade Deine Familie im Garten nieder, und Du bist da dann für eine friedliche Annäherung des Sondereinsatzkommandos, wenn möglich doch ohne Waffen, man kann doch auch mal reden, Waffen sind immer so unschön, eventuell Blumensträuße und Räucherstäbchen. Einfach alles mal gechillt angehen, und nein, man sollte den durchgeknallte Killer nicht mir anderen durchgeknallte Killern vergleichen, der hat bestimmt eine schreckliche Kindheit gehabt, da muss man eben genauer hinsehen.
Weißt Du was? Du von Deinem Sofa aus, ohne echten Einblick, ganz sicher hast Du nicht die Bilder und Videos gesehen, die ich mir (leider) mal angesehen habe, am Anfang des Krieges, und ja, ich war nicht vor Ort, ich bin da nicht hin, nicht mal helfen, aber ich kenne Menschen die dort waren, und was Du hier so schreibst, ist sowas von fern jeder Realität, da stößt es mir echt sauer auf.
Star-Ocean schrieb:Von Wagenknecht-Fans steht dort im Artikel nichts. Dort steht, dass jene Äußerungen zu unterlassen sind. Wenn es bewiesen wird ist, kann man nochmal auf das Thema zurückkommen. Gefühlte Realität tut hier nichts zur Sache genau wie bei allen anderen Themen, bei denen keine handfesten Beweise vorliegen, auch wenn sie noch so plausibel erscheinen und ins eigene Weltbild passen.
Die Kritik vom BSW an der NATO bedeutet nicht automatisch eine Pro-Russland Haltung.
Aber natürlich nicht, dass ist eine pro Deutschland und pro Ukraine Haltung, eine Pro-Europa-Haltung, den "souveränen" Staaten von Europa möchte man eben so ein glückliches Leben ermöglichen wie den Bürgern in Belarus und Tschetschenien und so wie in Russland. Welch herrlicher Gedanke, die Welt könnte so friedlich sein. Ja, aber da ist leider diese böse kriegsgeile NATO, üble Sache, diese NATO als Instrument amerikanischer Hegemonialpolitik, schlimm. Da können wir nur hoffen, voller Neid nach Belarus und Tschetschenien blicken und Hoffen, die russische Spezialoperation macht nicht an den Grenzen zu Polen halt, nein das sollte weiter gehen, auch Deutschland sollte in den Genuss dieser Freiheiten kommen. Wer will schon die NATO ...
Star-Ocean schrieb:Auch das wird eigentlich immer wieder von Wagenknecht betont, aber gibt scheinbar politische Interessen dieses verzerrte und vereinfachte Bild immer wieder zu zeichnen um den Stempel einfacher drauf zu drücken. Der obligatorische Verweis auf ihre politische Vergangenheit darf als Nachtritt dann natürlich auch nicht fehlen. Das Sahra Wagenknecht seit Schließung der DDR vermutlich auch einen Reifeprozess und ideologischen Wandel durchlaufen hat, wird gerne ausgeklammert.
Nun wird es schlimm, also mein Sprache, ich kann nicht an mich halten, es muss raus, oder ich kotze auf die Tastatur, Wagenknecht hat einen einen Reifeprozess und ideologischen Wandel durchlaufen? Vermutlich? Also ich stelle mir diesen Prozess der Reifung ungefähr so vor, wie im Schweinestall des Bauern hier, die Scheiße reift Monate lang und der Wandel, nun ja, ich kann gerne mal Bilder zeigen.
Die Wagenknecht hat einen scheiß an Reifeprozess und ideologischen Wandel durchlaufen, bitte wie manifestiert der sich, wie soll man den erkennen?
Sie geht aus dem Saal, wenn der Präsident der Ukraine hier im deutschen Bundestag spricht? Warum? Was soll das, was soll das für ein Zeichen sein? Wie beschämend für mich als Deutscher der in Westberlin groß wurde, eine Schande für unser Land. Mit wie vielen Ukrainern hat sie doch gleich so in den letzten Jahren gesprochen? Wie steht eigentlich so die Ukraine zu Wagenknecht? Die wird da sicherlich ja ohne Ende als weiße Taube des Friedens bejubelt, Denkmäler in Kiew werden errichtet. Oder wie?
Ich mache hier mal erstmal einen Abschluss, also Pause, ist ja schon wieder länger als gedacht geworden.