Narrenschiffer schrieb:Der Entfremdungsbegriff ist ein rein eigentumsbezogener. In dem Moment, in dem die Produktionsmittel nicht mehr privat sind, ist die Arbeit nicht entfremdet. Das hat nichts mit einem Wohlfühlfaktor bei der Arbeit zu tun.
Da machst du es dir sehr einfach. Nein, mit Wohlfühlen hat das nichts zu tun, aber mit dem Dilemma der Abhängigkeit. Ich zitiere dazu mal einen legänderen Satz von Ernst Bloch:
Die Wahrheit macht frei, indem die Freiheit mit der Wahrheit gemeinsam hat, daß in beiden die Entfremdung aufgehoben ist
Quelle: Internationale Konferenz der Sektion Philosophie der deutschen Akademie der Wissenschaften, 1956
Narrenschiffer schrieb:Das Gemeinwohl muss auch erwirtschaftet werden, ist also Teil des Mehrwerts bzw. der "gesellschaftlich notwendigen Arbeit", wie Marx den Mehrwert, also den nicht ausbezahlten Teil der Arbeit, nennt.
Marx beschreibt damit keinen „nicht ausbezahlten Teil der Arbeit“ sondern die Differenz zwischen dem Wert der Ware und den Reproduktionskosten der Arbeit selbst. Womit wieder die Entfremdung ins Spiel kommt.
Um es anschaulicher zu beschreiben: Der Wert eines Pferderittes bemisst sich nicht in dem dafür notwendigen Futter. „Ausbeutung“ ist in dem Sinne keine moralische Wertung.
Narrenschiffer schrieb:Wie man bei Steuern, die niemand gern zahlt, sieht, ist Gemeinwohl allein eher nicht Antrieb, seine Arbeitskraft zu verkaufen. Verschenkt soll sie ja hoffentlich nicht werden.
Arbeit, solange nicht entfremdet, ist ganz wesentliches Bedürfnis des Menschen. Tätig sein, im weitesten Sinne.
frivol schrieb:Irgendeine Begründung? Sonst sind deine Kommentare für niemand nachvollziehbar...
Steht doch direkt darunter?