Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

emanon schrieb:Geh ruhig mal zwischendurch an die frische Luft. Hat noch niemandem geschadet.

So wenig traust du deinen Argumenten, dass du mir ad-hominem kommst? :D

emanon schrieb:Was ich schrieb ist, dass die Ärztin keine Fachfrau für die Bergung aus solchen Situationen ist. Das wirst du nicht bestreiten können.

Du wirst nicht bestreiten können, das vor Ort sicher die Notärztin das Sagen hat und nicht der Feuerwehrhauptmann, wenn es darum geht, wie schnell die Frau geborgen werden soll.

Bei meinen diesbezüglichen Aussagen bin ich immer davon ausgegangen, dass besagte Aussage von der Notärztin tatsächlich gefallen ist.

Wie @bgeoweh gezeigt zu haben scheint, ist dass diese Aussage bestenfalls Hörensagen ist.
Leider habe ich gerade keine zeit dies selbst zu recherchieren.

Groucho schrieb:So wenig traust du deinen Argumenten, dass du mir ad-hominem kommst? :D

Es war nur die Sorge um dich. :D

Groucho schrieb:Du wirst nicht bestreiten können, das vor Ort sicher die Notärztin das Sagen hat und nicht der Feuerwehrhauptmann, wenn es darum geht, wie schnell die Frau geborgen werden soll.

Wenn beide vor Ort sind wird man sich absprechen.

Groucho schrieb:Bei meinen diesbezüglichen Aussagen bin ich immer davon ausgegangen, dass besagte Aussage von der Notärztin tatsächlich gefallen ist.

Davon sind bisher wohl die meisten ausgegangen, ich auch. Auch deshalb halte ich eine Untersuchung des Vorfalls für notwendig.

Groucho schrieb:Leider habe ich gerade keine zeit dies selbst zu recherchieren.

Am sinnvollsten erscheint es mir, auf offizielle Quellen zu warten, bevor man abschließend urteilt.

Ziviler Ungehorsam und gewaltfreier Widerstand sind bei dem wichtigen Thema immer zu begrüßen. Durch diesen Ansatz ist eine Gefährdung von Menschenleben zu 99,9% ausgeschlossen. Ein gewisses Restrisiko bleibt immer, auch für die Aktivisten selbst. Die Folgen von "Nichtstun" oder fehlendem aktiven Widerstand können dagegen fatal sein.

Kritiker sollten erst mal zeigen, was sie tun und dass sie öffentlichen Widerstand besser können. Mich nervt die "Letzte Generation" nicht und ich belächle sie auch nicht. Bin da also tendenziell "pro" eingestellt und amüsiere mich eher über den Großteil der von der LG und deren Aktionen Getriggerten.

Über eine bestmögliche Vermeidung der Blockierung von Rettungswegen muss sich aber auch die LG strategische Gedanken machen.

Abgestimmt habe ich nicht, denn die Antwortmöglichkeiten sind suggestiv und banane.

Ich finde es eher erschreckend - ob die Notärztin die Aussage getroffen hat oder nicht ist egal - das diese Aussage einfach so hingenommen wurde.
Ich mein, da soll jemand es als nicht entscheidend ansehen, das der Betonmischer nochmal über das Opfer fährt, erklärt das sogar als quasi Standard aber alle Pros lehnen sich zurück "tja, Notärztin hat dies gesagt dann wird das so sein, sei still". *Kopfkratz

behind_eyes schrieb:Ich finde es eher erschreckend - ob die Notärztin die Aussage getroffen hat oder nicht ist egal - das diese Aussage einfach so hingenommen wurde.
Ich mein, da soll jemand es als nicht entscheidend ansehen, das der Betonmischer nochmal über das Opfer fährt, erklärt das sogar als quasi Standard aber alle Pros lehnen sich zurück "tja, Notärztin hat dies gesagt dann wird das so sein, sei still". *Kopfkratz

Ich habe da auch so einen üblen Geruch bzgl der Berichterstattung in der Nase, erst ist LG quasi pauschal Schuld am Tod der Frau (so ist es ja sehr wahrscheinlich auch wieder nicht), dann wieder gar nicht aufgrund eines einzigen und so nur von einer Zeitung behaupteten (die anderen berufen sich auf die sehr fragwürdige Mail-Aussage des im Urlaub weilenden Poloczek in der SZ) Artikels.
Das hat aber mit LG direkt nichts zu tun, denke ich.

Mit LG direkt zu tun hat, dass sie nicht bereit waren und sind zu verstehen, dass sie durch von ihnen verursachte Straßenblockaden auch jederzeit tatsächlich am Tod eines Menschen ganz direkt beteiligt oder schuld sein können (RTW/Notarzt/Rüstfahrzeug) kommt verspätet bei der kranken oder verunfallten Person an oder mit ihr zu spät ins Krankenhaus.

Edith: habe aus Aussage Mail-Aussage gemacht

Outback schrieb:Kritiker sollten erst mal zeigen, was sie tun und dass sie öffentlichen Widerstand besser können.

Sorry, schreib ich höchst selten, aber das ist Unsinn.

Um diese *zensiert* berechtigterweise zu kritisieren, muss ich gar nichts tun bzw. mich in Verantwortung nehmen lassen.

Outback schrieb:Über eine bestmögliche Vermeidung der Blockierung von Rettungswegen muss sich aber auch die LG strategische Gedanken machen.

Bestmögliche Vermeidung :)
Was soviel heißt, das man es nicht ausschließen kann, es aber trotzdem macht.
Wie wäre es mit gänzlicher Vermeidung, kommst sicher selbst drauf, wie die das erreichen können.

Outback schrieb:Mich nervt die "Letzte Generation" nicht und ich belächle sie auch nicht. Bin da also tendenziell "pro" eingestellt und amüsiere mich eher über den Großteil der von der LG und deren Aktionen Getriggerten.

Sehr aufschlußreich, Deine Ansichten.

Outback schrieb:Ein gewisses Restrisiko bleibt immer, auch für die Aktivisten selbst.

Über ihr persönliches Risiko entscheiden sie selber. Das ist ihr gutes Recht und ihr Risiko.

Aber für andere Menschen und deren derzeitiges Wohl zu entscheiden und diese einem vorhersehbaren Risiko auszusetzen, das ist vermessen. Über so etwas amüsieren kann ich mich gar nicht.

Kritiker hier im Forum haben doch schon mehrfach geäußert, wie es besser gemacht werden könnte. Hat aber immer nur "DAS bringt doch eh nichts" in verschiedenen Formulierungen als Antwort von "Kleben und Beschmieren ist geil"-Fans gebracht

FlamingO schrieb:doch genügend Essen steht auch in diesem Wohlstandsland beileibe leider nicht Jedem zur Verfügung.
Ein Kind aus der Unterschicht, dessen Eltern das meiste Geld für alles andere ausgeben als für das nahrungstechnisch gesehene Kindswohl, würde sich über die Portion Kartoffelbrei, die Aktivisten an ein Gemälde klatschen, wahrscheinlich mehr freuen, wenn es diese auf dem Teller hätte.

Ja, da hast Du Recht.
In Deutschland gibt es natürlich auch Menschen, die zudem an der Armutsgrenze leben.

Seit ich die von bgeoweh eingestellten Artikel gelesen habe frage ich mich, wie würde ich mich als Zwillingsschwester, Familienangehörige, Freundin oder auch nur Bekannte der verstorbenen Frau fühlen. Und bei den teilweise recht lockeren Sprüchen zu diesem Versorgungsablauf nach dem Unfall von LG und deren Verfechter und Anhänger.
Mir wird da so schon ziemlich flau, obwohl ich diese Frau überhaupt nicht kannte.

Ich bewundere, wie ihre Zwillingsschwester so sanfte und sachliche Worte an LG richten kann. Ich könnte es nicht, wenn ein Betonmischer nochmal über das Bein meiner Schwester hätte rollen müssen, um sie bergen und versorgen zu können weil das Rüstfahrzeug zum Anheben im Stau stand. Egal, welchen Einfluss diese Vorgehensweise letztlich auf ihren Tod gehabt hätte.

Ich würde mir wünschen, dass auch die Aktivisten von LG darüber nachdenken.

Karakachanka schrieb:Ich bewundere, wie ihre Zwillingsschwester so sanfte und sachliche Worte an LG richten kann. Ich könnte es nicht, wenn ein Betonmischer nochmal über das Bein meiner Schwester hätte rollen müssen, um sie bergen und versorgen zu können weil das Rüstfahrzeug zum Anheben im Stau stand. Egal, welchen Einfluss diese Vorgehensweise letztlich auf ihren Tod gehabt hätte.

Ich würde mir wünschen, dass auch die Aktivisten von LG darüber nachdenken.

Mir wird dabei nur semi-flau weil der Betonmischer nicht aufgrund der Straßenblockade die Fahrradfahrerin angefahren hat. Nochmals, das hat der Betonmischer ganz alleine geschafft, ganz ohne "Last Generation". Wir wollen die Kausalketten mal nicht dahinschieben als wäre "Last Generation" ursächlich für den Unfall.

Karakachanka schrieb:Aber für andere Menschen und deren derzeitiges Wohl zu entscheiden und diese einem vorhersehbaren Risiko auszusetzen, das ist vermessen. Über so etwas amüsieren kann ich mich gar nicht.

Ich auch nicht. Aber was willst du machen? Den Autofahrern ihre Autos wegnehmen? Damit kommt man politisch nicht durch. Mehr Vegane oder Vegetarische Tage in öffentlichen Einrichtungen einführen? Rennen dir die Leute auch regelmäßig die Türen ein.


Zum Thema: Beton ist für 6% der CO2-Emission verantwortlich; der meistgenutzte Baustoff der Welt. Bauen sollte auch ökologischer funktionieren.

Steht denn irgendwo in meinem Post, dass sie wegen der Straßenblockade überfahren wurde? Oder diese ihren Tod verursacht hat?

@Karakachanka
Naja, du bewunderst die Frau nicht dafür, dass sie die Stadtplaner gar nicht anspricht, weil der Fahrradweg womöglich völlig unbrauchbar ist an der Stelle wie an so vielen anderen Stellen auch. Ebenso wenig spricht sie die Politiker nicht an, die die Auto-Lobby unterstützt haben. Irgendwie stehen die Autos nämlich die meiste Zeit den Rettungswagen im Weg und nicht die LG; ich mein neben der ganzen Luftverschmutzungssache und so..

Karakachanka schrieb:Steht denn irgendwo in meinem Post, dass sie wegen der Straßenblockade überfahren wurde? Oder diese ihren Tod verursacht hat?

Also nein, du schreibst das nicht. Aber bewundern tust du sie trotzdem deshalb, weil du die LG wohl anschauzen würdest, weil.. ja wieso eigentlich?

vincent schrieb:Also nein, du schreibst das nicht. Aber bewundern tust du sie trotzdem deshalb, weil du die LG wohl anschauzen würdest, weil.. ja wieso eigentlich?

Weil ich mir wünschen würde, dass in so einer Situation das Rüstfahrzeug zusammen mit der Notärztin am Unfallort eintrifft und nicht in einem absichtlich verursachten Stau steht. Auch wenn dieser Stau für ein eigentlich gutes und wichtiges Thema verursacht wurde von LG.
Würde es dir nicht so gehen?

@Karakachanka
Wenn LG keine Schuld trifft.. wieso? Wie gesagt, wieso schnauzt du nicht die Politiker etc. an, die für die allgemein miserablen Fahrradwege verantwortlich sind. Womöglich wäre die Frau auf dem Fahrradweg gefahren. Ist zwar in diesem Fall spekulativ, aber die Problematik generell nicht. Und was ist mit den Autofahrern? Ich meine ein Stau entsteht irgendwie ja doch nur wegen.. Autos?

emanon schrieb:Nö, eigentlich nicht. Mein Problem sind eher Verfahrensweisen/Aktionen, die die Legalität verlassen.
Wenn irgendwem der legale Rahmen nicht ausreicht, dann sollte er versuchen eine Änderung der Bestimmungen anzuregen, aber sich nicht einfach darüber hinwegsetzen.
Das macht dann Schule, gerade wenn es nicht oder nicht ausreichend sanktioniert wird, und andere Aktivisten nehmen sich ein Beispiel daran.

Was denn nun? Findest du die Aktionen der LG doof, weil sie illegal sind? Kannst ja Beifall klatschen, dass Bayern nun 18 Jährige für 30 Tage einsperrt, ganz legal nach aktuellem Stand scheinbar.

Heute Vormittag teilte die "Letzte Generation" mit, dass weitere Aktivisten eingesperrt worden seien. Unter ihnen sei auch eine 18-jährige Schülerin, die bis zum 14. November in Stadelheim bleiben solle. In der Pressemitteilung wird sie mit den Worten zitiert: "Ich bin nicht bereit, weiter zuzusehen, wie meine Generation in Hunger, Leid und Tod geführt wird. Wenn die Regierung meinen friedlichen Widerstand mit gefliesten Zellenwänden bestraft, kann mich das nicht abschrecken. Gemessen an der Zukunft, die uns erwartet, wirkt das Innere von Stadelheim wie die bessere Option." Aimée van Baalen, Sprecherin der Gruppe, rief dazu auf, "den Mut und die Hoffnung der eingesperrten Menschen weiter nach draußen zu tragen" und "ihre Plätze auf der Straße einzunehmen".

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/staatsregierung-verteidigt-30-tage-haft-fuer-klima-aktivisten,TMaIMEM (Archiv-Version vom 08.11.2022)

Hauptsache wir bewegen uns im Rahmen des Gesetzes. Wenn man sich nur halb so stark über Skandale wie die des VW-Konzern aufregte und sie dann rechtlich ähnlich behandeltelte wie die LG dann säßen jetzt wohl nicht nur dutzende, hunderte hohe Tiere im Knast, es wäre sogar was für die Umwelt getan. Stattdessen steht man mit seinem 2,5 Tonnen Touareg im Stau, bläst kiloweise Schadstoffe in die Luft um die Innenluft im Auto dann schön zu reinigen und kotzt sich über die illegalen Aktivitäten der Klimaterroristen aus.

@vincent
Les dir mal in Ruhe den Post von bgeoweh von 17:11 Uhr durch.
Es kann jederzeit ein RTW auf dem Weg zu einem Menschen mit Herzinfarkt, Schlaganfall oder Haushalts- oder Sportunfall sein. Dann sind schlechte Radwege raus. Dann ist der Fahrer von Beton-Lkw raus.
Und dann?

@Karakachanka

Karakachanka schrieb:Und dann?

Weniger Fleisch essen, mehr mit dem Fahrrad fahren und aufs Auto verzichten und keinen Herzinfarkt bekommen bzw. die Wahrscheinlichkeit verringern. Was soll dann schon sein?
Wie viele RTW werden von Autofahrern ver- bzw. behindert, und wie viele von der LG?

emanon schrieb:Am sinnvollsten erscheint es mir, auf offizielle Quellen zu warten, bevor man abschließend urteilt.

Das sollte dann aber für beide Seiten gelten. ;-)

behind_eyes schrieb:Ich finde es eher erschreckend - ob die Notärztin die Aussage getroffen hat oder nicht ist egal - das diese Aussage einfach so hingenommen wurde.

Da hier - soweit ich weiß - niemand Notarzt ist, oder die genaue Lage vor Ort kennt, die die Ärztin vorgefunden hat, wäre es ziemlich anmaßend, das nicht einfach hin zu nehmen.

Groucho schrieb:Du wirst nicht bestreiten können, das vor Ort sicher die Notärztin das Sagen hat und nicht der Feuerwehrhauptmann, wenn es darum geht, wie schnell die Frau geborgen werden soll.

Ich fange mal mit eine Spitzfindigkeit an: Mindestens in Berlin und Brandenburg, wahrscheinlich in ganz Deutschland gibt es keinen Feuerwehrhauptmann. Im Falle der Personenrettung(geborgen werden Sachgüter, Kadaver und Leichen) arbeiten die verschiedenen Organisationen Hand in Hand. Hier Rettungsdienst und Feuerwehr. Der Notarzt legt die Parameter fest welche Bedingungen erfüllt sein müssen(vermeiden von Vibrationen bspw.). Der Gruppenführer der Feuerwehr entscheidet dann über über Mittel und Personal der Rettung. Natürlich bespricht man sich dabei. Nur um mal grob zu umreißen wie so der Ablauf und die Verantwortlichkeit ist.

Tatsächlich betrachte ich die Rettung und die denkbare Verzögerung der Radfahrerinbei der Bewertung der letzten Generation als sekundär. Am gravieredsten finde ich das es mittelbar durch diese Aktionen zu Toten kommen wird. Wer sich ein wenig mit der Arbeit auf der Autobahn allgemein und insbesondere mit der von den verschiedenen Einsatzorganisationen auskennt weiß wie oft es zu schwersten Unfällen an Stauenden kommt.

Sinn dieser Aktionen ist effektiv negativ. Seitdem solche Aktionen gestartet werden verweigert ich mich jeglicher Unterstützung solcher Klimaaktionen. Es wird keine Petition unterzeichnet, kein Link geteilt, nichts gespendet etc. Warum? Oben genanntes sollte eigentlich reichen. Ich könnte Bücher füllen damit warum diese Aktionen nicht in Ordnung sind. Aber ich nenne ein Beispiel: Getroffen von diesen Kleberaktionen werden genau die, die wenig dafür können. Sondern die, die ihrer Arbeit nachgehen. Warum klebt man sich nicht am Kanzleramt oder am Sitz von Vattenfall fest? Da sind die Leute die was ändern können.