@bgeoweh Und wie nah ist man an der Bevölkerung, wenn es um den sozioökonomischen Backround geht und nicht nur um Diversity?
Das ist schon eine sehr relevante Frage. Nicht umsonst hat man im Bundestag einen ganz deutlichen Überschuss am Juristen.
Narrenschiffer schrieb:Wer entscheidet die Kriterien, die in die Repräsentativität einbezogen werden?
Für meine Begriffe muss das die Regierung entscheiden unter Einbeziehung von Experten, die da schon länger dran arbeiten (Modelle gibt es ja).
Narrenschiffer schrieb:Die Exekutive kann Gesetzesbeschlüsse der Legislative kippen? Dafür braucht es aber vorher ein Ermächtigungsgesetz und damit eine Diktatur.
Verstehe den Einwand nicht. Die Regierungsparteien haben doch die Mehrheit im Parlament. Wenn die sich bereiterklären, dem Ergebnis des Rates zuzustimmen, dann stimmt das Parlament zu.
Die zweite Frage wäre, wie man mit dem Bundesrat verfährt, und deshalb denke ich auch, dass man das vorher natürlich alles genau legislativ klären und in ein gesetz fassen müsste.
Frau.N.Zimmer schrieb:Ich muss die auch nicht alle persönlich kennen. Wenn sie gewählt wurden, dann haben ihnen doch Bürger ihr Vertrauen ausgesprochen, das genügt vollkommen.
Was wollen die eigentlich mit den 30% AfDlern machen, die dann eventuell ausgelost werden? Das interessiert mich jetzt wirklich brennend
Wie haben denn "die bürger" das gemacht, wenn der Großteil über Listen, deren Namen man nicht wirklich zuordnen kann, in den Bundestag kommen?
Und auch bei der Erststimme: Wenn ich als Erststimme einen Politiker wähle, dann stimmt er doch trotzdem auf Parteilinie ab. Wie werde ich als Wähler da repräsentiert?
Und zu den AfDlern: Das ist ja genau der Vorteil. Die kommen da rein. Es werden, je nachdem, wie groß man den Rat macht, natürlich auch Menschen mit rechtem Gedankengut in einem solchen Rat sein. Und das ist auch richtig so, das verleiht im Legitimität. Denn dort muss diese Person entweder konstruktiv mitmachen, oder wird überstimmt (je nachdem wie der Rat funktioniert). Dort kommen also Menschen verschiedener Ideologien zusammen, müssen aber wirklich konsensorientiert (wenn sie was erreichen wollen) miteinander reden, als sich gegenseitig in die Pfanne zu hauen.
Das ist grundlegend anders, als wenn Parteien zum Teil Gesetze aus ideologischen Gründen blockieren, weil es ihnen Vorteile verschafft im Hinblick auf Wahlen oder Spendengelder (oder andersrum Gesetze aus diesen Gründen erlassen).
Wer in so einem Gesellschaftsrat sich einfach Quer stellet und sagt "klimawandel gibt es nicht, mir alles egal, bin dagegen" der wird nicht viel Spaß haben. Wer legitime Einwände bringt "Moment, beim Heizungsgesetz müssen wir aber bestimmte Ausnahmen machen und diesem und jedem Grund", der kommt deutlich weiter.