Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

Doors schrieb:in welcher geeigneten Form auch immer, lieber als "Ich habe keine eigene Meinung!"

Wobei ich ehrlich gesagt gar nicht so viele Menschen kenne, die gar keine eigene Meinung zu gar nichts haben. Ich denke, dass man die "Nichtaktivisten" da manchmal unterschätzt. Nicht jeder ist ein gleichgültiger Sofasitzer, der sich ganztägig von irgendwas teilnahmslos berieseln lässt. Aber nicht jeder, der eine eigene Meinung hat, geht damit hausieren. Ich denke, da darf man ruhig differenzieren, bzw. vielen Menschen mehr zutrauen.

@Doors
Sicher. Das ändert aber nichts daran das etwas bestimmtes blockiert wurde, das irgendwie einen Zusammenhang mit dem Problem hatte. Und das nicht erst wenn man ne intellektuelle Glanzleistung in Sachen Interpretation von politischem Aktivismus hinlegt. Die Gründe der Blockade waren offensichtlich. Bei LG ist und bleibt es vollkommen wahllos, es kommt einzig auf die mediale Wirkung an. Drum werden die wohl auch nie auf der B104 kleben.

Damit es im öffentlichen Raum nicht drunter und drüber geht, steht im Versammlungsgesetz ja auch, dass Demonstrationen grundsätzlich vorher anzumelden sind, damit gewährleistet werden kann, dass noch Feuerwehr-und Rettungsfahrzeuge durchkommen etc.

Doors schrieb:Nun, auch damals gab es schon Kritik an Verkehrsbehinderungen durch Demonstrationen, Sitzblockaden, Menschenketten oder ähnliche Aktionsformen

Sicher, bei einer genehmigten Demonstration müssen sich andere Verkehrsteilnehmer nun einmal gedulden, bis die Straße wieder frei ist. Das ist eine Selbstverständlichkeit und Ausfluss des grundgesetzlich garantierten Demonstrationsrechts.

Warum die erwähnten wahllosen „überraschenden“ Klebeaktionen der LG wirkungsmäßig so viel mehr bringen sollten als andere Protestformen, ist mir schleierhaft. Ich werde den Eindruck nicht los, dass es vielen der jüngeren Aktivisten hauptsächlich um ein bisschen Randale und „Fang-mich-Spiele“mit der Polizei, gepaart mit möglichst hoher medialer Aufmerksamkeit, geht.

Kohlhaas schrieb:Warum die erwähnten wahllosen „überraschenden“ Klebeaktionen der LG wirkungsmäßig so viel mehr bringen sollten als andere Protestformen, ist mir schleierhaft. Ich werde den Eindruck nicht los, dass es vielen der jüngeren Aktivisten hauptsächlich um ein bisschen Randale und „Fang-mich-Spiele“mit der Polizei, gepaart mit möglichst hoher medialer Aufmerksamkeit, geht.

Es bringt mMn nach auch nicht mehr, also in dem Sinne, dass die Demonstranten mit ihren Forderungen durch kommen. Seitens der Protestler bringt eine hohe mediale Aufmerksamkeit natürlich viel...man bleibt im Gespräch. Zusätzlich soll der Unmut der Autofahrer Druck auslösen.

@Sun_y
der Unmut geht aber nicht gegen die Regierung, sondern gegen die Sitzblockierer.
Die sind in meinen Augen vergleichbar mit den Kleinkindern, welche sich gerne an der Kasse vor der "Quengelware" auf den Boden werfen, herumschreien und toben um Aufmerksamkeit bezüglich der Süßigkeiten zu erhaschen. Allerdings wird der "Elternteil" hier wohl auf stur schalten und gerade das Geforderte nicht durchführen um Nachahmer zu verhindern.

@cpt_void

Richtig. Ich weiss auch nicht wie die Proteste mal enden sollen. Nachgegeben wird wohl auf keiner Seite.

cpt_void schrieb:der Unmut geht aber nicht gegen die Regierung, sondern gegen die Sitzblockierer.
Die sind in meinen Augen vergleichbar mit den Kleinkindern, welche sich gerne an der Kasse vor der "Quengelware" auf den Boden werfen, herumschreien und toben um Aufmerksamkeit bezüglich der Süßigkeiten zu erhaschen. Allerdings wird der "Elternteil" hier wohl auf stur schalten und gerade das Geforderte nicht durchführen um Nachahmer zu verhindern.

Nur, dass es andersrum ist.
Das Kind wirft sich auf den Boden, damit die alkoholkranke Mami sich nicht wieder 3 Vodkaflaschen kauft und sich langsam todtrinkt. Und die umstehenden sagen sich "so ein blödes balk, soll doch lieber den marsch durch die Institutionen machen und sich an das jugendamt wenden."
Selbst etwas tun möchte keiner.

Abahatschi schrieb am 04.02.2023:LG muss den Tanz bis zum Ende aufführen -> erfolgt jetzt die Benachrichtigung nach §34 DSVGO?
Wer weiss, wer weiss.

Nun mit dem Datenschutz haben sie es nicht so die letzte Generation.
Aber dafür Stasilike Daten über die Mitglieder gesammelt, was hier nicht so viele stört - anscheinend.

"Konnte sich bislang nicht durchringen, das Studium zu schmeißen", "fürchtet Deportation im Falle einer Festnahme" oder "zu ängstlich für Gefängnis" seien hinter einigen Personen vermerkt.

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Letzte-Generation-stellte-heikle-Daten-von-Aktivisten-ins-Netz-article23892763.html

@Mazer
Man beachte die Wortwahl „Deportation“. Irgendwie scheint da schon ein bischen Paranoia zu herrschen. Wenn einige, der derzeit noch so aktiven Kämpfer, später mal wieder aus dem Spiegelreich in die Realität zurückfindet, könnte das ein unschönes Erwachen werden. Eine Organisation besitzt jetzt eine Art Profiling Datei der besonderen Art. So etwas kennt man bisher nur aus Erzählungen zu Sientology oder eben aus Stasi Karteikarten oder Berichten. Man stelle sich vor, irgendwelche Laien erstellen Profile zur mentalen Gesundheit ihrer Rekruten. Und diese Profile mit Klarnamen sind nun irgendwo für immer archiviert.
Und später bei Familienfeiern heißt es dann „ weißt du noch, damals 2023, als Vati und Mutti sich mit Pampers bei -4 Grad mit nem Eimer Kleber auf den Weg machten und dabei mental instabil waren und jederzeit hätten deportiert werden können“?

Die eigentliche Frage ist doch, ob die Menschen bei den Seminaren der Datennutzung zugestimmt haben. oder diese Daten ohne ihr Wissen gesammelt worden sind.

shionoro schrieb:Die eigentliche Frage ist doch, ob die Menschen bei den Seminaren der Datennutzung zugestimmt haben. oder diese Daten ohne ihr Wissen gesammelt worden sind.

sicher sicher. Nur offen irgndwo rumliegen lassen ist mit oder ohne Zustimmung nicht.
Aber der Inhalt ist doch viel interessanter.

shionoro schrieb:Nur, dass es andersrum ist.
Das Kind wirft sich auf den Boden, damit die alkoholkranke Mami sich nicht wieder 3 Vodkaflaschen kauft und sich langsam todtrinkt. Und die umstehenden sagen sich "so ein blödes balk, soll doch lieber den marsch durch die Institutionen machen und sich an das jugendamt wenden."
Selbst etwas tun möchte keiner.

Ich denke, es ist ganz andersrum andersrum, das Kind wirft sich, wie vereinbart, im guten Glauben auf den Boden, um dann irgendwann schockiert aufzuwachsen und
festzustellen, dass es samt seiner Daten von Mama verraten und verkauft wurde, an Etwas, dem es wahrscheinlich nie zugestimmt hat.

Wie das funktioniert strategisch, sollte eigentlich allen seit Morton Rue "die Welle" bekannt sein. Sie merkens bloß nicht.
Und ob nun Scientology, HJ, Stasi, Peta, LG, FFF oder Extinction Rebellion, Namen sind letztlich dabei Schall und Rauch. Das Problem ist, so Etwas passiert nie aus wirklich nur guten Motiven mit Jugendlichen, weil spätestens, wenn es gut läuft, jemand Machtgeiles sich oben drüber festsetzt.
Ron Hubbard, im Grunde ja ein Militärstratege, hat das eigentlich nur mal alles nett korrekt aufgeschrieben. Bedient haben sich daran dann viele. Und ich kann leider auch bei der Scientology bisher nichts Gutes für die Menschen darin finden.

Doors schrieb:Die Geschichte sozialer Bewegungen lehrt, dass Protest "wehtun" muss, sonst bleibt er wirklungslos. Das gilt für Blockaden ebenso wie für Demonstrationen, Streiks oder Boykottmassnahmen.

Mit dieser Denkweise kann ich nicht anfangen. Denn wie stark etwas "wirkt" sagt doch objektiv nichts darüber aus, ob eine Wirkung "gut" oder "schlecht" ist.

Tripane schrieb:wie stark etwas "wirkt" sagt doch objektiv nichts darüber aus, ob eine Wirkung "gut" oder "schlecht" ist.

so sehe ich das auch.
Schlecht für die Autofahrer die Termine haben (teilweise wichtige T.). Gut für wen?

Manche Politiker werden sich im schlechtesten Falle eins lachen, nach dem Motto: "wenn sich zwei Streiten, freut sich der Dritte".
Im Besten Falle werden sie entweder die Autofahrer oder LG (oder auch Beide) bedauern und sich weiterhin sagen, wir können so schnell nichts ändern.
Und auf fast erpresserische Methoden hin schon gleich gar nicht - rein aus Prinzip, damit solche Aktionen keine Nachahmer finden.

shionoro schrieb:Die eigentliche Frage ist doch, ob die Menschen bei den Seminaren der Datennutzung zugestimmt haben.

Auch wenn man zustimmt heißt es nicht dass die Daten für frei zugänglich sind, verstehst Du um was es geht?

shionoro schrieb:oder diese Daten ohne ihr Wissen gesammelt worden sind.

Ich glaube kaum dass sie zugestimmt haben dass sie psychologisch wie Soldaten von Andere bewertet werden. Das weckt Assoziationen mit Schurkenstaaten mit komischen Sicherheitsdiensten.

shionoro schrieb:Die eigentliche Frage ist doch, ob die Menschen bei den Seminaren der Datennutzung zugestimmt haben. oder diese Daten ohne ihr Wissen gesammelt worden sind.

Also bin ja nin nicht bekannt dafür gegen LG argumentiert zu haben, aber um diese Nummer schön zu reden muss man sich schon sehr verrenken.

@cejar
Wenn man sich das ganze unter dem Aspekt betrachtet, dass dort auch Arbeitsverträge geschlossen werden in denen von Mini Job bis midi job ( bis zu 1300€mntl) offeriert werden? Sie haben offensichtlich soggn Anwerber um Leute mit diesem Köder an sich zu binden. Das hat schon einen Beigeschmack. Man stelle sich vor, ein zukünftiger Arbeitgeber erstellt nach dem Bewerbungsgespräch ein Dossier zum Arbeitnehmer mit Strichpunkten wie“ mental instabil“ nicht für den Knast geeignet, usw. Dafür könnte man jeden potenziellen Arbeitgeber rechtlich zur Verantwortung ziehen und zumindest auf die Löschung solcher vertraulichen und vermutlich illegalen Analysen zum Arbeitnehmer, dringen. Wie erpressbar machen sich die, mE nach unbedarften jungen Menschen mit so etwas?
Und wer bitte tritt hier als Arbeitgeber auf? Ein Verein? Zumindest nicht die LG, es sei denn, sie sind ein eingetragener Verein?
Da wird ein gemeinnütziger Verein als Arbeitgeber dazwischen geschaltet mit Anwerbern oder wie läuft das?
Und wenn es zu arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen kommt, zb wg Verletzung des Datenschutzes oder zb Arbeitsunfall?
Es ist sowieso ein Wunder in meinen Augen, dass noch keiner der Aktivisten ernsthaft und nachhaltig verletzt wurde bisher. Wenn man sieht, in welche Gefahr sie sich wissentlich begeben mit Wissen ihrer evtl Arbeitgeber. Manche Autofahrer haben sich nicht im Griff und es ist nur eine Frage der Zeit, bis mal ernsthaft jemand schwer verletzt werden könnte.
Soviel zum Thema Sorgfaltspflicht des Arbeitgebers für seine Angestellten.
https://amp.focus.de/politik/deutschland/bieten-1300-euro-fuers-vollzeit-kleben-klimaaktivisten-werben-mit-arbeitsvertraegen-um-nachwuchs_id_181892238.html

shionoro schrieb:Nur, dass es andersrum ist.
Das Kind wirft sich auf den Boden, damit die alkoholkranke Mami sich nicht wieder 3 Vodkaflaschen kauft und sich langsam todtrinkt. Und die umstehenden sagen sich "so ein blödes balk, soll doch lieber den marsch durch die Institutionen machen und sich an das jugendamt wenden."
Selbst etwas tun möchte keiner.

@shionoro
Wow!
Danke für deinen Beitrag.

Das ist jetzt die Sicht des Kindes und die der Zuschauer.
Ich erweitere deinen Beitrag:

Die Kunden im Supermarkt sind peinlich berührt, weil sie ebenso alkoholkrank sind,
wie die Mutter des plärrenden Kindes. Sie sagen sich: Wäre ich bloß woanders einkaufen gegangen.

Das hält ja keiner aus.
(Aber im Laden gegenüber findet gerade das selbe statt).
Ein paar kommen nicht durch, einer packt das Kind, will es aus dem Weg ziehen (was er natürlich nicht darf).

Die Mutter sagt, sie trinkt nur ab und zu ein Gläschen. Das ist auch ihre Pflicht, weil sie durch die Alkoholsteuer
den "Laden am Laufen hält".
Was würde der Staat noch können, wenn die Alkoholsteuer ausfällt?
(Beifälliges Gemurmel, das vom Weinen des Kindes übertönt wird)

@shionoro
@frauZimt

Und dann kommt die LG ins Spiel, verhindern den Schnapskauf und trinken ihn dann selbst :D Siehe Flugreisen... :)

@Frau.N.Zimmer
LG ist das kind..... wobei ich nicht als beispiel ne alkoholkranke mutter genommen hätte, sondern eine übergewichtige, die sich den zucker reinpfeifft. Das würde eher passen, da LG nicht fliegen und autofahren ansich ablehnt.... eher das ungesunde übermaß (unnötige kurzsstrecke mit dem wagen, inlandsflüge) aber auch die teils eher lasche handhabung seitens der regierung (kein tempolimit weil freiheit Oo) und ich will irgendwie nicht argumentieren müssen, dass es ok ist für das LG kind, ab und zu mal alkohol in maßen zu saufen :vv: