Gwyddion schrieb:Wenn Aktivismus... dann bitteschön dergestalt, das nicht die Mitbürger drangsaliert und genötigt werden und das grundsätzlich keine Gewalt ausgeübt wird.
Mit anderen worten man solle das protestieren einstellen. Grundsätzlich keine gewalt auszuüben ist etwas, was man nicht gewährleisten kann. Je mehr menschen, desto wahrscheinlicher ist es, dass einige über die stränge schlagen und es zu ausschreitungen kommt. Aktivismus erreicht aber erst etwas, wenn viele menschen mitmachen und das endet eher selten vollkommen gewaltfrei einfach, weil menschen aus dem extremen lagern ebenfalls mitmischen. Auch in lützerath sind linksextreme der antifa längst angekommen und sind auf krawall aus. Das kannst du nur schwer unterbinden, dennoch ist der protest enorm wichtig, auch wenn klar sein wird, dass es zu gewalt kommen wird.
borabora schrieb:So dürfte ich beispielsweise nicht in Zoos einbrechen u. die Tiere freilassen.
Logischerweise..... wenn du es dürftest, wäre es ja nicht verboten. Du könntest aber.
borabora schrieb:Kann ja nicht jeder machen, was er will oder richtig findet außerhalb des gesetzlichen Rahmens.
Wo kämen wir da hin...
Jeder kann gegen gesetze verstoßen, man darf es nur nicht und gesetze bzw das dort geregelte strafmaß setzen in erster linie die hemmschwelle hoch gegen entsprechende gesetze zu verstoßen. Je schwerwiegender die strafe, desto höher die hemmschwelle. Gesellschaftliches zusammenleben erfordert regeln.... gesellschaftliches zusammenleben erfordert aber auch möglichkeiten sich zu wehren. Darunter ist ziviler ungehorsam eine möglichkeit. Nachdem der legale rahmen seit jahrzehnten durchgenommen wird, wir mittlerweile den klimanotstand in europa ausgerufen haben und wir weiterhin gegen unsere eigenen klimaziele verstoßen, wir weiterhin die klimakrise nicht ernst genug nehmen, wir weiterhin auf eine ziemlich beschissene zukunft zusteuern, ist es echt mal zeit für zivilen ungehorsam, denn die legalen möglichkeiten haben ganz offensichtlich keinen ausreichenden denkanstoß gegeben. Die demokratie und das friedliche zusammenleben ist weit weniger durch klebende klimaaktivisten bedroht, als viel mehr durch eben jene klimakrise, auf die wir sehenden auges zurasen und das auch noch nur, weil der ein oder andere politiker zerfressen von gier der gas- und öllobby das händchen küsst und der kohlelobby die füsse massiert und dadurch mit fadenscheinigen argumenten besseren klimaschutz blockiert..... verbotener weise. Der deal mit RWE und unseren grünen oder aber das nicht kommen des tempolimits, weil wir zu wenig schilder haben (wers glaubt) zeigt es doch recht deutlich. Da muss ein ganzes dorf illegalerweise besetzt werden, um den fokus auf einen erneuten beschissenen deal zwischen einem fossilen konzern und der politik zu lenken. Hätte es mit legalen demonstrationen deiner meinung nach einen ähnlichen fokus auf ein leeres dorf gegeben?
Solange fossile Konzerne die Regeln für die Energiewende machen, wird es keine geben. Schon gar keine, die schnell und gerecht genug kommt.
Quelle:
https://taz.de/Fridays-for-Future-ueber-Luetzerath/!5903446/