Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

martenot schrieb:Ich hatte auch nicht geschrieben, dass sie entscheiden sollen, sondern dass sie selbst sich Gedanken über weitergehende Konzepte machen können, also konstruktiv aktiv werden können. Das würde meines Erachtens viel besser ankommen und auch eine Basis für breite Diskussionen bieten.

Mich wundert ein wenig, dass man hier so stark auf der Einstellung beharrt "nicht unser Bier, wir kümmern uns ausschließlich ums Stören." Aber warum wird dann den anderen Menschen vorgeworfen, sie würden sich nur mit den Störaktionen auseinandersetzen? Das passt in meiner Wahrnehmung nicht so recht zusammen.

Aber wie sollen die das machen? Wer finanziert ihnen die experten, wie kommen sie an die ansprechpartner bei der Bahn und so weiter, wie sollen die genau wissen, wie das rechtlich alles aussieht?
Das kann ja gar nicht funktionieren. Und es gibt dafür eben auch andere Menschen, eben Experten.

Es IST nicht deren Bier. Die sind nicht im Bundestag, es gibt auch noch keine Bürgerräte, in die sie berufen worden sind. Die beziehen sich auf ANDERE. Es ist Sache der Regierung den ÖPNV auszubauen und es ist fakt, dass das nicht schnell genug geht. Darum ist es vollkommen legitim, wenn bürger fordern, dass die regierung das tun soll, auch, wenn sie selbst nicht genau sagen können, wie das funktioniert.
Die regierung könnte LG da ja den wind aus den segeln nehmen wenn sie ein großes sofortprogramm ÖPNV ins leben ruft und einfach mal die bahenn pünktlich kommen und mehr haltestellen geplant sind überall auf dem land. Bis das getan ist, kann LG auch genausogut weiter das 9 Euro ticket fordern, denn die regierung tut nicht genug.

gastric schrieb:Im grunde lernt man auf durchzug zu schalten.

So wie die Menschen, die sie eigentlich erreichen wollen. Wozu dann nasse, kalte Hintern?

Irgendwie alles absurd. Wenn mich mehrere Leute anschreien, hinterfrage ich doch auch Mal mein Handeln?

Frau.N.Zimmer schrieb:So wie die Menschen, die sie eigentlich erreichen wollen. Wozu dann nasse, kalte Hintern?

Das ist ja eine behauptung. Wie genau der Protest von LG wirkt, wissen wir noch gar nicht aus ermangelung an entsprechenden daten. Was wir sehen können, ist, dass der support wächst.

shionoro schrieb:Das kann ja gar nicht funktionieren.

Auf mich wirkt das ehrlich gesagt eher wie eine Ausrede. Klar kann sich jeder Mensch Gedanken machen, auch wenn man kein Experte ist. Ich kann da wirklich nicht verstehen, wie man sich hier so völlig raushalten will. Gerade wenn einem das Thema so stark auf den Nägeln brennt, finde ich es total naheliegend, sich hier weiterführende Gedanken zu machen und auch selbst Konzepte zu entwickeln.

Naja, okay, das ist dann eben so. Zumindest erwarte ich jetzt bis auf weiteres hier keine interessanten Anregungen von Seiten der LG-Gruppen.

Frau.N.Zimmer schrieb:So wie die Menschen, die sie eigentlich erreichen wollen. Wozu dann nasse, kalte Hintern?

Die schalten nicht auf durchzug, die sind genervt und nerven ist nicht verkehrt.

Frau.N.Zimmer schrieb:Irgendwie alles absurd. Wenn mich mehrere Leute anschreien, hinterfrage ich doch auch Mal mein Handeln?

Also müssten wir nur die ganzen politiker anschreien und die würden dann ihr handeln im bezug auf klimapolitik hinterfragen? Es käme auf einen versuch an, aber ich fürchte deren security hat da etwas dagegen.

martenot schrieb:Ja, geht mir auch so. Ich fände es wirklich viel interessanter, wenn hier von Seiten der LG echte Konzeptpapiere entstehen würden, die vorgelegt würden und diskutiert werden könnten. Da würde ich sicher aufmerksam werden und mich beteiligen wollen. Aber da sehe ich bislang gar keine disbezüglichen Ambitionen. Und das immergleiche Festkleben und Stören geht in meiner Wahrnehmung nach und nach im Rauschen der täglichen Nachrichten unter.

Vor allem bewirken sie mit ihren Aktionen das genaue Gegenteil. Aufmerksamkeit bekommen sie zwar reichlich, auch dann noch, wenn ihre Aktionen schon zur Routine geworden sind, aber negative Aufmerksamkeit.

LG wird immer mehr verurteilt für ihre Aktionen. Immer weniger Menschen zeigen für LG Verständnis, weil der Zweck nun mal nicht alle Mittel heiligt. Immer weniger wollen ihnen unter diesen Bedingungen, wie sie agieren, zuhören.

Und mich hat diese Gruppe endgültig verloren, wenn es um Fremdgefährdung (strafrechtlich relevant hin oder her) geht und wenn auch nur die Möglichkeit darauf bestehen könnte, auch in Zukunft, dass sie mit ihren Aktionen andere Menschen in ihren Rechtsgütern besonders Leib und Lebens gefährden könnten.

Aber auch das sinnlose Beschädigen von fremdem Besitz und Eigentum muss doch auch nicht sein oder? Was bringt es bitte schön außer negativer Aufmerksamkeit? Ändert am Klima mal so gar nichts. Im Gegenteil sogar, denke ich mir mal, denn die jeweils Geschädigten haben dadurch ja unnötige Arbeit und diese unnötige Arbeit verbraucht bestimmt weiteres Co2. (gut, vielleicht bisschen übertrieben von mir)

shionoro schrieb:Da ist aber doch gar nicht klar, ob, selbst wenn es durch die Verzögerung zum Tod gekommen wäre, das eine fahrlässige Tötung bedeutet hätte.
Dafür scheint es mir wesentlich zu indirekt zu sein. Dann müsste ja jeder Stauverursache solche Konsequenzen erleiden, aber das ist nicht so.

Die fahrlässige Tötung ist natürlich nicht so leicht zu erfüllen. Da kommt es halt auch auf den subjektiven Tatbestand an. Verursachern muss in einem gewissen Maße auch klar gewesen sein, ganz vereinfacht ausgedrückt, dass ihr Verhalten wie eine vorsätzliche Blockade zu errichten bspw. auch andere Erfolge (den Tod eines Menschen bspw. ) zur Folge haben könnte.

shionoro schrieb:Wie genau der Protest von LG wirkt, wissen wir noch gar nicht aus ermangelung an entsprechenden daten. Was wir sehen können, ist, dass der support wächst.

LG wahrscheinlich auch nicht.
Dann am Fahrplan festzuhalten und die Bestrebungen noch zu intensivieren hat was von Fanatismus.
Aber Hauptsache, es fließt Geld.
Da scheint das Kerninteresse zu liegen.

@martenot

Und wie viel bringt das, wenn die sich "gedanken machen"? Werden die das besesr hinbekommen als entsprechende Experten, die es bereits gibt? Das macht keinen Sinn.

Wofür brauch ich dann überhaupt eine regierung? Dann führ halt den bürgerrat ein, dann wird sich LG, sofern die da reinberufen werden, auch gedanken machen.

rhapsody3004 schrieb:Die fahrlässige Tötung ist natürlich nicht so leicht zu erfüllen. Da kommt es halt auch auf den subjektiven Tatbestand an. Verursachern muss in einem gewissen Maße klar gewesen sein, ganz vereinfacht ausgedrückt, dass ihr Verhalten wie eine vorsätzliche Blockade bspw. auch andere Erfolge (den Tod eines Menschen bspw. ) zur Folge haben könnte.

Genau, und ich glaube nicht, dass das durchkommt.
Wenn du falschparkst bist du ggf. verantwortlich für probleme, die durch dein auto direkt entstehen. Aber ob mehrere Kilometer dahinter durch eine fehlende Rettungsgasse eine Verspätung entsteht, die an ganz anderer stelle ein anderes problem auslöst, das ist dann wirklich nicht mehr ein deinem Handlungsspielraum.

Du hast ja gesehen, dass in Freiburg der Aktivist freigesprochen wurde, der die straße nur per sitzblockade gesperrt hat (ohne kleber). Auch ohne kleber löst du genauso einen stau aus, ist aber mitunter nichtmal nötigung

shionoro schrieb:Und wie viel bringt das, wenn die sich "gedanken machen"?

Komischerweise hat man mir früher oft vorgeworfen, ich würde andere Anregungen ablehnen mit einem "aber das bringt doch nichts."

Ja, wie gesagt, wenn die LG-Gruppen felsenfest der unumstößlichen Meinung sind, dass das alles nichts bringt, dann ist das eben so. Für mich ist LG dann eben nichts, womit ich mich identifizieren könnte, aber muss ja auch nicht sein. LG stört dann eben weiter, und man nimmt es hin wie die üblichen Betriebsttörungen bei der Bahn.

@Heide_witzka
Ach.. passt schon, ich erwarte ohnehin nicht wirklich, sinnstiftende Gespräche mit dir zu führen.

Aber ganz allgemein. Ich verstehe einfach nicht, wie man die Gefahr derart verlagern kann. Auf der einen Seite steht man vor irreversiblen ökologischen Veränderungen, die im ungünstigen Fall die Menschheit wie wir sie kennen beenden kann. Sogar akut müsste man doch die Hälfte des Landes auf die Barrikaden gehen angesichts der Millionen Klimaflüchtlinge. Ich mein, Syrien, Ukraine etc. sind dagegen eher Kindergarten wenn die nächsten Jahrzehnte klimatische Änderungen in Afrika so weitergehen. Angesichts der Gefahr und Mammutaufgabe dramatisiert man die Aktionen von den - so nett umschrieben - Pampersträgern als Gefahr.
Andererseits wüsste ich halt zu gerne, was man alles tun würde, um das Feuer im eigenen Haus zu löschen? Völlig korrekt parkende Autos vorm Grundstück. Falls nötig wegrammen. Was man dann mit Anwälten, Lobbyisten wohl anstellen würde, die sich der Feuerwehr in den Weg stellen will ich gar nicht wissen.

martenot schrieb:Komischerweise hat man mir früher oft vorgeworfen, ich würde andere Anregungen ablehnen mit einem "aber das bringt doch nichts."

Ja, wie gesagt, wenn die LG-Gruppen felsenfest der unumstößlichen Meinung sind, dass das alles nichts bringt, dann ist das eben so. Für mich ist LG dann eben nichts, womit ich mich identifizieren könnte, aber muss ja auch nicht sein.

Es gibt ja genug alternativen, die in deer Sache arbeiten, wie FFF usw.. Daran mangelt es nun wirklich nicht.

Nur kenne ich ja das spiel: Sobald da etwas komplex wird, kommen trolle und zerpflücken es und behaupten allerlei unsinn, damit es verbrannt wird.

FFF hat: https://fridaysforfuture.de/forderungen/ (Archiv-Version vom 20.11.2022) Forderungen für die ersten 100 Tage der bundesregierung veröffentlicht, mit samt einer machbarkeitsstudie. Ist das passiert? Haben da alle gesagt: Oh ja, nach der Machbarkeitsstudie sollten wir auf jeden fall diese sinnvollen Forderungen umsetzen?

shionoro schrieb:Es gibt ja genug alternativen, die in deer Sache arbeiten, wie FFF usw.. Daran mangelt es nun wirklich nicht.

Ja, wie gesagt: die LG ist eben eine reine Störgruppe. Das habe ich jetzt akzeptiert. Kann man eben nichts machen.

martenot schrieb:Naja, hier gibt es ja keine von irgendwem festgelegten und zugeteilten Aufgaben, sodass man diese Frage nicht wirklich beantworten kann. Aber meinem Empfinden nach wäre es halt auch sinnvoll und naheliegend, auch selbst Konzepte zu entwickeln und vorzustellen. Ich verstehe nicht ganz, warum man sich ausgerechnet hier dann quasi zurücklehnt und sagt "das sollen andere machen, nicht unser Bier."

Ich verstehe nicht wie du das meinst? Was denkst du ist Aufgabe der Bundesministeriums für Umwelt etc? Oder des UN-Umweltprograms? Nur um ein Bruchteil zu nennen..

martenot schrieb:Ja, wie gesagt: die LG ist eben eine reine Störgruppe. Das habe ich jetzt akzeptiert. Kann man eben nichts machen.

Aber genau das ist ja auch das, was fehlt: die störung. Alles andere, konstruktive vorschläge usw., haben wir schon. Jetzt muss nur noch der wille dazukommen, und da setzt LG an. Wir brauchen keine weiteren "Ideen" hierzu, die ideen sind auf den tisch. Wir brauchen, dass sie eingefordert werden.

gastric schrieb:Also müssten wir nur die ganzen politiker anschreien und die würden dann ihr handeln im bezug auf klimapolitik hinterfragen? Es käme auf einen versuch an, aber ich fürchte deren security hat da etwas dagegen.

Kann man ja schriftlich machen :) Oder ganz Verrückte machen sowas an der Wahlurne.

BTW sich vor mir festzukleben, damit ich nicht zur Arbeit kann, bezweckt jetzt direkt was? Nichts. Da kann man es auch mit einer Mail an die Verantwortlichen versuchen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Kann man ja schriftlich machen :) Oder ganz Verrückte machen sowas an der Wahlurne.

Wie denn? Wählen die die Klimaliste oder doch die Grünen? Scholz ist ja angeblich auch für Klimaschutz. Was kann ich eigentlich so radikales bis 2025 machen, wenn es schon zu spät sein wird, die weichen zu stellen?

Frau.N.Zimmer schrieb:Da kann man es auch mit einer Mail an die Verantwortlichen versuchen.

Hat man noch nie gemacht..

Frau.N.Zimmer schrieb:Oder ganz Verrückte machen sowas an der Wahlurne.

Das genauso wenig. Bringt natürlich super viel, wenn die Politiker sich an die eigenen "Versprechen" halten..

vincent schrieb:Ich verstehe nicht wie du das meinst?

Das hab ich gemerkt, dass das nicht von allen verstanden wird. wie gesagt, ich habe das akzeptiert, dass das Stören der entscheidende Faktor ist, der hier als besonders wichtig erachtet wird. Ist nicht meine Art von Konzept, muss ich vorerst akzeptieren, aber mich nicht damit identifizieren.

shionoro schrieb:Was wir sehen können, ist, dass der support wächst.

@shionoro

Das wäre mir neu. Die bekommen Beifall von den üblichen Verdächtigen, sonst von Niemandem.

shionoro schrieb:Jetzt muss nur noch der wille dazukommen, und da setzt LG an. Wir brauchen keine weiteren "Ideen" hierzu, die ideen sind auf den tisch. Wir brauchen, dass sie eingefordert werden.

Es bedarf einer stringenteren Umsetzung, da bin ich Deiner Meinung. Ob LG dabei hilft oder das Ganze eher behindert, muss sich noch rausstellen. Ich würde aber eher denken, dass man sich nicht zum Himbeertoni machen sollte, um etwas zu supporten.

@martenot
Keine Ahnung, wer jetzt fordert, dass du dich damit identifizierst. Deine Sache, aber wieso du es nicht tust, verstehe ich nicht ganz. Ist halt nicht deinen Art von Konzept, mehr lese ich nicht raus.
Wie gesagt, im Grunde weiß man vieles, die Probleme ebenso aber viele Lösungsansätze. Dennoch passiert nicht viel. Gerade angesichts der WM ein so schöner Schlag ins Gesicht des Umweltschutzes.