@shionoro Ich fand die Aktion am Anfang auch völlig daneben - aber irgendwann hat es mich innehalten lassen und mir ging nur noch den Kopf wie verzweifelt man sein muss, zu solchen Maßnahmen zu greifen, weil man damit sein ganzes Leben aufs Spiel setzt. Eventuell Vorstrafe, keine Ausbildung oder Studium, Angiftungen, Ausgrenzungen eventuell soziale Ächtung usw.
Die Verzweiflung, die Angst "vor dem Ende der Welt so wie wir sie kennen" muss so riesig sein, und ich dachte nach und mich zumindest hat es dazu gebracht mich mit dem Klimathema mehr auseinanderzusetzen als jemals zuvor. Zumindest bei mir haben die Aktivisten - wenn auch mit wirklich fragwürdigen Mitteln - den Schalter umgelegt. Natürlich war ich immer diffus am Klimathema dran, aber eben dieses typische "ich fahr ja kaum Auto mehr" - "ich trenne meinen Müll" - "ich pflaster meinen Garten nicht zu" - "ergo ich mach genug".
So irgendwie eine Wohlfühl-bubbel das es an mir ja nicht liege.
Wie kurz vor zwölf es tatsächlich ist wollte ich nicht wahrnehmen, weil ich es mir einfach nicht vorstellen kann, wie die Welt aussieht, wenn wir nicht ganz schnell gegensteuern. Aber ich werde vielleicht noch 30 Jahre leben.
Die Kids haben gut und gern 60-70 zu leben und werden auf jeden Fall die harte Realität mitbekommen, eventuell selbst nie den Genuss haben, eigen Nachkommen zu erzeugen, weil die Zukunft dann noch beschissener aussieht, kann einen schon radikalisieren (wenn man das überhaupt so nennen sollte).
Mich haben Sie rational nicht gepackt, emotional aber doch.