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"Kosten werden auf den Kunden umgelegt" - kann mir das jemand erläutern?

204 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kapitalismus, Kosten, Handel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
kagrra83 Diskussionsleiter
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"Kosten werden auf den Kunden umgelegt" - kann mir das jemand erläutern?

20.06.2022 um 21:58
Moin,

das höre ich schon seit Jahren immer wieder. Und eben so lange frage ich mich, was da eig hinter steckt und wo der Sinn von Preiserhöhungen ist.
Denn am Ende zahlt es doch der Endverbraucher. Vor allem bei Lebensmitteln, die ich ja kaufen muss, weil sonst droht der Tod.

Also, wenn der Sprit teurer wird, wird die Butter bei Rewe teurer. Rewe erhöht also die Preise, und bekommt so das mehr an Spritkosten wieder rein die ihm die Tankstelle aufgeschwatzt hat. Wenn sich also die Betriebskosten erhöhen, werden die Butterpreise erhöht. Somit hat Rewe seine Mehrausgaben wieder raus. Aber wer gleicht mir denn meine Mehrkosten wieder aus? (Außer einer Lohnerhöhung jetzt). Am Ende hab ich weniger Geld übrig. Also die, die theoretisch am wenigsten haben, zahlen am Ende. Ist das zu einfach gedacht?

Oder geht es am Ende um Gewinnmaximierung. Und ist weniger Gewinn gleichzeitig Verlust? Pispers sagte mal, dass es ewiges Wachstum nicht geben kann. Stimmt wohl auch, logisch.

Bin zwar für Marktwirtschaft und Kapitalismus, wenn ichs mir denn aussuchen könnte, aber diese Gier, oder ist es keine, finde ich nicht so schön.

mfg
jan


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"Kosten werden auf den Kunden umgelegt" - kann mir das jemand erläutern?

21.06.2022 um 01:20
Naja, die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer. Ist halt einfach so, muss man einfach akzeptieren weil man nichts dagegen tun kann. Alles andere ist Naiv.

Rewe muss halt mehr für die Butter ausgeben damit sie im Laden stehen kann und diese Mehrausgaben werden an uns weitergeleitet. Wir wollen ja die Butter haben, nicht Rewe. Oder soll Rewe sich jetzt ins Minus wirtschaften damit du Butter auf dem Tisch hast?

Finde diese „Alles wird teurer wer soll das bezahlen können“ Mentalität extrem überzogen. Dann kostet die Butter halt 30 Cent mehr. Wen jucken 30 Cent? Die Umfragen haben ergeben, dass man im Durchschnitt 10€ mehr pro Einkauf bezahlt. Wenn man jetzt 4x im Monat einkaufen geht, macht das 40€. Wow, 40 ganze Euro. Privatinsolvenz droht.


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21.06.2022 um 06:40
Zitat von kagrra83kagrra83 schrieb:das höre ich schon seit Jahren immer wieder. Und eben so lange frage ich mich, was da eig hinter steckt und wo der Sinn von Preiserhöhungen ist.
Ein Unternehmen (egal obs der kleine Tante-Emma-Laden um die Ecke oder ein Großkonzern wie z.B. Siemens) MUSS mindestens kostendeckend arbeiten um Überleben zu können. Wenn jetzt der Tante-Emma-Laden für Strom und Heizung statt 300€ im Monat 400€ im Monat bezahlen muss, dann muss er diese Kosten irgendwo wieder hereinholen. Wenn andere Einsparpotentiale ausgeschöpft sind, dann geht das halt nur über den Preis.
Zitat von kagrra83kagrra83 schrieb:Bin zwar für Marktwirtschaft und Kapitalismus, wenn ichs mir denn aussuchen könnte, aber diese Gier, oder ist es keine, finde ich nicht so schön.
Das hat mit Gier nichts zu tun, wenn ein Betrieb überleben will. Was soll der kleine Handwerker den tun, um gestiegene Einkaufspreise, Energiekosten etc. etc. zu kompensieren?

Zitat von kagrra83kagrra83 schrieb:Denn am Ende zahlt es doch der Endverbraucher. Vor allem bei Lebensmitteln, die ich ja kaufen muss, weil sonst droht der Tod.
Na, na, na, zuletzt sind in Deutschland im Winter 1946/1947 Menschen Verhungert.
Im europäischen Vergleich gibt der Deutsche sogar sehr wenig für Lebensmittel aus:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/301863/umfrage/konsumausgaben-fuer-nahrungsmittel-und-getraenke-im-europaweitem-vergleich/

Und auch historisch gesehen geben wir Deutschen sehr wenig für Lebensmittel aus, während es 1950 noch 44% des Einkommens war ist dieser Wert bis zum Jahr 2000 auf ca. 15% gefallen und auf diesem Niveau geblieben.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/75719/umfrage/ausgaben-fuer-nahrungsmittel-in-deutschland-seit-1900/

Wir leben seit weit über 20 Jahren in einer echten Wohlstandsgesellschaft, uns geht es wirklich gut! Und nach 2 Jahren Corona und seit dem Beginn des Ukraine-Krieges müssen wir halt unsere Erwartungen an unseren Wohlstand etwas zurückschrauben.


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21.06.2022 um 07:32
Zitat von SuppenhahnSuppenhahn schrieb:Wir leben seit weit über 20 Jahren in einer echten Wohlstandsgesellschaft
Jo! Das Land, wo Milch und Honig fliesst.

Das können viele/einige Menschen, die am Rande der sogenannten Wohlstandsgesellschaft leben, wohl nicht bestätigen.
Kurz- oder Arbeitslosigkeit, Frührentner...
Und selbst diejenigen, die Arbeit haben, können nicht wirklich immer im "Wohlstand" leben, müssen sehen, wie sie über die Runden kommen.
Auch muss der Kranke, im Gegensatz zu früher, immer mehr in Leistung treten (Eigenanteil).

Steigende Kosten usw.

Uns mag es, im Vergleich zu anderen, noch ziemlich gut gehen, aber wenn ich lese, wie dies oder das runtergespielt wird, ärger ich mich manchmal.


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"Kosten werden auf den Kunden umgelegt" - kann mir das jemand erläutern?

21.06.2022 um 07:42
ist doch ganz einfach, erhöht sich der preis für den unternehmer im einkauf, dann kann der diesen preisanstieg, wenn er lust hat, 1:1 auf den kunden abwälzen. angebot und nachfrage regelt, also kann er in bestimmten fällen nicht unbedingt 1:1 auf den kunden abwälzen, dann muss er evtl. ein "kartell" bilden (gruß an die ölis).

dann ist der witz an der ganzen sache, der spritpreis bzw. der rohölpreis...steigen also die spritpreise für zb. transportunternehmer wird alles was die so transportieren teurer.

soweit so gut.

das ding an der ganzen sache ist aber, daß rohöl kommt aus dem boden und eigentlich ist der preis dafür seit jeher gleich, oder hast du schon mal gehört, daß der planet die preise für rohöl erhöht hat? oder für wasser? ich nicht, deshalb ist die ganze preispolitik künstlich und wird gesteuert...mit anderen worten, wir werden eingeseift...
Zitat von TimCookTimCook schrieb:Naja, die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer. Ist halt einfach so, muss man einfach akzeptieren weil man nichts dagegen tun kann.
der gedanke ist komplett falsch!

der geist ist die nämlich treibende kraft hinter allem was der mensch so tut(mach dir bewusst, die ganze welt, die wir menschen auf der oberfläche erschaffen haben, ist im prinzip im geiste enstanden)...deshalb hat der "liebe gott" uns den geist gegeben, wir sind schöpferwesen und am besten strengst du deinen geist bzw. deine phantasie etwas an, dann findest du auch den ausweg und weißt was zu tun um gegen den ganzen wahnsinn gegen zu wirken...

daß viele über den spritpreis jetzt lang gemacht werden, haben die sich auch ausgedacht...

willst du also andere wege gehen, dann musst die dir das zuerst ausdenken und dann langsam zur realität werden lassen, so funktioniert das nämlich.

einen guten tipp hab ich dann noch, träume bleiben träume wenn man sie aus dem (geistigen)fokus verliert, bist du in der lage sie im fokus zu halten, auch für lange zeit, dann stehen die chancen gut, daß es früher oder später real wird.


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21.06.2022 um 08:03
Zwei einfache Beispiele, wenn der Handwerker mehr für Benzin/Diesel zahlen muss, berechnet er auch mehr für die Anfahrt.

Wenn im Restaurant das Gas teurer wird (Grill und Heizung), dann verlangt der Wirt irgendwann auch mehr.

Und ja, alles bleibt am Ende beim Endkunden hängen, ob das immer Gier ist weiß ich nicht, ein Unternehmen muss Gewinne machen um zu überleben.

Wenn man jetzt die Löhne erhöht dreht sich die Inflationsspirale weiter, weil dann nochmal alles teurer wird, um bei meinem Beispiel zu bleiben, der Handwerker verlangt jetzt auch mehr für seine Arbeit, der Kellner bekommt auch mehr Lohn, das Essen im Restaurant wird nochmal teurer.

Am Ende geht es natürlich um Gewinnmaximierung, aber dazu muss man keine Höchstpreise verlangen, denn bei hohen Preisen sinkt auch wieder die Nachfrage. Am Ende geht es immer um Angebot und Nachfrage.
Zitat von TimCookTimCook schrieb:Finde diese „Alles wird teurer wer soll das bezahlen können“ Mentalität extrem überzogen. Dann kostet die Butter halt 30 Cent mehr. Wen jucken 30 Cent? Die Umfragen haben ergeben, dass man im Durchschnitt 10€ mehr pro Einkauf bezahlt. Wenn man jetzt 4x im Monat einkaufen geht, macht das 40€. Wow, 40 ganze Euro. Privatinsolvenz droht.
Es wird ja nicht nur die Butter teurer, 10% Inflation sind kein Spaß mehr und treffen auch Wohlhabende, Ersparnisse werden damit ja auch entwertet.
Zitat von EZTerraEZTerra schrieb:das ding an der ganzen sache ist aber, daß rohöl kommt aus dem boden und eigentlich ist der preis dafür seit jeher gleich, oder hast du schon mal gehört, daß der planet die preise für rohöl erhöht hat? oder für wasser? ich nicht, deshalb ist die ganze preispolitik künstlich und wird gesteuert...mit anderen worten, wir werden eingeseift...
Die Nachfrage nach Öl ist nicht immer gleich, deswegen gab es auf dem Höhepunkt von Corona ja auch negative Ölpreise.


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21.06.2022 um 08:14
Zitat von kagrra83kagrra83 schrieb:die ihm die Tankstelle aufgeschwatzt hat.
Die kleine Tanke hat leider auch keine Wahl. Bedanken darfst dich bei den gierigen Mineralölkonzernen.
Zitat von kagrra83kagrra83 schrieb:was da eig hinter steckt und wo der Sinn von Preiserhöhungen ist.
Na ja, um die verschiedensten laufenden Kosten/Ausgaben zu decken.

Aber machen wir uns nichts vor, da ich insbesondere Großkonzernen unterstelle, dass sie Preiserhöhungen für ihre Produkte oder Dienstleistungen gar nicht nötig hätten. Vereinfacht gesagt es ihnen nicht weh tun würde, wenn sie ihre Preise auch bei erhöhten Kosten/Ausgaben nicht erhöhen würden.
Warum es doch gemacht wird, nennt sich wohl reine Profitgier zulasten der Kunden/Konsumenten/Verbraucher.

Und bei so manchem mittelständischen Unternehmen zweifel ich auch an, ob Preiserhöhungen aber auch Kostenersparnis wirklich immer gerechtfertigt sind. Da dürfte im Einzelfall auch nur Profitgier dahinterstecken und das Klischeebeispiel, dass Chefi bloß keine (Statussymbol)Einschränkungen in seinem Privatleben hinnehmen will.



Aber versteht mich nicht falsch, Möchte das nicht jedem Unternehmen da draußen unterstellen.
Nicht jedes Unternehmen spart nur zugunsten des Profits Kosten zulasten der Belegschaft ein oder erhöht Preise zulasten der Kunden/Verbraucher.
Es dürfte auch etliche Unternehmen geben, die haben wirklich keine andere Wahl als ihre Preise zu erhöhen oder Kostenersparnis zu betreiben. Letztes bspw. bestimmt auch oft, um wettbewerbsfähig bleiben zu können.


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21.06.2022 um 08:31
Zitat von boraboraborabora schrieb:Uns mag es, im Vergleich zu anderen, noch ziemlich gut gehen, aber wenn ich lese, wie dies oder das runtergespielt wird, ärger ich mich manchmal.
Da hast du absolut recht. Muss einfach nochmal gesagt werden. Auch an dich
Zitat von SuppenhahnSuppenhahn schrieb:Suppenhahn
sei gesagt, dass unser lieber Wohlstand schon lange ein Ungleichgewicht hat. Wohlstand kommt schon lange nicht mehr bei allen an, die ihn eigentlich verdient hätten. Oder anders: von unserer hervorragenden Wirtschaftslage profitieren längst nicht mehr alle, sondern nur noch einige wenige.



Die Schere zwischen Arm und Reich wird auch bei uns in D immer weiter geöffnet. Armut steigt seit gut 15 Jahren rasant. Nicht nur bei Kindern und Rentnern, sondern auch bei Menschen, die Vollzeit arbeiten. Letzte haben immer weniger die Chance überhaupt noch nennenswert Vermögen aufzubauen.



Ps.
Zum eigentlichen Thema:

Ich halte in einigen Fällen die Begründung Preise für Endprodukte zu erhöhen, weil auch die Kosten/Ausgaben fürs Unternehmen gestiegen sind, nur für vorgeschoben. Und dann hat natürlich auch der User recht, der geschrieben hatte, dass steigende Kosten künstlich erzeugt werden - also rein menschengemacht sind.


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21.06.2022 um 09:11
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:nicht mehr bei allen an, die ihn eigentlich verdient hätten. Oder anders: von unserer hervorragenden Wirtschaftslage profitieren längst nicht mehr alle, sondern nur noch einige wenige.
Na kein Wunder bei so einer Staatsquote.
Man melkt die Mittelschicht ja schon immer.

Grundsätzlich profitieren immer noch alle vom Wohlstand, eine Frage der Perspektive.. immerhin ist noch der ärmste Deutsche in den oberen 10 Prozent der Weltbevölkerung zu verorten.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:rasant. Nicht nur bei Kindern und Rentnern, sondern auch bei Menschen, die Vollzeit arbeiten. Letzte haben immer weniger die Chance überhaupt noch nennenswert Vermögen aufzubauen.
Armut ist ja ein relativer Begriff, die kann also durchaus steigen. Vermögen aufbauen..na dafür müsste man natürlich sein Geld auch investieren. Grundsätzlich bleibt aber bei niedrigen Einkommen wenig über dafür. Dann kommt hinzu das bei H4. Geschichten gerne Mal das Vermögen aufgelöst wird. Was erstmal Fair klingt, aber durchaus problematisch sein kann bei Festvermögen.

Gut so gesehen wechselt da das Haus nur den Besitzer.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Endprodukte zu erhöhen, weil auch die Kosten/Ausgaben fürs Unternehmen gestiegen sind, nur für vorgeschoben. Und dann hat natürlich auch der User recht, der geschrieben hatte, dass steigende Kosten künstlich erzeugt werden - also rein menschengemacht sind.
Nein Aufwand ist Real. Da Geld natürlich nur eine Nominalgröße ist, ist es aber auch egal wie man es ausdrückt. Aber es ändert ja nichts dran das sich Angebot und Nachfrage eben verschoben haben.

Die wenigsten kennen überhaupt die Gewinnspanne vom jeweiligen Produkt..von daher wäre es spannend ein Blick in die Zahlen zu legen

Sowas ist natürlich auch dann wieder doof:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/benzinpreis-dieselpreis-anstieg-raffinerien-101.html

Schon klappt das einfache Schema nicht mehr


Zur ursprünglichen Frage des TE.

Natürlich wird alles immer von oben nach unten weitergegeben, vereinfacht landet alles beim Individuum.
Deswegen sind ja auch so einige Ideen, wie einfach steuern erhöhen, Abgaben draufschlagen nicht wirklich sie Lösung.


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"Kosten werden auf den Kunden umgelegt" - kann mir das jemand erläutern?

21.06.2022 um 09:34
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Die wenigsten kennen überhaupt die Gewinnspanne vom jeweiligen Produkt..von daher wäre es spannend ein Blick in die Zahlen zu legen
Lebensmitteleinzelhandel liegt insgesamt um die 1%-2% Rendite, je nachdem wie man es genau rechnet. Bei einzelnen Produkten sind auch mal 10% Verlust drin oder 10% Ertrag, aber das ist schon selten.
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Die Nachfrage nach Öl ist nicht immer gleich, deswegen gab es auf dem Höhepunkt von Corona ja auch negative Ölpreise.
Die Kosten für die Ölförderung und Verarbeitung sind nicht konstant, am Anfang hat man ja die am leichtesten zugänglichen Felder abbauen können die quasi direkt vor der Tür lagen und sich um Arbeitsschutz und Umweltverschmutzung kaum Gedanken gemacht, dem gegenüber ist natürlich eine Tiefseebohrung unter modernen Bedingungen viel kapitalintensiver. Du brauchst auch deutlich qualifiziertere Arbeitskräfte, mehr Technik usw. - am Anfang hat man das Zeug grob gefiltert und in Holzfässer gefüllt, das geht heute natürlich nicht mehr.
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Und ja, alles bleibt am Ende beim Endkunden hängen, ob das immer Gier ist weiß ich nicht, ein Unternehmen muss Gewinne machen um zu überleben.
Es bleibt logischerweise alles am Endkunden hängen weil ein Unternehmen keinen anderen Sinn hat als Produkte für den Endkunden zu machen, um damit Geld zu verdienen. Der Molkereibetrieb will ja nicht auf Bergen von Käse, Quark und Joghurt sitzen, der Bauarbeiter geht nicht auf Maloche weil er so gerne betoniert, und der Kohlekumpel hat kein besonderes persönliches Interesse daran Tonnen an Material aus der Grube zu holen. Das dient alles einem Zweck, und beim gewinnorientierten Unternehmen ist das eben der Profit, mit dem Umweg über ein nützliches oder wenigstens begehrtes Produkt dass möglichst viele Menschen kaufen wollen.

Arbeiten aus Spaß an der Sache kann man sich nur leisten, wenn man damit nicht den eigenen Lebensunterhalt decken muss, das ist dann aber meistens ein Hobby oder du bist ein absolutes Ausnahmetalent, oder eben so reich dass du kein Geld mehr verdienen musst.


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21.06.2022 um 10:29
@kagrra83
Inflation ist eigentlich nicht weiter schlimm - wenn das Einkommen in mindestens gleicher Höhe angehoben wird.
Anfang der 80er lag die Inflationsrate bei 6,3%, also im Bereich heutiger Werte. Meine damalige Einkommenserhöhung am Jahresende lag bei 7%. Es gab Schlimmeres.
Ich bin gespannt ob sich dieses Spielchen am aktuellen Jahresende wiederholen wird.
Habe da meine Zweifel, weil es sich aktuell nicht um eine "hausgemachte" Inflation handelt, sondern vor allen durch höhere Energie- und Rohstoffpreise verursacht und von außen (durch außerhalb unseres Wirtschaftssystems handelnde Erzeuger und Händler) an uns hineingetragen.
Oder um es mal etwas plastischer auszudrücken: Die 50 Cents je Liter Sprit die wir an der Tanke mehr ausgeben bekommt nicht der Tankstelleninhaber, das geht an einen Mineralölkonzern und an einen Ölscheich und ist deshalb volkswirtschaftlich für uns verloren. Zumindest so lange bis BP oder der Scheich von Abu Simpel irgendwas einkauft was bei uns produziert wird. Putin als einen der bisher größten Lieferanten ist es sogar verboten.
Da die 50 Cents also nicht oder nur mit einem Bruchteil bei uns wieder ankommen sind wir volkswirtschaftlich um diesen Betrag ärmer geworden.
Wie das denn nun individuell aussieht ist eine ganz andere Sache. Die Mehrkosten für Benzin, Gas, Strom tun richtig weh. Erst vorgesterrn kam ein Brief der Stadtwerke: 13 Cents mehr für Strom. Das macht etwa 40 Euro im Monat mehr.
Insgesamt rechne ich für meinen 2 Personen-Rentnerhaushalt mit Mehrkosten um die dreihundert Euro.
Ich werde das finanziell überstehen. Aber es dürfte klar sein, dass es in unserem Land Millionen Haushalte gibt die nur knapp mit ihrem Geld auskommen und jetzt ein existentielles Problem haben.
Das Spielchen "dann erhöhen wir die Einkommen" wird - wie ich oben schon geschrieben habe - nicht so einfach funktionieren wie vor 40 Jahren weil unsere Unternehmer, Händler und die Rentenkasse das Inflationsgeld nicht haben und die die es haben wohl kaum zu einem Sozialbeitrag bereit sind.
Das wird spannend und könnte schon nächstes Jahr sehr hässlich werden.


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"Kosten werden auf den Kunden umgelegt" - kann mir das jemand erläutern?

21.06.2022 um 11:04
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Es dürfte auch etliche Unternehmen geben, die haben wirklich keine andere Wahl als ihre Preise zu erhöhen oder Kostenersparnis zu betreiben. Letztes bspw. bestimmt auch oft, um wettbewerbsfähig bleiben zu können.
Das kann ich als kleiner Handwerker nur bestätigen. Besonders hart trifft es die Branchen, die durch Corona schon hohe Verluste erlitten. In meinem Fall hat mir Corona von März 2020 bis Februar 2022 ganze 14 Monate mit einem dicken Minus beschert.
Bei Rohstoffpreisen, die um ca. 40% gestiegen sind und einem Wareneinsatz von 25% lässt es sich leicht ausrechnen, dass die Preise um ca. 10% angehoben werden MÜSSEN um überhaupt noch wirtschaftlich arbeiten zu können. Und dann hat sich mein Gewinn noch nicht mal um einen Cent erhöht.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Lebensmitteleinzelhandel liegt insgesamt um die 1%-2% Rendite, je nachdem wie man es genau rechnet.
Aus 1%-2% Gewinn können da ganz schnell 1%-2% (oder mehr) Verlust werden.


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21.06.2022 um 11:08
Zitat von SuppenhahnSuppenhahn schrieb:Aus 1%-2% Gewinn können da ganz schnell 1%-2% (oder mehr) Verlust werden.
Das sind rasiermesserdünne Margen, die kannst du dir überhaupt nur als großer Konzern mit vielen Filialen erlauben weil einen Kleinbetrieb da bereits ein schlechtes Quartal oder irgend ein regionales Problem in eine Todesspirale drücken kann. Der Großkonzern kann das auch nur weil er neben der Risikostreuung auch noch das nötige Volumen hat, um im Einkauf und der Nachverwertung gute Deals rauszuholen, Auftragsproduktionen laufen zu lassen und Sachen wie die Rechtsabteilung, Qualifikations- und Personalmanagement und so weiter zu zentralisieren, wenig auf Investitionskredite angewiesen zu sein und so weiter.


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21.06.2022 um 11:35
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Oder um es mal etwas plastischer auszudrücken: Die 50 Cents je Liter Sprit die wir an der Tanke mehr ausgeben bekommt nicht der Tankstelleninhaber, das geht an einen Mineralölkonzern
Der Staat schöpft ordentlich ab.



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https://www.check24.de/kfz-versicherung/automagazin/ratgeber/benzinpreis-kosten/


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21.06.2022 um 11:38
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Armut ist ja ein relativer Begriff, die kann also durchaus steigen. Vermögen aufbauen..na dafür müsste man natürlich sein Geld auch investieren. Grundsätzlich bleibt aber bei niedrigen Einkommen wenig über dafür.
@Fedaykin
Und es wird auch für höhere Einkommen immer schwieriger Finanzprodukte zu finden, deren Ertrag über der Inflation oder gar über der Teuerungsrate liegt. Für die Vernichtung von Vermögen dürfen wir der sogenannten EZB danken, dem Förderinstitut von unsolide wirtschaftenden Staaten, das sich als Zentralbank tarnt.
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Das Spielchen "dann erhöhen wir die Einkommen" wird - wie ich oben schon geschrieben habe - nicht so einfach funktionieren wie vor 40 Jahren weil unsere Unternehmer, Händler und die Rentenkasse das Inflationsgeld nicht haben und die die es haben wohl kaum zu einem Sozialbeitrag bereit sind.
Da haben wir einfach großes Glück mit der Ausgestaltung der EU, die uns hilft, dass Rentenquote und Inflationsrate sich immer mehr annähern.


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21.06.2022 um 11:40
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Der Staat schöpft ordentlich ab.
Auch schon wieder veraltet, inzwischen ist da noch der CO2-Preis hinzugekommen, mithin der Staatsanteil nochmal ordentlich gestiegen.


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21.06.2022 um 13:06
@EZTerra
Man muss doch nicht bei jedem Thema die Esoterik Schiene fahren oder? Die Welt ist nicht fair, Geld über alles andere. So läuft das eben auf diesem Planeten, da kann ich mir auch 50 Jahre irgendwelche geistigen Traumfantasien erstellen und es wird nichts ändern. Du klingst da schon sehr sehr naiv und weltfremd. Das Gesetz der Anziehung funktioniert hier nicht.

„Der Planet erhöht Rohölpreise nicht“ -> Schon klar, aber wenn es schwieriger wird dieses Rohöl zu fördern/exportieren/whatever dann steigen halt die Preise. Wir hatten/haben seit zwei Jahren Ausnahmezustand WELTWEIT durch Corona und nun kommt auch noch der Krieg in der Ukraine dazu, das hinterlässt eben Spuren. Meist finanzielle.


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21.06.2022 um 14:39
Zitat von TimCookTimCook schrieb:Durchschnitt 10€ mehr pro Einkauf bezahlt. Wenn man jetzt 4x im Monat einkaufen geht, macht das 40€. Wow, 40 ganze Euro.
Dann rechne nochmal die ganzen anderen Preiserhöhungen dazu wie Strom, Gas, Sprit etc
Da wird man das deutlich merken im Portemonnaie.
Aber scheinbar juckt dich das ja nicht weil du wohl genug Kohle zum verpassen hast.


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21.06.2022 um 14:55
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:da ich insbesondere Großkonzernen unterstelle, dass sie Preiserhöhungen für ihre Produkte oder Dienstleistungen gar nicht nötig hätten
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Warum es doch gemacht wird, nennt sich wohl reine Profitgier zulasten der Kunden/Konsumenten/Verbraucher
Ich würde es nicht direkt als Gier bezeichnen.
Konzerne können es sich einfach leisten die Produkte teuer zu verkaufen.
Das liegt oft einfach daran, dass immer eine Nachfrage dafür da ist bzw der Kunde dazu bereit ist für ein bestimmtes Produkt /Dienstleistung ordentlich zu zahlen.
Wer braucht, denn schon einen teuren Sportwagen?
Andere Autos haben auch vier Räder und einen Motor.
Da geht es nur um das Feeling und Ansehen und dafür zahlt man dann eben gerne


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21.06.2022 um 16:32
Zitat von TimCookTimCook schrieb:Man muss doch nicht bei jedem Thema die Esoterik Schiene fahren oder?
warum nicht? der geist ist nunmal die treibende kraft hinter allem was wir menschen so treiben. selbst die worte die du wählst und anschließend hier aufschreibst, entstehen zuerst in deinem geist.
Zitat von TimCookTimCook schrieb:Die Welt ist nicht fair, Geld über alles andere. So läuft das eben auf diesem Planeten
das ist auch falsch. so läuft das in der welt, die die menschen auf der planetenoberfläche für sich erschaffen haben, der komplette rest funktioniert ohne. der ganze restliche kosmos funktioniert ohne geld.

die unterentwickelten brauchen dieses geld und machen sich das leben nur schwer und begünstigen mauscheleien und korruption etc. schau wo die sogenannte "zivilisation" hingeführt hat. der planet bzw. die umwelt ist massiv geschädigt. wenn das daß ergebnis von zivilisation ist, dann ist es der holzweg. wir sind schädlinge und keine symibionten. wo ist das problem die wahrheit zu benennen?
Zitat von TimCookTimCook schrieb:irgendwelche geistigen Traumfantasien erstellen und es wird nichts ändern.
klar wird es früher oder später was ändern, es hat uns an diesen punkt gebracht und es wird im umkehrschluss auch die lösung sein. es muss halt erst so schlimm werden, bis die masse anfängt umzudenken, das wird dann der beginn der umwälzung sein.

dauert halt nur und was sind 50 jahre im gesamtkontext? nichtmal eine millisekunde...aber ist egal, auch wenn mein leben sehr gut läuft, wünsche ich mir veränderungen in richtung mehr mit der natur und weniger "zivilisation", denn die bringt in erster linie krieg, verwerfung, umweltverschmutzung/zerstörung uvm. man sollte die positiven dinge da raus ziehen und das negative hinter sich lassen.


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