sacredheart schrieb:Frankreich ist in Sachen Lebensmittel auch kein guter Vergleich. Vor einigen Jahren haben französische Haushalte alles in allem 30% ihres Einkommens für Ernährung im weitesten Sinne ausgegeben, Deutsche 9%.
Dafür hatten wir die teureren Autos.
Ich will vor allem.gegenteilige Effekte ausschließen.
Beispiel: Viele inhabergeführte Rewe oder Edeka Mäekte stellen auch lokale verarbeitete Produkte ins Regal, sas kann zB ein Vanillejoghurt vom Hofbauer 2km weiter sein.
Wenn Rewe oder der Bauer die 3000 Euro für den Zertifizierungsprozess legen müssen, ist das Produkt aus dem Regal verschwunden.
Wenn die 30 Gläser Johjurt 8m.Monat verkaufen auf dem Vertriebsweg, refinanziert sich das nie.
Das nützt nur den großen Herstellern.
Wenn jedes verarbeitete Nischenprodukt zertifiziert werden muss, werden es einfach weniger. Es mag nicht um alle schade sein, um einige schon.
Aber das wäre ja nur dann der Fall, wenn wir das so regeln. Warum sollten wir das tun? Den Nutri Score berechnen die Hersteller selbst aus ihren Nährwerten, die stehen ja hinten drauf. Den kannst du auch als Kunde selbst berechnen mit einer Excel Tabelle.
Da gibt es keinen teuren Zertifizierungsprozess.
Und bei anderen Siegeln müssen wir zwar kontrollieren (beispielsweise die Lieferketten), aber auch da wäre eine einheitliche Regelung, an die sich alle halten, wohl kaum zwangsläufig teuer für Produzenten.
In jedem Fall läuft es beim Nutri Score wie gesagt nicht so ab. Der ist für die Hersteller quasi kostenlos (bis auf das ändern der Verpackung).
sacredheart schrieb:Aber statt noch ein Zertifikat würde ich vorschlagen: Jede Kita, jede Schule soll ne Köchin oder einen Koch bekommen. Wer als Kind 10 Jahre hochwertig, frisch und lecker gegessen hat, will das als Erwachsenener automatisch.
Aber warum entweder/oder? Es leben nunmal viele Menschen allein und auch viele Berufstätige bekommen das mit dem Kochen, auch zu zweit, oft nicht gut hin, wenigstens nicht sonderlich gesund.
Es geht nicht darum, dass jemand vom couch potato zum health nut wird. Es geht darum, dass auch der student der gerne cola und chips isst an der Kasse immer wieder verdeutlicht bekommt, welche Lebensmittel gesündere Alternativen wären. Jedes Mal wenn er die Schokolade kauft, ist da das rote E drauf, auf einer anderen vielleicht ein C und das hat Einfluss auf Kaufentscheidungen. Gerade bei den Produkten, die man häufig kauft.
Wenn wir bei vielen leuten sagen wir mal 5 angesetzte kilo in 10 Jahren sparen können, klingt das nicht viel, würde an ihrer Gesundheit aber schon etwas ändern.
Interested schrieb:Das mag ja sein - aber man möchte vielleicht keinen Flammkuchen essen, sondern eine Pizza und wenn man die nicht täglich isst oder einen Ausgleich für die vielen Kalorien leistet, kann man sich die auch mal gönnen. Wobei ne frische selbstgemachte immer besser schmeckt und ein Salat dazu gegessen, wertet es von den Nährstoffen schon mal auf.
Eine Freundin von mir war Anfang des Monats in London und hat uns div. Fotos geschickt. Dabei war u.a. eines von einer Speisekarte, wo die Kcal. von jedem Gericht mit draufstehen. Ich suche später mal das Foto. Lustigerweise wurde das wohl heute auch hier im TV gesendet, wo man darauf Bezug nahm. GB hat das im April eingeführt, um zu einem gesünderen Bewusstsein beizutragen, gesündere Ernährung anzuregen, dem Kampf gegen Übergewicht.
Das wäre z.B. eine Möglichkeit, um den Leuten zu verdeutlichen, wieviel leere Kcal. sie zuweilen zu sich nehmen. Ich persönlich finde das super. :D Das könnte ich mir für Deutschland auch gut vorstellen - da wüssten manche dann eben auch, woher ihr Übergewicht rührt.
Aber es ist Fakt, dass Kunden ihre Kaufentscheidungen durch den nutri Score überdenken. Das haben Studien aus Frankreich ergeben.
Interested schrieb:Beim Nutri Score müsste man halt schauen, worauf sich der beziehen soll Nährstoffe oder Kaloriendichte. Viele Kcal. bedeutet nicht automatisch ungesund - Beispiel Nüsse und Saaten, Öle... Und wie bei Allem spielt die Eigenverantwortung auch eine große Rolle. Wer will, kann sich heutzutage alle Infos aus dem Netz ziehen. Wollen aber scheinbar nur wenige oder verstehen nicht, was sie da lesen.
Andere sind schlichtweg zu faul zum Kochen und greifen schnell zu nem Fertiggericht - was selten gesund, nahrhaft ist und nicht lange satt hält.
Das ist beim Nutri Score doch schon klar. Der Nutri Score hat als Fokus, möglichst Dickmacher wie Zucker, gesättigte Fettsäuren und wenige Ballaststoffe zu vermeiden.
Der Nutri Score hilft gerade denen, die sich nicht gut mit Lebensmitteln auskennen, auch das ist belegt. Er ist für Hersteller quasi kostenlos und 9 von 10 kunden wollen ihn.
Gerade bei den Kunden, denen nicht immer klar ist, wie bestimmte produkte ihr gewicht beeinflussen, bringen halt aktionen wie in england oder der nutri score etwas. Und das sind sehr viele verbraucher. Und viele davon wünschen sich eine solche Hilfe.