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Wir brauchen besseren Verbraucherschutz

627 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Lebensmittel, Sozialismus, Verbraucherschutz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wir brauchen besseren Verbraucherschutz

25.04.2022 um 14:03
Zitat von IlianIlian schrieb:Also nochmal: wo ist das falsch?
"Wahrscheinlich" also die 2a Klassifizierung ist eben keine "es ist" (Class 1).
Und die IARC beachtet kein reales Risiko.
Laut IARC ist Sonnenlicht krebserregend, das bedeutet aber nicht, dass jeder Mensch an Krebs erkrankt, der draußen ins Sonnenlicht geht.
In 2a sind sehr viele Stoffe, Dinge und Tätigkeiten klassifiziert, wie eben Heißgetränke oder Schichtarbeit.
Daher gibt es eben dagegen auch Kritik, wie auch zum Prob65 in Florida.


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25.04.2022 um 14:13
@Röhrich
Das resultiert halt auch aus der Komplexität der Dinge.
Mit ionisierender Strahlung kannst du im Versuchslabor Versuchstiere bestrahlen und dann sagen: ja, die Maus entwickelt Krebs. Mit Sonnenlicht geht das vielleicht auch noch?
Tabakrauch kann man zerlegen und findet darin dann Stoffe, die einer Zellkultur oder einem Versuchstier auch nicht gut tun.

Bei so komplexen Dingen wie Ernährung brauchst du aber die Epidemiologie - und die legt in diesem Falle die Kanzerogenität nahe.
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Laut IARC ist Sonnenlicht krebserregend, das bedeutet aber nicht, dass jeder Mensch an Krebs erkrankt, der draußen ins Sonnenlicht geht.
Was soll das denn, was ist das für eine Argumentation?
Es behauptet ja auch kein seriöser Wissenschaftler, dass man durch den Konsum von Fleisch sicher an Darmkrebs erkrankt.
Es ist aber mehrfach gezeigt worden, dass ein erhöhter Konsum roten Fleisches mit dem Auftreten von z.B. Kolorektalen Karzinomen assoziiert ist.


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25.04.2022 um 14:25
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Ein ähnliches Problem sehe ich bei Stiftung Warentest Noten z.B. bei technischen Geräten. Da tut sich Warentest immer schwieriger, das alles unter einen Hut zu bekommen. Wer sich nur an der Gesamtnote orientiert, der steht in vielen Fällen schlechter da, als wenn er sich mal mit der Materie vor dem Kauf ein bisschen beschäftigt hätte.
Richtig. Banales Beispiel:

Ein 200 €-Smartphone von Xiaomi würde bei Stiftung Warentest deutlich hinter dem iPhone 13 Pro Max landen. Ist ja auch logisch, denn Letzteres besitzt in so ziemlich jedem Aspekt die erheblich bessere Hardware.

Für Oma Erna, die nur mit ihrer Familie über WhatsApp chatten und Fotos schicken will, wäre das iPhone 13 Pro Max aber absoluter Overkill, Testnote hin oder her.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Ist natürlich auch eine Frage, ob das für den Einzelnen bezahlbar u. umsetzbar (Arbeit) ist.
Im Großen und Ganzen sind frisch gekaufte und zubereitete Produkte meist sogar günstiger als Convenience-Produkte. Aber du sprichst es ja schon an, die Arbeit ist ebenfalls ein Problem. Gefühlt hat doch kaum noch einer Lust, richtig(!) zu kochen, also die Zutaten einzeln zu kaufen und selbst zu verarbeiten. Dabei ist eine frisch zubereitete Mahlzeit sogar in den allermeisten Fällen auch noch leckerer als das Zeug aus Dose und Tüte.


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25.04.2022 um 14:39
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Allgemein sollte man vielleicht eher in die Richtung gehen die Werbeclaims stärkere einzuschränken - übrigens nicht nur bei den altbekannten Verdächtigen wie den speziell an Kinder gerichteten Süßwaren und Cerealien, sondern auch bei den neuerdings aufgekommenen veganen oder pflanzlichen Schrottprodukten und Ersatzstoffen aus hochverarbeiteten Grundstoffen, die da doch gewaltig aus dem Vollen schöpfen was irgendwelche Heilsversprechen, Aussagen zur angeblichen Wertigkeit für die Ernährung und noch weitergehenden Behauptungen über die Weltrettung angeht.
Das hat man ja schon gemacht und die gröbsten Entgleisungen abgefangen. Aber die Leute sind eben auch kreativ.
Auf dem veganen "Steak", wo das technisch maximal mögliche herausgeholt wird, dass es in Geschmack, Optik und Textur einem Stück Fleisch so nahe wie möglich kommt, steht vermutlich nicht drauf: Ist besonders gesund.
Sondern halt "vegan" und der Verbraucher assoziiert den Rest selber.
Der Punkt ist halt, dass "vegan" nicht per se "gesund" ist. Das dies aber eine Eigenschaft ist, die dem Begriff "vegan" zumindest intuitiv weitverbreitet zugerechnet wird.
Was will man da werbetechnisch ver- oder gebieten? Eine Aufschrift: Achtung, zwar vegan aber enthält diverse ernährungsphyisiologisch bedenkliche Zutaten?
Also ich stimme Dir grundsätzlich zu - aber da nähern wir uns dem Punkt, an dem so etwas weitgehend ausgereizt ist.


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25.04.2022 um 17:16
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Du hast sie verlinkt und sogar die Zeile hier zitiert.
Und es handelt sich um eine reine Internet Verbraucherumfrage, demnach hätten wir in Deutschland auch ein ganz anderes Verbraucher Verhalten.
Das steht in dieser Zeile aber nicht drin.
In dem von mir zitierten Absatz stand, dass die Leute, die sich größtenteils mit Lebensmitteln die bessere Nutri Scores haben auch weniger anfällig für Krankheiten wie Bluthochdruck sind.

Das heißt dann aber, dass eine ernährung die größtenteils gute nutri Scores hat auch de facto gesünder ist. Denn es ist ja nicht so, dass da leute nur toastbrot, pizzen und aaßen oder andererseits wegen Ölen und Nüssen als ungesund eingeordnet worden sind.

Wer sich im durchschnitt mit besseren nutri scores ernährt, lebt auch gesünder, und der nutri score sorgt dafür, dass mehr menschen das tun. Das ist belegt.

Es ist nicht so, dass man da nur eine Spitzengruppe von Health Nuts angeschaut hat, sondern breite Gruppen von Menschen die allerlei verschiedene Lebensmittel, auch ungesunde essen.
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:Doch, das suggerieren deine Beiträge zumindest. Du hast ja auch meiner Aussage widersprochen, der NutriScore würde nur innerhalb einer Produktgruppe vergleichen.

Ich habe dir nun aus deinem eigenen Link Auszüge genannt, die dem widersprechen. Das Bundesministerium schreibt es auch eindeutig so, dass der NutriScore eine Orientierung bieten kann, welches Produkt innerhalb einer Gruppe gesünder ist, aber dass aus einem guten NutriScore nicht zwangsläufig zu schließen ist, dass das Lebensmittel auch tatsächlich gesund sei.

Ich zitiere gerne noch einmal diesen speziellen Satz:
Anders als z.B. die Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (Ernährungskreis und -pyramide) gibt der Nutri-Score grundsätzlich keine Orientierung über die Ausgewogenheit der gesamten Ernährung und macht keine Aussagen zum Gesundheitswert eines einzelnen Lebensmittels.
Du kannst mir aber natürlich weiterhin eine Empfehlung von Ernährungsberatern zeigen, die eine 1.100 Kalorien-Pizza auf den Speiseplan setzen würde.
Deine Aussage stimmt auch eben nicht. Auch wenn du diesen Absatz nochmal zitierst, der nutri Score wird so nicht berechnet. Was dein Absatz meint, ist, dass der Nutri Score nichts darüber aussagt, wie gesund insgesamt ein Lebensmittel sein mag (oder nur wenig).

Heißt, ein nutri Score E heißt nicht, dass das schrecklich ungesund ist, ein Nutri Score von B heißt nicht, dass man das jeden Tag essen sollte, weil beim nutri Score z.b. Vitamine nicht in starker weise gewichtet wird, ob eine ernährung ausgewogen ist. Geht ja auch gar nicht. Heißt, wenn du nur Dinge mit nutri score B isst, kannst du dich trotzdem mangelernähren, z.b. weil du gar kein magnesium oder kalium hast, nur wenige obst und gemüse, usw.

Trotzdem wird der Nutri Score allgemein berechnet, auf 100 gramm Ebene. Der Nutri Score ist dafür gedacht, dass du auf einen blicks iehst, ob ein lebensmittel eher Sättigungswert hat (wenig zucker, wenig ungesättigte fettsäuren, viele ballaststoffe und so weiter), oder ob ein lebensmittel eher hungermacher und leere kalorien enthält (viel zucker, viele ungesättigte fettsäuren, wenig ballaststoffe).

Wenn du also eher Lebensmittel mit guten nutri scores isst, bei einer anderweitig normalen ernährung (also wenn du deine ernährung jetzt anschaust und sagst "gut, ich hab da zwei lebensmittel mit nutri score D drin und es gibt da ein anderes produkt, was ich in ähnlichen situationen Esse was aber B hat und das nehme ich jetzt"), dann senkst du dein Risiko zuzunehmen und erhöhst deine chance, abzunehmen.
Und darum ist es auch vollkommen Okay, wenn irgendwie mal eine Pizza B hat und eine Packung Nüsse C, weil es auf die durchschnittliche ernährung ankommt in der es normalerweise so ist, dass ein Kunde gesundheitlich davon profitiert, wenn er einige Produkte von schlechten auf gute Nutri Scores umstellt und so verstecker hungermacher und leere Kalorien besser vermeiden kan.

Und das ist gut für die Gesundheit der Gemeinschaft, wie bereits von mir belegt worden ist.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Das soll wohl das Ziel sein.
Ob man das mit solchen Maßnahmen erreicht, sei mal dahingestellt.
Warum soll das "dahingestellt" sein, wenn der nutri Score beweisbar funktioniert und Experten verschiedener Arten es fordern? Warum nicht einfach ausprobieren?


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25.04.2022 um 17:32
Zitat von Phantom_773Phantom_773 schrieb:Das stimmt so nicht.
Aus deinem link:
Dem habe ich auch nicht widersprochen, ich sagte, dass Öle, also die typischen Pflanzenöle, immer schlechte Nutri Scores haben, weswegen der Nutri Score oft nur bei verarbeiteten Lebensmitteln genutzt wird (weil es bei Reinformen weniger Sinn macht).

Dass der Nutri Score bei der Zusammensetzung z.b. von Fetten unterscheidet, ist klar.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Danke für die Info....war mir nicht bekannt, aber ja, das ist ein Skandal.
Allerdings haben Behörden (mal wieder) auch geschlafen, könnte daran liegen dass die Abgaben und Steuern in Deutschland und Belgien Platz 1 und 2 in den Industrienationen sind.
Das liegt auch hier dran:

https://www.foodwatch.org/de/aktuelle-nachrichten/2020/bundesrat-verabschiedet-kloeckner-reform-weniger-lebensmittelkontrollen-in-risiko-betrieben/?cookieLevel=not-set
Mehr als 150.000 Menschen hatten im Vorfeld der heutigen Abstimmung protestiert, Lebensmittelkontrolleure, Amtstierärzte und Verbraucherzentralen warnten - doch vergebens: Der Bundesrat hat heute die von Frau Klöckner vorgelegte Reform der Lebensmittelüberwachung verabschiedet. Demnach werden Behörden Lebensmittelbetriebe in Zukunft weniger kontrollieren, als das bisher vorgesehen war. Firmen aus der Kategorie des Skandal-Wurstherstellers Wilke beispielsweise müssen künftig nicht mehr 12 Mal pro Jahr kontrolliert werden, sondern nur noch 4 Mal. Für Unternehmen, bei denen die Ämter im Falle schlechter Hygiene das höchste Gesundheitsrisiko erwarten - die größten Fleischbetriebe etwa - könnten sogar 200 Pflicht-Kontrollen im Jahr wegfallen.
Aufgaben werden Personalmangel angepasst

Schon jetzt sind die meisten Lebensmittelämter unterbesetzt. Etwa jede dritte vorgeschrieben Kontrolle in Lebensmittelunternehmen fällt aus. Doch statt den Personalstand den Aufgaben anzupassen, werden nun die Aufgaben der Ämter dem Personalmangel angepasst. Die personelle Situation wird sich dadurch noch weiter verschärfen: Denn wie viele Kontrolleurinnen und Kontrolleure eingestellt werden, hängt vor allem auch davon ab, wie viele Pflichtkontrollen vorgeschrieben sind.
Im Endeffekt hat Klöckner gesagt: Ach, wir kommen bei den vorgeschriebenen kontrollen nicht hinterher und haben schlechte Zahlen? dann machen wir einfach standardmäßiger weniger Kontrollen, aber haben weniger Ausfälle, das sieht in der Statistik viel besser aus.

Das ist ein handfester Skandal und es hat damals kaum jemanden interessiert. Das meine ich, wenn ich sage, verbraucherschutz wird in Deutschland oft nicht ernst genommen.
Zitat von Kokolores82Kokolores82 schrieb:Aha, Sie haben keine Lust sich dadurch zuwuseln, und beim Nutriscore haben Sie dann auf einmal Lust?
Das ist doch echt hanebüchen was Du hier schreibst.

Man kann sich auch ganz einfach an die Ernährungspyramide halten, dass sollte jeder halbwegs denkende Mensch hinbekommen.

Müssen wir nun jeden ans Händchen packen beim einkaufen, oder ist da nicht auch die Eigenverantwortung ein Thema?
Ja, das ist beweisbar so, und der nutri score ist viel besser verständlich als jede andere markierung. Darum können auch menschen mit niedrigem bildungsgrad und problemen beim textverständnis besser beurteilen, wie gesund ein lebensmittel ist.

Denn es ist defacto so, dass nicht jeder "halbwegs denkende mensch" das kann und dass der nutri score das erleichtert. Inwiefern ist der Nutri score "ans händchen packen" im übrigen? Weil da ein Label auf dem Lebensmittel ist?


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25.04.2022 um 17:38
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das ist ein handfester Skandal und es hat damals kaum jemanden interessiert. Das meine ich, wenn ich sage, verbraucherschutz wird in Deutschland oft nicht ernst genommen.
Doch mich interessiert es - Cem Özdemir muss zurücktreten und zwar sofort....was macht der mit dem 7,7 Mrd. Budget?


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25.04.2022 um 17:51
@Abahatschi

Aber Cem Özdemir hat das doch gar nicht verbockt. Es wäre im anzulasten, wenn er die Anzahl der Kontrollen nicht in absehbarer Zeit erhöht, aber dazu gibt es momentan keine Informationen.

In jedem Fall verfolgt Özdemir bis jetzt klar die Linie, dass er mehr Transparenz für Verbraucher herstellen möchte und dazu Schritte ergreift. Ich halte es daher für warscheinlich, dass sich auch bei den Kontrollen etwas ändern wird.


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25.04.2022 um 17:55
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es wäre im anzulasten, wenn er die Anzahl der Kontrollen nicht in absehbarer Zeit erhöht, aber dazu gibt es momentan keine Informationen.
Wie lange kann man einen Minister mit den Taten seiner Vorgängerin entschuldigen?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich halte es daher für warscheinlich, dass sich auch bei den Kontrollen etwas ändern wird.
Jo, setzen wir auf Wahrscheinlichkeit, das funktioniert.


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25.04.2022 um 17:58
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wie lange kann man einen Minister mit den Taten seiner Vorgängerin entschuldigen?
Das kommt auf die Thematik an. Özdemir ist aber nicht mal ein Jahr im Amt, gerade mal ein halbes und hatte natürlich auch viele andere Themen zu bearbeiten.
Für meine Begriffe würde ich ihn nach zwei Jahren danach bewerten, ob er an dieser situation etwas geändert hat (ob jetzt mit mehr kontrollen, besseren kontrollen oder sonstwie).
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Jo, setzen wir auf Wahrscheinlichkeit, das funktioniert.
Naja was denn sonst? Wenn er halt einen Scherbenhaufen hinterlassen bekommt kann man ihn kaum dafür zum Rücktritt auffordern, dass er zuerst in der einen Ecke mit dem Aufräumen anfängt. Dass Özdemir untätig ist, was Reformen betrifft, kann man ihm wirklich nicht vorwerfen, der macht da keine reine Verwaltung.

Gehört hier aber auch nicht hin, der Punkt ist, dass wir in Deutschland ein Problem mit Lebensmittelkontrollen haben und auch anderweitig mit dem verbraucherschutz, das aber kaum jemand auf dem Schirm hat.

Und da geht es eben auch stark um das Thema Transparenz. Die muss hergestellt werden und das funktioniert auch über Labels und über schnell verfügbare Informationen. Viele Verbraucher würden anders konsumieren, wären alle informationen transparenz und leicht verständlich auf der Verpackung.


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25.04.2022 um 18:02
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Gehört hier aber auch nicht hin, der Punkt ist, dass wir in Deutschland ein Problem mit Lebensmittelkontrollen haben und auch anderweitig mit dem verbraucherschutz, das aber kaum jemand auf dem Schirm hat.
Der Punkt ist, der Staat hat das Geld und tut nichts...daher sind die Entschuldigungen na ja..


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25.04.2022 um 18:09
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das kommt auf die Thematik an. Özdemir ist aber nicht mal ein Jahr im Amt, gerade mal ein halbes und hatte natürlich auch viele andere Themen zu bearbeiten.
Bislang hat er aber nicht wirklich etwas gemacht oder hab ich was nicht mitbekommen?
Ok, er hat eine Warnweste für Hühner vorgestellt. Ist aber nicht wirklich viel.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Gehört hier aber auch nicht hin, der Punkt ist, dass wir in Deutschland ein Problem mit Lebensmittelkontrollen haben und auch anderweitig mit dem verbraucherschutz, das aber kaum jemand auf dem Schirm hat.
Haben wir da tatsächlich ein Problem?
Und ist das nicht eigentlich Ländersache? In Niedersachsen ist das LAVES dafür zuständig.


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25.04.2022 um 18:15
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Der Punkt ist, der Staat hat das Geld und tut nichts...daher sind die Entschuldigungen na ja..
Aber nicht jedes Problem ist einfach mit Geld zu lösen, zumindest nicht kurzfristig. Lebensmittelkontrolleure muss man ausbilden, reformen muss man planen und die rechtlichen grundlagen schaffen usw..
Vieles davon muss über EU recht passieren, was nochmal eine Verzögerung bedeutet. Man kann nicht mit dem Finger schnippen und alles funktioniert, nur, weil man Geld hat. Wenigstens nicht als Staat.

DASS sich etwas tun muss ist schon klar, aber da würde ich durchaus einen minister an den sachen messen, die er in der tat tut. Kläckner hat die Situation mehrfach mutwillig verschlechtert. Dass es jetzt ein Rücktrittsgrund sei, dass Özdemir nicht in seinem ersten Jahr bereits mehr Kontrollen umsetzt, finde ich unsinnig.

Richtig ist, dass auch Özdemir etwas an der Situation ändern muss und sollte er nicht zumindest in seinen ersten zwei jahren ernsthafte schritte zu mehr lebensmittelsicherheit ergreifen und zum teil erreichen, wäre das auch grund für harsche kritik an ihm.
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Haben wir da tatsächlich ein Problem?
Und ist das nicht eigentlich Ländersache? In Niedersachsen ist das LAVES dafür zuständig.
Auch das ist eine Komplikation, ja, einiges davon ist ländersache.

https://www.lebensmittelklarheit.de/informationen/wie-funktionierts-wer-kontrolliert-die-lebensmittelueberwachung
Lebensmittelüberwachung ist Ländersache
In Deutschland sind die Bundesländer für die Durchführung der amtlichen Lebensmittelüberwachung zuständig. Dort übernimmt das zuständige Ministerium als oberste Behörde die Aufsicht, trifft grundsätzliche Entscheidungen, entwickelt Untersuchungsprogramme und koordiniert die Aktivitäten der Lebensmittel- und Veterinärüberwachungsbehörden in den Städten und Landkreisen. Außerdem informiert das Ministerium beispielsweise in Krisenfällen die anderen Länder und die Öffentlichkeit.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sorgt für den notwendigen Datenaustausch und übernimmt eine beratende Funktion.
Das ist in Deutschland ja bei vielen Themen so, auch in der Schulpolitik, dass gerade wegen der Föderalen Struktur Änderung oft lange dauern und schwieriger sind, weil die LÄnder untereinander sich im Bundesrat koordinieren müssen.

Darauf kann man als Bund aber natürlich hinwirken. Deshalb konnte Klöckner ja auch ihre Reform umsetzen, weil die länder sich entschieden, die einheitlichen Bundesvorgaben so umzusetzen.
Aber natürlich dauert das, wenn man das wieder zurücknehmen will. Die CDU ist im Bundesrat immer noch mächtig, bis da Özdemir es hinbekommt die Reform der CDU Ministerin wieder zurückzunehmen kann es natürlich dauern, verwässern oder wird für immer blockiert bis sich politische Verhältnisse ändern.


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25.04.2022 um 18:23
Zitat von shionoroshionoro schrieb:bis da Özdemir es hinbekommt
Irgendwie hat er aber noch gar nichts angepackt, es weiß auch keiner was er nun plant oder umsetzen will.
Außer, dass Deutschland sich derzeit nicht an die europäischen Planungen zu Ernährungssicherheit beteiligen will.

Wenn er nichts anfängt, dann kann er auch nichts hinbekommen aber auch keine Fehler machen.
Vielleicht ist es dann besser, wenn er weiterhin verwaltet und nichts macht.


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25.04.2022 um 18:27
@Röhrich

Das wird mir jetzt zu Themenfremd. Um beim Thema zu bleiben: Özdemir kämpft momentan für ein verpflichtendes Tierwohllabel. Das ist keine kleine Reform und würde mehr Transparenz für den verbraucher herstellen. Das ist natürlich nicht die einzige Reform, aber soetwas durchzubringen und zu planen benötigt zeit.
Wenn er das durchbekommt, wäre das ein enormer Erfolg vor Ende diesen Jahres.

https://www.euractiv.de/section/gap-reform/news/oezdemir-will-verbindliches-tierwohllabel-vor-jahresende-einfuehren/


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25.04.2022 um 18:34
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Özdemir kämpft momentan für ein verpflichtendes Tierwohllabel.
Da hat sich aber bis heute überhaupt nichts getan.
Wie soll es denn ab dem 1.1.2023 ein Label geben, ohne dass das bis dahin umgesetzt werden kann?
Der Artikel ist 3 Monate alt und seit dem ist da nichts weiter passiert. Von wollen wird da wohl keiner das praktisch umsetzen können.
Und es sollte auch nicht vergessen werden, das betrifft nur deutsche Erzeuger. Was aus anderen Ländern hier her kommt, fällt da raus.
Bereits im Dezember hatte Özdemir eine öffentliche Debatte ausgelöst, nachdem er sich für höhere Lebensmittelpreise ausgesprochen habe.
Quelle: https://www.euractiv.de/section/gap-reform/news/oezdemir-will-verbindliches-tierwohllabel-vor-jahresende-einfuehren/

Und wenn ich die Diskussionen heute schon sehe, bei den leicht gestiegenen Preisen, wie soll das umgesetzt werden?


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25.04.2022 um 18:43
@Röhrich

Es soll ja auch bis Ende des Jahres kommen, was genau soll sich da öffentlich davor tun? Woher willst du wissen, was dahingehend genau passiert ist?
Da wird dran gearbeitet und verhandelt, davon würdest du natürlich nichts mitbekommen bis eine Einigung angekündigt wird.

Özdemir muss hier gegen Windmühlen und auch gegen SPD und FDP kämpfen, da wird er viel Redebedarf haben und das ist natürlich nicht öffentlich. Sowohl Klöckner als auch Schmidt sind mit ihrem Tierwohllabel gescheitert.

Schafft Özdemir es überhaupt, sowieso bis zum Ende des Jahres, wäre das ein enormer Erfolg und diese Bewertung sollte man dann auch Ende des Jahres vornehmen.

Da erscheint leider kein Ladebalken der dir sagt, wie nah man am Ziel ist. Das wird irgendwanna ngekündigt oder, wenn es schlecht läuft, eben nicht, aber das ist kein Zeichen für Untätigkeit des Ministers.

Außerdem gibt es durchaus immer mal wieder infos über Details, nur wird da eben noch viel drüber gestritten werden.


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25.04.2022 um 19:30
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Warum soll das "dahingestellt" sein, wenn der nutri Score beweisbar funktioniert und Experten verschiedener Arten es fordern? Warum nicht einfach ausprobieren?
Weil man eben erst ausprobieren muss, ob es funktioniert, schreibst Du ja selbst.
Von vornherein kann man es nicht wissen.
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:Im Großen und Ganzen sind frisch gekaufte und zubereitete Produkte meist sogar günstiger als Convenience-Produkte.
Ist bei mir mal eine Ausnahme, solche Produkte zu kaufen.
Selbst gekocht schmeckt mir einfach besser.
Jedoch studiere ich auch nicht jede Packung Reis, Bohnen, Nudeln usw. auf Nährwert usw.


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25.04.2022 um 19:32
Zitat von boraboraborabora schrieb:Weil man eben erst ausprobieren muss, ob es funktioniert, schreibst Du ja selbst.
Von vornherein kann man es nicht wissen.
Warum denn? Die Franzosen haben es doch auch einfach umgesetzt, weil es Experten für eine gute Idee gehalten haben und hatten damit Erfolg.
Was soll denn schlimmstenfalls passieren? Um es auszuprobieren, muss man es erst mal umsetzen.

Wären die Franzosen so zauderhaft wie wir, hätten sie diese erfolgreiche Reform nicht verabschiedet, und das wäre zu ihrem schaden gewesen.


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25.04.2022 um 19:54
Zitat von boraboraborabora schrieb:Jedoch studiere ich auch nicht jede Packung Reis, Bohnen, Nudeln usw. auf Nährwert usw.
Mache ich auch nicht, weil ich mittlerweile auch einen ziemlich guten Überblick habe, was wo drin ist. Im Endeffekt kommt es ja auch nicht auf jede einzelne Kalorie oder jedes einzelne Gramm Zucker an, sondern darauf, dass man in etwa seinen Tagesbedarf kennt und ein Gefühl dafür entwickelt, wann es "viel zu viel" wird.


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