T.Rick schrieb:Eine sehr wahre Aussage. Auch wegen der immer noch in den Hirnen hängenden DDR-Vorstellungen der Glaube an kostenloses Wohnen.
kostenlos war das Wohnen nicht, sondern die Wohnkosten waren dem Wohnkomfort angemessen
Original anzeigen (0,3 MB)nicht vergessen:
einfach verglaste Fenster mit bröselndem Fensterkitt, Sprüngen in den Scheiben und abgeblätterter Farbe
Einschusslöcher von WWII unverputzt, Fassaden mit LSR besprüht (wer nicht weiß was das heißt, kennt die DDR nicht wirklich)
die rußig-dunkelgraue Hausfassaden mit oder ohne Putz - und Balkone, die absturzgefährdet waren
dazu der Geruch nach Ruß und Braunkohlebrand -- ein unvergessliches olfaktorisches "Genusserlebnis" von unschätzbarem Wert
fließend kaltes Wasser aus Bleirohren und ein "Durchlauferhitzer" mit 5 oder 20 Liter
wer Glück hatte, hatte einen Kohlebadeofen und ein Bad mit Wanne. Das Glück hatten nicht viele!
Kohleschleppen bis in 5. Stock --- wobei Kohle als euphemistische Umschreibung nur zu oft für "Pressballen aus schwefelhaltigen Braunkohledreck" stand
Original anzeigen (0,3 MB)Spätestens ab Oktober legte sich eine feine Staubschicht über Berlin, dann ging die Heizsaison los. Da unterschieden sich übrigens Ost- und West-Berlin nicht sehr voneinander. In Kreuzberg und Neukölln bedeckte Kohlenstaub im Winter die Schneedecke genauso wie in Mitte oder Prenzlauer Berg.
Wer lebt nicht gern in einer Stadt, in der es 6 Monate lang aussah (Aschefilm überall) wie bei einem Vulkanausbruch
was gabs noch?
Gasherde und leicht lecke Leitungen, oft roch es "nach Gas"
ach klar, unvergessen das unbeheizbare Plumpsklo halbe Treppe oder im Hof.
Die Unterhaltungselektronik bestand im Großen und Ganzen aus einem Schwarz.weiß-Röhrenfernsehgerät mit vorgeschaltetem Spannungsregler (wegen dem DDR Zappelstrom) und 2 staatlichen Fernsehprogrammen
auf den Innenhöfen gab es keine Spielplätze gespielt wurde mit Abfällen und Schrott
Original anzeigen (0,5 MB)dafür haben die Leute dann aber wirklich gern für ihre 2 Zimmer, Küche und Plumpsklo 50 M von ihren 400 M Verdienst gezahlt
Schließlich mussten sie nicht sinnlose Dienstleistungen wie Reparaturen durch Hausmeister mitbezahlen.
Original anzeigen (0,3 MB)Da ging halt erst die Scheibe zu Bruch und dann der Sohn/die Tochter mit der entglasten Scheibe zum Glaser -- zum Reparieren.
https://www.tip-berlin.de/stadtleben/geschichte/prenzlauer-berg-1980er-jahre-fotos/40 Jahre Sozialismus mit staatl vorgehaltenem Wohnraum: ein Erfolgsprogramm
muss man wieder einführen. am Besten zusammen mit der Ostmark.
und der Stasi, sonst laufen irgendwann die Leute wieder weg