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Enteignungen - Lösung für Probleme oder sinnloser Hype

120 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Berlin, RWE, Enteignung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Enteignungen - Lösung für Probleme oder sinnloser Hype

23.10.2021 um 19:37
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:In den Verhandlungen zur Koalitionsbildung soll jetzt übrigens Kevin Kühnert die Arbeitsgruppe Bauen und Wohnen leiten.
O.O Oje..... Enteignungen drohen...
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Städtische Aufträge will keiner.
Ja.. die Zahlungsmoral der Kommunen ist mit fatal wahrscheinlich noch höflich umschrieben.


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Enteignungen - Lösung für Probleme oder sinnloser Hype

23.10.2021 um 19:38
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:O.O Oje..... Enteignungen drohen...
Glaub ich jetzt nicht, es geht ja nur darum, was dann im Koalitionsvertrag stehen soll, aber ein Experte ist er jetzt halt auch nicht. Die SPD hätte auch solche Leute, da bin ich überzeugt, aber die sind halt nicht hipp.


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Enteignungen - Lösung für Probleme oder sinnloser Hype

23.10.2021 um 19:39
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Glaub ich jetzt nicht, es geht ja nur darum, was dann im Koalitionsvertrag stehen soll, aber ein Experte ist er jetzt halt auch nicht.
War auch eher ironisch von mir gemeint. Ich frage mich allerdings was er zu dem Thema ansonsten beitragen könnte...


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Enteignungen - Lösung für Probleme oder sinnloser Hype

23.10.2021 um 19:41
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Ja.. die Zahlungsmoral der Kommunen ist mit fatal wahrscheinlich noch höflich umschrieben.
Ich denke, nicht mal....aber wenn 1/3 der Zeit für Kilogram Ordner drauf geht und das unbezahlt.
Außerdem soziale Forderungen, noch und nöcher, Anzahl der Mauer*innen bei Vollmond und so...
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Kevin Kühnert
Auch er lernt die Realität bald kennen.


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Enteignungen - Lösung für Probleme oder sinnloser Hype

23.10.2021 um 19:42
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:War auch eher ironisch von mir gemeint. Ich frage mich allerdings was er zu dem Thema ansonsten beitragen könnte...
Die SPD hat sehr viele Mitglieder, die z.B. bei kommunalen Wohnungsbaugesellschaften Geschäftsführer oder dergleichen sind, oder in den verschiedenen Genossenschaften Ämter haben. Leider ist es anscheinend relevanter, dass man im Brandt-Haus ein und aus geht und im politischen Berlin bei den richtigen Leuten im Vorzimmer wurzelt, als dass man mal auf solche Personen zurückgreifen würde.


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Enteignungen - Lösung für Probleme oder sinnloser Hype

23.10.2021 um 20:07
ich finde es richtig gut, dass Kühnert schon in den Koalitionsverhandlungen einem Realitätscheck unterworfen wird ;)


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Bauli ehemaliges Mitglied

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23.10.2021 um 20:37
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Auch er lernt die Realität bald kennen.
Kommt dann darauf an, wie er die Realität umsetzt. Es ist wohl eher ein Dankeschön von Frau Esken und Herrn Borjans ihn mit einzubeziehen, weil er für sie gestimmt hat. Ob das der SPD gut gut, wird man sehen.

Aber prinzipiell ist er nicht von seiner Vergesellschaftungsmeinung abgewichen, wenn man ihn reden hört. Rechtzeitig zur nächsten BTW schätze ich ihn so ein, dass er das Fußvolk, welches eh schon schlechter gestellt ist, auf reich gegen arm einzuschwören. Das zieht ja immer.


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25.10.2021 um 17:47
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Städtische Aufträge will keiner.
In Berlin vielleicht nicht, in Nürnberg läuft es problemlos. https://wbg.nuernberg.de/mieten/ Die bauen in Eigenregie, vermieten, verwalten, verkaufen auch mal was als Stütze ihrer eigenen Finanzen wenn noch ein paar Bauplätze übrigbleiben, kümmern sich um staatlich geförderten Wohnraum für sozial Schwache ... warum können die Nürnberger, was in Berlin anscheinend unmöglich ist?


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Enteignungen - Lösung für Probleme oder sinnloser Hype

25.10.2021 um 17:51
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:warum können die Nürnberger, was in Berlin anscheinend unmöglich ist?
Weil Berlin. Das ist die einfachste und klarste Antwort.
Ich meine es nicht böse aber die Jahre in der Enklave haben ihnen nicht gut getan (reichlich Subventionen) und ja, die andere Hälfte glaubt sie ist noch in der DDR.


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25.10.2021 um 18:05
Eine sehr wahre Aussage. Auch wegen der immer noch in den Hirnen hängenden DDR-Vorstellungen der Glaube an kostenloses Wohnen. In der DDR kümmerte sich der Staat um alles, weil es in einem sozialistischen Paradies keine Obdachlosen geben durfte. Interessanter Artikel: https://www.hinzundkunzt.de/wieso-es-in-der-ddr-kaum-obdachlose-gab/#:~:text=%E2%80%9EObdachlosigkeit%3F,es%20in%20der%20DDR%20nicht!&text=Und%20dass%20es%20zumindest%20deutlich,die%20als%20%E2%80%9Easozial%E2%80%9C%20galten.


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Enteignungen - Lösung für Probleme oder sinnloser Hype

25.10.2021 um 18:20
Das war's wohl für den 1.100 Jahre alten Hof in Gladbeck. :(
"Wir haben 30 Jahre lang gekämpft und einfach keine Kraft mehr", sagt das Ehepaar Schulte-Pelkum. "Mit einem drohenden Enteignungsverfahren im Rücken, haben wir uns schweren Herzens entschieden, den Vertrag jetzt doch zu unterschreiben."

Damit bekommt die Autobahn GmbH in Gladbeck das bisher größte zusammenhängende Grundstück - einen Hof mit einer Geschichte, die bis ins 9. Jahrhundert zurückreicht, also mehr als 1.100 Jahre alt ist. Jetzt soll dort stattdessen ein großes Autobahnkreuz hin.
Quelle: https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/autbahnkreuz-ausbau-hof-abriss-100.html (Archiv-Version vom 27.10.2021)


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Enteignungen - Lösung für Probleme oder sinnloser Hype

25.10.2021 um 18:34
Da würden bei uns die Denkmalschützer Amok laufen. Abbruch von so alten Gebäuden ging vielleicht noch in den 70ern, aber heute ist das absolut No-go. Das ist als wolle man die Mona Lisa irreparabel übermalen, weil heute zufällig gerade Neonfarben in sind. Reines Kulturbanausentum.


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25.10.2021 um 18:37
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Das war's wohl für den 1.100 Jahre alten Hof in Gladbeck. :(
eigentlich ot, denn der Hof wurde verkauft und nicht enteignet!


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25.10.2021 um 18:42
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Das war's wohl für den 1.100 Jahre alten Hof in Gladbeck.
Ich frage mich warum man das Gehöft nicht unter Denkmalschutz stellen lies.
Vlt. wegen der Auflagen? Es wäre zumindest eine Möglichkeit gewesen den Hof zu retten ( Alternativ ab- und in einem Freilichtmuseum wieder aufzubauen ). 1100 Jahre sind ein gutes Argument für Denkmalschutz.

Schade darum. Leider liest man in dem Artikel nichts genaueres über die scheinbar schon lange schwelende Enteignung?


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Enteignungen - Lösung für Probleme oder sinnloser Hype

25.10.2021 um 18:49
@Seidenraupe
Mit wieviel politischem Druck dahinter, wenn ausgerechnet dort das Autobahnkreuz hin soll. Zumal es - einem Link zufolge - anscheinend durchaus Alternativen gegeben hätte, aber gegen den Flächenverlust wehrt sich nun mal jeder Eigentümer. Da setzt sich üblicherweise der durch, der das größte politische Gewicht in der Region hat, gebaut wird dann woanders. Heiliger Sankt Florian ... "mit einem drohenden Enteignungsverfahren im Rücken" ... "nach 30jährigem Kampf"... spricht doch für sich, oder?
Schnell wird so ein Bau auf historischem Boden wahrscheinlich trotzdem nicht laufen. Ich weiß nicht wie die Rechtslage in diesem Bundesland ist, aber in Bayern müssen erst mal die Archäologen rangelassen werden, auf Kosten des Bauträgers, damit die noch fürs Museum sichern was am Haus und im Boden ringsum zu finden ist, bevor die Bagger alles ausräumen.


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25.10.2021 um 18:51
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:100 Jahre sind ein gutes Argument für Denkmalschutz.
hof-schulte-pelkum-gladbeck-100 v-gseapr
Warum?
Weil ein ""1100 "" Jahre altes Gebäude so aussieht wie auf dem Foto?


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25.10.2021 um 18:57
Der Unterbau des Hauses kann immer noch seine 1100 Jahre auf dem Buckel haben. Du weißt ja nicht, wie alt die Balken drinnen sind, ob ggf. Fresken oder Ausmalungen aus dem Mittelalter vorhanden sind, alte Gewölbe und anderes schutzwürdiges drin ist. Da der Denkmalschutz relativ jung ist und das Verfahren wegen der Autobahn schon ziemlich lange läuft, ist auch die Frage ob eine Einstufung als schutzwürdig ggf. mit politischen Hintergedanken verhindert wurde.
Bei Untersuchungen anderer alter Häuser sind schon die verblüffendsten Dinge zum Vorschein gekommen. Z. B. anderswo eine alte Laubhütte unterm Dach für jüdische Feiern - schutzwürdig.


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Enteignungen - Lösung für Probleme oder sinnloser Hype

25.10.2021 um 19:09
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Der Unterbau des Hauses kann immer noch seine 1100 Jahre auf dem Buckel haben. Du weißt ja nicht, wie alt die Balken drinnen sind, ob ggf. Fresken oder Ausmalungen aus dem Mittelalter vorhanden sind, alte Gewölbe und anderes schutzwürdiges drin ist. Da der Denkmalschutz relativ jung ist und das Verfahren wegen der Autobahn schon ziemlich lange läuft, ist auch die Frage ob eine Einstufung als schutzwürdig ggf. mit politischen Hintergedanken verhindert wurde.
Bei Untersuchungen anderer alter Häuser sind schon die verblüffendsten Dinge zum Vorschein gekommen. Z. B. anderswo eine alte Laubhütte unterm Dach für jüdische Feiern - schutzwürdig.
auf jeden Fall.....

ich hätte da auch lieber einen Windpark mit 10 oder 12 250m hohen Windrädern hingestellt.
Dann wäre Denkmalschutz und dem Klima gedient gewesen
Wind gibts da bestimmt genug. Und wenn nicht, hätte sich die Ackerfläche auch für solarfarming geeignet


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25.10.2021 um 19:10
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Weil ein ""1100 "" Jahre altes Gebäude so aussieht wie auf dem Foto?
Weil ein 1100 Jahre altes Gebäude viel Geschichte beinhaltet. :)
Ansich hat @T.Rick schon einige Argumente genannt. Ansonsten sieht der Hof schon recht... modernisiert aus.


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25.10.2021 um 19:30
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Eine sehr wahre Aussage. Auch wegen der immer noch in den Hirnen hängenden DDR-Vorstellungen der Glaube an kostenloses Wohnen.
kostenlos war das Wohnen nicht, sondern die Wohnkosten waren dem Wohnkomfort angemessen

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nicht vergessen:
einfach verglaste Fenster mit bröselndem Fensterkitt, Sprüngen in den Scheiben und abgeblätterter Farbe
Einschusslöcher von WWII unverputzt, Fassaden mit LSR besprüht (wer nicht weiß was das heißt, kennt die DDR nicht wirklich)
die rußig-dunkelgraue Hausfassaden mit oder ohne Putz - und Balkone, die absturzgefährdet waren
dazu der Geruch nach Ruß und Braunkohlebrand -- ein unvergessliches olfaktorisches "Genusserlebnis" von unschätzbarem Wert
fließend kaltes Wasser aus Bleirohren und ein "Durchlauferhitzer" mit 5 oder 20 Liter
wer Glück hatte, hatte einen Kohlebadeofen und ein Bad mit Wanne. Das Glück hatten nicht viele!
Kohleschleppen bis in 5. Stock --- wobei Kohle als euphemistische Umschreibung nur zu oft für "Pressballen aus schwefelhaltigen Braunkohledreck" stand


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Spätestens ab Oktober legte sich eine feine Staubschicht über Berlin, dann ging die Heizsaison los. Da unterschieden sich übrigens Ost- und West-Berlin nicht sehr voneinander. In Kreuzberg und Neukölln bedeckte Kohlenstaub im Winter die Schneedecke genauso wie in Mitte oder Prenzlauer Berg.
Wer lebt nicht gern in einer Stadt, in der es 6 Monate lang aussah (Aschefilm überall) wie bei einem Vulkanausbruch

was gabs noch?
Gasherde und leicht lecke Leitungen, oft roch es "nach Gas"
ach klar, unvergessen das unbeheizbare Plumpsklo halbe Treppe oder im Hof.

Die Unterhaltungselektronik bestand im Großen und Ganzen aus einem Schwarz.weiß-Röhrenfernsehgerät mit vorgeschaltetem Spannungsregler (wegen dem DDR Zappelstrom) und 2 staatlichen Fernsehprogrammen

auf den Innenhöfen gab es keine Spielplätze gespielt wurde mit Abfällen und Schrott


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dafür haben die Leute dann aber wirklich gern für ihre 2 Zimmer, Küche und Plumpsklo 50 M von ihren 400 M Verdienst gezahlt

Schließlich mussten sie nicht sinnlose Dienstleistungen wie Reparaturen durch Hausmeister mitbezahlen.

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Da ging halt erst die Scheibe zu Bruch und dann der Sohn/die Tochter mit der entglasten Scheibe zum Glaser -- zum Reparieren.

https://www.tip-berlin.de/stadtleben/geschichte/prenzlauer-berg-1980er-jahre-fotos/

40 Jahre Sozialismus mit staatl vorgehaltenem Wohnraum: ein Erfolgsprogramm

muss man wieder einführen. am Besten zusammen mit der Ostmark.
und der Stasi, sonst laufen irgendwann die Leute wieder weg


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