Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

@RachelCreedII.
Gibt es deiner Beobachtung nach so etwas wie Transvoyeurismus?
(ich nehme ihr "nur mal gucken" jetzt mal wörtlich).

@behind_eyes
Was genau meinst du mit "Transvoyeurismus?"
Reine Neugier oder einen sexuell konnotierten Voyeurismus, bei dem sich Leute an Transgendern aufgeilen?
Es gibt nämlich beides.
Also so oder so: Ja, gibt es.

RachelCreedII. schrieb:Reine Neugier

Genau das fiel mir ein als du beim zweiten Mal bestätigst hast, das sie "nur mal gucken" wollte.
Sexuell motivierten Voyeurismus meine ich nicht.

Okay, danke für die Präzisierung. Als Neugier seitens der Bekannten hatte ich das auch interpretiert.

behind_eyes schrieb:ich nehme ihr "nur mal gucken" jetzt mal wörtlich).

Sorry, ich habe das, glaube ich, jetzt erst richtig verstanden.
Du meintest mit "nur mal gucken" wörtlich "zwischen die Beine schauen" oder?

Falls es so ist, ne, das glaube ich in diesem Fall nicht. Für mich klang das so, als wollte sie nur mal schauen "wie es so bei uns zugeht."

Da es aber so "zugeht", das manchmal Tränen fließen, manchmal Menschen von ihren schlimmsten Gewalterfahrungen berichten oder am ganzen Körper schlotternde Jugendliche in elterlicher Begleitung dasitzen, die sich mit dieser Problematik zum ersten Mal mit zittriger Stimme vor anderen öffnen, sind Zuschauer, die nichts selbst mit dieser Problematik zu schaffen haben, schlicht fehl am Platz. Da muss ich direkt Betroffene einfach schützen.

PS: Selbst wir Betroffene schauen uns nicht zwischen die Beine, zumindest nicht in meiner Gruppe:)

Ich finde LGBTQIA
ein seltsames Wort,
kenne, wie die meisten,
homosexuelle Männer und Frauen,
das wars. Wie soll man hassen, was
man nicht kennt?

RachelCreedII. schrieb:Sorry, ich habe das, glaube ich, jetzt erst richtig verstanden.
Du meintest mit "nur mal gucken" wörtlich "zwischen die Beine schauen" oder?

um Gottes Willen.... nein.

RachelCreedII. schrieb:Für mich klang das so, als wollte sie nur mal schauen "wie es so bei uns zugeht."

Ja, so im Sinne mal "echte Transmenschen / echte Transprobleme erleben"..

Was mir auch noch kurz einfiel, kann ja eine Person seins die selbst ein Problem damit hat, es nur nicht ggü Dritten publik macht.

behind_eyes schrieb:Was mir auch noch kurz einfiel, kann ja eine Person seins die selbst ein Problem damit hat, es nur nicht ggü Dritten publik macht

Das stimmt. Aber in dem Fall hätte sie es mir halt sagen müssen. Wenn ich darum ersuche, in eine Selbsthilfegruppe zu einem bestimmten Thema kommen zu dürfen, wäre es von Vorteil, wenn ich auf Nachfrage mehr dazu sagen kann als "wollte nur mal gucken."
Da könnte sonst ja jeder kommen. Abgesehen davon glaube ich nicht, dass eine frischverheiratete, frischgebackene Mutter eines Sohnes, die dieses Glück auch permanent strahlend nach außen trägt, genau dieses Problem hat.

In meinem beruflichen Umfeld haben wir jetzt auch drei Transgender. Zwei Frauen sind nun Männer, ein Mann wiederum eine Frau. Nun kam die Toilettenfrage auf und damit tatsächlich auch das Argument, es würde in der Gesellschaft zukünftig zu mehr Sexualstraftaten kommen. Fand die Aussage sehr befremdlich und plakativ. Also in der Breite der Gesellschaft muss da noch einiges passieren...

@SegaSaturn
wie könntet ihr die Toilettenfrage lösen?

Da gibt's nichts zu lösen. Es gibt Männer und Damen WC. Jetzt wird das eine WC von einem Mann benutzt der vorher auf dem Frauen WC war und anders herum.

Ich finde solche "Toilettenfragen" immer sehr befremdlich. Als ich mein Outing in meiner damaligen Firma hatte (und das ist mittlerweile über zwanzig Jahre her), war das nie ein Thema.
Ich habe vom ersten Tag an die Damentoilette benutzt und in einer Firma mit damals über 100 Angestellten hat das keine Sau interessiert.
Ich finde, gerade dieses dämliche Toilettenthema ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Anti-Trans-Arschlöcher ein Thema so aufbauschen können, dass es plötzlich auf obskure Weise seinen Weg in die Gesellschaft findet -oder zumindest zu einigen in der Gesellschaft.

Dass solche dämlichen Toiletten"problematiken" ausschließlich ideologisch aufgebauscht sind, erkennt man sehr gut an folgender hypothetischen Frage:

Man stelle sich vor, dass es bleibt, wie es ist: Transfrauen können weiterhin die normale Damentoilette benutzen.

Nun stelle man sich vor, Transfrauen wären gesetzlich dazu gezwungen, für den Rest ihres Lebens die Männertoilette zu benutzen.

Da selbst in der sogenannten westlichen Welt Transfrauen - zumindest diejenigen, denen man ihr biologisches Geschlecht ansieht - häufig nicht mal die Straße entlang gehen können, ohne beschimpft, beleidigt oder im Extremfall sogar getötet zu werden,
glaubt doch wohl niemand ernsthaft, dass sie auf dem öffentlichen Männerklo irgendwie vor Gewalt geschützt wären.
Schon allein von dem Aspekt her wären sie auf der Damentoilette sicherer.

Jeder, der mit offenen Augen durch die Welt geht, weiß also, dass Transfrauen auf Herrenklos statistisch viel mehr und viel schlimmere Gewaltopfer bedeuten würde als Transfrauen auf den ihrem Geschlecht entsprechenden Damenklos - irgendwelche Creeps, die Frauen belästigen wollen, tun das ohnehin. Dazu brauchen sie sich nun wirklich nicht als Transfrau zu verkleiden.

Jeder, dem die Sicherheit von Menschen am Herzen liegt und der WIRKLICH alle Menschen als gleichwertig betrachtet, müsste dementsprechend dafür sein, dass Transfrauen ganz normal die Damentoilette benutzen.

Alles andere ist transphobe, menschenverachtende Ideologie. Das erkennt man schon allein daran, dass Transmänner in diesem Diskurs gar keine Rolle zu spielen scheinen.

SegaSaturn schrieb:das Argument, es würde in der Gesellschaft zukünftig zu mehr Sexualstraftaten kommen.

Das ist wirklich eines der dümmsten Argumente in dieser Diskussion, die es gibt. Wer Straftaten begehen will, tut das einfach. Egal, welches Schildchen an der Tür hängt.

Luminita schrieb:Das ist wirklich eines der dümmsten Argumente in dieser Diskussion, die es gibt

Ganz genau. Wenn man mal vergleicht, wie viele Cis-Frauen auf der Damentoilette von - vermeintlichen -Transfrauen belästigt werden (nämlich Null komma irgendwas Prozent) und wie viele Frauen durch ihren Ehemann vergewaltigt oder sogar getötet werden, müsste man nach der Logik eigentlich die Ehe verbieten. Da macht sich aber keiner für die "Frauenrechte" stark.

Wie gesagt: Diese dämliche Toilettenfrage ist ideologische, transphobe Kacke.

RachelCreedII. schrieb:Dass solche dämlichen Toiletten"problematiken" ausschließlich ideologisch aufgebauscht sind, erkennt man sehr gut an folgender hypothetischen Frage:

Das geht zu weit Ideologie zu unterstellen, vor allem als totalitäre Aussage die Du nicht belegen könntest.

RachelCreedII. schrieb:Da selbst in der sogenannten westlichen Welt Transfrauen - zumindest diejenigen, denen man ihr biologisches Geschlecht ansieht - häufig nicht mal die Straße entlang gehen können, ohne beschimpft, beleidigt oder im Extremfall sogar getötet zu werden,
glaubt doch wohl niemand ernsthaft, dass sie auf dem öffentlichen Männerklo irgendwie vor Gewalt geschützt wären.
Schon allein von dem Aspekt her wären sie auf der Damentoilette sicherer.

...aber man muss auch der den Wunsch der biologischen Frauen berücksichtigen. Man kann nicht sagen weil Transfrauen womöglich auf der Männertoilette nicht sicher sind, sollen sie auf die Frauentoilette.

RachelCreedII. schrieb:Jeder, der mit offenen Augen durch die Welt geht, weiß also, dass Transfrauen auf Herrenklos statistisch viel mehr und viel schlimmere Gewaltopfer bedeuten würde als Transfrauen auf den ihrem Geschlecht entsprechenden Damenklos

Man kann einen Übel nicht durch einen anderen Übel an Unbeteiligte "wettmachen". Ich schätze es auch juristisch in DE so ein.

RachelCreedII. schrieb:Jeder, dem die Sicherheit von Menschen am Herzen liegt und der WIRKLICH alle Menschen als gleichwertig betrachtet, müsste dementsprechend dafür sein, dass Transfrauen ganz normal die Damentoilette benutzen.

Nein, ich kann das nicht. Ich frage mich wie die Leute die WIRKLICH alle Menschen als gleichwertig betrachten sich über den Wunsch der Frauen sich hinwegsetzen können.

RachelCreedII. schrieb:Das erkennt man schon allein daran, dass Transmänner in diesem Diskurs gar keine Rolle zu spielen scheinen.

Ich habe mich gegen Transmänner auf Männerklos geäußert, ich wüßte nicht warum ihr Willen meinen übertrumpfen sollte, wo ich keine Transmänner Toilette besuchen würde und den Wunsch danach respektieren würde.

RachelCreedII. schrieb:Alles andere ist transphobe, menschenverachtende Ideologie.

RachelCreedII. schrieb:Wie gesagt: Diese dämliche Toilettenfrage ist ideologische, transphobe Kacke.

Unterstellungen.

RachelCreedII. schrieb:wie Anti-Trans-Arschlöcher ein Thema so aufbauschen können

Dafür mischt Du kräftig und unsachlich mit...

Abahatschi schrieb:Das geht zu weit Ideologie zu unterstellen

Ich erinnere dich daran, wenn du mal wieder jemanden irgendwelche Ideologien unterstellst.
Recht hat sie trotzdem damit.

Abahatschi schrieb:totalitäre Aussage

Wer nicht weiss, was "totalitär" heisst, sollte das Wort lieber nicht benutzen.

Abahatschi schrieb:Ich habe mich gegen Transmänner auf Männerklos geäußert,

Also, Transmänner sollen nicht auf Männerklos, Transfrauen nicht auf Frauenklos, das Einrichten von eigenen Klos ist aber auch nicht drin, von wegen Extrawurst und "Wo kämen wir denn dahin blabla".

Sollen sie also Windeln tragen?
Sich in die Büsche schlagen?
Katheter benutzen?

Du trägst deine Menschenfeindlichkeit mal wieder ganz stolz am Revers.

sidnew schrieb:Recht hat sie trotzdem damit.

Gut, da wir in Politik sind, hätte ich gerne den Nachweis dass es "ausschließlich Ideologie" ist.
Hier das Zitat:

RachelCreedII. schrieb:Dass solche dämlichen Toiletten"problematiken" ausschließlich ideologisch aufgebauscht sind

sidnew schrieb:Wer nicht weiss, was "totalitär" heisst, sollte das Wort lieber nicht benutzen.

Richtig, Du sollst es nicht benutzen.

sidnew schrieb:Sollen sie also Windeln tragen?
Sich in die Büsche schlagen?
Katheter benutzen?

Also, Du spinnst Dir was zusammen und dann glaubst Du ich hätte es gefordert.

sidnew schrieb:Du trägst deine Menschenfeindlichkeit mal wieder ganz stolz am Revers.

Das ist an sich eine Meldung wert aber jetzt diskutieren wir das aus:
Also Transfrauen wollen auf Frauen Toiletten, Frauen möchten das nicht.
Es ist also menschenfreundlich wenn wir die Frauen zwingen das zu akzeptieren. Im Klartext: ich als Mann soll mich dafür einsetzen dass Frauen mit jemanden auf dem Klo sind mit der sie nicht möchten, wenn ich das nicht mache bin ich menschenfeindlich.
Ich werde mich nicht niemals dafür einsetzen und das ist nicht menschenfeindlich, das kannst Du auch nicht von mir fordern, denk mal nach.

Abahatschi schrieb:Richtig, Du sollst es nicht benutzen.

Ich habe es im Gegensatz zu dir nicht in einem völlig falschen Kontext verwendet.

Abahatschi schrieb:Also, Du spinnst Dir was zusammen und dann glaubst Du ich hätte es gefordert.

Wo habe ich das behauptet? Ich würde nur gerne wissen, welche Alternativen du zu bieten hast.

Abahatschi schrieb:Frauen möchten das nicht.

Ach ja? Wieviele Frauen? Gibt es dazu Belege?
Oder schiebst du die Frauen hier einfach nur vor?
Durch das Fordern von Frauenrechten bist du bisher nicht wirklich aufgefallen.

Und was hast du gegen Transmänner auf Männerklos?

Ich rieche Heuchelei.