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Tussinelda schrieb:ich mache es mir sicherlich nicht einfach, der Punkt ist nur, dass gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, wenn sie als Angst deklariert wird, so wie Du es weiter oben gemacht hast, also Angst vor etwas Fremden, dann ja irgendwie "entschuldbar" wäre, erklärbar, weil das eben so eine "Ur-Reaktion" ist und man kann ja nicht wirklich was dafür. Und so ist es eben nicht. Ich kann solche aus meiner Sicht Verharmlosungen nicht leiden.
Oh je. Das ist ein Problem, dem sich die Psychologie, speziell auch im Kontext Täter, häufig gegenüber sieht; ganz besonders auch in Punkto Resozialisierung und Gewaltprävention. Eine Erklärung wird mit einer Entschuldigung gleich gesetzt. Das ist ein Riesenfehler. Um etwas behandeln, bzw. dem vorbeugen zu können, muss man es zuerst einmal verstehen. Damit entschuldigt man es keineswegs. Nur, weil man etwas verstehen (iSv erklären) kann, bedeutet das nicht, dass es damit legitim wäre. Im Gegenteil, wird diese Aufschlüsselung häufig auch bei der Begutachtung benötigt, wie viel Gefahr für die Zukunft von jemandem ausgeht - und damit ggf. für ein Strafmaß.
Tussinelda schrieb:Homophob, rassistisch etc. zu sein ist etwas, dass man lernt, wozu man sich letztendlich entscheidet und nichts, was irgendwie natürlich wäre. Es handelt sich um eine Einstellung die man hat und die dazu dient, eigene Privilegien zu sichern, die man aufgrund solcher gebastelter Hierarchien glaubt haben zu müssen, glaubt, ein Recht darauf zu haben und die man so rechtfertigen und erklären möchte vor sich selbst und anderen.
Ja - es ist erlernt. Aber, es verfängt umso leichter, weil es mit Urängsten korreliert. Es dringt tief und hat eine starke Motivation. Je besser man diese versteht, um so eher / detaillierter kann man abschätzen, was und wie solche Auswüchse hervorruft / hervorgerufen werden; und nach Möglichkeit gegensteuern.
LG Marina