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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

2.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Diskriminierung, LGBTQIA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

29.06.2021 um 01:10
@guido36
Bei meinem heimatkaff gibts so was ähnliches. Typ, lange verheiratet mit Tochter. Später geschieden weil er merkte da er schwul is. Hatte dann mit seinem Freund ne almhütte die er bewirtschaftet hat.

Is irgendwie voll witzig da es in einem österreichischen Kaff war und es recht wenige gejuckt hat..


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

29.06.2021 um 05:50
Zitat von nocheinmalnocheinmal schrieb:Is irgendwie voll witzig da es in einem österreichischen Kaff war und es recht wenige gejuckt hat..
Auf unserer Kuhblöke auch. Mann, verheiratet, 2 Söhne, Postbeamter. Irgendwann zog noch ein Mann in das Haus und lebt dort mit der Familie. Die beiden Männer sind hier voll integriert in der Dorfgemeinschaft, im Sportverein, Karnickelzüchter , was es hier eben so gibt, die restliche Familie sowieso.
Anfangs hat man Frau und Kinder bedauert und nicht verstanden, warum sie sich das "antun". Bald merkte man, dass es für sie wohl so in Ordnung ist, wie es ist, dann war es für das ganze Dorf auch in Ordnung.

Begonnen hat die Geschichte vor mehr als 40 Jahren in einem Kaff in Oberfranken, damals existierte noch der §175 weiterhin über mehr als ein Jahrzehnt - es hat niemanden gejuckt.


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

29.06.2021 um 15:09
@Frau.N.Zimmer

Nette Geschichte. Es könnte echt so einfach sein, wenn alle es schaffen, immer mal einen Gang runterzuschalten und irgendwelche Normen nicht für andere einzufordern, die es gar nicht wichtig finden, dass die gelten.

Ich möchte eigentlich nur eine im Nachhinein etwas verrückte Geschichte aus den 50ern ergänzen. Eine Dame aus meiner Familie, damals aber vielleicht 5-6 Jahre alt, hatte das mit §175 aufgeschnappt, ohne zu wissen, was das auch nur im Ansatz bedeutet. Damals sprach man von Homosexuellen öfter als 175er. Besagte Dame als Kind hat im ganzen Dorf erzählt, ihr Onkel sei auch ein 175er. Sie wusste in keiner Weise, was das bedeutet, sie hatte lediglich verstanden, dass das key word ihr maximale Aufmerksamkeit garantierte.

Ihr Onkel, der eher ein echter Schürzenjäger war, fand das in den frühen 50ern nicht ganz so lustig.


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29.06.2021 um 15:44
Zitat von guido36guido36 schrieb:vorurteile sind auch noch da. Z.B. das ein Homesexueller zugleich auf kleine jungs steht
Ach das ist so ein Ding, was ich immer schwerpunktmäßig von osteuropäischen Kulturkreis gehört habe.


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29.06.2021 um 15:49
@nocheinmal
@Frau.N.Zimmer

Ist eh so ein Klischee das es grade auf den Land so intolerant wäre..


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29.06.2021 um 16:11
@Fedaykin
Für genaueres müsste man halt Betroffene fragen wie es da so ist.. Nur is der bekannteste Homosexuelle aus meinen heimatskaff ein promi in Berlin. "Nina Queer". Wär interessant wie er die Situation am Land erlebt hat, allerdings hab ich schon ewig keinen Kontakt mehr zu ihm.


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30.06.2021 um 05:40
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Nette Geschichte.
Jetzt wo du es sagst? Das ist mir früher nicht aufgefallen, weil das einfach normal war. Das waren anständige Leute und so war eben auch der Umgang mit ihnen. In der Summe zählt doch der Mensch und nicht seine Neigung. "Normal" wird ja heute eher als Schimpfwort empfunden - alles, nur nicht "normal".


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30.06.2021 um 09:02
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:"Normal" wird ja heute eher als Schimpfwort empfunden - alles, nur nicht "normal".
Weil dieses Wort absolut nichtssagend ist, außer du meinst damit durchschnittlich. Aber wer will schon durchschnittlich sein?


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

30.06.2021 um 09:22
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Aber wer will schon durchschnittlich sein?
Wenn es nicht um berufliche Leistung geht, hab ich nichts dagegen. :) Ich würde auch nicht über meinen Unterleib in den Mittelpunkt rücken wollen, wenn ich sonst nichts hätte. Fast meine ich, dem schwulen Paar, von dem ich schrieb, ging es genauso. Bei Gelegenheit frage ich mal nach, ob ihnen Aufmerksamkeit gefehlt hat, falls ja, werde ich mich bei ihnen entschuldigen.


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30.06.2021 um 09:30
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Weil dieses Wort absolut nichtssagend ist, außer du meinst damit durchschnittlich. Aber wer will schon durchschnittlich sein?
Eigentlich sagt es nur das, es das häufigste ist.. Und das ist es auch.. 80 bis 85 %

Dann kommt noch Homosexualität mit 10 bis 15 %

Der Rest der so viel diskutiert wird bis hin zu baulichen Maßnahmen ist eher etwas seltenes.. Die meisten Menschen werden ihnen nicht mal begegnen.


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

30.06.2021 um 09:46
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Eigentlich sagt es nur das, es das häufigste ist.. Und das ist es auch.. 80 bis 85 %
Kommt ganz auf das Verständnis an. Der Kinsey Report (https://archive.org/details/in.ernet.dli.2015.187552) geht von 43% tendenziell bisexuellen Männern aus, andere Studien kommen zu noch höheren Quoten. Die Idee, dass sich unsere Sexualität auf ein Geschlecht beziehen muss, wie das Begriffspaar Hetero/Homosexuelle suggeriert, ist ein kulturelles Konstrukt, kein biologischer Fakt.
Ändert allerdings nix daran, dass heteronormes Verhalten das häufigste Verhalten ist.


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

30.06.2021 um 09:53
Hui ein report von 1949
Zitat von paxitopaxito schrieb:Idee, dass sich unsere Sexualität auf ein Geschlecht beziehen muss, wie das Begriffspaar Hetero/Homosexuelle suggeriert, ist ein kulturelles Konstrukt, kein biologischer Fakt.
Mmhh 9 Mrd Menschen und 300000 tausend Jahre sind schon ein guter Beleg/Indiz.

Biologie ist biologie

Beim Menschen kommen lediglich kulturelle Einflüsse hinzu..wo Sexualität entkoppelt wird.

Interessant wäre es da Quoten bei uhreinwohner/Jäger Sammler Kulturen zu betrachten weil dort das Leben noch sehr am existenziellen ausgerichtet ist.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Hetero/Homosexuelle suggeriert, ist ein kulturelles Konstrukt, kein biologischer Fakt.
Tatsächlich. Gute Frage was kulturell und was biologisch bedingt ist.


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

30.06.2021 um 09:57
Für mich heißt "normal", dass es akzeptiert wird , wie es ist. Ob das nun 20% sind oder 50% spielt doch keine Rolle, wenn man Sexualität nicht als Besonderheit sieht und Menschen darüber definiert, ist das normal.
Bei den meisten Menschen weiß ich das doch auch gar nicht so genau und muss es auch nicht wissen.


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

30.06.2021 um 10:00
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Mmhh 9 Mrd Menschen und 300000 tausend Jahre sind schon ein guter Beleg/Indiz.
Für was? Das es bei Menschen auch Sex zwischen Mann & Frau gibt? Jo.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Biologie ist biologie
Und biologisch sind wir wohl zum großen Teil Bisexuelle. Bzw. ist unsere sexuelle Erregbarkeit eigentlich nicht an ein Geschlecht gebunden. Wobei auch diese Aussage umstritten ist.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Interessant wäre es da Quoten bei uhreinwohner/Jäger Sammler Kulturen zu betrachten weil dort das Leben noch sehr am existenziellen ausgerichtet ist.
Nur weil eine Kultur hunderttausende Jahre als Jäger & Sammler existiert, heißt das nicht das diese bei solchen Fragen irgendwie "ursprünglicher" wären. Die haben auch ne kulturelle Entwicklung über Jahrtausende hinter sich.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Tatsächlich. Gute Frage was kulturell und was biologisch bedingt ist.
Da die Bindung der Sexualität an ein bestimmtes Geschlecht noch zu Römerzeiten völlig anders aussah, wirds wohl kulturell bedingt sein.


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

30.06.2021 um 10:42
Zitat von paxitopaxito schrieb:Für was? Das es bei Menschen auch Sex zwischen Mann & Frau gibt? Jo.
Das ein großer Teil der Sexualität Angehört die biologisch zur nachkommen führt.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Und biologisch sind wir wohl zum großen Teil Bisexuelle. Bzw. ist unsere sexuelle Erregbarkeit eigentlich nicht an ein Geschlecht gebunden. Wobei auch diese Aussage umstritten ist.
Sind wir das? Deine Datenlage ist etwas alt.

Und es geht nicht um physische erregbarkeit.. Also die Mechanik... Allein..
Zitat von paxitopaxito schrieb:Sammler existiert, heißt das nicht das diese bei solchen Fragen irgendwie "ursprünglicher" wären. Die haben auch ne kulturelle Entwicklung über Jahrtausende hinter sich.
Sehr begrenzt aber, deswegen ideale peer group.

Und nein viel ändert sich da nicht, verglichen allein mit 100 Jahren auf der nordhalbkugel. Zb gibt es dort so gut wie gar nichts was wir unter erotik verstehen..Und Co haben.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Da die Bindung der Sexualität an ein bestimmtes Geschlecht noch zu Römerzeiten völlig anders aussah, wirds wohl kulturell bedingt sein.
Ach sah sie das? Woran machst du das fest?


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

30.06.2021 um 10:58
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Das ein großer Teil der Sexualität Angehört die biologisch zur nachkommen führt.
Heißt aber im Umkehrschluss nicht, daß Homosexualität da eine Normalität war. Denn die impliziert, dass man nur mit gegengeschlechtlichen Partnern Sex hat, das meine Sexualität darüber definiert.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Sind wir das? Deine Datenlage ist etwas alt.
Neuere Untersuchungen kommen da nicht zu wesentlich anderen Ergebnissen.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Und es geht nicht um physische erregbarkeit.. Also die Mechanik... Allein..
Yup.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Sehr begrenzt aber, deswegen ideale peer group.
Eine mangelnde technische Entwicklung ist kein Indiz für eine mangelnde kulturelle Entwicklung. Auch JuS Kulturen können sehr differenzierte Rollenbilder, eine Sexualmoral usw. entwickeln. Sie eignen sich nicht um an ihnen die "natürliche" Sexualität zu rekonstruieren. Was am Ende eh keinen großen Nutzen hätte.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ach sah sie das? Woran machst du das fest?
An der historischen Quellenlage. Bis weit ins Mittelalter hinein wirst du keine Bindung der Sexualität an ein bestimmtes Geschlecht finden und wenn, dann als Beispiel wie man es nicht machen sollte.
Hier ein Beispiel aus dem islamischen Spanien:
Der spanische Islam war bekannt für seine Rigidität in gesetzlichen und moralischen Angelegenheiten, brachte herausragende Juristen und Theologen hervor und wurde im Allgemeinen von Muslimen regiert, die im Rest der islamischen Welt für Fanatiker gehalten wurden. Homosexuelle Liebesmetaphorik war eine Standardwährung der mystischen Literatur des Islam sowohl in als auch außerhalb Spaniens. Viele der Autoren schwuler erotischer Poesie auf der iberischen Halbinsel waren Lehrer des Koran, religiöse Führer oder Richter; fast alle schrieben konventionelle religiöse Verse ebenso wie Liebesgedichte
Quelle: https://web.archive.org/web/20070929003248/http://gigi.x-berg.de/texte/boswell


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

30.06.2021 um 11:11
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Gute Frage was kulturell und was biologisch bedingt ist.
Wobei ich schon denke, dass die sexuelle Orientierung zu einem großen Teil biologisch bedingt ist, was nicht ausschließt, dass es möglicherweise einen nicht unerheblichen Anteil an Bisexualität geben kann.

Der kulturelle Einfluss wirkt sich meiner Ansicht nach dahingehend aus, wie einfach bzw. schwierig es ist, seine gleichgeschlechtliche sexuelle Orientierung auch in echten Partnerschaften zu leben. Die von manchen herbeigeredete Fixierung auf Sexualpraktiken dürfte vermutlich am stärksten in restriktiven Gesellschaften ausgeprägt sein, weil jede Form von nicht-heterosexuellen Partnerschaften stark sanktioniert sind und nicht öffentlich gelebt werden können.


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

30.06.2021 um 14:22
Ich pack das mal aus dem Fussball Thread hierher
Zitat von abberlineabberline schrieb:https://www.dw.com/de/mein-europa-wie-osteuropa-homophob-wurde/a-56551653
Einen "Nebenwiderspruch" hätte man Homosexualität zu kommunistischen Zeiten genannt. Zum ersten ost-westlichen Bruchpunkt wurde sie erst nach der Wende. Seit 1989/90 vertreten vor allem nationalistische Politiker in osteuropäischen Ländern, die das eigene Volk sonst als "tolerantes" Gegenstück zum "übergriffigen", "missionarischen" Westen preisen, offensiv maximale Unduldsamkeit gegenüber Lesben und Schwulen.
Quelle: so


Ein sehr interessanter Artikel. Homophobie aus Protest gegen den missionarischen Westen?



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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

30.06.2021 um 14:30
Zitat von abberlineabberline schrieb:Ein sehr interessanter Artikel. Homophobie aus Protest gegen den missionarischen Westen?
Das passt da man ja öfter mal hört das homosexualität als eine Art Lifestyle verstanden wird der wählbar ist. Deswegen wird da wohl von propaganda gesprochen..


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

30.06.2021 um 14:34
Also für mich ist es natürlich.

1. Gibt ja auch im Tierreich Homosexualität
2. Diese Begriffe wie Homosexualität, Bisexualität und Heterosexualität sind relativ Neueren Ursprungs
3. Die Meisten Gesetzt gegen Homosexualität sind in Folge des Imperialismus in den einzelnen Ländern eingeführt worden.

Ich setzte jetzt keine Spezielle Links hier rein aber gebt mal bei Wikipedia Homosexualität ein. Da gibt es soviele seiten dazu.


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