@Kältezeit Ist doch auch völlig okay, wenn eine trans*Person, die optisch nicht unterscheidbar ist von biologischen Vertretern des imitierten Geschlechts, auf die entsprechende Toilette geht.
Es ist halt aber auch verständlich, wenn Karina, die mit 195cm, 100kg und ausgeprägtem Bartwuchs in Baritonstimme sagt: "Alles gut, ich identifiziere mich als Frau", dass man sich unwohl fühlt.
Schnapspraline schrieb:Ein Mann ist eben nicht an einem Penis erkennbar
Das ist eigentlich die Krux an diesem ganzen Thema. Manche sind dieser Meinung, andere nicht. Ein richtig oder falsch gibt es da nicht, biologisch betrachtet ist es halt ein Mann, die persönliche Identifikation ist davon meiner Meinung nach losgelöst. So ein Mensch kann ein femininer Mann sein, es kann ein Mann sein, der sich als Frau fühlt, aber es ist definitiv keine Frau. Es fehlen Eierstöcke, Gebärmutter, Chromosomen und das für gewöhnlich breitere, geburtsfähige Becken.
Natürlich hat dieser Mensch voll und ganz das Recht, so hart und so lang als Frau zu leben, wie er will, wenn das sein Wunsch ist. Finde ich immer gut, wenn Leute ihr Leben so leben, dass sie damit glücklich werden, ob sie dabei Kleidchen oder Flanellhemd tragen.
Aber ich finde diesen dogmatischen Ansatz, biologische Vertreter des einen Geschlechts dem anderen als zugehörig zuzuordnen, für eben das: Dogma.
Es ist doch okay, wenn man nicht dem klassischen Rollenklischee eines Mannes entsprechen will, tu ich auch nicht. Ich bin mir sehr bewusst darüber, dass ich klassisch weiblich konnotierte Verhaltens-und Lebensweisen habe, aber ich bin halt trotzdem ein Mann, mein Penis, der Bartwuchs und meine Hoden beweisen es.
Wenn ich mich jetzt Elcheline nennen will, Kleider und High Heels tragen, und mit Männern rummachen, dann macht mich das nicht zu einer Frau.
Auch das nehmen von Hormonen nicht, nicht einmal wenn ich eine geschlechtsangleichende Operation machen ließe. Ich bin dann ein Mann, der eine Frau sein will, sich so fühlt und so aussieht, aber deswegen bin ich keine, obgleich ich solchen Menschen zugestehe, sich so ansprechen zu lassen, um ihr Seelenheil.
Aber ich finde, es muss niemanden irgendwie einen Zacken aus der Krone brechen, anzuerkennen, als was man geboren wurde.
Ganz persönlich, für mich, bin ich der Meinung, dass das alles sowieso der falsche Ansatz ist. Es sollte ein Umdenken in der Rollenzuweisung geben, es sollte halt nicht mehr als "weibisch" respektive "unmännlich" gelten, feminine Dinge zu tun. Wenn es okay ist, dass auch Männer Frauenkleider tragen, sich die Beine rasieren und im sitzen pinkeln und es okay ist, dann brauch man sich nicht Frau nennen. Man ist halt ein "anderer" Mann.
Man sollte halt aufhören, den Gedanken zu pushen, dass eine Frau, die sich maskulin fühlt, ein Mann sei, und umgekehrt.
Sie ist eine maskuline Frau, und das ist völlig in Ordnung so. Meiner Tante (lesbisch) sieht man auch nicht an, dass sie eine Frau ist, sie ist es aber und identifiziert sich so, nur ist klassische Weiblichkeit halt nicht ihr Ding.
Aber wie gesagt - das ist auch nur mein persönlicher Gedanke dazu, ich steck ja nicht drin und maße mir da kein endliches Urteil an.
Aber bei den trans*Personen die ich kenne, die allesamt gemobbt wurden, weil sie "schwul" gewesen wären, dachte ich stets, wenn die "einfach" das Selbstbewusstsein gehabt hätten, dass zu sein was sie sind, hätten sie eine solche Identitätskrise nicht durchmachen müssen. Aber kein Vorwurf an diese Leute, die habens meist eh schwer genug.