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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

2.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Diskriminierung, LGBTQIA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

19.02.2024 um 21:33
Zitat von CyclonCyclon schrieb:Jetzt sollen sich schon Kinder operieren lassen dürfen,
Genitale Operationen gibt es für gewöhnlich erst ab 18. Ausnahme ist die Mastektomie.
Kinder sind da aber auch nicht dabei (mit Kinder sind Menschen vor der Pubertät gemeint).


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

19.02.2024 um 22:04
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Genitale Operationen gibt es für gewöhnlich erst ab 18. Ausnahme ist die Mastektomie.
Ja. Genau das ist ja das, was gekippt werden soll.
Die für chirurgische Schritte bekannte Altersgrenze von 18 Jahren wird bei klaren transsexuellen Entwicklungen heute durchaus unterschritten. Die jüngsten operativ behandelten Patienten in Deutschland standen kurz vor ihrem 16. Geburtstag. Der erste Schritt ist bei biologisch weiblichen Patienten die Mastektomie. Bei biologisch männlichen Patienten ist es die Entfernung des Penis und Schaffung einer Neovagina.
Quelle: https://www.kindergynaekologie.de/fachwissen/korasion/2012/transsexualitaet-im-kindes-und-jugendalter/

Tendenz, also in der Debatte, soll der Trend ja weiter runter gehen mit dem Alter.
Dokumentiert ist das jedenfalls noch nicht. Nur eine Diskussion angestoßen.


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

19.02.2024 um 22:18
Zitat von CyclonCyclon schrieb:was gekippt werden soll.
Es gibt nichts zu kippen, da es kein Gesetz gibt (jede OP und Behandlung ist eine Einzelfallentscheidung) und Pubertätsblocker eingesetzt werden, um die Patienten in ein Alter zu bringen, in denen sie gut über sich selbst entscheiden können.

Etwa ab 16 starten dann im Anschluss die gegengeschlechtlichen Hormone.

Kinder kommen gar nie infrage, da sie von den Pubertätsblockern aufgefangen werden.


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19.02.2024 um 22:51
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Es gibt nichts zu kippen, da es kein Gesetz gibt
Chirurgische Eingriffe sind in der Regel keine medizinischen Eingriffe in dem Sinne, daher kann da erst die Volljährigkeit greifen bei den Entscheidungen der Leute, was ein Bestandteil des Gesetzes ist, was gewisse Selbstverantwortung betrifft. Alles andere entscheiden sonst die Eltern und wenn nicht, kann es ja schlecht der Arzt positiv entscheiden.


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19.02.2024 um 23:43
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Kinder kommen gar nie infrage, da sie von den Pubertätsblockern aufgefangen werden.
„Aufgefangen“ hört sich so richtig schön harmlos an. Aber damit fängt das Problem schon an.

An den Studien, in denen positive Effekte beobachtet wurden, haben nur wenige Menschen teilgenommen. Das sog. Dutch Protocol bspw. nutzen viele Befürworter von Pubertätsblockern als Basis für Behandlungsrichtlinien von Kindern und Jugendlichen mit Geschlechtsdysphorie, inkl. des Einsatzes von Pubertätsblockern. Und das bei gerade einmal 55 (sic!) Teilnehmen.

Es fehlt im Gegenzug an evidenzbasierten Langzeitstudien, insbesondere was die Nebenwirkungen anbelangt. Dennoch gibt es bereits jetzt Hinweise darauf, dass das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Thrombosen deutlich steigt. Bisher konnte auch nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Beeinträchtigungen der kognitiven Entwicklung kommt. Zu guter letzt ist die Reversibilität noch immer unklar, auch wenn manche das bestreiten.

Das alles hat dazu geführt, dass die Gabe von Pubertätsblockern in Finnland, Großbritannien (inkl. Schottland) und Schweden mittlerweile grundsätzlich verboten ist.

Zudem in Frankreich erst nach einem psychologischen Gutachten, das i.d.R. mehrere Jahre dauert, also effektiv fast ein Verbot. In Österreich muss neben der psychologischen sogar zusätzlich noch eine psychotherapeutische und eine psychatrische Diagnose gestellt werden. Und in Irland ist die Priorität im Gesundheitswesen staatlich verordnet zurückgefahren worden, sodass auf eine Behandlung bis zu sieben Jahre gewartet werden muss. Selbst in Norwegen plant die Regierung gerade ein Gesetz, um die Verabreichung von Pubertätsblockern zu verbieten.

Dabei sind besonders die Entwicklungen in Schweden und Norwegen interessant. Immerhin die einstigen „progressiven“ Vorzeigestaaten.

Und das ist nur Europa. Auch in den USA werden die Richtlinien durch die dortigen Verbände gerade überarbeitet. Eine Zulassung durch die FDA mit entsprechenden Studien gab es eh nie. (In 16 Bundesstaaten ist die Abgabe gesetzlich verboten, vier bereiten das gerade vor, aber das möchte ich jetzt nicht überbewerten bei den politischen Verhältnissen dort.) Auch in Kanada, Australien und Neuseeland gibt es immer deutlichere Warnungen. Neuseeland steht kurz davor, die Leitlinien zu überarbeiten.

Hier nachzulesen, mit weiterführenden Links:

https://www.bundestag.de/resource/blob/977412/5b0215d36950bf3f0a7ae8c79d4ae527/WD-9-064-23-pdf.pdf


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

20.02.2024 um 00:19
@Arrakai

Aus dem PDF:
Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Thrombose erheblich steige.17
und 17 verweist auf:
transgender hormone therapy (THT).
https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/CIRCULATIONAHA.118.038584

Da geht es nicht um Pubertätsblocker.
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Eine Zulassung durch die FDA mit entsprechenden Studien gab es eh nie.
Das wird Off-Label-Verwendung genannt und ist keine Besonderheit:
In vielen medizinischen Bereichen wird ein Großteil von Medikamenten off-label angewendet, vor allem in der Kinderheilkunde und der Onkologie.
Wikipedia: Off-Label-Use
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Und das bei gerade einmal 55 (sic!) Teilnehmen.
Als ob es keine anderen Studien dazu gibt.

Das Problem an einem Verbot: es gibt keine gute Alternative. Man kann nichts tun, man kann zB Antidepressiva verschreiben oder eine Gesprächstherapie anbieten (falls es Plätze gibt).

Die Wirkung von GnRH-Analoga (aka Pubertätsblocker) ist fast reversibel und dient zur Überbrückung, bis der Jugendliche älter ist und besser über eine weitere Therapie entscheiden kann:
... zu einer psychischen Druckentlastung führen und als reversible Maßnahme einen Zeitgewinn zur weiteren diagnostischen Reevaluierung und psychotherapeutischen Langzeitbeobachtung bewirken, bevor irreversible Veränderungen durch die gegengeschlechtliche Therapie induziert werden.
https://www.springermedizin.at/hormonelle-behandlung-von-jugendlichen-mit-transidentitaet/17795338

Quelle: Journal für Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel

Die Wirkung von Pubertätsblocker ist fast reversibel (bei der Knochendichte sollte man vor allem bei trans Frauen Vorkehrungen treffen):
Transgender/gender incongruent youth who had access to pubertal suppression, a treatment which is fully reversible ...
https://www.endocrine.org/advocacy/position-statements//transgender-health

Eine Hormontherapie wirkt effektiv:
Eine Hormontherapie bei transidenten Jugendlichen kann effektiv die vorliegende Geschlechtsdysphorie und assoziierte Begleitpsychopathologie verbessern
https://link.springer.com/article/10.1007/s41969-020-00090-0

Quelle: Journal für Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel


Wie bei jedem Medikament gibt es mögliche Nebenwirkungen. Das sind keine Zuckerkugeln. Sie helfen aber effektiv den Patienten und sind ohne Alternative (an anderen Medikamenten).


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

20.02.2024 um 09:30
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Da geht es nicht um Pubertätsblocker.
Natürlich sind Pubertätsblocker Bestandteil der Transgender hormone therapy:
Adolescents experiencing gender dysphoria may opt to undergo puberty-suppressing hormone therapy at the onset of puberty.
Quelle: Wikipedia: Transgender hormone therapy#Delaying puberty in adolescents

Und die wurden in der Studie auch den Teilnehmern verabreicht. Zwar nicht ausschließlich, allerdings geht es auch nur um erste Hinweise. Für genauere Erkenntnisse sind weitere Studien nötig. Das Problem mit der (mindestens teilweise) irreversiblen Verringerung der Knochendichte hattest du zudem selbst angesprochen. (Ich hatte es weggelassen, da ich auf die Schnelle keine Quelle zur Hand hatte.)
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Das wird Off-Label-Verwendung genannt und ist keine Besonderheit:
Natürlich, das steht in dem von mir verlinkten Dokument auch direkt dabei. Das ändert allerdings nichts daran, dass bei einer Off-Label-Verwendung weder eine Zulassung existiert noch evidenzbasierte Langzeitstudien vorliegen. Wir hatten es bereits darüber, dass Klagen ggf. zunehmen werden, und ein Off-Label-Use ist ein guter Ansatzpunkt. Mal schauen, wie lange insbesondere Ärzte in den USA das dann noch machen.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Als ob es keine anderen Studien dazu gibt.
Nur her damit. Dann werden wir ja sehen, wie viele Teilnehmer dabei waren und wie lange der Beobachtungszeitraum war.

Genannt wird in dem Dokument eine Studie der Universität Amsterdam mit ganzen 70 (!) Teilnehmern. Das erfüllt nicht gerade die Anforderung an eine klinische Studie, die normalerweise im Rahmem einer Zulassung durchgeführt wird.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Das Problem an einem Verbot: es gibt keine gute Alternative. Man kann nichts tun, man kann zB Antidepressiva verschreiben oder eine Gesprächstherapie anbieten (falls es Plätze gibt).
Eine Psychotherapie ist in vielen Ländern, darunter auch Schweden und bald Norwegen, die Standardtherapie. Die Studienlage gibt es nicht her, davon auszugehen, dass die Behandlung mit Pubertätsblockern wirksamer ist.

Viel sinnvoller als das Aufschieben der Entscheidung ist es doch, von Anfang an nach den Ursachen zu suchen. Die können nämlich vielfältig sein, Transsexualität ist nicht die einzige Form der Geschlechtsdysphorie. Sofern es sich um eine andere Ursache handelt, kann es sehr schädlich sein, auf eine Psychotherapie zu verzichten:
Es ist in bestimmten Szenen hip, trans zu sein. Und davon fühlen sich in allererster Linie weibliche Jugendliche angesprochen, die einen sexualitätsbezogenen inneren Konflikt haben oder unter den gesellschaftlichen Rollenklischees oder Schönheitsidealen leiden – oder solche, die sexuell traumatisiert sind.
Quelle: https://taz.de/Jugendpsychiater-ueber-Transidentitaet/!5845336/

Wollen wir es wirklich riskieren, dass z.B. ein sexuelles Trauma (also i.d.R. eine Vergewaltigung) unentdeckt bleibt? Stattdessen auf Vorrat Pubertätsblocker verschreiben? Oder, ganz allgemein und weniger drastisch, das Kind den Nebenwirkungen aussetzen, um am Ende festzustellen, dass die Ursache eine ganz andere ist?

Eine Psychotherapie hat weder das Ziel, das Bedürfnis des Kindes oder Judendlichen nach einer Geschlechtsumwandlung zu stärken, noch ist sie eine Konversionstherapie. Sie dient einfach dazu, die Diagnose sicherzustellen. Und unterstützt effektiv dabei, dass die Kinder und Jugendlichen bis zur Klärung mit ihren Empfindungen zurecht kommen.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Die Wirkung von GnRH-Analoga (aka Pubertätsblocker) ist fast reversibel
Du schreibst schon „fast“. Aber nicht einmal dazu gibt es sichere Erkenntnisse. Siehe das verlinkte Dokument.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Wie bei jedem Medikament gibt es mögliche Nebenwirkungen. Das sind keine Zuckerkugeln. Sie helfen aber effektiv den Patienten und sind ohne Alternative (an anderen Medikamenten).
Also tatsächlich keine Zuckerkugeln, und sogar Nebenwirkungen. Das hörte sich in deinen ursprünglichen Ausführungen allerdings deutlich harmloser an. Pubertätsblocker als Mittel, um die Behandlung aufzuschieben und die Kinder und Jugendlichen „aufzufangen“. Da geht es also noch gar nicht wirklich los, total harmlos sozusagen.

Immerhin hast du „an anderen Medikamenten“ in Klammern ergänzt. Meine Meinung: Medikamente sollten nie die erste Wahl sein, schon gar keine, für die die Studienlage schlecht ist.


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

20.02.2024 um 10:14
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Natürlich sind Pubertätsblocker Bestandteil der Transgender hormone therapy:
Lies die Studie aus deinem PDF. Die erklärt, was sie mit THT meinen:
THT consisted of estrogens (±antiandrogens) in transwomen and testosterone in transmen.
Adolescents usually received puberty suppressors, with the addition of THT from the age of 16 years.
https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/CIRCULATIONAHA.118.038584

Das sind gegengeschlechtliche Hormone, die ab 16 Jahren eingesetzt werden.
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Für genauere Erkenntnisse sind weitere Studien nötig.
Spricht ja auch nichts dagegen.
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:dass die Kinder und Jugendlichen bis zur Klärung mit ihren Empfindungen zurecht kommen.
Empfiehlst du das auch Schmerzpatienten, denen du ein Schmerzmittel vorenthältst?
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Es ist in bestimmten Szenen hip, trans zu sein.
Das ist nur eine Behauptung von Korte.

Zu Alexander Korte:
Auf ein langes „Spiegel“-Interview mit Korte reagierten mehrere seiner Kollegen 2019 mit einem offenen Brief: Kortes Positionen seien im Lichte aktueller medizinischer Standards bedenklich und könnten Behandlungssuchende stigmatisieren, diskriminieren und verunsichern.
https://www.deutschlandfunk.de/trans-experten-in-medien-100.html
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Transsexualität ist nicht die einzige Form der Geschlechtsdysphorie.
Gibt es Belege für diese Behauptung?


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20.02.2024 um 10:30
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Hier nachzulesen, mit weiterführenden Links:
dazu, mit entsprechenden Quellen:
Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages behauptet nun in seiner Publikation „Gesetzliche
Verbote von Pubertätsblockern im Ausland“
19, dass Pubertätsblocker in mehreren Ländern
grundsätzlich untersagt seien. Die angeführten Länder sind Finnland, Großbritannien und Schweden.
In Finnland sei die neue Richtlinie von 2021 maßgeblich, so der Wissenschaftliche Dienst, die
Psychotherapie als Erstbehandlung vorsehe und Blocker verbiete. Der Wissenschaftliche Dienst
verbreitet hier Falschinformationen.
Quelle: https://dgti.org/wp-content/uploads/2023/12/Die-Sachlage-zum-Thema-Pubertaetsblocker.pdf


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

20.02.2024 um 11:12
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Das Problem mit der (mindestens teilweise) irreversiblen Verringerung der Knochendichte
In der Pädiatrie wird oft zwischen Risiken und Nutzen abgewägt. Auch bei off-label Verwendung:
In pediatrics, we are often left needing to weigh risks vs benefits, with limited available evidence, and needing to prescribe medications off-label.
Der Nutzen ist eine gesenkte Wahrscheinlichkeit von Ängsten, Depressionen und Suizid(versuchen):
Concerns about skeletal losses become less significant in an adolescent with active suicidal ideations.
Although the significance of the risks may be unclear, there is strong evidence regarding the benefits of GnRHa in transgender youth: it can be a life-changing and lifesaving treatment for a vulnerable population who is at high risk for anxiety, depression, and suicide.
https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2798007

Das Problem mit den Knochen ist bekannt: darum wird die Einnahme von Kalzium und Vitamin D empfohlen. Und Messung der Knochendichte.


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

20.02.2024 um 11:25
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Der Nutzen ist eine gesenkte Wahrscheinlichkeit von Ängsten, Depressionen und Suizid(versuchen):
Gibts dazu eigentlich glaubwürdige Studien? Also Depressionen vor und nach der Behandlung. Den die Behandlung kann scheinbar ebenso Depressionen hervorrufen.
https://healthcare-in-europe.com/de/news/geschlechtsanpassung-experten-warnen-vor-hormontherapie-auf-eigene-faust.html#:~:text=Eine%20Hormontherapie%20zur%20Geschlechtsanpassung%20von,Deutsche%20Gesellschaft%20f%C3%BCr%20Endokrinologie%20e.


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20.02.2024 um 11:31
@interrodings
ähm, Artikel gelesen?
Da geht es darum, eine Hormontherapie auf eigene Faust zu machen.
Außerdem soll aus links Relevantes zitiert werden. Mach ich mal:
Geschlechtsanpassung: Experten warnen vor Hormontherapie auf eigene Faust
Eine Hormontherapie zur Geschlechtsanpassung von Transsexuellen ist ein massiver Eingriff. Unsachgemäß angewandt birgt sie deutliche Risiken für Körper und Seele. Dies können etwa Leberschäden, hormonempfindliche Tumoren oder psychische Erkrankungen wie Depressionen sein.
Quelle: Dein link


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20.02.2024 um 11:46
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Das sind gegengeschlechtliche Hormone, die ab 16 Jahren eingesetzt werden.
Laut Wiki ist es anders. Es ist allerdings insofern egal, dass es nur darum ging, dass die Teilnehmer der Studie eben auch Pubertätsblocker genommen haben. Man kann also nicht sagen, hier wurde "nur THT" (ohne Pubertätsblocker) untersucht. Da kamen wir ja aufgrund deiner Bemerkung her, zumindest hast du impliziert, die Pubertätsblocker seien nicht relevant gewesen.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Spricht ja auch nichts dagegen.
Natürlich nicht gegen die Studien. Aber gegen die Verwendung der Pubertätsblocker, bevor diese Studien vorliegen.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Empfiehlst du das auch Schmerzpatienten, denen du ein Schmerzmittel vorenthältst?
Natürlich empfehle ich das. Zum einen gewöhnt man sich tatsächlich bis zu einem gewissen Grad an chronische Schmerzen. Zum anderen haben gerade die sehr starken Schmerzmittel auch sehr starke Nebenwirkungen, die ebenfalls sehr unangenehm sind. Zudem besteht Suchtpotential und die Wirksamkeit lässt mit der Zeit häufig ebenfalls nach. Es gibt Alternativen, die den Umgang mit chronischen Schmerzen zumindest erleichtern und teilweise auch Linderung verschaffen, z.B. Psychotherapie, Entspannungsübungen und Akupunktur.

Meine Mutter ist z.B. Schmerzpatientin. Sie hat jahrelang Opioide eingenommen hatte. Im Rahmen einer Beratung zur Schmerzbehandlung in einem Universitätsklinikum wurden dann alle Medikamente abgesetzt. Sie kommt damit einigermaßen über die Runden. Die Schmerzen sind ihr "lieber" als die Nebenwirkungen (in ihrem Fall Bewusstseinsstörungen, vor allem Benommenheit).

Es geht hier also nicht darum, einem Patienten etwas vorzuenthalten. Sondern darum, eine sinnvolle Therapie im Einzelfall festzulegen. Dafür benötigt man viele Faktoren einbeziehen (Diagnose, Intensität der Beschwerden, Nebenwirkungen, Alternativen, etc.). Im Falle einer Geschlechtsdysphorie ist dafür unter anderem eine Psychotherapie hilfreich und sollte daher immer der erste Schritt und sein.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Zu Alexander Korte:
Die Aussagen eines Kritikers werden als unsinng abgetan, weil die Befürtworter dieses Aussagen kritisieren. Wer soll darauf noch was geben? Das übliche Schema eben.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Gibt es Belege für diese Behauptung?
Offenkundig kann die Ursache auch eine Inter- statt einer Transsexualtität geschuldet sein. Aber das meinte ich nicht. Die Befürworter sagen, dass z.B. Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, dissoziative Störungen und Drogenkonsum Begleiterscheinungen seien. Allerdings kann es auch umgekehrt sein. Eine Vergewaltung kann z.B. sehr traumatisierend sein (s. das Interview mit Korte). Da gehen die Meinungen in der Wissenschaft zwischen Befürwortern und Kritikern einfach auseinenander. Siehe z.B. hier:
Vor allem Mädchen brächen ihre Geschlechterrolle zunehmend nicht nur auf, sondern wechselten sie einfach. Dabei sei das Geschlecht oft gar nicht die Ursache für ihr Unbehagen. Es seien Kindheitstraumata, Belastungsstörungen, Homophobie oder strikte Geschlechterstereotype, denen die Jugendlichen nicht entsprächen.
Quelle: https://www.spektrum.de/news/detransition-eine-geschlechtsangleichung-bereuen/2016037

In dem Artikel geht es übrgens um eine Detransition. Ich weiß schon, Sabeth Blank gehört zur "Gender Critical"-Bewegung. Und Feministen, die auf das biologische Geschlecht abzielen, zählen natürlich disqualifiziert. Auch dann, wenn sie sich diese Meinung aufgrund eigener Erfahrungen gebildet haben. Die sind halt alle suspekt, diese Kritker, die gehören abgeschafft.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:In der Pädiatrie wird oft zwischen Risiken und Nutzen abgewägt. Auch bei off-label Verwendung:
Schon klar. Die Frage ist halt, ob die Risiken oder der Nutzen überwiegen. Da gehen die Meiungen offenkundig auseinander.


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

20.02.2024 um 11:54
Zitat von interrodingsinterrodings schrieb:Gibts dazu eigentlich glaubwürdige Studien?
Meinst du (Doppel-)Blindstudien? Nein. Das geht weder moralisch noch "technisch" nicht (die Ergebnisse sind ja am Körper für die Testperson sichtbar bzw nicht sichbar).

Hier mal eine Studie über Suizidgefährdung:
This is the first study in which associations between access to pubertal suppression and suicidality are examined.

There is a significant inverse association between treatment with pubertal suppression during adolescence and lifetime suicidal ideation among transgender adults who ever wanted this treatment.
These results align with past literature, suggesting that pubertal suppression for transgender adolescents who want this treatment is associated with favorable mental health outcomes.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7073269/
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Natürlich empfehle ich das.
Und andere Menschen empfehlen Schmerzmittel, um Menschen nicht unnötig Leiden zu lassen.
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Eine Vergewaltung kann z.B. sehr traumatisierend sein (s. das Interview mit Korte).
Und wieder kein Beleg. Nur eine Behauptung.


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

20.02.2024 um 11:54
Eine Hormontherapie ist natürlich mit Risiken verbunden. Aber hat das früher jemand in Frage gestellt, als Mädchen und junge Frauen in meiner Generation beim ersten Gyn-Termin automatisch die Pille verschrieben bekamen? Das waren damals Estradiol-Bomber. So waren wir Frauen jederzeit "verfügbar" ohne eine Schwangerschaft zu riskieren und medizinisch wurde es auch als sinnvoll verkauft (gegen Menstruationsschmerzen, Akne, Kopfschmerzen usw).

Bei mir war es tatsächlich so, dass ich eine Tiefe Beckenvenenthrombose bekam, die zwei OPs nach sich zog. Ob die Pille daran Schuld war? Unklar.

Jeder und jede muss das selbst entscheiden und Nutzen/Risiko abwägen. Vorherige Aufklärung vorausgesetzt.


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

20.02.2024 um 12:32
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:dazu, mit entsprechenden Quellen:
Aha. Finnland also. Ändert ja an der Gesamtsicht nichts. Ist das der einzige Fehler, den die "Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V."? Die haben das ja sicher Buchstabe für Buchstabe geprüft. Dann ist's gut, sozusagen der Ritterschlag für das Papier.

Ich finde die Stellungnahme dee "Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V." generell ziemlich schwach. Die haben nichts aufgezeigt, was an den Aussagen in dem Papier falsch ist. Dort steht:
In Finnland ist bereits im Jahr 2020 die Möglichkeit der Verabreichung von Pubertätsblockern aufgrund von Bedenken und einer nicht hinreichend repräsentativen Evidenzlage hinsichtlich der Nebenwirkungen stark limitiert worden. Stattdessen wird genderdysphorischen Jugendlichen auf der Grundlage einer neuen Richtlinie seit dem Jahr 2021 Psychotherapie als Erstbehandlung empfohlen.
Auf die Aussage zum Jahr 2020 geht die dgti gar nicht ein. Hier der Wiki-Eintrag:
In 2020, the Council for Choices in Health Care in Finland recommended that treatment standards for transgender adults should prioritize "psychosocial support", and that medical transition be allowed in priority in cases where "the dysphoria associated with gender identity is persistent (> 2 years), that the person can consistently describe how the dysphoria is harmful to them in everyday situations and that it can be reliably established that the dysphoria is detrimental to their social life or professional career or causes significant suffering"
Quelle: Wikipedia: LGBT rights in Finland#Access to healthcare

Und die Psychotherapie als Erstbehandlung wird laut dgti "seit über 30 Jahren [als] internationaler Standard" praktiziert (deine Quelle). In Finnland war das zuvor aber nicht unbedingt der Fall, die waren da sehr "fortschrittlich".

Also wenn überhaupt, dann ist es ein Fehler, dass Finnland nicht unter den Ländern aufgeführt wird, "die die Verabreichung von Pubertätsblockern unter Einschränkungen zulassen". Da würde es besser hinpassen.

Man kann den Finnen im Übrigen nicht vorwerfen, sie hätten darüber hinaus eine Gesetzgebung, die besonders hohe Hürden aufstellt: Das offizielle Ändern des Geschlechtseintrags wurde vereinfacht. Der ist zukünftig ohne Psychotherapie möglich. Und ohne eine Sterilisation (was sollte das denn auch für einen Sinn haben?). Aber das ist ja auch nicht irreversibel (auch wenn ich es persönlich bei Kindern und Jugendlichen ebenfalls ablehne).


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

20.02.2024 um 12:41
Zitat von Alexandra00Alexandra00 schrieb:Jeder und jede muss das selbst entscheiden und Nutzen/Risiko abwägen. Vorherige Aufklärung vorausgesetzt.
Abgesehen von Kindern und Jugendlichen. Die können das nicht ausreichend gut.

Daher können Kinder nicht strafrechtlich belangt werden und Jugendliche fallen unter das Jugendstrafrecht. Teilweise noch bis ins junge Erwachsenenalter. wiki: "Das Gesetz geht weiter davon aus, dass es jungen Tätern noch an dem für die strafrechtliche Verantwortlichkeit erforderlichen Unterscheidungsvermögen zwischen Recht und Unrecht (Unrechtsbewusstsein) fehlen kann." Also kein Unrechtsbewusstsein, aber eine Entscheidung für's Leben treffen.

Kinder und Jugendliche dürfen nicht mal wählen, weil man ihnen diese Entscheidung nicht zutraut. Dabei wäre das wirklich sinnvoll, da dann die Interessen der Jugendlichen sicherlich besser in der Gesetzgebung berücksichtigt würden.


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

20.02.2024 um 13:00
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Meinst du (Doppel-)Blindstudien? Nein. Das geht weder moralisch noch "technisch" nicht (die Ergebnisse sind ja am Körper für die Testperson sichtbar bzw nicht sichbar).
Natürlich geht das nicht. Das würde man auch bei einer Krankheit wie Krebs nicht machen. Dennoch müssen dort Studien vorgelegt werden, die mehr als 55 Teilnehmer haben und deutlich länger laufen.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Und andere Menschen empfehlen Schmerzmittel, um Menschen nicht unnötig Leiden zu lassen.
So ganz pauschal? Immer? Hat du gelesen, was ich geschrieben habe? Einzelfallentscheidung, z.B. wegen möglicher Nebenwirkungen. Nicht gelesen? Offensichtlich. Oder hast du mir irgendwelche Quellen nicht genannt, aus denen hervorgeht, dass "andere Menschen" bei Schmerzpatienten grundsätzlich Schmerzmittel empfehlen?
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Und wieder kein Beleg. Nur eine Behauptung.
Zumindest ich habe es belegt, indem ich auf das Zitat von Korte verwiesen habe. Er musste es im Rahmen des Interviews nicht näher belegen. Oder machen das deine trans-affirmativen Spezialisten bei jedem Interview?

Jedenfalls wird das immer abgeklärt, sofern eine Diagnose gestellt wird:
Während der Beurteilung auf eine Genderinkongruenz oder Geschlechtsdysphorie (unabhängig vom Alter) führt der Arzt Folgendes durch: [...] Bestimmt, ob persönliche und/oder familiäre Stressfaktoren oder Risiken bestehen (z. B. Substanzgebrauch, Exposition gegenüber Gewalt und Armut).
Quelle: https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/psychische-gesundheitsst%C3%B6rungen/genderinkongruenz-und-geschlechtsdysphorie/genderinkongruenz-und-geschlechtsdysphorie

Möglich ist, dass der Wunsch nach einem Geschlechterwechsel auch dann dauerhaft bestehen bleibt, wenn es eine Vergewaltigung gab. Allerdings kann man hier zunächst versuchen, diese im Rahmen einer Psychotherapie aufzuarbeiten. Und natürlich muss man dafür sorgen, dass es nicht zu weiteren Vergewaltigungen kommt, was die Klärung der Ursachen besonders wichtig macht.

Und bevor der Einwand kommt: Wahrscheinlich sind Traumata keine allzu häufige Ursache. Sie komplett als Ursache auszuschließen, halte ich allerdings für verfehlt.


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20.02.2024 um 13:10
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Auf die Aussage zum Jahr 2020 geht die dgti gar nicht ein. Hier der Wiki-Eintrag:
da geht es um adults. Nur mal angemerkt. Wir hatten es gerade von Pubertätsblockern........


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Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

20.02.2024 um 13:14
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Man schätzt den Anteil auf weniger als 1%.
Das ist ja das Problem auf beiden Seiten. Auf der einen Seite möchte man sichtbar sein, um als normal akzeptiert zu werden, was ja auch richtig ist.

Nun sieht man den geschätzen Anteil unter 1% und der heterosexuelle Bürger, den die Thematik nicht interessiert (was sicherlich die Mehrheit sein dürfte), sieht da eine übertriebene Sonderbehandlung und nimmt es als Modetick wahr.

Auf der einen Seite sollte man diese Schraube nicht überdrehen, auf der anderen Seite muss man dafür sensibilisieren.

Schwierig!
Zitat von Alexandra00Alexandra00 schrieb:Eine Hormontherapie ist natürlich mit Risiken verbunden. Aber hat das früher jemand in Frage gestellt
Ich bin da jetzt überhaupt nicht drin im Thema, aber nur weil man früher etwas für normal angesehen hat, heißt es noch lang nicht das es heute so sein muss.


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