fischersfritzi schrieb:Weil sie "unsichtbar" sind...?
Jo, ist doch cool. Sollen sie auch sein. Sie sollen machen, was sie wollen. Schwul sein, lesbisch sein, asexuell sein, bisexuell sein (...), das interessiert mich nicht. So sie denn damit das leben, was sie leben möchten, ist das doch super! Sie können auch Heiratsanzeigen aufgeben, also die "Wir haben geheiratet!" oder "Wir heiraten am XXXX"-Anzeigen, die können auch super beim Standesamt mit bunten Fähnchen und Prosecco rumhüpfen, beide Kleid tragen, oder beide Anzug, oder meinetwegen Unterbuxe und Badeschlappen - ich lächle dann im Vorbeigehen, freue mich dass zwei Menschen glücklich sind und fertig.
Aber: Warum muss man mir das ungefragt zeigen, und das akut bei jeder sich bietenden Gelegenheit? Das ist beinahe schon wie mit Veganern: Du fragst nicht, ob sie Veganer sind. Sie erzählen es dir, ungefragt.
Was nervt ist, dass viele Lesben, Schwule, Homos, Halbheteros, Bisexuelle, Apachehelikopter und was weiß ich nicht wer sonst noch gerne extra erwähnt werden möchten, sie möchten Sonderrechte. Letztens im Radio, ein Interview mit irgendeinem queeren Nachwuchs-Lokalpolitiker, keine Ahnung ob Trans oder nicht, schwul oder lesbisch, oder was auch immer: "In der Politik gibt es zu wenig queere Menschen!".
Ja, was soll mir das sagen? Politiker nicht mehr wählen, weil man ihnen die Kompetenz zutraut - sondern queere Politiker bevorzugen? Quasi wie Frauenquoten, also die bewusste Bevorzugung eines Geschlechts - um damit zu erreichen, dass kein Geschlecht bevorzugt wird?
Ich finds gut, das Schwule, Lesben und alle anderen mittlerweile heiraten können. Ist total gut für sie. Auf mich hat das null Auswirkungen, ich beurteile Menschen allenfalls danach, ob sie Arschlöcher sind oder nicht. Mit wem sie daheim im Schlafzimmer rumturnen hat auf mich überhaupt keinen Einfluss.
Ich brauche allerdings auch keine Schwulen und Lesben, die mir begegnen, mich begrüßen und sagen "Hi, ich bin XY, ich bin homosexuell!". Ja, und? Was geht mich das an?
Der Freund einer damaligen Freundin war schwul. Das hat man ihm irgendwie auch angesehen. Und er hat sich wirklich verhalten wie eine "Mustertunte", und das mit voller Absicht - damit auch der letzte Mensch noch merkt, dass er schwul ist. Das ging so weit, dass er beim abendlichen feiern durch den halben Laden gerannt ist, um bei jedem anwesenden Grüppchen sein "Haaach, duuu Stüüück!"-Getue abzuziehen.
Ich kam gut mit ihm klar, an sich war er ganz okay. Aber er hat damit genervt, rund um die Uhr. Brauche ich
sowas? Nö, sicher nicht.
Früher gab es den Christopher-Street-Day, immer vielbeachtet in den Medien. Bunt, laut, witzig, schön. Heute brauche ich nur Facebook oder die Website der Lokalzeitung aufzumachen, und habe jeden Tag die gleiche mediale Beachtung.
Weißt du, was mich in den letzten 2 Jahren in der Presse so richtig abgefuckt hat? Dass nahezu jeder Artikel in der Headline anfing mit "Corona:".
Und genauso fuckt es mich ab, wenn übermäßig viele Artikel jetzt auf den Pride-Zug aufspringen wollen.