shionoro schrieb am 14.02.2021:Es bringt also gar nicht so schrecklich viel, jemanden ins gefängnis zu stecken. Raus kommen die aller, aller meisten sowieso (relativ egal ob noch 2 oder 20 jahren) und dann machen sie weiter, weil wir es nicht schaffen, sie zu resozialisieren
In den regulären Vollzugsanstalten (nicht zu verwechseln mit den sozialtherapeutischen Einrichtungen, die mitunter im gleichen Komplex, wenn auch gesondert, untergebracht sind) ist der Resozialisierungsfaktor in der Praxis auch mehr Schein als Sein.
Im Endeffekt übernehmen die Beamten selbst diesen Punkt, weil sie sowohl offenes Ohr als auch Autorität darstellen. Mitunter zeigen sie sogar Verständnis für die individuellen Situationen.
Während ein geringer Prozentsatz vermutlich besser im Maßregelvollzug bzw der Forensik aufgehoben wäre (was durch die Rechtsbeistände allzuoft abgewendet wird, weil es auch eine Frage der Kapazitäten und damit des Geldes ist) wäre es bei der Mehrzahl allerdings auch schon mit mehr psychotherapeutischer Reflexion getan, denn nun nicht jeder Insasse ist grundsätzlich ein unberechenbares Raubtier, vor dem die Allgemeinheit geschützt werden müsste.
Wenn man jetzt nur mal die OK berücksichtigt, handelt es sich deshalb ja nicht um schlechte Menschen per se, auch wenn sich dort die individuelle Niedertracht schon auch statistisch häuft, sondern auch um eine gelebte Parallelität hinsichtlich der staatlichen Autorität und die bekommst Du bei manchen Menschen nicht mit Gewalt und Freiheitsentzug in den Griff, weil sie eben nicht selten selbst aus diesem Milieu stammen, in dem es nicht von tieferer Bedeutung ist, ob heute verloren wird, weil sich das Blatt morgen schon wieder ändern kann.
Sofern also kein Urteil eines Gutachters vorliegt, der dem Begutachteten die forensische Behandlung diktiert, bleibt in diesen gegebenen Strukturen nur der reguläre Vollzug übrig, der darin besteht sich die Zeit mit Arbeit, Sport, Gesellschaft und eben auch weiterer OK zu vertreiben, denn bessere Menschen macht man eben nicht dadurch, indem man sie sich hinsichtlich der Sozialisierung selbst überlässt.