sacredheart schrieb:Die Techno Szene ist ja auch eine community, in der nicht jeder ist. Ich bezweifle aber nicht, dass es da besonders einfach ist. Wer diese als Musik getarnten Klingeltöne aushalten will, der braucht sicher etwas Dämpfendes dazu.
Du musst da kein Teil einer gemeinschaft sein. Geh in Köln ins Arttheater, setz dich in den CHilloutbereich, geh zu einer Gruppe Leute die nett wirken und frag angeschwipst 'eeeey sorry wenn ich störe, aber hat einer von euch was?' und dir wird geholfen werden. Da brauchst du auch gar keine Scheu davor zu haben, dass da irgendwer den moralischen macht.
Geh ins AZ, selbes Spiel. Geh in Mainstreamclubs wie das Gewölbe wo nun wirklich nicht nur die harten Raver abhängen, selbes DIng.
WEnn man keine Drogen konsumiert, macht man sich das nicht so klar. Ich hab auch gedacht wie du, bevor ich Freunde hatte, die gerne auf PArties auch mal konsumieren. Da denkt man, man bräuchte wunder was für einen Kontakt zu einem Dealer und müsste da aufpassen. Ist quatsch. Du kannst nach Drogen fragen und wenn du das ein paar mal gemacht hast, dann werden dir Leute freundlich die Kontakte zu ihren Dealer mitteilen. Du musst dich da nicht groß um irgendwas kümmern. Die Vorstellung, dass die Strafverfolgung für Jugendliche beim Drogenkonsum eine Hemmnis darstellt, ist einfach nicht richtig.
Ich habe eher das Gefühl, dass die Strafverfolgung denen, die mit Drogen nichts zu tun haben, Sicherheit vermitteln soll. Weil die gar nicht wissen, wie wenig das bringt.
sacredheart schrieb:Das mag stimmen, wenn jemand unbedingt will. Es gibt aber auch Jugendliche, die würden vielleicht nicht nein saen, wenn man ihnen etwas aufdrängt, die andererseits aber nicht aktiv rumfragen würden. Und die kommen dank Verbot vielleicht nie mit Drogen in Kontakt.
https://www.bzga.de/fileadmin/user_upload/PDF/studien/Drogenaffinitaet_Jugendlicher_2019_Basisbericht.pdf Seite 12.
KOntrapunkt: Von den jugendliche, die illegale drogen schonmal genommen haben bis zum alter von 25 haben die meisten Gras geraucht (ca 50%). Heißt, die Hälfte der Jugendlichen kam Problemlos an diese illegale substanz.
ABER: NUr 8% haben schonmal ecstasy genommen, obwohl das genauso einfach wie Gras zu bekommen ist.
Was heißt das? Nicht die Abschreckung verhinder den KOnsum (wenn 50% der jugendlichen an gras kommen, können das die anderen 50% auch. Wenn 50% der jugendlichen an gras kommen, kommen auch 50% an ecstasy denn das haben die meisten dealer auch im angebot).
DIe nehmen kein ecstasy aber gras, weil sie es nicht nehmen wollen. Nicht, weil da mehr abgeschreckt wird. Abschreckung ist eine vorstellung von leuten, die keine drogen nehmen. JEder, der Drogen nimmt, weiß, dass das quatsch ist.
Und die, die es vielleicht mal ausprobiert hätten, wenn es nicht verboten wäre, die gibt es zwar sicher, aber ich glaube nicht, dass diese gruppe den braten fett macht und ich glaube auch nicht, dass es schrecklich tragisch ist, wenn jemand mal pilze ausprobiert in seinem leben. Da muss man dann schon überlegen, ob der große aufwand, den wir betreiben, da zielführend ist.
WEnn wir wirklich drogenkonsum verhindern wollen bzw. toxischen drogenkonsum verhindern wollen, müssen wir ebenfalls , wie beim alkohol auch, über prävention und rehbilitation gehen. Wir werden keine Drogentoten verhindern durch sanktionierungen. Wir schaffen eventuell sogar mehr drogentote, wenn wir das Angebot der Drogen verschlechtern, weil dann mehr leute von schlechteren Quellen drogen beziehen. Die werden aber nicht einfach aufhören.