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Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen

1.555 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kriminalität, Norwegen, Gefängnisse ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen

16.03.2021 um 14:40
Zitat von boraboraborabora schrieb:Und wenn es nicht klappt, ist natürlich der Staat schuld?
Wobei ich mich frage, wie das umzusetzen ist.
Wie beim Rauchen: weniger Werbung dafür machen.
Schau dich doch um, was für ein Frauenbild durch die Medien geistert.

Ballerspiele sind ja zumindest noch auf den eigenen PC beschränkt, aber das "Benutzen" von schönen Frauen -
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Darum geht es ja hier im Thread.
Ich hab eigentlich jedes mal dabei geschrieben, wo ich da den Unterschied sehe -
wenn in der Werbung suggeriert wird, mehr Energiesparlampen würden mehr Energie sparen - sofern ich die alle kaufe - ist das blöd genug.
Wenn sich aber Leute mehr drüber aufregen, wenn sie gebeten werden, vor einer Schuldzuweisung vielleicht mal kurz auch an die Unschuldsvermutung zu denken, finden das welche schräg. Komisch.
Zitat von boraboraborabora schrieb:es ist den Opfern wirklich nicht zuzumuten, das sie ihrem Peiniger mgl.w. täglich begegnen
(Das mit dem "Straffrei" ist mir jetzt echt zu polemisch, noch kommen die ja in den Knast und das ist natürlich auch o.k.)
Aber es sei ihnen zuzumuten, weiter blöd angebaggert zu werden, obwohl sie traumatisiert sind?
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:oder Briten fordern?),
Ich wär dabei! Nee, ernsthaft, warum nicht?
Italiener könnten ruhig auch mit auf die Liste.
Und ich nehme an, Finnen würden aus Solidarität mitmachen....

Und echt, ich lüge extrem selten, mach mich lieber unbeliebt - aber bei der Alternative?


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16.03.2021 um 14:48
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Also ich wüsste erst mal nicht, wo ich es herbekommen sollte. Und ich denke, ich bin auch kein Einzelfall.

Indem man das Angebot verknappt und ein Risiko beim Verkauf besteht, erhöht man den Straßenpreis, der letztlich beim Konsum den Unterschied ausmachen kann, vielleicht nicht beim ob aber beim wieviel.

Wäre der Verkauf nicht verboten, hätten die Tonnen Koks, die vor einigen Wochen in diversen Häfen entdeckt wurden, ja noch nicht mal beschlagnahmt werden dürfen.

Mit Waffen ist es doch nicht viel anders. Wer es absolut drauf anlegt, wird schon eine kriegen. Aber ganz viele von den Vollidioten, die eine wollen, sind dann doch nicht in der Lage 'ins Darknet zu gehen' oder haben dann eben doch nicht 500 Euro auf Tasche, die sie bezahlen müssten. Gäbe es die bei Lidl, wäre jeder Vollidiot bewaffnet.

Auch da hat es also Sinn, Agebot zu verknappen, selbst wenn man es nicht auf 0 setzen kann.
Das liegt aber glaub ich eher daran, dass du nicht danach suchst. Bei Waffen ist das noch ein bisschen was anderes, da wirst du ja auch für den illegalen besitz bestraft und in der tat haben wir hier viel weniger waffen als anderswo. Da scheint etwas zu funktionieren.

BEi Drogen nicht. Ob dieses Koks uns erreicht oder nicht spielt eigentlich gar keine Rolle für den KOnsum in Deutschland. Zur Not wird es halt ein bisschen teurer. Wenn du, sobald corona vorbei ist, in irgendeinen techno club gehst und da drei Leute nach ecstasy fragst, dann wird dir zumindest einer sagen können, wo du was herbekommst. So einfach ist das. Du kannst da ganz offen fragen und gehst dann halt zum konsumieren auf die Toilette. Klar, da bekommst du vielleicht mist, besser ist es, den dealer deines vertrauens zu haben.
Aber schlussendlich: WEnn ein Jugenderlicher irgendeine Drogen haben will, dann muss er nur fragen. Da gibt es kein verknapptes angebot, frag ein bisschen bei deinen Freunden rum und irgendwer hat den KOntakt oder dealt selber ein bisschen.

WEnn du wirklich den KOnsum eindämmen willst oder die negativen konsequenzen verhindern willst, musst du shclichtweg was effektiveres tun, als es zu sanktionieren. Solange ich nur nach Drogen fragen muss, um welche zu bekommen, ist die abschreckungswirkung sehr klein. Um ne Knarre zu bekommen brauche ich da schon mehr aufwand, als in nem club oder auf nem festival jemanden danach zu fragen.


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16.03.2021 um 14:49
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Und echt, ich lüge extrem selten, mach mich lieber unbeliebt - aber bei der Alternative?
Feministinnen würden jetzt schreiben, Knie in die Eier oder ab mit dem Schniedelwutz. Wer nicht auf klare Ansage "Nein" hören will oder sowieso keinen Anstand kennt muß fühlen. Ein großer scharfer Hund der auf "Wurst" dressiert ist, ist auch eine gute Anmach-Bremse. ^^
Ich frage mich, in was für einer Gegend Du leben mußt, wenn bei Dir falsche Anmache anscheinend an der Tagesordnung ist. Da hilft vielleicht mal ein offener Brief an die Regionalpresse über die Zustände, begleitet von einem an die Stadtoberen.
Ich lebe auch in einer großen Stadt, aber hier passiert ziemlich selten was in dieser Richtung. Wahrscheinlich weil hier eher eine Nulltoleranzpolitik gefahren wird und die Stadt selber darauf achtet, daß sich keine expliziten Gettos oder Armenviertel entwickeln können, die typischen Stellen wo sich dann irgendwann die Polizei rar macht und Frauen zu Freiwild werden.


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16.03.2021 um 14:58
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Meinst Du? Angesichts der Allgemeinverfügbarkeit der typischen Einstiegsdrogen, nämlich Alkohol und Tabak. Da kommen sogar Kinder jederzeit dran, obwohl doch die Abgabe an Minderjährige klar und deutlich verboten ist. Der Opiat-Wahn der Amerikaner ist zum Glück nicht bei uns aufgeschlagen, sonst hätten wir noch ganz andere "legale" Suchtprobleme. https://www.deutschlandfunk.de/opioid-krise-in-den-usa-dealer-in-weissen-kitteln.724.de.html?dram:article_id=466814 Wer sich dann auch noch auf illegale und harte Drogen einläßt, dem ist echt nicht zu helfen. Wenn diese Süchtigen sich nur selber damit ruinieren würden, würde kein Hahn danach krähen, aber leider gibt es dann auch Beschaffungskriminalität und Probleme für Familienangehörige, zum Beispiel die Kinder süchtiger Eltern, die so einem Milieu nicht aus eigener Kraft entfliehen können.
Mein ich. Bei Alkohol und Tabak ist ja noch viel mehr im Spiel als nur die Legalität. Das darf ja auch frei beworben werden. Und trotzdem geht da der Konsum zurück.

WEnn wir wollen, dass weniger gesoffen wird, dann bringt uns ein verbot nichts (denn es würde schwarz gebrannt werden bzw. würde man sich auch auf andere drogen aufteilen, es würde die negativeffekte nicht wirklich mindern).
Dann müssten wir das bewerben verbieten und auch hier dafür sorgen, dass menschen weniger trinken wollen.

Es kommt immer auf die Rahmenbedingungen an. Wenn ich (so wie früher und zum teil noch heute) aus jeder weihnachtsfeier ein besäufnis mache, alkohol heftig bewerbe und ein zusammentreffen ohne bier eigentlich gar nicht denkbar ist, dann ist das was anderes, als reine legalität.

Würde man alkohol nicht bewerben dürfen und ihn teurer machen, sähe das schon ganz anders aus. Und auch dann müsste man denen, die davon süchtig werden, umfangreiche hilfestellung geben.


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16.03.2021 um 14:59
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Ich frage mich, in was für einer Gegend Du leben mußt, wenn bei Dir falsche Anmache anscheinend an der Tagesordnung ist.
Du musst aber doch jetzt nicht mit ad hominem kommen, wenn es eigentlich darum ging, dass Einheimische penetranter in ihrem Verhalten sein können.
Da ging es ja noch ums Baggern.

Rheinland, vielleicht liegt´s daran - was war ich nach diesem "Silvesterskandal" froh - endlich konnte man sich danach über die "Tätlichkeiten", die ich als Frau sonst als "normal" anzusehen habe, beschweren.


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16.03.2021 um 15:03
Zitat von shionoroshionoro schrieb:frag ein bisschen bei deinen Freunden rum und irgendwer hat den KOntakt oder dealt selber ein bisschen.
@shionoro

Ich sehe, Du kennst meine Freunde nicht.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn du, sobald corona vorbei ist, in irgendeinen techno club gehst und da drei Leute nach ecstasy fragst, dann wird dir zumindest einer sagen können, wo du was herbekommst.
Die Techno Szene ist ja auch eine community, in der nicht jeder ist. Ich bezweifle aber nicht, dass es da besonders einfach ist. Wer diese als Musik getarnten Klingeltöne aushalten will, der braucht sicher etwas Dämpfendes dazu.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:WEnn ein Jugenderlicher irgendeine Drogen haben will, dann muss er nur fragen.
Das mag stimmen, wenn jemand unbedingt will. Es gibt aber auch Jugendliche, die würden vielleicht nicht nein saen, wenn man ihnen etwas aufdrängt, die andererseits aber nicht aktiv rumfragen würden. Und die kommen dank Verbot vielleicht nie mit Drogen in Kontakt.

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/groesster-kokainfund-europas-in-hamburger-hafen,SPvyLrr (Archiv-Version vom 14.03.2021)

16 Tonnen dürften durchaus eine relevante Größe sein.

Ansetzen würde ich beim Anbau. Der klappt gar nicht überall und findet in Lateinamerika in ganz definierten Gebieten statt und ist alles andere als einfach. Wenn da den Bauern gute Alternativen angeboten würden und die Milizen erledigt werden, die die oft direkt zwingen, dann wäre die Zeit großer Mengen Kokains vorbei.


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16.03.2021 um 15:12
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und auch dann müsste man denen, die davon süchtig werden, umfangreiche hilfestellung geben.
Gibt es doch längst, Anonyme Alkholiker, Guttempler und was noch. Wer sich aber nicht helfen lassen will, dem kann keiner helfen. Jeder weiß daß Alk schädlich ist und schon der kleine Schoppen Wein jeden Abend Richtung Sucht führt, und trotzdem wird Billigwein gesoffen wie blöd. Der Ex-Mann einer Bekannten von mir hat sich auch totgesoffen, nachdem er im Suff gewalttätig gegen Frau und Sohn wurde und daraufhin von ihr vor die Tür gesetzt wurde, samt Scheidung. Wer war schuld an allem? Nur er selber. Niemand wird zum Alkohol gezwungen. Sucht fliegt einen nicht an wie Grippe oder Corona, die holt man sich selber. Aus eigener Entscheidung. Und dann kann man sich Hilfe zur Selbsthilfe holen - denn wer selber nicht will, dem kann keiner helfen - oder es bleiben lassen und daran zugrundegehen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ansetzen würde ich beim Anbau. Der klappt gar nicht überall und findet in Lateinamerika in ganz definierten Gebieten statt und ist alles andere als einfach. Wenn da den Bauern gute Alternativen angeboten würden und die Milizen erledigt werden, die die oft direkt zwingen, dann wäre die Zeit großer Mengen Kokains vorbei.
Sehr witzig, die Bauern verdienen mit dem Anbau oft deutlich mehr als mit anderen Produkten - sofern ihnen nicht irgendein Drogenfahnder die Felder abfackelt, Standardmaßnahme bei Razzien in Lateinamerika - wer da die Produktion unterbinden will, muß zuerst nicht nur die Milizen, sondern auch die Drogenringe in den nahen Städten, Drogenbarone mit sehr viel politischer Macht und eigenen Söldnerarmeen, ausschalten. Die USA führen diesen Krieg schon seit vielen Jahren, leider mit ziemlich wenig Erfolg, Mexico z. B. ist nach wie vor im festen Griff der kriminellen Banden (man erinnert sich an die ermordeten Studenten, die irgendeinem Drogenring in die Quere kamen). Und Drogen kommen nicht nur aus Lateinamerika, sondern auch aus Afghanistan, wo sich die Taliban am westlichen Drogenkonsum bereichern, in enger Verknüpfung von Drogen/Waffen/Menschenhandel und Terrorismus.


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16.03.2021 um 15:16
@DalaiLotta
Ach und das hier vermittelte Frauenbild (selbstbewusst, gleichberechtigt etc) ist schuld an Übergriffen? Darf eine Frau nicht anziehen, was sie möchte? Ich halte Deinen Beitrag für recht fragwürdig.
@T.Rick
Das wird leider gerne missverstanden und als rassistisch bezeichnet, obwohl bereits Helmut Schmidt davon sprach, dass es Probleme mit manchen Menschen aufgrund von zu grossen, kulturellen Unterschieden und Sozialisation kommen kann.
Wenn man jetzt aber Sozialisierungskurse nur für Menschen aus bestimmten Kulturkreisen machen würde, fänden manche das rassistisch, zu Unrecht.


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16.03.2021 um 15:17
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:(Das mit dem "Straffrei" ist mir jetzt echt zu polemisch, noch kommen die ja in den Knast und das ist natürlich auch o.k.)
@DalaiLotta

Ich wünschte Du hättest recht.

https://www.rtl.de/cms/kindesmissbrauch-via-likee-app-vater-von-opfer-half-den-taeter-zu-ueberfuehren-4664358.html

Kein Tag Haft ist das Ergebnis. Wenn jemand Kinder nötigt, ihm sexuelle Fotos zu schicken und droht, ihe Familie zu töten, dann kommt der für 0 Jahre, 0 Monate, 0 Tage und nicht eine Stunde in Haft. Der bekommt nicht mal internetverbot. Der kann am nächsten Tag weitermachen.

Das sind die Signale, die unsere Justiz aussendet.


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16.03.2021 um 15:21
Zitat von abberlineabberline schrieb:fänden manche das rassistisch, zu Unrecht.
"Rassismus" wird gern als universale Totschlagkeule benutzt, auch in Zusammenhängen wo nirgendwo "Rassen" zu finden sind, wenn es um Kulturen, Religionen oder Behinderte geht. Aber andere Schlagworte sind nicht so effektiv, islamophob ist für manche beinahe ein Kompliment, und wer hat den "Kampf der Kulturen" schon gelesen.


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16.03.2021 um 15:26
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Sehr witzig, die Bauern verdienen mit dem Anbau oft deutlich mehr als mit anderen Produkten - sofern ihnen nicht irgendein Drogenfahnder die Felder abfackelt, Standardmaßnahme bei Razzien in Lateinamerika - wer da die Produktion unterbinden will, muß zuerst nicht nur die Milizen, sondern auch die Drogenringe in den nahen Städten, Drogenbarone mit sehr viel politischer Macht und eigenen Söldnerarmeen, ausschalten. Die USA führen diesen Krieg schon seit vielen Jahren, leider mit ziemlich wenig Erfolg, Mexico z. B. ist nach wie vor im festen Griff der kriminellen Banden (man erinnert sich an die ermordeten Studenten, die irgendeinem Drogenring in die Quere kamen). Und Drogen kommen nicht nur aus Lateinamerika, sondern auch aus Afghanistan, wo sich die Taliban am westlichen Drogenkonsum bereichern, in enger Verknüpfung von Drogen/Waffen/Menschenhandel und Terrorismus.
@T.Rick

Es könnte ein Ansatz sein, denn Koka kann man gar nicht einfach überall anbauen wie Cannabis in jedem beleuchteten Keller. Und die Anbaugebiete sind sehr umschrieben. Das sind nicht Zehntausende und die sind nicht gewaltig. Der Kleinbauer und Landarbeiter kriegt kaum mehr als für andere Produkte. Er kann nur oft nix anderes anbauen, erstens weil er gezwungen wird, zweitens wegen fehlender nicht krimineller Transportlogistik. Geb den Bauern andere Produkte, ne Abnahmegarantie, gerne auch subventioniert und ne Transportlogistik.
Die Milizen und banden, die das überwachen, müssten ausgeschaltet werden, gerne auch sehr nachhaltig. Dann braucht es Bewachung.
Dann komen die großen kartelle ins Schwimmen, wenn die nur noch an Metamphetaminin verdienen. Die Macht dürfte gebrochen sein, wenn die ihre Narco Tanks schieben müssen, weil sie kein Geld mehr fürs Tanken haben.
Ist ne Vision, die natürlich an ganz vielem scheitern kann.


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16.03.2021 um 15:27
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das sind die Signale, die unsere Justiz aussendet.
Hat wer nen Kotzkübel übrig? Echt, wen interessiert dann noch die niedrige Aufklärungsquote (shinoro's Fetisch: 6 %), wenn eine höhere Aufklärung sowieso keine juristischen Folgen hätte. Dann kann man sich klar auch die Gefängnisse sparen. Die Kinderschänder laufen weiter frei herum und machen weiter, egal. Interessiert ja keinen. Was nützt dann Prävention. Kann doch eh jeder machen was er will, ohne Angst vor Strafe.


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16.03.2021 um 15:37
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Es könnte ein Ansatz sein, denn Koka kann man gar nicht einfach überall anbauen wie Cannabis in jedem beleuchteten Keller.
Koka wird dort schon seit Jahrtausenden angebaut, das Zeug kannten schon die Inka als Hungerstiller und Mittel gegen Höhenkrankheit in den Anden. Nur das Kokain, das daraus gewonnen wird, ist ein neuzeitliches Produkt.
Aus Afghanistan kommt dafür Opium, und der Mohn aus dem es gewonnen wird kann fast überall wachsen. Cannabis sowieso. Kleinkriegen wird man den Rauschgiftanbau nie, weil man auch die Nachfrage nie wegbekommen wird. Das einzige Mittel mit dem man die Kriminalität komplett ausschalten kann wäre wirklich, daß Rauschgift zwar legalisiert wird, aber unter fester Kontrolle und alleiniger Abgabe durch den Staat, damit wäre schlagartig jeder Gewinn für die Kriminellen weg. Und natürlich mit totaler Eigenverantwortung der Konsumenten für alle möglichen Folgen, fürs Autofahren unter Drogeneinfluß, erhöhtes Risiko von Schizophrenie oder beliebigen Langzeitfolgen. So wie es heute schon keine Rabatte vor Gericht für Handlungen unter Alkohol mehr gibt.


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16.03.2021 um 15:38
@T.Rick

Da war der Vater eines Mädchens einfach geistesgegenwärtig genug, den Täter im Prinzip frei Haus zu liefern. Und als Ergebnis kann der Täter am tag nach der Verhandlung wieder die Tochter belästigen, wenn er Lust dazu hat.
Das frustriert natürlich auch Ermittlungsbehörden, wenn sie vielleicht intensiv und unter persönlichem Einsatz ermitteln und selbst so ein widerlicher Intensivtäter kommt einfach frei.


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16.03.2021 um 15:40
Ich kenne den Fall. Da geht mir auch das Messer in der Tasche auf. Sobald ich fertig bin mit Reihern. ...wo is der Kübel ...


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16.03.2021 um 15:43
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Kleinkriegen wird man den Rauschgiftanbau nie, weil man auch die Nachfrage nie wegbekommen wird. Das einzige Mittel mit dem man die Kriminalität komplett ausschalten kann wäre wirklich, daß Rauschgift zwar legalisiert wird, aber unter fester Kontrolle und alleiniger Abgabe durch den Staat, damit wäre schlagartig jeder Gewinn für die Kriminellen weg.
@T.Rick
Damit wäre ja nur der Gewinn der lokalen Dealer weg, der Staat muss das Zeug ja auch irgendwo herkriegen, im Zweifelsfall aus Ländern, in denen es illegal ist. Das wird der Staat kaum tun dürfen.

Und ich bin icht überzeugt, dass der Staat dann nicht doch von findigen Anwälten in haftung genommen wird, wenn er verkauft und das Zeug wird dann an Minderjährige weiterverkauft oder der Aufklärungsbogen den A. Scheuer entwerfen ließ, vor Gericht nicht haltbar ist.

Und an dem Tag, an dem der Staat es verkauft, gehen die ersten 5000 Klagen beim Sozialgericht über kostenlose Überlassung ein. Es kann ja nicht sein, dass nur die Reichen sich Drogen leisten können.

Dann haben wir irgendwann ne Drogenflatrate vom Staat. Wie will man den ALG II Empfänger denn glaubwürdig sanktionieren, der nicht zum Termin erscheint, weil ihn die geschenke des Staates gaga gemacht haben?


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16.03.2021 um 15:52
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Gibt es doch längst, Anonyme Alkholiker, Guttempler und was noch. Wer sich aber nicht helfen lassen will, dem kann keiner helfen. Jeder weiß daß Alk schädlich ist und schon der kleine Schoppen Wein jeden Abend Richtung Sucht führt, und trotzdem wird Billigwein gesoffen wie blöd. Der Ex-Mann einer Bekannten von mir hat sich auch totgesoffen, nachdem er im Suff gewalttätig gegen Frau und Sohn wurde und daraufhin von ihr vor die Tür gesetzt wurde, samt Scheidung. Wer war schuld an allem? Nur er selber. Niemand wird zum Alkohol gezwungen. Sucht fliegt einen nicht an wie Grippe oder Corona, die holt man sich selber. Aus eigener Entscheidung. Und dann kann man sich Hilfe zur Selbsthilfe holen - denn wer selber nicht will, dem kann keiner helfen - oder es bleiben lassen und daran zugrundegehen.
Es gibt auch schon längst strafverfolgung, warum also härtere strafen verlangen?

Richtig ist: Ja, es gibt einige versuche, Suchtprävention und Suchtrehabilitation zu betreiben. Aber wir machen das noch nicht so schrecklich gut und man kann das besser machen oder wenigstens schauen, wo man nach besseren möglichkeiten suchen kann.

Der Standpunkt 'man kann eh nichts machen die leute sind selber schuld' ist halt der schlechteste und faulste.


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16.03.2021 um 15:58
Wie läuft denn das heute bei der Methadon-Therapie? Das Zeug ist auch nicht harmlos. Das darf nicht nach Hause mitgenommen werden, sondern muß in der Praxis eingenommen werden, unter ärztlicher Aufsicht. Wenn Drogen kein Mittel für Party sein dürfen, sondern nur in der Arztpraxis oder speziellen Konsumräumen legal konsumiert werden dürfen, hat der Staat sein Teil erfüllt, wer unbedingt Drogen konsumieren will muß das unter Aufsicht tun, unter Ausschluß jeder Haftung für Folgeschäden durch den Staat, und jeder illegale Handel wird weiterhin rigoros verfolgt und verurteilt. Ganz einfach.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Der Standpunkt 'man kann eh nichts machen die leute sind selber schuld' ist halt der schlechteste und faulste.
Er ist aber dummerweise die nackte Wahrheit und nichts anderes. Niemand zwingt die Leute zu Drogen, es gibt genug andere Dinge auf der Welt um sich abzulenken. Der Staat ist nicht die Mami, die den Leuten die Windeln mit jeder Menge Kacke drin wechseln muß. Wer Kacke produziert ist als erwachsener Mensch selber dafür verantwortlich. Er kann sich zwar Hilfe suchen, aber die Verantwortung trägt er selber, er kann sie nicht auf andere oder den Staat abschieben.


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16.03.2021 um 16:00
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Gibt es doch längst, Anonyme Alkholiker, Guttempler und was noch. Wer sich aber nicht helfen lassen will, dem kann keiner helfen. Jeder weiß daß Alk schädlich ist und schon der kleine Schoppen Wein jeden Abend Richtung Sucht führt, und trotzdem wird Billigwein gesoffen wie blöd. Der Ex-Mann einer Bekannten von mir hat sich auch totgesoffen, nachdem er im Suff gewalttätig gegen Frau und Sohn wurde und daraufhin von ihr vor die Tür gesetzt wurde, samt Scheidung. Wer war schuld an allem? Nur er selber. Niemand wird zum Alkohol gezwungen. Sucht fliegt einen nicht an wie Grippe oder Corona, die holt man sich selber. Aus eigener Entscheidung. Und dann kann man sich Hilfe zur Selbsthilfe holen - denn wer selber nicht will, dem kann keiner helfen - oder es bleiben lassen und daran zugrundegehen.
@T.Rick

Ich denke, die Betrachtung ist schon etwas unterkomplex. Zunächst mal ist das Problem, dass schon gesellschaftlich akzeptierter Alkoholkonsum sehr schädlich sein kann und zur Sucht führen kann. Dazu kommt, dass längst nicht jeder regelmäßige Trinker wirklich eine Abhängigkeit entwickelt, erst recht nicht eine, die ihn aus der Gesellschaft herausschießt. Da spielt genetik auch ne große Rolle.
Die Suchtentwicklung bei Alkohol ist sehr komplex und sehr individuell und hängt auch von der Art konsumierten Alkohols ab. Es gibt zB seriöse Studien, dass Rum weit weniger abhängig machen würde, als andere harte Getränke. Von daher glauben viele, sie könnten trinken ohne dass dadurch Probleme entstehen.
Erfreulicherweise ist der öffentliche Alkoholkonsum im Wandel. Wer viel trinkt, wird eher nicht der dolle Hecht.

Bei Crack zB ist das anders. Da weiss eigentlich jeder, dass der dauerhafte Absturz unausweichlich ist. Und das schreckt eigentlich besser ab, als die nicht mal völlig unbegründete Hoffnung: Es kann ja auch gutgehen.


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16.03.2021 um 16:07
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Die Techno Szene ist ja auch eine community, in der nicht jeder ist. Ich bezweifle aber nicht, dass es da besonders einfach ist. Wer diese als Musik getarnten Klingeltöne aushalten will, der braucht sicher etwas Dämpfendes dazu.
Du musst da kein Teil einer gemeinschaft sein. Geh in Köln ins Arttheater, setz dich in den CHilloutbereich, geh zu einer Gruppe Leute die nett wirken und frag angeschwipst 'eeeey sorry wenn ich störe, aber hat einer von euch was?' und dir wird geholfen werden. Da brauchst du auch gar keine Scheu davor zu haben, dass da irgendwer den moralischen macht.

Geh ins AZ, selbes Spiel. Geh in Mainstreamclubs wie das Gewölbe wo nun wirklich nicht nur die harten Raver abhängen, selbes DIng.

WEnn man keine Drogen konsumiert, macht man sich das nicht so klar. Ich hab auch gedacht wie du, bevor ich Freunde hatte, die gerne auf PArties auch mal konsumieren. Da denkt man, man bräuchte wunder was für einen Kontakt zu einem Dealer und müsste da aufpassen. Ist quatsch. Du kannst nach Drogen fragen und wenn du das ein paar mal gemacht hast, dann werden dir Leute freundlich die Kontakte zu ihren Dealer mitteilen. Du musst dich da nicht groß um irgendwas kümmern. Die Vorstellung, dass die Strafverfolgung für Jugendliche beim Drogenkonsum eine Hemmnis darstellt, ist einfach nicht richtig.

Ich habe eher das Gefühl, dass die Strafverfolgung denen, die mit Drogen nichts zu tun haben, Sicherheit vermitteln soll. Weil die gar nicht wissen, wie wenig das bringt.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das mag stimmen, wenn jemand unbedingt will. Es gibt aber auch Jugendliche, die würden vielleicht nicht nein saen, wenn man ihnen etwas aufdrängt, die andererseits aber nicht aktiv rumfragen würden. Und die kommen dank Verbot vielleicht nie mit Drogen in Kontakt.
https://www.bzga.de/fileadmin/user_upload/PDF/studien/Drogenaffinitaet_Jugendlicher_2019_Basisbericht.pdf Seite 12.

KOntrapunkt: Von den jugendliche, die illegale drogen schonmal genommen haben bis zum alter von 25 haben die meisten Gras geraucht (ca 50%). Heißt, die Hälfte der Jugendlichen kam Problemlos an diese illegale substanz.
ABER: NUr 8% haben schonmal ecstasy genommen, obwohl das genauso einfach wie Gras zu bekommen ist.

Was heißt das? Nicht die Abschreckung verhinder den KOnsum (wenn 50% der jugendlichen an gras kommen, können das die anderen 50% auch. Wenn 50% der jugendlichen an gras kommen, kommen auch 50% an ecstasy denn das haben die meisten dealer auch im angebot).
DIe nehmen kein ecstasy aber gras, weil sie es nicht nehmen wollen. Nicht, weil da mehr abgeschreckt wird. Abschreckung ist eine vorstellung von leuten, die keine drogen nehmen. JEder, der Drogen nimmt, weiß, dass das quatsch ist.

Und die, die es vielleicht mal ausprobiert hätten, wenn es nicht verboten wäre, die gibt es zwar sicher, aber ich glaube nicht, dass diese gruppe den braten fett macht und ich glaube auch nicht, dass es schrecklich tragisch ist, wenn jemand mal pilze ausprobiert in seinem leben. Da muss man dann schon überlegen, ob der große aufwand, den wir betreiben, da zielführend ist.

WEnn wir wirklich drogenkonsum verhindern wollen bzw. toxischen drogenkonsum verhindern wollen, müssen wir ebenfalls , wie beim alkohol auch, über prävention und rehbilitation gehen. Wir werden keine Drogentoten verhindern durch sanktionierungen. Wir schaffen eventuell sogar mehr drogentote, wenn wir das Angebot der Drogen verschlechtern, weil dann mehr leute von schlechteren Quellen drogen beziehen. Die werden aber nicht einfach aufhören.


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