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Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen

1.555 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kriminalität, Norwegen, Gefängnisse ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen

03.03.2021 um 16:59
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es werden aber nur weniger als 10% der Taten überhaupt zur Anzeige gebracht. Wie gesagt, wenn du 'ne Frau vergewaltigst und sie dabei nicht gerade verprügelst, dann passiert dir in der Regel überhaupt nix. Auch keine Anzeige, schon gar keine Verurteilung.
Das weiß ein Täter aber im Voraus nie. Zumal die meisten Taten die nicht angezeigt werden, in festen Beziehungen stattfinden, wo Gewalt "dazugehört". Solche Sadomaso-Beziehungen scheint es mehr zu geben als man denkt. Wo ein Fremder eine Frau ins Gebüsch zieht, muß er auf jeden Fall mit Ermittlungen, Verfahren und allem rechnen.


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03.03.2021 um 17:27
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn du einen auf Minigangster machen willst, aber eigentlich ein lieber Junge bist, dann rauchst du heimlich Gras und klaust was im Supermarkt. Dann schlägst du niemanden tot.
Bist du dir da so sicher? Was wenn der liebe Junge aus einem guten Haus einfach eine Sache nicht gelernt hat. Mit Widerspruch und Frust umzugehen. Nur wenige haben ihn je in die Schranken verwiesen, er war der Meinung die Welt gehöre ihm. So kann auch aus dem lieben netten jungen Menschen ein straftäter entstehen. Es ist fatal zu denken alle straftäter sind böse Ungeheuer und das schon immer gewesen. Man erkennt die Struktur im Nachhinein aber leider nicht immer vorher.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich glaube nicht, dass das am Geld scheitern muss. Es gibt oft Systeme, die einfach defacto besser sind und nichtmal teurer. Die man nur einmal in einem Kraftakt umsetzen muss, die dann aber schlichtweg besser funktionieren.
Es scheitert weniger am Geld als am Personal. Man kann mit wenigen Schritten viele Mittel bekommen aber das Personal, welches benötigt wird gibt es nur sehr selten. Es ist eben nicht sehr populär im Strafvollzug.


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03.03.2021 um 18:08
Zitat von shionoroshionoro schrieb:aber zumindest können wir uns doch einig sein, dass man mit entsprechender Präventionspolitik die Kriminalitätsrate und auch die Resozialisierungsrate positiv beeinflussen kann, oder?
Absolut.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich glaube nicht, dass das am Geld scheitern muss.
Eigentlich schon. Es ist eine Frage der Ausbildung und der personellen Kapazitäten.
Die Strafverfahren dauern ja nicht so lange, weil es lustig ist, zu warten. Sondern weil die personellen Ressourcen zu knapp sind. Und wenn Polizisten zu viele Überstunden haben und zu selten eine Fortbildung erfahren, leidet die Qualität der Arbeit.
Es ist daher schon zu weiten Teilen eine Frage davon, wie viel Geld ich auf diesen Bereich verwende.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wir haben circa 50.000 Obdachlose ohne jegliche Übergangswohnungen in Deutschland. Das sind nicht schrecklich viele Menschen und es gibt durchaus Mittel, diese Zahl weiter zu drücken
Ich glaube, dass Obdachlose in dem Kontext eine verschwindend geringe Menge an Polizeiressourcen in Anspruch nehmen. Vor allem solche, die sonst mit der Aufklärung und Prävention erheblicherer Straftaten beschäftigt wären.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn wir nur alles ausreizen würden, was nicht teurer, aber besser ist, dann wäre ich ja schon zufrieden. Aber da sind wir noch lange nicht.
Ich denke nicht, dass die Zahl der Obdachlosen signifikant zu reduzieren ist. Auch diese sind letztlich dem geschuldet, wie die Gesellschaft aufgebaut ist.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Gelegenheit macht nicht nur Diebe, sondern auch andere Arten von Kriminellen.
Gelegenheit kann eine Motivationsgrundlage sein. Ich sehe etwas, das ich möchte. Aber dann muss ich zusätzlich noch die Hürde überwinden, es mir einfach zu nehmen.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Womit nicht immer das Geld, sondern auch die Gefühle gemeint sind, Liebe, Stabilität und positive Vorbilder sind wichtig für die seelische Entwicklung von Kindern.
Absolut. Aber das sind recht grundlegende Parameter einer Gesellschaft, die auch gar nicht so einfach zu ändern sind.
Wir müssten (was ich toll fände) heute in Schule und Familie investieren und würden erst in 10-20 Jahren die Früchte ernten.
Bei unmittelbaren Nachteilen (Kosten) und nur mittelbaren Vorteilen ist der Wille des Entscheiders (Wähler) nicht gerade intuitiv in Richtung mittelbare Vorteile ausgerichtet.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wir sehen in diversen ländern mit niedrigen verbrechensraten, dass der Schlüssel zum Erfolg die sozialpolitik ist und wir sehen in diversen ländern mit brutaler polizei und strafverfolgung, und hohen strafen, dass da mehr kriminalität herrscht.
Daraus kann man eigentlich nur ableiten, dass "Law and Order", was der Inhalt mancher feuchten Träume ist, keine Lösung ist.
Harte Strafen und Polizeibrutalität ist meist nur ein Symptom der selben Ursache. Nämlich wenn eine Gesellschaft in Gänze niedrigere Hürden hinsichtlich der Begehung von Straftaten hat. Und da sind die Ursachen vielfältig und oft eben auch eine Mischung.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn du 'ne Frau zum Sex zwingst und ihr allein im Zimmer seid und du nicht gerade richtig brutal bist, dann steht aussage gegen aussage. Wie soll sie dich überführen?
So einfach ist das nicht. In der Regel ist die Beweissituation nicht so schlecht. Auch Aussagen kann man auf ihren Wahrheitsgehalt hin prüfen. Es ist in dem Fall nur belastend für das Opfer - aber es gibt schon belastbare Mittel, zu recht guten Beurteilungen zu kommen, wer lügt.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Wie viele Männer würden das riskieren?
Die Entscheidung, eine Tat zu begehen oder nicht zu begehen hängt sehr mit er Wahrscheinlichkeit der Strafverfolgung zusammen.
Sexuelle Gewalt ist noch mal ein Sonderfall, weil dieser oft keine rationale Abwägung zugrunde liegt, sondern die Entscheidung ist sehr emotional bzw. intuitiv geprägt. Da hilft eine Strafdrohung oder das Entdeckungsrisiko kaum weiter. Wenn eine Person sexuelle Gewalt grundsätzlich als gangbaren Weg betrachtet, ist es eben auch wahrscheinlicher, dass in einer "passenden" Situation entsprechend gehandelt wird. Oft spielen da auch Umstände eine Rolle, welche Hemmschwellen verringern (Alkohol z.B.).


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03.03.2021 um 18:11
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Es scheitert weniger am Geld als am Personal. Man kann mit wenigen Schritten viele Mittel bekommen aber das Personal, welches benötigt wird gibt es nur sehr selten. Es ist eben nicht sehr populär im Strafvollzug.
Manchmal scheitert es auch an der rechtlichen Grundlage. Jedem ist klar, daß es für jugendliche Straftäter ziemlich heilsam wäre, wenn sie aus ihrer gewohnten Umgebung, die die kriminelle Karriere zuließ oder gar förderte, dauerhaft rausgenommen werden, und trotzdem wird das kaum gemacht, warum? Weil da das Grundgesetz von wegen Schutz der Familie, Vorrecht der Eltern als Erziehungsberechtigte etc. dagegenfunkt. Aber wenn der Wurm in der Familie, bei den Eltern ist, die unfähig und unwillig sind, das Kind zu einem anständigen Menschen zu erziehen, dann ist das GG nur noch kontraproduktiv und hinderlich. Und Sozialarbeiter haben auch gar kein Recht dazu, Kinder aus Familien zu nehmen, da muß das Jugendamt und Familienrichter entscheiden. Und die gehen dann auch wieder lieber den leichten und vor allem billigen Weg, lieber einen jugendlichen Straftäter mehr in Kauf zu nehmen, als eine effektive Umsiedlung zu erreichen.


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03.03.2021 um 19:33
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Das weiß ein Täter aber im Voraus nie. Zumal die meisten Taten die nicht angezeigt werden, in festen Beziehungen stattfinden, wo Gewalt "dazugehört". Solche Sadomaso-Beziehungen scheint es mehr zu geben als man denkt. Wo ein Fremder eine Frau ins Gebüsch zieht, muß er auf jeden Fall mit Ermittlungen, Verfahren und allem rechnen.
Ein Täter kann im Vorraus wissen, dass eine verurteilung oder anzeige im falle einer vergewaltigung sehr, sehr unwarscheinlich ist. Nicht nur im Familienkreis, auch im Bekanntenkreis.

Wenn deine Theorie von 'gelegenheit macht den dieb' wahr wäre, dann würden Männer halt auch einfach mal die betrunkene Bekannte, die bei ihnen auf der couch schläft vergewaltigen. Kommt auch leider oft genug vor, aber eben sicherlich nicht bei der mehrheit der männer, die könnten. Warum nicht? Weil gelegenheit nicht den dieb macht.
Der Wille zum klauen macht den dieb, der sich dann nur überlegen muss, wie er es anstellt. Die Bereitschaft zu vergewaltigen und die grenzen von frauen zu missachten macht den vergewaltiger, der das für gewöhnlich auch straffrei hinbekommt, wenn er es drauf anlegt.

Aber die meisten Männer wollen niemanden vergewaltigen, die meisten menschen wollen nicht klauen und die meisten menschen wollen sich an regeln halten, selbst wenn die nicht groß durchgesetzt werden. Zumindest, wenn sie diese regeln als moralisch gerechtfertigt ansehen.
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Es scheitert weniger am Geld als am Personal. Man kann mit wenigen Schritten viele Mittel bekommen aber das Personal, welches benötigt wird gibt es nur sehr selten. Es ist eben nicht sehr populär im Strafvollzug.
Genau, darum müssen wir uns den aufwand machen, das personal auszubilden.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Eigentlich schon. Es ist eine Frage der Ausbildung und der personellen Kapazitäten.
Die Strafverfahren dauern ja nicht so lange, weil es lustig ist, zu warten. Sondern weil die personellen Ressourcen zu knapp sind. Und wenn Polizisten zu viele Überstunden haben und zu selten eine Fortbildung erfahren, leidet die Qualität der Arbeit.
Es ist daher schon zu weiten Teilen eine Frage davon, wie viel Geld ich auf diesen Bereich verwende.
Diese Frage ist aber nicht im Luftleeren raum. Ich würde Polizisten und Gerichte auch entlasten, wenn ich weniger zu verhandelnde straftaten hätte, und das ist oft eine frage von der effektivität unseres ganzen Gesellschaftsystems.

Genau wie unsere Ambulanzen teils überlastet sind, weil so viele Menschen, die kein Notfall sind kommen (und man dieses Problem leicht lösen könnte mit Notfallhausärzten), so sind auch unsere Polizisten zum Teil deswegen überlastet, weil wir die Probleme nicht clever angehen. Wie gesagt: Wenn ich an dem Platz, wo immer und immer wieder die ganze Zeit Polizeieinsätze erforderlich sind mit niedrigschwelligeren Angeboten einen Schlichter habe, der viele Polizeieinsätze vermeiden kann oder die Polizei rufen kann, bevor eine Lage eskaliert, helfe ich der polizei (und letztendlich auch den gerichten).

Unser Ziel muss immer sein, Polizeieinsätze gar nicht nötig zu machen, das entlastet dann sowohl polizei als auch gerichte. Ein Baustein davon ist sicherlich Abschreckung, aber nicht der zentrale.


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03.03.2021 um 19:45
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Genau, darum müssen wir uns den aufwand machen, das personal auszubilden.
Und woher willst du geeignete Menschen dafür nehmen? In vielen Jobs verdient man in der offenen Marktwirtschaft mehr als beim Staat. Nicht jeder hält es aus im Gefängnis eingesperrt zu sein, nicht einmal wenn man abends wieder heim geht und die Schlüssel hat. Nicht jeder kann mit Straftätern umgehen. Da kommen sehr viele Punkte zusammen warum nur ein kleiner Teil der Bevölkerung dafür überhaupt geeignet ist.


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03.03.2021 um 19:49
@Ray.

Ich spreche nicht nur von 'im gefängnis', ich spreche allgemein von sozialarbeitern, streetworkern usw.
Das kann man ja auch finanziell anreizen und speziell dafür schulen.

Es kann auch nicht jeder lehrer mit kindern umgehen, trotzdem haben wir genug lehrer zusammenbekommen.


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03.03.2021 um 20:04
@shionoro
In den Bereichen muss man definitv mehr machen um einer Kriminalität vorzubeugen bzw gegen zu steuern.

Ungeeignetes personal kann man an vielen Stellen einsetzen aber nicht im Umgang mit Straftätern. Damit meine ich vor allem Menschen die nicht sicher genug auftreten können, zu sensibel oder zu leichtgläubig sind. Das wäre fatal.


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03.03.2021 um 20:42
Zitat von nachthauchnachthauch schrieb:... damit Straftäter wie Mörder und Pädohile frei herumlaufen und weiter ihr Unwesen treiben können?
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Die ersten Taten von Pädophilen beginnen meistens schon in der Jugend, als erste Experimente mit der eigenen Sexualität, an Kindern weil die nun mal leichte Opfer sind, schwach und leichtgläubig, leicht zu beschwatzen oder zu überwältigen.
Ich habe einen Pädophilen in der erweiterten Verwandtschaft und möchte bitte darauf hinweisen, das Pädophilie keine Straftat ist, sondern eine nicht-auszulebende sexuelle Neigung. Mein Verwandter ist sich dessen voll bewusst, ist ständig in Therapie und hat noch nie auch nur ein Kind angefasst. Ihr redet von Kinderschändern, die nicht mal pädophil sein müssen..


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04.03.2021 um 11:18
Zitat von cejarcejar schrieb:Ihr redet von Kinderschändern, die nicht mal pädophil sein müssen..
Wer vergreift sich denn sonst an unreifem Gemüse?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich spreche nicht nur von 'im gefängnis', ich spreche allgemein von sozialarbeitern, streetworkern usw.
Die sind aber auch keine Götter, die mal mit dem Finger schnippen und alles ist gut. Sie können den Menschen nur ins Gewissen reden, aber sie haben kaum Rechtsbefugnisse. Was man wirklich bräuchte, wäre mehr Plätze in Frauenhäusern und Pensionen und mehr Pflegestellen für Kinder, die bis jetzt in toxischen Familien oder asozialen Umgebungen leben müssen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ein Täter kann im Vorraus wissen, dass eine verurteilung oder anzeige im falle einer vergewaltigung sehr, sehr unwarscheinlich ist. Nicht nur im Familienkreis, auch im Bekanntenkreis.
Dann muß er aber ständige Macht aufs Opfer ausüben können. Zum Beispiel als Vater, Stiefvater, Partner oder "Freund". Denn irgendwann könnte die Schmerzgrenze beim Opfer trotz dessen Masochismus und allen Drohungen erreicht werden, und es geht mit seiner jahrelangen Leidensgeschichte zur Polizei und an die Öffentlichkeit.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn deine Theorie von 'gelegenheit macht den dieb' wahr wäre, dann würden Männer halt auch einfach mal die betrunkene Bekannte, die bei ihnen auf der couch schläft vergewaltigen. Kommt auch leider oft genug vor, aber eben sicherlich nicht bei der mehrheit der männer, die könnten. Warum nicht? Weil gelegenheit nicht den dieb macht.
Der Wille zum klauen macht den dieb, der sich dann nur überlegen muss, wie er es anstellt. Die Bereitschaft zu vergewaltigen und die grenzen von frauen zu missachten macht den vergewaltiger, der das für gewöhnlich auch straffrei hinbekommt, wenn er es drauf anlegt.
Jeder Mensch hat die Kapazität zum Stehlen, jeder Mann die zum Vergewaltigen. Es ist kein Naturgesetz irgendeiner Art, die das verhindert, sondern nur die kulturelle Sozialisierung vom Kleinkind an. Die meisten erkennen irgendwann aus eigener Einsicht, daß das Verbot von Klauen, Vergewaltigen und anderen Taten seinen Sinn hat, vom Rest wird der größte Teil aus Angst vor den Folgen dran gehindert.
Wer weder die Einsicht noch die Angst vor Folgen hat, wird irgendwann straffällig, so sicher wie das Amen in der Kirche. Das ist zum Glück die kleinste Gruppe, aber los wird man diese Sorte nie. Da kann man machen was man will, wenn die Einsicht und die Angst vor Folgen fehlt, aus Dummheit, Überheblichkeit, Leichtsinn oder weil der Typ einfach ein geborener Psychopath ist, gibt es keine absolute Sicherheit. Jedenfalls nicht solange man nicht jedem Menschen direkt ins Hirn schauen und jederzeit seine Gedanken lesen kann. Und wer möchte das schon.


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04.03.2021 um 11:27
@T.Rick
Verschiedene Ursachenmodelle betonen unterschiedliche Faktoren, die dazu führen, dass jemand sexuellen Missbrauch an Kindern oder Jugendlichen verübt. Ein wesentliches Motiv für solche Taten ist der Wunsch, Macht auszuüben und durch die Tat das Gefühl von Überlegenheit zu erleben. Bei einigen Tätern und wenigen Täterinnen kommt eine sexuelle Fixierung auf Kinder hinzu (Pädosexualität), das bedeutet, dass sie sich - anders als die meisten Täter und Täterinnen - kaum oder gar nicht von Erwachsenen sexuell angezogen fühlen. Die in der Öffentlichkeit anzutreffende Formulierung „Das sind ja alles Kranke!“ ist falsch. Sie kann zudem von Kindern und Jugendlichen so verstanden werden, dass der Täter beziehungsweise die Täterin nicht wirklich für ihre beziehungsweise seine Tat verantwortlich ist. Selbst wenn in Ausnahmefällen hinter einem sexuellen Übergriff eine krankheitswerte Störung liegt, tragen Täter beziehungsweise Täterinnen immer die alleinige Verantwortung für ihr Verhalten.
https://www.hilfeportal-missbrauch.de/informationen/uebersicht-sexueller-missbrauch/wie-kommt-es-dazu.html


Wenn man ein bisschen googelt zum Thema findet man viele Artikel in denen man gut sieht, daß Kindesmissbrauch oftmals andere Ursachen als Pädophile hat.


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04.03.2021 um 11:32
Wer seine Machtgeilheit oder seinen Alltagsfrust an Kindern - oder Tieren, egal, Hauptsache was Schwaches, was leiden aber sich nicht wehren kann - abreagieren muß, ist auch nicht ganz normal. Oder?


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04.03.2021 um 11:42
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich würde Polizisten und Gerichte auch entlasten, wenn ich weniger zu verhandelnde straftaten hätte
Aber bis es soweit ist, brauche ich halt mehr Kapazitäten.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn ich an dem Platz, wo immer und immer wieder die ganze Zeit Polizeieinsätze erforderlich sind mit niedrigschwelligeren Angeboten einen Schlichter habe, der viele Polizeieinsätze vermeiden kann oder die Polizei rufen kann, bevor eine Lage eskaliert, helfe ich der polizei (und letztendlich auch den gerichten).
Es ist nur nicht so einfach, das zu regeln. Kleinteilig kann ich das machen (also z.B. auf Gemeindeebene). Aber sobald ich etwas etablieren möchte, dass überall gilt, funktioniert das nicht mehr. Weil sich die Probleme zu stark unterscheiden. Da ist dann eine "allgemeine Eingreiftruppe", die flexibel reagiert und viele Arten von Problemen lösen kann, besser.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Unser Ziel muss immer sein, Polizeieinsätze gar nicht nötig zu machen, das entlastet dann sowohl polizei als auch gerichte.
Das klingt prima. Nur wie wie willst Du das umsetzen? Du müsstest auf kleinster Ebene zu ganz speziellen Problemstellungen immer wieder Speziallösungen erstellen.
Genau das wird durch eine breite Zuständigkeit von z.B. der Polizei vermieden. Gibt es gerade mehr Probleme im Bereich der Obdachlosigkeit kann sie genau so eingesetzt werden, wie wenn es gerade mehr Ladendiebstähle gibt. Und man muss nicht erst definieren, wer warum zuständig ist.
Ich verstehe Dich schon. Du betrachtest ein besonderes Problem und sagst: "Aber dafür muss es doch eine bessere Lösung geben". Klar, gibt es. Aber nicht für die vielen kleinen Probleme. Dafür brauchte man viele kleine Problemlösungen, die zwar für sich betrachtet effektiver wären, aber in Summe aufgrund der fehlenden Flexibilität und der fehlenden Universalität schlechter sind.


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04.03.2021 um 11:50
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Wer vergreift sich denn sonst an unreifem Gemüse?
Menschen, die damit Geld verdienen wollen genau so wie Menschen, die nciht aus sexueller Motivation, sondern z.B. zur Befriedigung von Machtphantasien Schwächere - und das sind eben auch Kinder - missbrauchen.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Wer seine Machtgeilheit oder seinen Alltagsfrust an Kindern - oder Tieren, egal, Hauptsache was Schwaches, was leiden aber sich nicht wehren kann - abreagieren muß, ist auch nicht ganz normal. Oder?
Deswegen ist die Tat auch strafbar.

Aber @cejar hat zu recht darauf hingewiesen, dass Pädophile keine Straftäter sind. Das sind Menschen, die das große Pech hatten, eine sexuelle Präferenz zu haben, die nicht ausgelebt werden darf.
Im Idealfall erkennen diese Menschen das Problem rechtzeitig und begeben sich in eine Therapie, die verhindert, dass sie ihre sexuellen Präferenzen je ausleben.

Dieser Hinweis ist auch deswegen so wichtig, weil er Kinder schützt. Nur wenn jemand eine Therapie möglichst ohne große Hürden (wie z.B. soziale Stigmatisierung) in Anspruch nehmen kann, besteht die gute Chance, dass er sein ganzes Leben lang die Situation im Griff hat.


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04.03.2021 um 11:50
Habe mal Bericht gesehen die hat mein interese geweckt.

Finde leider kein Link dazu.

Da kommen die gefangenen zusammen. So groß wie ein Dorf.

Sie sind frei in dieses Dorf, und dürfen ideen entwickeln.

So gibt es da jetzt ein frisör, ein kleinen einkaufsladen, und somanches mehr, wie gemüse selbst anpflanzen oder andere ideen sind willkommen. Die meiste gefangene kommen nicht wieder. Alle unterstützen sich gegenseitig, viel freiheit gemischt mit kreativität. Sind selber dafür zuständig das es läuft.

War spannend zu sehen.


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04.03.2021 um 11:52
Zitat von klompje1klompje1 schrieb:Finde leider kein Link dazu.
https://www.geo.de/geo-tv/4082-rtkl-palawan-das-dorf-der-gefangenen
oder
Wikipedia: Palmasola


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04.03.2021 um 12:00
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aber @cejar hat zu recht darauf hingewiesen, dass Pädophile keine Straftäter sind. Das sind Menschen, die das große Pech hatten, eine sexuelle Präferenz zu haben, die nicht ausgelebt werden darf.
Pädophilie ist vermutlich nicht angeboren, sondern fällt in die Rubrik "Fetisch". Hab dazu mal was gelesen, weiß leider nicht mehr wo. Fetische sind nicht angeboren, sondern werden unbewußt zur Zeit der ersten sexuellen Erfahrungen erworben. Also müßte man sie auch wieder abgewöhnen können, wenn sie nur "angewöhnt" sind. Angeboren ist nur die Auswahl Homo-Heterosexuell oder Bi als Mischform.


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04.03.2021 um 12:02
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Menschen, die damit Geld verdienen wollen genau so wie Menschen, die nciht aus sexueller Motivation, sondern z.B. zur Befriedigung von Machtphantasien Schwächere - und das sind eben auch Kinder - missbrauchen.
Das sind dann Psychopathen da offensichtlich unfähig zur Empathie. Gehören auch nicht auf freien Fuß.


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04.03.2021 um 12:06
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Pädophilie ist vermutlich nicht angeboren, sondern fällt in die Rubrik "Fetisch".
Das ist wohl nicht so eindeutig.
Aber letztlich spielt es keine Rolle. Wenn diese Präferenz existiert, kann nur eine Therapie mit hinreichender Sicherheit bewirken, dass sie nicht ausgelebt wird. Der wichtigste schritt im Leben eines Pädophilen ist die Inanspruchnahme einer Therapie. Wenn er aber der Verfolgung oder sozialen Ächtung ausgesetzt ist, wird er diese Neigung verheimlichen und mit weitaus höherer Wahrscheinlichkeit Leid verursachen.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Das sind dann Psychopathen da offensichtlich unfähig zur Empathie. Gehören auch nicht auf freien Fuß.
Es ist halt so eine Sache in einem Rechtsstaat Menschen, die gefährlichere Tendenzen aufweisen und sich nichts zu Schulden haben kommen lassen, einzusperren. Da kann man noch mehr Beispiele finden, wer dann am besten gleich zu Beginn seines Lebens eingesperrt gehört.
Das richtige Mittel ist da nicht die Internierung, sondern die rechtzeitige Erkennung und Therapie.


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04.03.2021 um 12:19
Psychopathen sind als solche geboren. Empathie läßt sich nicht lernen, wenn keine vorhanden ist. Allenfalls simulieren. (Da fallen mir gerade die Buchvorlagen für die Serie "Dexter" ein. Wie Dexter der Roboter versucht, Menschlichkeit zu simulieren.)


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