Unter den Rosenkreuzern fasst man heute mehrere Geheimgesellschaften zusammen, die sich auf eine alte Tradition gleichen Namens berufen.
Diese geht zurück auf einen Mythos, der Anfang des 17. Jahrhunderts in Deutschland entstand. Er hat die Existenz einer Geheimgesellschaft zum Inhalt, die Ende des 15. Jahrhunderts von einem gewissen Christian Rosenkreutz gegründet worden sein soll. Absicht der Rosenkreuzer, die im Besitz eines ungeheuren Schatzes und geheimen Wissens seien, sei es, die menschliche Wohlfahrt durch den Aufbau eines von ihnen gelenkten Regimes in Europa zu sichern, bevor die Welt schließlich ihr Ende fände.
Am Anfang des Rosencreutzer-Mythos stehen drei im Druck erschienene Texte, die so genannte Fama Fraternitatis, die Confessio Fraternitatis und die chymische Hochzeit. Sie sind die ersten historisch nachweisbaren Dokumente, die vom angeblichen Bestehen der geheimen Rosenkreuzer-Bruderschaft berichten.
Was ist ein Rosenkreuzer?
Wenn man die europäische Geschichte der Logen, Orden und Geheimgesellschaften durchleuchtet, ist es schwierig, Rosenkreuzer von Nicht-Rosenkreuzern zu trennen. Wolfram Frietsch definiert in seinem Buch Die Geheimnisse der Rosenkreuzer folgende Stichpunkte als Kennzeichen rosenkreuzerischer Lehre:
Alchemie geistiger Natur. Es geht also nicht um materielle Umwandlung der Metalle; diese Ebene wird lediglich als Symbol für geistige Umwandlung und den Weg dorthin genutzt.
Hermetik, die Lehre des vermutlich fiktiven Hermes Trismegistos,
entstanden im Ägypten der Römerzeit und Grundlage fast sämtlicher europäischer Mystik und Magie. Bekanntestes Axiom: „Wie oben, so unten.“ Der Mikrokosmos soll also eine Entsprechung des Makrokosmos sein.
Neoplatonismus, vertreten vor allem durch Plotin; eine Lehre,
die das Göttliche als das ‚große Eine‘ betrachtet, aus dem die Emanationen der Schöpfung hervorgehen. Wichtig für die christliche Rezeption ist auch die Trennung von ‚böser‘, diesseitiger Sinnenwelt und
‚guter‘, jenseitiger Einheit im Göttlichen (Dualismus).
Kabbala, die jüdische Mystik; die Lehre vom Baum des Lebens und den Sefiroth. Ein bekannterer Teil dieser Lehre ist die Numerologie, die mithilfe des hebräischen Alphabets Wort- und Namensbedeutungen berechnet und letztlich auf der Suche ist nach dem ‚Namen Gottes‘, dem ‚verlorenen Wort‘, auch nach einer überzeitlichen Ursprache, der ‚Engelssprache‘.
Philosophie, die Schaffung eines in sich schlüssigen Weltbildes,
das zumindest die spirituell relevanten Dimensionen des Erdenlebens hinreichend erklärt.
Die Gnosis, hermetisch beeinflußte Mystik, die die Grundlage aller großen Rosenkreuzer-Gesellschaften ist, die sich heute noch so nennen.
In den frühchristlichen Gemeinden gab es die ersten Gnostiker,
später vertraten die Manichäer und die Katharer und Albigenser ähnliche Lehren, ebenso Meister Eckhart, Jakob Böhme und teilweise Giordano Bruno. Da „Gnosis“ eigentlich nur "Erkenntnis" bedeutet, wird das Wort in rosenkreuzerischen Kreisen gerne auch als Synonym für die postulierte Universelle Lehre benutzt, die sich nach ihrer Ansicht in immer neuen Wellen und Ausformungen durch die gesamte Menschheitsgeschichte zieht. Kennzeichnend ist eine dualistische Weltsicht:
Die hiesige Erlebnisrealität ist unbeständig, das heißt dass alles, was entsteht, wieder vergehen muss; außerdem ist sie vom Göttlichen getrennt. Dadurch entstehen Leid und Schmerz. Deren Ende ist nur durch Absonderung vom Irdischen und Wiedereintritt in die göttliche Sphäre möglich.
Rosenkreuzerisch beeinflußt sind fast alle aktuellen okkult-philosophischen, magischen oder mystisch-spirituell orientierten, westlichen Gesellschaften.
Die meisten haben in ihren Satzungen sogar konkrete Bezüge dieser Art wiedergegeben. Als kleine Auswahl wären hier zu nennen: Die Freimaurer (bei denen in den Hochgraden entsprechende Titel zu erhalten sind), der Golden Dawn, der O.T.O., die Theosophische Gesellschaft, die Anthroposophie und viele andere mehr.
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Quelle:
Wikipedia: Rosenkreuzermfg
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