CMO schrieb:Aber im Kern war mein Beitrag schon durchaus so gemeint. Ich würde nicht für mein (Vater-)Land sterben weil ich denke dass es von mir in lebendiger Form mehr hat. 🙂👍
Demnach würde ich ja meinem (Vater-)Land schaden indem ich mein Leben opfere.
Also gut, jetzt muss ich doch mal etwas weiter ausholen.
Ich glaube nicht, dass man das überhaupt auf diese Kosten-Nutzen Sache (eine wie auch immer geartete Ökonomisierung von Leben) reduzieren kann. Denn:
Zunächst mal wurde der moderne Staat, so wie er sich mittlerweile nach dem WK2 relativ weit verbreitet hat, darauf gegründet, dass es eine übergeordnete politische Verwaltungseinheit geworden ist, die dem Bürger selbst dienen soll. Man hat also Rechte, auch Pflichten, aber man muss nicht nützlich sein, um leben zu dürfen, weil man den Staat irgendwie stützen muss.
Auch dieses Gebilde müsste unter gewissen Umständen verteidigt werden, klar, aber auch hier stellt sich erstmal immer die Frage, wie es dir als Bürger dienen kann, egal wie nützlich du zu sein scheinst, selbst in der Bedrohung, nicht umgekehrt. Es wäre also erstmal ohnehin irrelevant, ob du glaubst besser lebendig als tot dienen zu können. Die Frage stellt sich so gar nicht, weil sie so nicht zulässig ist. (selbst wenn es so sein sollte)
Deshalb ist ja auch unsere ganze Militärstruktur ganz anders geregelt, und es basiert größtenteils auf Freiwilligkeit, auch nicht auf ökonomischen Gesichtspunkten.
Wenn man das alles konsequent durch relativiert, bleibt am Ende wohl nichts mehr, als "wir sind alle so nützlich oder nutzlos, wie es das staatliche Grundprinzip, das wir ja auch schließlich verteidigen wollen, zulässt, und das wiederum sagt klar: ist egal".