grottenolm schrieb:Sollte die Digitalisierung tatsächlich dazu führen, dann wäre es sinnvoller, die vorhandene Arbeit durch Reduzierung der Arbeitszeit, Senkung des Renteneintrittsalters und mehr Urlaubstagen auf alle Menschen im erwerbsfähigen Alter zu verteilen.
MMn gäbe es ein großes Konfliktpotential und der soziale Frieden wäre gefährdent, wenn die Hälfte der Menschen im erwerbsfähigen Alter viel Kraft und Zeit aufwenden müssen, um die Mittel für "ein schönes Leben" für alle zu erwirtschaften während die andere Hälfte ihren Bedürfnissen ohne Verpflichtungen nachgehen. Ich bezweifle, dass das funktionieren wird.
WEnn das so gehen würde hätte ich damit gar kein problem (ich glaube das zwar nicht, weil wenn die jobs, die da sind, zu einem großten teil jobs für spezielle fachkräfte sind, dann kann die einfach nicht jeder, aber kann ja sein).
Da würde ja dennoch langfristig eintreten, was ich im EP schrieb: Arbeit rückt für das Leben des Menschen vollkommen in den Huntergrund. Vielleicht muss der nochmal 2 Tage die Woche zwei Stündchen irgendwas machen, aber in seinem eigentlichen Leben spielt das keine große Rolle mehr und an dem zeitpunit, wo man die arbeit auf so viele Menschen verteilenmuss, müsste das eigentlich schon irgendwie vom staat zugeteilt werden (sonst wäre das ja viel zu kompliziert) oder von einer AI.
In jedem fall kommen wir in einer gesellschaft an, wo jeder sehr viel zeit hat und arbeit, wenn überhaupt,nur noch eine winzige rolle spielt.
grottenolm schrieb:Warum sollte es durch die Digitalisierung keine guten Arbeitsplätze mehr geben? Es gibt genügend Berufe wo weiterhin Menschen gebraucht werden und welche unterschiedliche Anforderungen an den Arbeitnehmer stellen. Z. B. Sozialarbeiter, Erzieher, Psychologen, Forscher, Dekorateure, Soldaten, privates Sicherheitspersonal, Frisöre, Kosmetiker, Künstler (Musiker, Schauspieler, usw), Journalisten, Autoren, Polizisten, Sporttrainer, Pfleger, Ärzte, Anwälte, JVA- Angestellte, Sachbearbeiter im Jobcenter, Tierpfleger, Pastor, AWO- Mitarbeiter (welche Menschen betreuen/helfen, die Unterstützung im Alltag aufgrund des Alters, einer psychischen oder physischen Erkrankung oder eines Handicaps haben) usw. Auch wird es weiterhin Menschen geben, die von Menschen handgefertigte Waren bevorzugen, ihre Blumen, Büsche und Sträucher für ihren Garten beim Gärtner kaufen, ihr Obst, Gemüse und Käse auf dem Wochenmarkt und das Kotelett beim Schlachter ihres Vertrauens, ganz ohne digitalem Verkäufer Auch wenn AI's/KI's in Zukunft vieles übernehmen können, in vielen Bereichen (insbesondere Dienstleistungen) werden viele Menschen es nicht wollen und eine menschliche Arbeitskraft bevorzugen. Wer möchte schon im Seniorenheim von Robotern gepflegt werden oder seine Kinder in Kitas geben, wo die Erziehung eine KI übernimmt? Weiteres Beispiel die Gastronomie. Es hat eine andere Qualität, wenn der Kellner ein Gericht empfiehlt oder bei der Auswahl des Weines zum Fisch berät als wenn der Gast auf einem Touchscreen Gericht 42 wählt und dieses dann automatisiert zum Tisch gebracht wird. Ebenso ist ein Plausch mit dem Angestellten im Stamm-Café oder mit dem Wirt der Stammkneipe auch nicht so leicht digital zu ersetzen. Es wird gewiss auch weiter Personal in Imbissen, Dönerbuden und Kioske geben. Nur weil vieles möglich ist bedeutet es nicht zwingend, dass es auch angenommen wird.
Moment, es gibt noch lange zeit ein paar gute arbeitsplätze. Aber die gab es ja auch schon vorher und die kann nicht jeder.
Es gibt nicht mehr frisöre wegen der digitalisierung, auch nicht mehr Pfleger, mehr Sporttrainer usw.
Und von all den arbeitsplätzen, die da sterben (und davon wird zu einem großen teil der niedriglohn betroffen) kann auch nicht jeder psychologe werden. Du musst auch gesellschaftlich ändernde realitäten immer mit einbeziehen.
Kommen denn z.b. überhaupt noch so viele alte Menschen in ein Pflegeheim, wenn wir immer mehr medizinische möglichkeiten haben, dass alte mobiler sind? Wenn wir potente AI und smart homes haben, kann sich auch jemand der eigentlich bettlägerig wäre aber fit im kopf ist ggf noch zu behelfen wissen, ohne, dass er ein Heim benötigt.
Und während handgefertigte Waren ihre attraktivität haben, ist die frage, ob leute das nicht, wenn sie anderweitig abgesichert sind, einfach freiwillig machen. IN der jungen künstlerszene sind eigentlich die meisten leute links und wollen sich vom konsum entfernen. Die würden sich freuen.
Schlichtweg: AI wird immer mehr tasks können. Nicht alles tasks ersetzen einen arbeitsplatz (wenn die AI kaffee kochen kann, wird dadurch keiner arbeitsplos), aber sie verringern menschlich benötigte arbeitszeit, ohne groß neue menschlich benötigte arbeitszeit zu schaffen.
Je weiter dieser prozess geht, desto mehr jobs sterben aus. Wie wir darauf reagieren (versuch, arbeitszeit zu teilen z.b.) ist eine andere frage.
Aber DASS es passiert und wir langfristig eine welt haben, wo arbeit immer weniger eine rolle im leben spielt, halte ich für evident.
Das betrifft, ganz langfristig, übrigens sogar künstler. KLingt heute noch gruselig, aber ich glaube, eine AI, die die musik für irgendeinen popsong designen kann der menschen wirklich gefällt, ist nicht mehr so schrecklich weit weg.