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Entwickelt sich Deutschland negativ als Wirtschaftsstandort?

2.691 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Wirtschaft, Stadtentwicklung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Entwickelt sich Deutschland negativ als Wirtschaftsstandort?

12.04.2019 um 17:46
Das "Modell Deutschland" war eben bestens für die Hochzeit der Industrie (1950 - 1980) geeignet. Die vierte industrielle Revolution (nach Dampfmaschine, Eisenbahn und Autoindustrie), die IT-Technologie ab 1980, hat Deutschland völlig verschlafen. Gab mal ein paar Siemens-Nixdorf Computer in den frühen 1980ern, danach hat Deutschland aufgeben, komplett. Ist einfach bei Autos und Maschinenbau stehengeblieben, so als hätte sich die Welt nicht 40 jahre lang weiter gedreht. Das ist nicht mehr aufzuholen. Da kann sich Deutschland allenfalls vielleicht an der "Industrie 4.0" versuchen, aber allein schon die Einstellung gegenüber der E-Mobilität lässt mich Schlimmstes befürchten. Deutschland scheint sich als Mitspieler auf dem Markt gegenüber China, USA, Japan und Südkorea verabschiedet zu haben. Selbst in 10 Jahren haben wir wohl noch eins der schlechtesten Mobilfunknetze der Welt und Internet aus dem Kupferdraht der Telekrumm.


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12.04.2019 um 20:03
Zitat von RealoRealo schrieb:Patente verrotten ungebraucht auf dem Patentamt und wenn die Frist abgelaufen ist
gelten noch die 99 Jahre? Wenn... dann erleben die meisten das von uns wohl nicht mehr.. :)


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12.04.2019 um 20:07
Zitat von RealoRealo schrieb:Gab mal ein paar Siemens-Nixdorf Computer in den frühen 1980ern,
und auch Siemens Handy´s. Das Handynetz von Mannesmann D2 wurde ja dann aufgekauft.
Man hat es in der Tat auf Jahrzehnte versäumt, Zukunftstechnologien auszubauen und sich für die Globalisierung gut aufzustellen.
Naja..... Made in Germany gilt noch als Qualitätsmerkmal. Obwohl es nur eines Gummiüberzugs für eine in China gefertigte Zange
braucht, um das Label MIG zu verwenden.

Wir sind alle Opfer der "Geiz ist Geil" Mentalität, die in den 90ern/2000endern etabliert wurde.
Schwarze Null hier, Billigtextilladen da und dazu eine Flut an Baumärkten die alles angeboten haben, vorwiegend nicht in D produziert.
Von Schwarzarbeiten mal ganz zu schweigen. :)


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13.04.2019 um 02:11
Zitat von RealoRealo schrieb:Internet aus dem Kupferdraht der Telekrumm
So ist es. Und das ist das Problem, und das Problem hat mit der deutschen Mentalität zu tun. Ich erinnere mich noch gut an die Diskussionen um Schwarz-Schillings Kupfermanie. Aber wo denn das Problem sei, wurde gefragt. Die Bundespost ist doch Staatsmonopolunternehmen. Wozu soll sie auf Glasfaserkabel setzen, wenn der Kunde doch auch mit Kupfer zufrieden sein - muss. Weill es keine Konkurrenz gab.

Der Staat als Garant des immer weiter wie bisher.

Einige Jahre später hatte ich einen Mandanten, der bei einer deutsche Firma beschäftigt war, die in den USA investieren wollte. Sie wollte den Amerikanern die Dieseltechnik bringen, Heil und Segen, damit bald wie in Merkelland überall Diesel herumschnurren. Man investierte und verkündigte stolz, dass die Regierung eines Bundesstaates nun dabei sei, genau die deutschen Normen festzulegen, welche diese Firma ja gewohnt war. Herrlich. Grosse Pläne wurden gemacht. Man werde den amerikanischen Markt beherrschen.

Nur: die Amerikaner wollten von Diesel gar nichts mehr wissen. Hybrid-Autos wurden der grosse Renner, aber die hatten alle japanische labels. Und dann kam Tesla. Und der Abgasskandal. Die Firma wickelt gerade ihre Präsenz hier ab.

Ja, wie denn? Man hatte sich doch so darauf verlassen, dass auch in Amerika der Staat den Diesel pushen würde.

Deutsche verlassen sich am Ende immer auf den Staat. Nur in Deutschland nennt man die Regierungschefin Mutti und den Staat Vati.

In anderen Ländern, um im Bild zu bleiben, werden die Kinder irgendwann erwachsen und sagen zu Mutti und Vati: Ihr seid gut zu uns gewesen, aber wir machen jetzt mal alles anders als ihr.

Nicht in Deutschland. In Deutschland sagt Mutti Merkel: solange du deine Beine unter meinen Tisch stellst, machst du was ich sage.


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13.04.2019 um 10:22
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Deutsche verlassen sich am Ende immer auf den Staat. Nur in Deutschland nennt man die Regierungschefin Mutti und den Staat Vati.
Ja, das ist das Problem. Aber wie ich schon schrieb, das ist historisch begründet. Deutschland verstand sich schon immer - mental, nicht politisch - als Brücke zwischen West und Ost (und Ost meint hier Eurasien), daher auch Preußen, daher auch russische Einflüsse, daher auch der verhängnisvolle "Drang nach Osten", "Ostkolonialismus", "Generalplan Ost" und der "Ostkrieg" 1941-1945. Auch als Nato-Mitglied gehört Deutschland zwar voll zum Westen, ist aber keine rein westliche Demokratie so wie England, Franreich, USA. Man besichtige die Länder der einstigen DDR und deren Mentalität.

Dazu gehört auch, dass die Deutschen immer noch ein wenig obrigkeitsstaatlich denken ("Der Staat solls richten"). Bis zur Kulturrevolution 1968 wurde noch nach Befehl und Gehorsam erzogen und unterrichtet. Es braucht eben, wie schon gesagt, keine Jahrzehnte, sondern Jahrhunderte, damit sich eine Mentalität gründlich ändert, weil sie über die Erziehungsschiene läuft und die Erziehung im Elternhaus daher stets den wissenschaftlichen, in diesem Fall pädagogischen, Erkenntnissen hinterherhinkt.

"Vater Staat" ist eine Einstellung dem Staat gegenüber, wie sie nahezu identisch auch in Russland anzutreffen ist, aber auch in China, also abgesehen von westeuropa auf dem ganzen Kontinent bis zum Pazifik. Daherr sind diese Länder in ihrer Demokratie auch immer instabil. Auch das stellt man ziemlich stark in Ostdeutschland fest. Eine instabile Demokratie zeichnet sich auch durch 2 Phänomene aus: Bei schlechter Wirtschaftslage, Rezession, werden die Stimmen lauter, die eine völlig andere Politik verlangten. Das machte sich aber auch in der Flüchtlingspolitik bemerkbar. Und das andere Problem ist, dass hier häuufig Demokratie mit Durchsetzung der Mehrheitsmeinung gegenüber der Minderheitsmeinung verstanden wird und viele nicht verstehen, warum auf die Minderheit Rücksicht genommen wird. Demokratie wird also von vielen als Demokratur missverstanden. Immerhin haben wir eine repräsentative und keine direkte Demokratie, daher auch ihre bisherige lange Lebensdauer.

"Mutti" Merkel... naja, teils ein Kosename, teils zähneknirschende Unterordnung unter die "Machthaberin". Man kann aber auch schlecht "Schwester" zu ihr sagen. :D

Aber dass Deutschland technologisch hinterherhinkt, hat nicht nur mit der Mentalität zu tun sondern mit dem Dschungel von Verordnungen, den ein Selbständiger kennen und integrieren muss, um nicht von vornherein Schiffbruch zu erleiden. Aber eben auch damit, dass man hier keine zweite Chance erhält, wenn der erste Versuch daneben geht. Du kriegst dann von keiner Bank mehr einen Kredit und bist fürs erste - und viele für den Rest ihres Lebens - Hartz 4 Empfänger. "Väterchen Staat" sorgt dann wieder für dich.

Und wenn wir die deutsche Mentalität kennen, wissen wir auch, dass es bei uns auch in 100 Jahren noch Beamten geben wird. Beamten sind der Stand, der bei uns die eigentliche Macht hält und exekutiert.

Andererseits kann man auch durch wenig eigene Innovationen als Gesellschaft gut leben - wenn eben das Gute übernommen und verbessert wird. damit sind wir bisher auch ganz gut gefahren. Allerdings wenn man einen wirtschaftlichen Großtrend total verschläft und auch heute noch glaubt, mit Kuperkabeln auskommen zu können, dann ist das etwa so, als hätte sich Deutschland bis heute geweigert Autos zu bauen und stattdessen weiterhin auf Pferdekutschen gesetzt ("Die brauchen auch keinen Sprit und sind umweltfreundlich").

Einher mit dieser Innovationsresistenz geht dann auch die Schadenfreude, wenn Pioniere einer neuen Technologie anderswo pleite gehen oder Probleme kriegen, dann heißt es sofort: "Haben wir doch immer schon gesagt, dass das nix wird." Die Schadenfreude an den Problemen, die Tesla gerade hat, ist bei uns unüberhörbar.


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13.04.2019 um 10:38
@Realo
Dem stimme ich komplett zu. Eines ist sehr typisch dafür:
Zitat von RealoRealo schrieb:Aber eben auch damit, dass man hier keine zweite Chance erhält, wenn der erste Versuch daneben geht.
Das war zu meiner Zeit ein ganz entscheidender und einschneidender Faktor: der deutsche Vati Staat ist ja so gut, und ich meine das ernsthaft, dass er uns z.B. ein nahezu kostenloses Hochschulstudium ermöglicht. Aber wehe dir, wenn du danach feststellst, nun, das war nicht das richtige, ich möchte was anderes studieren.

Dann sagt Vati: Nee, mein Junge, noch mal geht nicht. Jeder bekommt eine Chance. Ich zahle doch nicht zwei oder dreimal... Und so blieb so mancher in einem Fach und dann in einem Beruf, in dem er sich gar nicht wohlfühlte.

Und diese "es gibt nur eine Chance" Einstellung ist in der ganzen Gesellschaft verbreitet. Nach der Lehre hat man in den Beruf zu gehen, den man sich mit 16 Jahren ausgesucht hat, als man noch keine Ahnung von der richtigen Welt hatte. Und da hat man zu bleiben.

Und so weiter.

Ich habe studiert, bin Beamter im höheren Dienst geworden (LOL) und meine Familie, Freunde, Bekannten, alle, sind aus allen Wolken gefallen, wie ich nach 10 Jahren gesagt habe: nee, ich mach mal was anderes. Ich gehe in ein anderes Land, studiere da noch mal, mache mich dann selbstständig.

Man hat mich angeschaut wie einen Marsmenschen. Ich weiss noch, bei der Verbeamtung sprach eine Ministerialdirektorin ganz offen: Sie haben jetzt ausgesorgt. Sie sind pensionsberechtigt, sie haben ihre Bestimmung. Sie meinte das ganz ernst.

Diese einmal in Beton gegossene Karriere, sie ist doch auch heute noch das Regelziel aller deutschen Ausbildung, Bildung, Erziehung und so weiter. Da kann auch das Bachelor/Master Gebilde und sonstige Reformen nicht drüber hinwegtäuschen.

In den USA habe ich dann noch einmal studiert und promoviert, und siehe da, hier findet das jeder ganz normal, dass man sich in der Mitte des Lebens noch mal neu orientiert. Nicht alle tun das, freilich, aber es werden keinem Hindernisse in den Weg gelegt. Studenten die 30 oder gar 40 Jahre alt sind, sind hier keine Seltenheit.

Ich habe viele Lehrer und andere Akademiker getroffen, viele unter ihnen Deutsche, die hier etwas ganz anderes gemacht haben als was sie vorher gemacht haben, sich selbstständig gemacht haben usw.

Diese Flexibilität der Gesellschaft hat mich immer beeindruckt.

Mehr Risikobereitschaft. Mehr Chancen. Das hat Auswirkungen auf die Wirtschaftskraft einer Gesellschaft.

Deshalb bleibe ich dabei, um wieder zum Ausgangsthema zu kommen: die Höhe der Steuern und Abgaben ist gar nicht der entscheidende Grund, warum viele Akademiker und Leistungsträger aus Deutschland weggehen.


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13.04.2019 um 15:34
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Ich habe studiert, bin Beamter im höheren Dienst geworden (LOL) und meine Familie, Freunde, Bekannten, alle, sind aus allen Wolken gefallen, wie ich nach 10 Jahren gesagt habe: nee, ich mach mal was anderes. Ich gehe in ein anderes Land, studiere da noch mal, mache mich dann selbstständig.

Man hat mich angeschaut wie einen Marsmenschen. Ich weiss noch, bei der Verbeamtung sprach eine Ministerialdirektorin ganz offen: Sie haben jetzt ausgesorgt. Sie sind pensionsberechtigt, sie haben ihre Bestimmung. Sie meinte das ganz ernst.
Eben das ist ein Mentalitätsproblem! Ich werde oft angesprochen, warum kannst du nicht mal richtig Deutsch schreiben:-) Die Deutsche sind halt besser als Du, die beherrschen die Sprache, Du, tja... Ich bin keine waschechte Schweizerin!!! Egal, aber kann damit leben, wenn mir Deutsche was unterstellen wollen, aber echt, ist das euer Problem oder gar ist das für euch gewinnbringend? Zählt für euch nur die Bildung, sprich nur Beamte und der Staat ist was?
Für mich klares Nein, weil die Wirtschaft liefert dem Staat das Geld, da möchte ich noch mitmischen, weil es auch mich angeht, ganz einfach, Diäten erhöhen ohne Leistung ist für mich unbefriedigend!


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30.04.2019 um 06:28
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Industrie-beklagt-Naivitaet-article20967528.html?utm_medium=RUN&utm_source=RUN_stern.de
Jahrelange Beschäftigung allein mit der Migration und ein lähmender Brexit: Europas Unternehmen schlagen Alarm. Im Wettbewerb mit China warnen sie vor Blauäugigkeit. Der Staatenbund müsse endlich handeln.
Ob die Beschwerden was bringen? Bei den Politiker ist das links rein rechts raus und Scholzi bastelt an weiteren Steuererkonstrukten...:ein Eisberg voraus, Befehl: Volldampf und drauf halten.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Scholz-will-keine-Konjunkturprogramme-article20965744.html
Im kommenden Jahr will er die Steuerzahler um Hunderte Millionen Euro entlasten.
Bei Steuereinnahmen von 775 Mrd. sind das oh, Wahnsinn: maximal 0,12%.

In 20 Jahren wird man den Kindern hier eine Geschichte vorlesen, Entschuldigung, per Messenger schicken:
Es war einmal ein Exportweltmeister...(Akt. Platz 3, in Top 50 -> Platz 35 in der Entwicklung)


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30.04.2019 um 09:54
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Der Staatenbund müsse endlich handeln.
Staatenbund??

Nicht die "jahrelange Beschäftigung allein mit der Migration und ein lähmender Brexit" sind das Problem der EU, sondern die EU selbst, der so genannten "Staatenbund". Es ist einfach eine wirtschaftliche Interessengemeinschaft und selbst die funktioniert nicht, weil die nationalen Interessen unter dem Mantel des "Staatenbunds" subversiv auf Kosten aller anderen verfolgt werden. Ein Staat wie Großbritannien, der stets Gemeinschaften (aus)nutzte, um seine Privatinteressen - einstmals des British Empire - auf Kosten anderer durchzusetzen zu versuchen, ist nicht in der Lage, einem "fremden" "Staatenbund" anzupassen, wo er sich einzufügen hat, daher ist der Brexit auch das Beste, was der EU passieren konnte. Und das mit den Flüchtlingen war auch nur ein Vorwand, um die ganze Sache Jahre lang schleifen lassen zu können, damit sich eigene Interessen besser durchsetzen konnten.

Entweder man will gegen China bestehen - dann sollte man sich zu einem echten Staatenbund zusammenfügen und Eigenstaatsinteressen nicht an die Topstelle setzen -, oder man will gegen die EU bestehen - dann sollte man aus ihr austreten. man kann nicht beides haben, solange man nationalistisch anstatt europäisch denkt.

Das liest wahrscheinlich niemand gern, aber die Welt richtet sich nicht nach West Germany (mit East Anhängsel). Wenn wir gegen China bestehen wollen, müssen wir eine Solidargemeinschaft der Staaten bilden - oder aber China benutzt die Seidenstraße und die Meere, um Europa Staat für Staat wirtschaftliche einzubinden und platt zu machen. China gehört ja praktisch schon die Hälfte der griechischen Häfen und Werften.

Das wird natürlich noch ein Weilchen dauern, denn China denkt nicht in Jahren und nicht in Legislaturperioden, sondern in Jahrzehnten. Und im Gegensatz zu Europa lernt es was in diesem Lernprozess und wendet das Gelernte auch radikal in der Praxis an bzw. setzt es radikal in Praxis um.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Akt. Platz 3, in Top 50 -> Platz 35 in der Entwicklung
Das ist das zusätzliche, hausgemachte Dilemma, schlechte Schulen, schlechte Ausbildung, Bürokratismus, Unternehmergeist = 0, da es eine zweite Chance nicht gibt, weshalb sich auch kaum einer noch selbständig machen will. Hat aber alles nix mit linksrechts und Flüchtlingen zu tun, sondern ist ein deutsches Mentalitätsproblem ("Vater Staat Komplex").


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30.04.2019 um 10:16
Zitat von RealoRealo schrieb:sondern ist ein deutsches Mentalitätsproblem ("Vater Staat Komple
Nebenbemerkung: man kommt nicht drum herum bei Allmy quer zu lesen -> aber höhere H4 (H5?) Sätze, BGE sowie feuchte Träume zum Billigwohnen durch Enteignung oder steuersubventioniert verstärken diesen Effekt.


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30.04.2019 um 10:25
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:höhere H4 (H5?) Sätze, BGE sowie feuchte Träume zum Billigwohnen durch Enteignung oder steuersubventioniert verstärken diesen Effekt.
halte ich eher für ein nachrangiges Problem.

Das Grundproblem ist system- und strukturbedingt und ist ne Mentalitätssache.


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15.05.2019 um 16:39
https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/schwarze-null-religion-des-sparens-gefaehrdet-die-digitalisierung-kolumne-a-1267523.html
In diesem Artikel wird auf die Investitionen und die Probleme der schwarzen Null eingegangen:
GroKo-Deutschland bildet sich ein, dass Sparen die Antwort auf alles ist. Der Rest der Welt investiert unterdessen in die Digitalisierung. Ruanda zum Beispiel ist weiter als Berlin.
-70 Mrd Investition obwohl man das Gelde hätte:
In Deutschland gibt es einen Maßstab für Zeiten der Investitionsnotwendigkeit: die Wiedervereinigung. Nach der Deutschen Einheit investierten Kommunen in fünf Jahren fast fünfzig Milliarden Euro netto in Infrastruktur. Seit 2003 jedoch beträgt der Wert minus (!) siebzig Milliarden. Der Verfall ist schneller als die Investitionen. 2018 erreichte der Mangel laut KfW-Befragung eine Rekordhöhe von 160 Milliarden Euro. Die fehlen in staatlichen Infrastrukturen im weitesten Sinn: Gebäude wie Schulen, Verkehrswege, alle möglichen Netze. Die Digitalisierung ist insbesondere auch eine Bildungsfrage, und Bildung braucht staatliches Geld, aber: Schwarze Null, also Schule offline, Lehrermangel, digitale Bildungswüste. Letztes Jahr haben staatliche Kassen übrigens fast 54 Milliarden Euro Überschuss verzeichnet, gut 20 Milliarden davon entfielen auf die für Bildung zuständigen Länder.
Netter Vergleich:
Kigali, die Hauptstadt Ruandas, hat vor einiger Zeit ein intelligentes Straßenbeleuchtungssystem eingeführt, das sensorisch gemessen dort für Licht sorgt, wo viel Verkehr ist, und sonst viel Energie spart. Am Berliner Unflughafen BER konnte man dagegen über Jahre die Beleuchtung nicht ausschalten, weil man nicht wusste wie. Dereinst wird man seinen Enkeln am Lagerfeuer erzählen können: Ja, Deutschland hat sichzum Entwicklungsland kaputtgespart. Aber für eine wundervolle, kurze Zeit war unsere Null tiefschwarz!
Gute Nacht!

PS: da ist auch eine Aufstellung wo die Deutschen in EU blockiert:
Deutschland blockiert allein in diesem Jahr auf EU-Ebene: Klimastrategie, Steuertransparenz, eine Antidiskriminierungsrichtlinie, ein Gesetz gegen den Export von Überwachungstechnologie an Diktaturen, den Schutz von Whistleblowern, Abgasgrenzwerte sowie die europäische Lösung gegen Steuerbetrug in Höhe von 50 Milliarden Euro jährlich.



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15.05.2019 um 17:07
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb am 12.04.2019:Realo schrieb:
Patente verrotten ungebraucht auf dem Patentamt und wenn die Frist abgelaufen ist

gelten noch die 99 Jahre? Wenn... dann erleben die meisten das von uns wohl nicht mehr.. :)
nun das ist eben so wenn man meckern will und vor lauter Rundumschlag gegen das Establishment und Selbsthass auf die eigene Geschichte zu faul ist sich Fakten rauszusuchen ;)
Um eben diesen Fall zu verhindern sind Patente in Laufzeit begrenzt.
Weiterhin sind viele Patente Trivialpatente und nicht verwertbare.
https://de.wikipedia.org/wiki/Patentrecht_(Deutschland)#Ende_des_Patentschutzes
Die maximale Laufzeit eines Patents beträgt laut § 16 PatG, Art. 63 (1) EPÜ 20 Jahre ab dem Tag nach der Anmeldung. Gemäß § 16a PatG, Art. 63 (2) b) EPÜ i. V. m. VO (EWG) Nr. 1768/92 kann allerdings für Erfindungen, die erst nach aufwändigen Zulassungsverfahren (vor allem klinische Studien bei Arzneimitteln) wirtschaftlich verwertet werden können, ein ergänzendes Schutzzertifikat erteilt werden, das die Patentlaufzeit dann um maximal fünf Jahre verlängert.
-
Zitat von RealoRealo schrieb am 12.04.2019:Ist einfach bei Autos und Maschinenbau stehengeblieben, so als hätte sich die Welt nicht 40 jahre lang weiter gedreht. Das ist nicht mehr aufzuholen.
Sie hat sich auch kaum weitergedreht.
Die hippen 3D Drucker sind poopeliger low tec Maschinenbau mit low tec steuerung.

Nahezu jede Fertigung die was auf sich hält hat bei SPS Siemens drin.
Nahezu jedes hippe Kunststoffteil für Elektronik wird von Spritzgussmaschinen gefertigt die gerade erst elektrisch wurden, die meißten sind noch hydraulisch, also immer noch basic maschinenbau.
Jedes Teil eines noch so modernen Rechners kommt aus einer Ansammlung von recht lowtec maschinen.
Selbst die noch so tollste KI braucht um etwas zu bewegen oder zu fertigen Maschinen...

Ohne eine kernkompetenz in dem Bereich müsste das "moderne" virtuelle Business seine Produkte zu 100% importieren.
Keine Arme keine Kekse, die Arme sind der Maschinenbau und Handwerk.

Maschinenbau kann natürlich fast jeder aber software kann erst recht jeder.


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15.05.2019 um 17:42
Zitat von the_unforgiventhe_unforgiven schrieb:Maschinenbau kann natürlich fast jeder aber software kann erst recht jeder.
Na dann bin ich einfach zu dumm, dass ich nicht mal Software kann.

Bedienen - ja; schreiben: äh - nö.
Vielleicht in der nächsten Reinkarnation. :D


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15.05.2019 um 17:54
@the_unforgiven

Realo hat wenig reale Bezugspunkte zur Wirtschaft, von daher vielleicht der veraltete Stand der Technik, und naja die leute haben auch selten sich zumindest im Ansatz mal das Patentrecht durchgelesen.. das ist hörensagen besser.

Ganz Ehrlich realo, dies jahr ist schon zu spät, aber auch als Ziviliste kann man Karten für die Hannovermesser bekommen usw. Dann hat man einen realen Eindruck von Entwicklungen, Trends, anstaat hörensagen.


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15.05.2019 um 18:01
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Realo hat wenig reale Bezugspunkte zur Wirtschaft, von daher vielleicht der veraltete Stand der Technik
Ach, ich hatte schon 1997 ein patent angemeldet, das leider nicht verwertet wurde.
Selbstleuchtendes Laptop-Keyboard, so dass man auch im Dunkel schreiben kann, mit Led-Lichttechnik, die damals noch kaum jemand kannte.


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15.05.2019 um 18:04
Zitat von RealoRealo schrieb:the_unforgiven schrieb:
Maschinenbau kann natürlich fast jeder aber software kann erst recht jeder.

Na dann bin ich einfach zu dumm, dass ich nicht mal Software kann.
Bist Du ein Wirtschaftsstandort? ;)
Jeder = alle konkurrierenden Standorte = China, Indien, ...

@Fedaykin
nun genau auf den Messen bekommt man halt die GUI und die Verkleidungen und touchscreens und optimalen Anwendungen zu sehen.
klar geht einiges mehr als vor 40 jahren aber meißt nur anders.
Kurvenautomaten haben heute z.b. immer noch ihre Faszination und ob nun ein cnc automat ohne Maschinenbau klarkommt naja....
Zitat von RealoRealo schrieb:Ach, ich hatte schon 1997 ein patent angemeldet, das leider nicht verwertet wurde.
und du siehst obwohl es ungenutzt verrottete gibt es die Dinger heute trotzdem.


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15.05.2019 um 18:05
Zitat von the_unforgiventhe_unforgiven schrieb:und du siehst obwohl es ungenutzt verrottete gibt es die Dinger heute trotzdem.
Dass das jemand "räubern" würde, war mir auch damals schon klar.

(Ich hatte damals wirklich praktisch sämtliche bekannten Computerhersteller der Welt angeschrieben... Und war leider zu genau in die details gegangen.)

VW, BMW und Mercedes hatte ich auch im letzten Jahrtausend noch was angeboten - selbstmeldender Unfallsensor, der automatisch Rettungswagen und Polizei alarmiert bei Crash - kam auch erst wesentlich später, ohne dass ich einen müden Cent dafür sah.


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15.05.2019 um 18:12
@Realo
was beweist daß ungenutze Patente kein Maßstab für innovationskraft und Konkurrenzfähigkeit sind.
Wie gesagt ein großteil sind eh trivialpatente und Prestigeobjekte, die nie auch nur zur Nutzung vorgesehen waren.


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15.05.2019 um 18:24
Sorgfältige Planung wird gerne als altmodisch verrufen.

Das ist wie mit einer Spielgruppe, die kids kneten und malen in sekundenschnelle auf nem tablet.
Aber wenn das Häuschen real werden soll muß der papa dann doch dieses langweilige Lineal und stift und Säge benutzen.

(Bundes)Länder die diese Kernkompetenz vernachlässigen und dann denken Fachkräfte sind austauschbare international vorrätige fertigware die man billigst einkaufen kann dann geht halt eines tages z.B. die Fähigkeit verloren Flughäfen zu bauen ;)


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