Zanclus schrieb am 17.04.2021:"Die Wissenschaftler" gibt es schon mal gar nicht, sondern eine Vielzahl von Wissenschaftlern mit einer Vielzahl verschiedener Meinungen, Einschätzungen, Bewertungen, etc. Schau Dir z.B. nur mal Äußerungen / Publikationen vom Hamburger Klimatologen Hans von Storch an, dann kannst Du feststellen, dass seine Einschätzungen bezüglich Klimawandel wesentlich moderater ausfallen als z.b. die vom Kollegen Mojib Latif.
Na doch, es gibt "die Wissenschaftler".
Denn Wissenschaftler zu sein bedeutet erstmal gar nix. Letztendlich geht es darum was die Forschungsergebnisse sagen und Leute wie Hans von Storch forschen und publizieren nunmal nix, die reden nur und verbreiten damit ihre private Meinung, keine wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Die Kritik die von Storch von über 10 Jahren an den Arbeiten anderer geäussert hat ist längst widerlegt, was Leute im Internet aber nicht davon abhält nach wie vor so zu tun als hätten diese Vorwürfe Hand und Fuß gehabt.
In den letzten 15 Jahren wurde schlicht und einfach keine Klimawissenschaft betrieben die zu anderen Ergebnissen kam ausser, dass der Klimawandel real, mensch gemacht und ein riesiges Problem ist.
Also ja, es gibt ein paar Wissenschaftler, die öffentlich andere Ansichten vertreten. Aber sie sind nicht in der Lage ihre Meinung mit wissenschaftlicher Forschung zu belegen.
Und glaube mir, Ölkonzerne weltweit haben hunderte Millionen investiert um Forschungsergebnisse zu produzieren die den Klimawandel verharmlosen würden, aber sie haben es nicht geschafft, weil es einfach nicht so ist.
Zanclus schrieb am 17.04.2021:Klimaprognosen sind laut IPCC-Klimabericht gar nicht möglich:
Das bedeutet nur, dass genaue vorhersagen nicht verlässlich sind. Deswegen arbeitet man mit Modellen.
Zanclus schrieb am 17.04.2021:Ist mir nicht bekannt.
Oxfam Zahlen:
https://www.ecowatch.com/climate-refugees-oxfam-2641492689.htmlZanclus schrieb am 17.04.2021:Dass Menschen schon mal vor Wetterereignissen wie Dürren, Überschwemmungen etc. fliehen, ist nichts neues, und hat nichts mit Klima zu tun.
Natürlich hat das was mit dem Klima zu tun, denn diese Wetterereignisse werden nachweislich häufiger und extremer durch den Klimawandel.
Zanclus schrieb am 17.04.2021:Hat es schon immer gegeben. Ob es da tatsächlich eine Häufung gibt, ist schwer zu sagen, da es durchaus unterschiedliche Statistiken mit unterschiedlichen Zahlen diesbezüglich gibt.
Falsch. Die Häufungen von Extremwetterphänomenen sind so drastisch, dass die Annahme, dass das nur eine zufällige Häufung ist ausgeschlossen werden kann.
Hier kannst du eine Ansammlung von individuellen Studien finden:
https://www.carbonbrief.org/mapped-how-climate-change-affects-extreme-weather-around-the-worldDie große Mehrheit der Extremwetterphänomene lässt sich ohne den Mensch gemachten Klimawandel nicht erklären.
Zanclus schrieb am 17.04.2021:Die Erde ist in den letzten Jahrzehnten nicht brauner, sonder grüner geworden! Und zwar in der Größenordnung einer begrünten Fläche doppelt so groß wie die USA!
Quelle: https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/die-erde-wird-gruener/ (Archiv-Version vom 21.04.2021)
Ist richtig, aber zum einen ist der Effekt nichtmal annähernd stark genug um die Co2-Konzentrationen in der Atmosphäre am rasanten Anstieg zu hindern.
Kürzlich haben wir die 420ppm Marke geknackt. Das ist fast eine Verdopplung der Konzentration im Vergleich zur Vorindustriellen Zeit.
Ohne den Treibhauseffekt hätte es auf unserem Planeten im Schnitt -18°C.
Mit dem Treibhauseffekt hat es etwa +15°C im Schnitt.
Was passiert also wenn sich die Konzentration des Gases, dass einen der größten Teile des Treibhauseffekts ausmacht, innerhalb kürzester Zeit verdoppelt?
Also:
1. Mehr Co2 feuert das Pflanzenwachstum an, aber nicht annähernd stark genug um den Anstieg der Co2-Konzentration zu bremsen.
2. Ein Teil der neue Vegetation befindet sich in zuvor Schnee bzw. Eisbedeckten Regionen. Schnee und Eis sind tatsächlich effizienter im Bremsen der Erwärmung (da sie Hitze reflektieren statt zu absorbieren) als Grünflächen(die Hitze absorbieren).
3. Diese Effekt ist aller Voraussicht nach nicht von Dauer. Wir stehen am Anfang einer drastischen Entwicklung die zu so rasanten Änderungen führen wird, dass sich Flora und Fauna kaum anpassen können werden.
4. Trotzdem ist Bäume Pflanzen eine der günstigen Carbon Capture Methoden die uns zur Verfügung stehen.
Gerade in Europa macht es Sinn landwirtschaftliche Fläche Rückzubauen und wieder zu bewalden. Die meiste Landwirtschaft in Europa rentiert sich sowieso nicht mehr und existiert nur weil die EU sie subventioniert.
Zanclus schrieb am 17.04.2021:Auch die von uns viel gescholtenen Brasilianer sind nicht so dumm, ihre gesamten Wälder zu roden. Nur brauchen die halt genauso wie wir etwas zu essen. Darum machen die das selbe wie wir Europäer bereits vor Jahrhunderten, nämlich Wälder roden zu Gunsten von Ackerland / Weideflächen.
Naja, der Regenwald, anders als unser Mischwald, wird nicht wieder nachwachsen wenn er einmal weg ist.
Der Südamerikanische Regenwald macht sein eigenes Wetter. Ist er einmal weg verwüstet das gesamte Gebiet.
Aktuell wird viel Regenwald abgeholzt, weil die EU ein Handelsabkommen mit Brasilien geschlossen hat in dem massive Importe von Palmöl vorgesehen sind. Dafür wird dann der Regenwald abgeholzt um Platz für Palmplantagen zu machen. Im Gegenzug dürfen europäischen Autohersteller ihre Fahrzeuge in Brasilien Zollfrei verkaufen.
Letztendlich sind es also Europäer die die Brasilianer dazu bringen den Regenwald abzuholzen.
Zanclus schrieb am 17.04.2021:Rein theoretisch könnte man angesichts dieser Ergebnisse meinen, dass der Klimawandel doch halb so schlimm sei und zumindest in Bezug auf die Pflanzenwelt einiges Positives bringt.
Genau das meine ich auch.
Ist aber falsch. Es gibt keine Wissenschaftlichen Untersuchungen die zu dem Ergebnis kamen, dass dieser Effekt auch nur annähernd die Geschwindigkeit des Klimawandels bremsen könnte.
Auch das Bäume Pflanzen ist keine Lösung für den Klimawandel.
Zanclus schrieb am 17.04.2021:Man denke nur mal an die Millionen Hungernden dieser Welt.
Wenn man wirklich an die denken würde, dann müsste man den Klimawandel deutlich ernster nehmen als du, denn der Klimawandel senkt nachweislich Ernteerträge.
Um 0.3% pro Jahr für Reis und fast 1% pro Jahr für Weizen.
https://theconversation.com/climate-change-is-affecting-crop-yields-and-reducing-global-food-supplies-118897Die negativen Auswirkungen des Klimawandels machen also die positiven Auswirkungen der höheren Co2-Konzentration mehr als wet.
Noch sind die Effekte lokal unterschiedlich. So hat der Klimawandel die Maiserträge in Regionen wie Illinois bereits um fast 10 Prozentpunkte pro Jahr gesenkt.
Während in anderen Regionen wie Minnesota noch jährliche Anstiege zu sehen sind.
Seit 2014 steigt auch die Zahl der weltweit hunger leidenden Menschen wie an. Nachdem sie davon Jahrzehnte lang gesunken war.
Und btw:
Of course, this hasn’t stopped the deniers, who tend to ignore inconvenient facts like that, and instead just tout how the Earth getting greener must be a good thing. World News Daily and the Cato Institute were two sources I found pretty easily making this fallacious claim. It’s cherry-picking in the worst sort of way, but then deniers have been making this ridiculous claim for a long time now.
Die Wissenschaftler die den Co2-Effekt aufs Pflanzenwachstum im Zusammenhang mit dem Klimawandel untersucht haben, haben in ihrer Pressemitteilung sogar explizit darauf verwiesen, dass man diese Arbeit nicht als Verharmlosung des Klimawandels verstehen sollte:
The beneficial aspect of CO2 fertilization in promoting plant growth has been used by contrarians, notably Lord Ridley (hereditary peer in the U.K. House of Lords) and Mr. Rupert Murdoch (owner of several news outlets), to argue against cuts in carbon emissions to mitigate climate change, similar to those agreed at the 21st Conference of Parties (COP) meeting in Paris last year under the U.N. Framework on Climate Change (UNFCCC). “The fallacy of the contrarian argument is two-fold. First, the many negative aspects of climate change, namely global warming, rising sea levels, melting glaciers and sea ice, more severe tropical storms, etc. are not acknowledged. Second, studies have shown that plants acclimatize, or adjust, to rising CO2 concentration and the fertilization effect diminishes over time,” says coauthor Dr. Philippe Ciais, associate director of the Laboratory of Climate and Environmental Sciences, Gif-suvYvette, France, and contributing lead author of the Carbon Chapter for the recent IPCC Assessment Report 5.
Of course, deniers gonna deny. Using this study to say that climate change is good is like getting in a massive car accident and being happy you don’t have to vacuum out the car anymore.
Die beiden genannten, Lord Ridley - ein Öllobbyist, und Rupert Murdoch - ein Medienmogul, haben beide persönliche Interessen daran, dass fossile Brennstoffe weiterhin genutzt werden.
Du solltest dir mal Gedanken machen ob du lieber Klimawissenschaftlern vertraust oder Geschäftsmännern, die mit fossilen Brennstoffen Geld verdienen.
Oder gibt es irgendwelche guten Gründe warum du die unehrlichen Argumente dieser Leute nachplapperst?
Zanclus schrieb:Die CO2-Absorption von Pflanzen ist mittlerweile rückläufig.
Wie denn das?
Lustig, dass du das fragst, denn die Antwort darauf steht in der Studie die du selbst hier zitiert hast.
Hier:
Second, studies have shown that plants acclimatize, or adjust, to rising CO2 concentration and the fertilization effect diminishes over time,” says coauthor Dr. Philippe Ciais
Die Pflanzen akklimatisieren sich und der Düngeeffekt schwindet.
AAAAber, wie wärs wenn wir zurück zu wirtschaftlichen Perspektiven kommen?
Es gibt nämlich ein paar News.
1. Joe Biden hat gerade den "Earth Day" genutzt um seine Klimapläne zu konkretisieren.
2. China Umweltschutzbehörde (CEIP) hat kürzlich einen umfassenden Bericht mit riesigen politischen Implikationen veröffentlicht. Eine kleine Einschätzung dazu gibts hier:
https://twitter.com/LiShuo_GP/status/1355465216914427904 (Archiv-Version vom 22.04.2021)Für die USA und China sind Klimaschutz und Wirtschaftspolitik zwei Seiten der selben Medaillie. Sie sehen in der technologischen Transformation die Klimaschutz verlangt einen wirtschaftliche Chance neue Industriefelder aufzubauen und zu dominieren.
Sowie Öl ein zentraler Faktor in der globalen Machtpolitik der letzten 150 Jahre war, werden regenerativen Alternativen zu Öl bzw. die Technologien dahinter ein zentraler Faktor der Machtpolitik der nächsten Jahrhunderte.
Inwiefern Biden's Klimapolitik und Wirtschaftspolitik eng verknüpft sind wird hier ganz gut erklärt:
https://www.newstatesman.com/world/north-america/2021/04/america-s-race-net-zeroThe double shock of Trump’s election and Covid-19 has driven centrist politicians like Biden and technocrats including the Treasury Secretary Janet Yellen to take a leap on economic policy. For the Biden team to propel the global transition to clean energy, it must make a similar leap on climate policy. The administration needs to break not only with Trump’s climate denialism, fossil fuel enthusiasm and culture war politics, but with the climate legacy of the Obama and Clinton eras as well.
Die EU muss jetzt riesige (billionenschwere) Investmentpakte beschließen um die notwendige technologische Transformation in ganz Europa so schnell wie möglich voran zu treiben.
Das ist nicht nur aus Klimaschutzgründen notwendig, sondern auch um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit Europas sicher zu stellen.
Wer noch denkt, dass Klimaschutz und Wirtschaftspolitik irgendwie im Gegensatz zueinander stehen hat den Schuss nicht gehört.