SvenLE schrieb:China ist uns schon um Welten voraus.
Schon, allerdings nicht so pauschal.
China ist fast drei mal Bevölkerungsreich wie die EU und 5 mal so Bevölkerungsreich wie die USA.
Unterschiede was Technisierung und Lebensstandards in China angeht sind riesig.
Manche Regionen sind dem Westen weit voraus, andere nicht.
Abahatschi schrieb:Und was hat es mit dem Thread zu tun? Du hast irgendwie nur ein Thema in mehreren Threads.
Der Thread geht um den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Deutschlands Wirtschaft ist extrem abhängig von fossilen Industrien (allen voran die Auto-Industrie) und dementsprechend ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft eine Ansammlung von Industrien die global von massiven Subventionen abhängig sind, die in den nächsten Jahren verschwinden werden.
Also hat die Frage "wie geht es weiter mit Wirtschaftsstandort Deutschland" ganz viel mit der Frage zu wie sich Subventionen für fossile Industrien in Zukunft entwickeln werden.
Deutschlands Kernindustrien sind von Subventionen abhängig, von direkten und indirekten*, und diese Subventionen sind
* Wenn China bspw. in seine Schienennetze statt Straßeninfrastruktur investiert, dann hat das ganz enorme Auswirkungen auf die chinesische Nachfrage nach deutschen Autos.
Und öffentliche Verkehrsmittel setzen sich gerade in Schwellenländern aktuell durch, was mittelfristig die internationale Nachfrage nach deutschen Autos stark reduzieren wird.
@AbahatschiAbahatschi schrieb:Auch wenn es mit dem Thema nicht zu tun hat, scheint es sehr viele zu ernähren...Deutsches Geld ist überall willkommen.
Ich habe jetzt drei mal oder so erklärt von ich Rede und du denkst immer noch das dass deutsche Geld ist.
Verstehst du wirklich nicht was ich schreibe oder willst du es nicht verstehen?
Die 4-6 Billionen Subventionen pro Jahr sind nicht deutsches Geld. Denk doch mal nach, das ist fast doppelt so viel wie das gesamte deutsche Bruttoinlandsprodukt in einem Jahr. Also das doppelte der deutschen jährlichen Wirtschaftsleistung.
Das Argument, dass das "sehr viele ernährt" muss erstmal ausgearbeitet werden.
1. Kommt dieses Geld tatsächlich irgendwelchen ansonsten armen Menschen zu Gute?
2. Falls ja, wäre der positive Effekt nicht stärker, wenn das Geld anderswo investiert würde?
3. Aufgerechnet mit den Umweltschäden durch die subventionierten fossilen Industrien und die dadurch verursachten humanitären Konsequenzen, bleibt überhaupt etwas von dem etwaigen positiven Effekt übrig?
Die Antworten:
1. Teilweise, allerdings führt es in den meisten fällen nur prekären Arbeitsverhältnissen. Das meiste Geld landet letztendlich bei den Anteilseignern der subventionierten Industrien, denn die zahlen überdurchschnittlich viel Dividende aus, da es in der Regel konsoldierte Geschäftsmodelle sind. Das heißt die wachsen nicht mehr stark und müssen Investoren über Dividende statt Wachstum locken, wie bspw. auch Coca Cola
2. Das Geld wäre definitiv anderswo besser investiert.
3. Die Umweltschäden übersteigen jeden praktischen und hypothetischen Nutzen um ein Vielfaches.
Ich hab mich schon länger damit beschäftigt und mit vielen Leuten darüber geredet und es gibt absolut niemanden der es rechtfertigen kann oder will.
Selbst die eingefleischtesten Kapitalisten finden es nicht gut, da es ja komplett ihren Annahmen zum Markt widerspricht, der am besten funktioniert, wenn sich der Staat nicht einmischt.
Sozialhilfe für alte Industriezweige um sie künstlich am Leben zu halten is sowohl aus sozialistischer Perspektive, als auch aus kapitalistischer Perspektive ein riesiger Fehler.
Es ist eine Konsequenz der korrumpierende Wirkung von Großkapital das sein Kapital in politischen Einfluss ummünzt und anfängt eigene Interessen gegen allgemeine Interessen durchzusetzen.
Abahatschi schrieb:Aktuell werden doch E Auto noch mehr subventioniert
Nein werden sie nicht.
Jährliche Subventionen für die E-Mobilität und regenerative Energie erreichen global etwa ein Volumen von 0.3 Billionen. Es wächst stetig, aber noch sehr langsam. (Soviel ich weiß sind da Subventionen für Kernkraftwerke mit eingerechnet, weil die ja praktisch auch "grüne" Energie sind, zumindest Emissionsfrei)
4-6 Billionen pro Jahr dagegen die Subventionen fossiler Industrien.