@telemanteleman schrieb:Unsere Regierung hat kein Einnahmenproblem sondern ein Ausgabenproblem.
Dass Du meinst, man könne von Rekordsteuereinnahmen auf ein Ausgabeproblem schließen, ist ein billiges Scheinargument.
Nominal gibt es fast immer Rekordeinnahmen, weil die Preise steigen, selbst wenn die Wirtschaft real lahmt.
Dass wir Rekordsteuereinnahmen haben ist also jedes Jahr so. Das ist logisch, denn die Wirtschaft wächst und die Preise steigen. Natürlich haben wir dann jedes Jahr Rekordsteuereinnahmen - übrigens auch Rekordgewinne und Rekorddividenden.
Es ist also ein rhetorischer Trick zu sagen, wir haben jedes Jahr Rekordsteuereinnahmen, also muss man über die Ausgaben reden.
Jeder Ökonom weiß, wenn die Wirtschaft nicht läuft, dann muss es Impulse geben, die muss der Staat geben. Rein makroökonomisch geben wir also zu wenig aus. Das heißt: Deutschland gibt schlicht und einfach zu wenig aus.
Ökonom, Aufsichtsrat & Unternehmer, Dirk Specht erklärt:
Keine Schulden und das sogenannte „Sparen“ sind in unserem System mathematisch unmöglich!Wer behauptet, die staatlichen Sozialhaushalte (Bund, Länder, Kommunen, gesetzliche Sozialversicherung) seien zu groß, unverantwortliche Verschwendung, müssten kleiner werden, hat das System nicht verstanden. Die werden weiter wachsen und immer größer. Dagegen kann nicht gespart oder gekürzt werden, das ist Flickwerk. Nur zur Klarstellung: Auch eine kaputte Wasserleitung muss geflickt werden, aber das darf man nicht als Dauerlösung verkaufen.
Wer behauptet, in Deutschland sei der Staat zu groß geworden, die Staatsquote ufere aus, das sei Sozialismus, hat das System nicht verstanden. Auch die Quoten dieser Haushalte an welchen Messgrößen auch immer werden weiter wachsen. Niemand kann das durch „Sparen“ verhindern.
Wer glaubt, ein Land mit diesem System könne zugleich seine Schulden begrenzen, hat gar nichts verstanden. Man kann innerhalb dieses Systems nicht sparen. Das ist ausnahmsweise keine Physik, sondern sehr simple Mathematik.
Dieses System funktioniert nur durch mehr Arbeitnehmer und mehr Wertschöpfung pro Arbeitnehmer, also Produktivität. Dieses System braucht viel mehr Moderne, Innovation, Zuwanderung und daher Investitionen als jedes andere.
Wer glaubt, man könne das ohne Schulden erreichen, hat weniger als nichts verstanden. Die Schulden werden massiv steigen, das weiß auch die Opposition. Ob wir damit dieses System halten können, ist sehr fraglich, aber innerhalb gibt es gar keine andere Option mehr. Das haben die Japaner deutlich früher erkannt, es wird Zeit, das hierzulande auch nachzuvollziehen, denn in wenigen Jahren beginnt die Rentenphase der „Boomer“ und das ist keine dieser langsamen Erosionen der letzten Dekaden mehr, sondern ein Kipppunkt – der vor 60 Jahren angelegt wurde und seit 40 Jahren bekannt ist!
Ein Systemwechsel wird vermutlich irgendwann trotzdem unausweichlich.
Wer behauptet, das sei nicht notwendig, hat keine Ahnung und kann weg.
Original anzeigen (0,2 MB)Quelle:
https://dirkspecht.de/2024/11/keine-schulden-und-das-sogenannte-sparen-sind-in-unserem-system-mathematisch-unmoeglich/teleman schrieb:Sorry, aber wir brauchen eigentlich auch mal einen Trump oder Elon Mursk der bei uns mal aufräumt.
Sorry, aber wer sich einen Faschisten wie Trump und einen Anarcho Kapitalisten wie Musk wünscht, der bei uns mal aufräumt, kann meines Erachtens nicht mehr ganz bei Trost sein.
Beispiel:
Musks Qualifikationen:
• Elon Musk sorgt für Bitcoin Absturz
• Musk feuert Twitter Moderatoren - Hasskommentare schnellen nach oben
• Elon Musks X verliert 79 Prozent an Wert
• Nach 700 Milliarden Dollar Verlust: Wie tief stürzt die Tesla-Aktie noch?
• So ruiniert Elon Musk Tesla - sein Vorsprung vor anderen Herstellern ist längst verspielt
@Röhrich Röhrich schrieb:Die Schulden verursachen Kosten für spätere Generationen, denen dann Geld fehlt für Investitionen, Soziales etc.
Welche Kosten werden denn für die nächsten Generationen verursacht und wieso fehlt denen dann Geld?
Röhrich schrieb:Vielleicht sollte man ausufernde Kosten im Sozialen und bei der EEG mal stoppen?
Wenn man unbedingt will, dass die Binnenkonjunktur noch weiter abschmiert und die aktuelle Konsumflaute noch weiter verstärkt werden soll, ja, dann sollte man im sozialen Bereich sparen.
Röhrich schrieb:Eine halbe Milliarde für ein chinesisches Bauvorhaben in Namibia ausgeben war vielleicht bei knapper Kasse keine gute Idee?
Erinnerst Du dich noch an Jens Spahns Maskendeal? Nein? Dann rate mal, was der Deal dem Steuerzahler (bei knappen Kassen) kosten wird.
Röhrich schrieb:man kann eben nur mit dem Haushalten was man hat
Du glaubst auch an das neoliberale Märchen, dass der deutsche Staat wie eine schwäbische Hausfrau funktioniert. Der Staat funktioniert in Wirklichkeit aber so nicht, denn im Gegensatz zum Privathaushalt sind die Ausgaben eines Währungsherausgebers nicht durch Steuereinnahmen begrenzt.