shionoro schrieb:DAs ist aber doch kein verschwendetes Geld. Um bei Schlüsseltechnologien der Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben, kann man durchaus auch mal geld in die Hand nehmen.
In diesem Video ab minute 29 wird das schön erklärt Youtube: Energieprofessor Volker Quaschning ("Scientists for Future") - Jung & Naiv: Folge 418
Danke für den Link.
Der belegt allerdings das Gegenteil dessen, was Du da dir so zusammenreimst.
Im Kurzabriss sagt er aus, was auch sonst zum Niedergang der deutschen Solarwirtschaft geschrieben und gesagt wird.
Nämlich solange man der einzige nennenswerte Hersteller war und der Solar-Strom auch noch üppig gefördert wurde, lief es prächtig.
Als die Chinesen und andere Asiaten in den Markt drängten, konnte man sich anfangs noch halten wegen qualitativer Überlegenheit (oder dem Image davon). Da verwendet er das Bild vom Mercedes und dem Trabi.
So gegen 2010,11 war der Vorsprung in Technologie eingeholt und die Chinesen konnten Gleichwertiges zu viel günstigerem Preis anbieten. Mercedes zum halben Preis, im Bild.
Ab da war es natürlich vorbei und das kann dann auch keine Förderung mehr dauerhaft auffangen.
Er gibt dann durchaus an, wodurch die Chinesen überlegen sind. Nicht nur Lohnkosten. Nämlich dass sie in viel größerem Rahmen herstellen, auch für Märkte in Iran und Afrika, wo Solarstrom nicht aus Umweltdenke gefragt ist, sondern weil er der günstige von allen ist. Die Deutschen produzierten v.a für den eigenen bzw europäischen Markt - im kleineren Rahmen und auch dadurch in der Herstellung teurer.
Der chinesische Staat steuert, dass Rohstoffe in viel größeren Quantitäten eingekauft werden (Lithium wird genannt) und in viel größeren Stückzahlen produziert wird. Beides senkt den Preis der Herstellung.
Da ist das chinesische System dem hiesigen strukturell überlegen, hier hat (fast) alles Politische keine lange Halbwertszeit, weil es mit der nächsten Regierung, nach 4 Jahren, über den Haufen geworfen werden kann und kurzatmige Überlegungen die Agenda bestimmen (wie Merkels AKW-Ausstieg).
Es stimmt zwar dass Schwarz-Gelb unter Merkel die Förderung 2012 drastisch zusammen gestrichen hat und das natürlich aus Lobbyinteressen für Kohle, das ist halt nun mal die DNA von CDU&FDP, dass sie Steuergelder der Grossindustrie in den Allerwertesten blasen - dafür bekommen sie dann Spenden und gute Presse - aber das hat den Solar-Zusammenbruch v.a. beschleunigt, aufzuhalten wäre er nicht gewesen. Da mogelt der Hr Prof Quanschnig auf Basis seiner persönlichen politischen Positionierung etwas.
Also die Hauptschuld bei der Politik zu sehen und die massive wirtschaftliche Überlegenheit Chinas zu ignorieren, das kann man nicht Ernst nehmen. Die Politik könnte einen besseren Job machen, das stimmt, aber das würde Deutschland nicht wieder zum Solarweltmeister machen, sondern Nischenschutz für überlebende Solarfirmen bedeuten.
Damit die Solarwirtschaft hier wieder gedeiht, bräuchte es ausgeklügeltetes Modell, mit welchem sie Produkte anbieten kann, die sich auch rechnen.