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Wird in Deutschland zu viel reguliert, besteht zu viel Bürokratie?

418 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesetze, Gericht, Bürokratie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wird in Deutschland zu viel reguliert, besteht zu viel Bürokratie?

16.01.2019 um 14:20
@Optimist
Es handelt sich immer noch nicht um Doppel-Gemoppel, da es sich um 2 verschiedene Dinge handelt. Das haben wir Dir wirklich ausreichend aufgezeigt.


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Wird in Deutschland zu viel reguliert, besteht zu viel Bürokratie?

16.01.2019 um 19:00
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Es handelt sich immer noch nicht um Doppel-Gemoppel, da es sich um 2 verschiedene Dinge handelt.
das weiß ich doch.
Aber wie mir @Rick_Blaine aufzeigte, gehts doch in den USA auch, dass vorwiegend nur das Eine, nämlich Zivilgericht, zur Anwendung kommt und Bußgeld weniger:
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:In den USA zum Beispiel ist das Rechtswesen genau umgekehrt angelegt: Wer einem anderen einen Schaden zufügt, der muss ihn wieder gutmachen, der Staat allerdings hält sich da weitgehend heraus. Es gibt viel weniger "Ordnungswidrigkeiten" oder Straftatbestände als z.B. in Deutschland. In dem beschriebenen Beispiel würde der Staat sagen: das geht mich nichts an. Es ist Sache der Zivilgerichtsbarkeit, hier einen Ausgleich zu erzielen
Und ich schrieb:
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Mit dieser Lösung könnte ich auch gut leben. Weniger oder keine Bußgelder, dafür dann eben Zivilgerichtsbarkeit.
... ich hätts also gerne so wie in USA, nämlich NICHT Beides (bzw. vorwiegend nur das Eine).

Bußgeld und Zivilgerichtsbarkeit ist zweierlei (noch mal: das weiß ich), aber in D wird nicht eins davon bevorzugt angewandt, sondern Beides (bitte auf alles von mir Unterstrichene achten - So meinte ich das "Doppel...")


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16.01.2019 um 19:33
@Optimist
Erstens gibt es auch in den USA Ordnungsstrafen, zweitens gäbe es dann noch mehr Klagen. Also was genau willst Du eigentlich? Ich komme immer noch nicht dahinter, da Du ja nach wie vor unterschiedliche Dinge vermischst. Und auch wenn es schon ein Bußgeld gab kann es auch in den USA noch zu einer Zivilklage kommen, kommt eben ganz auf die Sachlage an. Genau wie hier. Es MUSS nach wie vor nicht geklagt werden, man KANN aber klagen, es MUSS auch kein Bußgeld verhängt werden, es KANN aber ein Bußgeld verhängt werden. Kommt immer alles auf die Umstände an.


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16.01.2019 um 20:58
@Tussinelda
Was nützen eigentlich die ganzen schönen Klagemöglichkeiten, wenn die Gerichte dermaßen überlastet sind? (im MDR kommt darüber gerade ein Bericht in "Exakt")

Es wurde gerade gesagt, es ist gar nicht so einfach Richter zu bekommen... (viele Studenten wollen das gar nicht mehr)


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17.01.2019 um 00:29
@Optimist
Das spielt jetzt genau welche Rolle?


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17.01.2019 um 00:59
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Das spielt jetzt genau welche Rolle?
Klagemöglichkeiten reduzieren wenn man eh nicht mehr hinterherkommt, die Prozessbeginne viel zu lange dauern.

In dem Bericht wurde ja auch angesprochen, dass viele Verfahren eingestellt werden (Bagatellfälle), weil man nicht hinterher kommt.


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17.01.2019 um 03:30
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:es gibt doch legal insurance in den USA? Auch wenn diese nicht exakt vergleichbar ist.
In den USA ist aber das ganze System ein anderes, weshalb es generell nicht mit Deutschland zuvergleichen ist.
Die sehr seltene legal insurance ist so limitiert, dass sie gar nicht mit einer deutschen Rechtschutzversicherung vergleichbar ist.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Nein, mir gehts eher um das Doppel-Gemoppel für den Schadensverursacher (er hat den Nachteil wegen Bußgeld und dann evtl. auch noch wegen einer Klage) - wie gesagt, Zivielklage würde ich als ausreichend ansehen - so ähnlich wie es in den USA gehandhabt wird.
Na ja, nehmen wir mal diesen typischen Fall:

Ein Autofahrer übersieht eine rote Ampel, weil er gerade am Handy textet und fährt einen Fussgänger um.

Nur-Bussgeld-Lösung: Ist fundamental unfair, da ein Bussgeld wohl nicht in der tatsächlichen Schadenshöhe wäre.

Nur-Schadenersatz-Lösung: Das kann man machen, wie gesagt, in den USA z.B. ist das weit verbreitet in so einem Fall.

Beides (deutsche Lösung): Es widerspricht aber auch nicht der Fairness, dass der Staat die offenkundige Gesetzesübertretung mit einem Bussgeld ahndet. Schadenersatz ist keine Strafe, und im idealen Fall für den Verursacher, kommt seine Versicherung dafür auf. Dann ist da keinerlei Erziehungseffekt dabei. Das Bussgeld soll dagegen wehtun und diesen Effekt haben.

Man kann das ja mal ganz einfach auf eine andere Ebene setzen, dann sieht man den Effekt deutlicher: Mann vergewaltigt Mädel und verletzt sie dabei schwer.

Mädel liegt im Krankenhaus, hat Schmerzen, ein psychisches Trauma, Verdienstausfall usw.

So:
Nur-Schadenersatz-Lösung: Mann bezahlt die Behandlung, den Verdienstausfall, das Schmerzensgeld und geht fröhlich seiner Wege.

Nur-Straf-Lösung: Mann geht ein paar Jahre ins Gefängnis und Mädel bleibt neben dem psychischen Trauma und den Schmerzen auch noch auf den Kosten sitzen.

Beides: die vermutlich angemessene Lösung.

Aber wie hier deutlich wird: es handelt sich um zwei ganz verschiedene Dinge: Mit dem Strafrecht und dem Ordnungswidrigkeitsrecht bestraft die Gesellschaft einen Regelverstoss. Mit dem Schadenersatzrecht wird der Schaden des Opfers wieder gut gemacht.

Ich weiss nun echt nicht mehr, warum das so ein Problem ist. Auf der Ebene gibt es das übrigens in den USA genauso wie in Deutschland und den meisten Ländern der Welt.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Magst du darauf nicht antworten?:

Optimist schrieb:
wie siehst du das mit der Helm- und Gurtpflicht?
Helm und Gurtpflicht. Ein interessantes Beispiel. In dem amerikanischen Bundesstaat in dem ich lebe, gibt es eine Gurtpflicht aber keine Helmpflicht.

Rechtstheoretisch gesehen ist das unlogisch (die Gründe sind hier eher politisch).

Es stehen bei diesem Thema zwei Meinungen gegenüber: die einen sagen, dies ist eine Angelegenheit, in die sich der Staat, die Gesellschaft nicht einmischen soll, da nur der eigentliche Verursacher selbst, also der, der gegen die Pflicht verstösst, Schaden erleiden kann.

Die andere aber sagt, das stimmt nicht! Der Schaden in diesen Fällen ist regelmässig so hoch, dass am Ende doch die Gesellschaft einen grossen Teil davon tragen muss. Die Behandlungskosten eines Unfallopfers, welches nicht angeschnallt war, oder keinen Helm trug, sind erfahrungsgemäss oft weit höher, als wenn im gleichen Unfall das Opfer angeschnallt oder behelmt gewesen wäre. Und da generell Behandlungskosten in solchen Fällen in der Regel vom Opfer nicht allein getragen werden können, zahlt am Ende die Gesellschaft oder mindestens die Gemeinschaft aller Versicherten mit. Das ist der gegenüber unfair, und daher greift der Staat hier lenkend ein. Es sind auch nicht nur potentielle Krankenbehandlungskosten, da können auch Behindertenrenten, Hinterbliebenenrenten usw. usw. dazukommen.

Alternative wäre das Opfer nicht mehr zu behandeln, keine Renten mehr zu zahlen usw. Dann wäre man wieder im Mittelalter, in welchem Opfer in der Regel auf die Barmherzigkeit ihrer Familien oder der Gesellschaft angewiesen waren.

Ich bin auch immer sehr skeptisch, wenn der Staat die Freiheit der Bürger einschränkt. In Deutschland ist mir das immer extrem negativ aufgefallen. Aber bei bestimmten Themen, wie z.B. der Helm- und Gurtpflicht kann ich es nachvollziehen und befürworte es.
Um mal noch ein anderes Beispiel zu nennen, wo ich eine sinnvolle Maßnahme sehr begrüßt hatte - damals, welche aber inzwischen nach und nach immer weniger wird: Der Grünpfeil (der nicht-Leuchtende).
Dieser wird an verschiedenen Stellen wieder abmontiert oder gar nicht erst einer aufgestellt, nur weil manche damit nicht klar kommen (z.B. nicht erst paar Sekunden zuvor anhalten, diesen also nicht als "Stoppschild" betrachten).

Darunter müssen dann Alle "leiden", nur weil welche damit nicht umzugehen wissen und man steht dann öfter mal bei Rot, obwohl weit und breit nichts kommt (dass es für die Umwelt besser wäre, wenn der Verkehr rollt und nicht steht ist ein anderer Punkt).
Unsinnig finde ich es auch, wenn schon mal einer dran ist, dann ists meistens so, dass er in dieser Spur dann auch geradeaus gefahren werden kann. Somit nützt er dann meistens auch so gut wie nicht.
Nun, das ist ein interessantes Beispiel. Es zeigt, wie reif eine Gesellschaft ist. Es gibt andere Staaten, die damit ganz hervorragend zurecht kommen. Die USA z.B. braucht nicht einmal diesen Pfeil. Hier gilt: rechtsabbiegen bei rot ist erlaubt, wenn man zuvor sich vergewissert hat, dass kein bevorrechtigter Verkehr herrscht (hier muss man vorher stoppen).

In Frankreich, Italien, den USA haben sich Mittelspuren hervorragend seit Jahrzehnten bewährt, z.B. auf Landstrassen: es gibt drei Fahrspuren, je eine in eine Richtung und die mittlere kann in beide Richtungen zum überholen benutzt werden. Natürlich setzt das eine vorausschauende Fahrweise voraus. Experten haben das für Deutschland mal überlegt und kamen zu dem Schluss, es würde ein Desaster sein. Warum das so ist, weiss ich nicht, vielleicht hat es wieder mit der Mentalität zu tun. Vielleicht war die DDR in diesen Dingen ausgerechnet dem Westen überlegen?

Generell begrüsse ich es, wenn sich der Staat zurückhält in der Bevormundung seiner Bürger. Aber ein komplettes laissez-faire ist auch nicht erstrebenswert.


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Wird in Deutschland zu viel reguliert, besteht zu viel Bürokratie?

17.01.2019 um 04:17
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Generell begrüsse ich es, wenn sich der Staat zurückhält in der Bevormundung seiner Bürger. Aber ein komplettes laissez-faire ist auch nicht erstrebenswert.
da bin ich vollkommen bei dir.
Wie ich auch schon immer schrieb, ich bin für Differenzierung und gegen ein "Entweder/Oder" oder auch "Alles oder Nichts".

Viele deiner Argumente haben mich nun auch überzeugt.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Helm und Gurtpflicht. ...
Es stehen bei diesem Thema zwei Meinungen gegenüber: die einen sagen, dies ist eine Angelegenheit, in die sich der Staat, die Gesellschaft nicht einmischen soll, da nur der eigentliche Verursacher selbst, also der, der gegen die Pflicht verstösst, Schaden erleiden kann.
Die andere aber sagt, das stimmt nicht! Der Schaden in diesen Fällen ist regelmässig so hoch, dass am Ende doch die Gesellschaft einen grossen Teil davon tragen muss. ...
Dieses Argument ist auch nicht von der Hand zu weisen.
Nur wie ist es denn dann beim Rauchen oder Trinken?
Das kann doch auch alles hohe Folgeschäden bzw. Kosten nach sich ziehen (Krebs, Raucherbein, Leberschäden usw.).
Und dies sicherlich bei einem prozentual höherem Bevölkerungsanteil als es beim Fahren ohne Helm und Gurt wäre, denn nicht jeder der so rumfährt baut auch einen Unfall.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb: Die USA z.B. braucht nicht einmal diesen Pfeil. Hier gilt: rechtsabbiegen bei rot ist erlaubt, wenn man zuvor sich vergewissert hat, dass kein bevorrechtigter Verkehr herrscht (hier muss man vorher stoppen).
Glaube ich wandere doch noch aus (nee, nicht wirklich :) ). Aber wirklich schade, das das bei uns nicht möglich ist.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:In Frankreich, Italien, den USA haben sich Mittelspuren hervorragend seit Jahrzehnten bewährt, z.B. auf Landstrassen: es gibt drei Fahrspuren, je eine in eine Richtung und die mittlere kann in beide Richtungen zum überholen benutzt werden.
Auch klasse, würde ich mir auch hier wünschen.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb: Natürlich setzt das eine vorausschauende Fahrweise voraus.
Ja auf alle Fälle. Aber die sollte ja sowieso und immer vorhanden sein.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Experten haben das für Deutschland mal überlegt und kamen zu dem Schluss, es würde ein Desaster sein.
Meine Güte zu welchen Schlüssen die Experten kommen, ich verstehe das nicht.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Warum das so ist, weiss ich nicht, vielleicht hat es wieder mit der Mentalität zu tun.
Ich glaube vielleicht gar nicht so sehr mit der Mentalität, sondern damit - wie ich auch schon auf S.1 schrieb - weil durch die ganzen Regelungen und (ich nenne es) Bevormundungen den Leuten das Mitdenken abgewöhnt wurde.

Aufgrund der vielen Ampeln schon alleine....
...man bekommt doch ständig die Entscheidung abgenommen, wann man fahren kann/darf, man bekommt durch die Ampeln "gesagt": jetzt kannste fahren oder nicht.

Und wenn dann mal eine Ampel ausfällt, passiert aufgrund dessen eher mal ein Unfall - nicht weil die Leute nicht fähig währen die Vorfahrt zu beachten, nein aus folgendem Grund (wirklich schon so passiert):

In den Köpfen hat sich mehr oder weniger unbewusst (bei einigen oder vielen) festgesetzt - bzw. kam es zu einer "Verknüpfung" im Gehirn: kein Rot zu sehen, also kann ich fahren...
... und da Viele vielleicht bei Grün über die Kreuzung fahren ohne zu schauen, ob es nicht einen Rotlichtsünder von rechts oder links geben könnte, fährt man dann bei ausgefallener Ampel (und in dem Gedankenfehler verhaftet, man hat Grün - weil ja das Rot fehlt) dann auch, ohne zu schauen ob was kommt.

Und dass es die vielen geteilten Ampeln (für Geradeaus- und Linksabbieger) gibt, ist mMn auch schon wieder so ein "Denk-Abgewöhnungs-Prozess".
Früher musste man beim Linksabbiegen mal noch den Gegenverkehr beachten - wurde einem alles abgewöhnt/abtrainiert. Finde ich echt schade.

Hab auch schon beobachtet, dass manche Fahrer sich auch mal versehen hatten, wenn es links grün wurde und es fuhr jemand los, aber in der Geradeausspur.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Vielleicht war die DDR in diesen Dingen ausgerechnet dem Westen überlegen?
Ja, das sehe ich wirklich so. In dieser Hinsicht empfinde ich so manche Regelung die es gab vernünftiger und effektiver. Der Grünpfeil wurde ja zum Glück übernommen, aber vom Westen leider nicht so richtig angenommen.

Kreisverkehr vs Ampel ist schon das nächste Thema, wo ich mich aufregen könnte, dass es in vielen Städten so viele Ampeln gibt - z.T sehr unnötige Ampeln (bei wenig Verkehr). Vom unnötigen Stromverbrauch ganz zu schweigen.

Ich bin mal durch Aschaffenburg gefahren, ich werde es nie vergessen wie angenehm das war, wie flüssig dort der Verkehr rollte. Und warum? Weil es dort hauptsächlich Kreisel gibt (zumindest vor x Jahren war es so, wie es jetzt ist weiß ich nicht).
Damit kommen eben auch wahrscheinlich einige Autofahrer nicht zurecht. Und so geht man vermutlich lieber den Weg des geringsten Widerstandes und baut Ampeln, anstatt mal den Leuten Gewöhnungszeit zu geben, sich mit Kreisverkehren anzufreunden.


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Wird in Deutschland zu viel reguliert, besteht zu viel Bürokratie?

17.01.2019 um 04:31
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Nur wie ist es denn dann beim Rauchen oder Trinken?
Nun, die Gesellschaft holt sich hier einen Teil der hohen Kosten ja durch extreme Steuern zurück. Das ist ja auch ein Regulativ.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Kreisverkehr vs Ampel ist schon das nächste Thema, wo ich mich aufregen könnte, dass es in vielen Städten so viele Ampeln gibt - z.T sehr unnötige Ampeln (bei wenig Verkehr). Vom unnötigen Stromverbrauch ganz zu schweigen.
Immerhin wird ja neuerdings den Kreisverkehren der Vorzug gegeben, weil sie billiger als Ampelanlagen sind. Ich weiss aber von mindestens einer deutschen Stadt, die nach dem Umbau weit höhere Unfallzahlen an der ehemaligen Ampelkreuzung meldete. Manche Autofahrer sind halt zu blöd... :troll:


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Wird in Deutschland zu viel reguliert, besteht zu viel Bürokratie?

17.01.2019 um 07:59
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Unsinnig finde ich es auch, wenn schon mal einer dran ist, dann ists meistens so, dass er in dieser Spur dann auch geradeaus gefahren werden kann. Somit nützt er dann meistens auch so gut wie nicht.
Wie siehst du das alles @Dennis75 ? (Du hattest ja mal beruflich damit zu tun :) )
Ich finde den Grünpfeil gut, auch wenn er nicht jederzeit was nützt weil vor dir einer steht der gar nicht abbiegen will.
Aber wenn´s zu viele Unfälle gibt weil zu viele Leute nicht kapieren wie man das Ding benutzt - ja Schade.
Dann ist die Welt wohl noch nicht (bzw. nicht mehr) reif für diese Erfindung...


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Wird in Deutschland zu viel reguliert, besteht zu viel Bürokratie?

17.01.2019 um 08:25
@Optimist
tja, es gibt eben auch andere Verkehrsteilnehmer, als nur Autofahrer. Das sollte man vielleicht bei den ganzen dollen Überlegungen mal bedenken. Autofahrer sollen also voll eigenverantwortlich rumfahren dürfen und der Fussgänger verlässt sich dann darauf, dass die wissen, was sie tun, oder wie? Wie kann man nur so einseitig denken? Hier überqueren Menschen die Strasse, es gibt Kinder etc. Scheissegal, man hält sich für einen super Autofahrer und deshalb können Ampeln weg, ja klar.


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Wird in Deutschland zu viel reguliert, besteht zu viel Bürokratie?

17.01.2019 um 11:23
Zitat von OptimistOptimist schrieb:ieses Argument ist auch nicht von der Hand zu weisen.
Nur wie ist es denn dann beim Rauchen oder Trinken?
Das kann doch auch alles hohe Folgeschäden bzw. Kosten nach sich ziehen (Krebs, Raucherbein, Leberschäden usw.).
Und dies sicherlich bei einem prozentual höherem Bevölkerungsanteil als es beim Fahren ohne Helm und Gurt wäre, denn nicht jeder der so rumfährt baut auch einen Unfall.
Jein, also die Todeszahlen sprechen Bände bzgl Gurtpflicht und co...


strassenverkehrstote-jahr-vorlaeufig-201

Die Schäden von Rauchen und übermäßigen Alkoholgenuss sind da erstmal abstrakter..

Gut Theoretisch könnte man natürlich eine "Gesundheitsdiktatur" einführen... aber das widerspricht der Freiheit.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ja auf alle Fälle. Aber die sollte ja sowieso und immer vorhanden sein.
sollte, hätte Könnte.

Also wenn man Bürokratie und Regeln in Frage stellt, dann wohl als letzes im STraßenverkehr..
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:un, das ist ein interessantes Beispiel. Es zeigt, wie reif eine Gesellschaft ist.
Ich würde die USA weder als Homogene noch als besonders Reife Gesellschaft bezeichnen. ZUmindest nicht Reifer als die meisten Europäer.

AUch wenn sie vielleicht eine lustige Regel für das Rechtsabbiegen haben. (Staat oder Bundesweit?)



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Beeindruckende Zahlen, für ein Land mit solch rigiden Tempolimits.


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Wird in Deutschland zu viel reguliert, besteht zu viel Bürokratie?

17.01.2019 um 12:19
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Jein, also die Todeszahlen sprechen Bände bzgl Gurtpflicht und co...
Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass die von Dir gezeigte Statistik nicht die Anzahl an Autos erfasst, die unterwegs sind (die sind kontinuierlich mehr geworden, was dafür sprechen würde, dass auch die Unfalltoten zunehmen sollten). Und sie erfasst nicht die passiven (und neuerdings auch aktiven) Fahrzeugsysteme, die Unfälle verhindern bzw. deren Folgen abmildern.
In Wahrheit ist Autofahren in Relation zu der Zahl der Verkehrsteilnehmer noch viel weniger gefährlich geworden, als es aus dieser Statistik hervor geht.

@Optimist
Mit den Regeln ist das halt so eine Sache. Man ist gerne geneigt, sie als Gängelung zu empfinden, immerhin denkt man von sich selbst in aller Regel, dass man sich in der Gesellschaft umsichtig und hinreichend rücksichtsvoll bewegt.
Und wäre das der fall und diese Einschätzung generell richtig, bräuchten wir wenige oder keine Regeln. Aber die Realität ist eben eine andere. Menschen denken eher an sich als an andere. Deswegen braucht die Gesellschaft Regeln, um Zustände zu schaffen, dass die Leute sich auf eine bestimmte Weise verhalten, weil sie es müssen. Nicht weil sie es vielleicht zufällig wollen.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Beeindruckende Zahlen, für ein Land mit solch rigiden Tempolimits.
Gibt es Vermutungen, warum das so ist?


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Wird in Deutschland zu viel reguliert, besteht zu viel Bürokratie?

17.01.2019 um 12:26
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Die Möglichkeit, einen Rechtsstreit bis zum Äussersten durchzufechten ohne ein Kostenrisiko einzugehen, die verleitet freilich manchmal auch zum Missbrauch.
Ich halte von Rechtsschutzversicherungen wenig. Sicherlich wird man, sofern die Versicherung das finanzielle Prozessrisiko trägt, eher klagen. Bzw. eher den Rechtsweg ausschöpfen.
Auf der anderen Seite zahlen die Versicherungen ja nicht beliebig. Wenn die Klage voraussichtlich keinen Erfolg hat, zahlt die Versicherung eben auch nicht.


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17.01.2019 um 12:33
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass die von Dir gezeigte Statistik nicht die Anzahl an Autos erfasst, die unterwegs sind (die sind kontinuierlich mehr geworden, was dafür sprechen würde, dass auch die Unfalltoten zunehmen sollten). Und sie erfasst nicht die passiven (und neuerdings auch aktiven) Fahrzeugsysteme, die Unfälle verhindern bzw. deren Folgen abmildern.
Stimmt ist noch recht vereinfacht. weil wir in den 70er nur die "West BRD" haten.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Gibt es Vermutungen, warum das so ist?
Sie wählen auch Trumps, und auf die STraßte darf man ab 16, mit naja recht bescheidenen Führerscheinwesen.


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Wird in Deutschland zu viel reguliert, besteht zu viel Bürokratie?

17.01.2019 um 12:58
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Stimmt ist noch recht vereinfacht. weil wir in den 70er nur die "West BRD" haten.
Und generell weniger Menschen, die ein Auto hatten:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/12131/umfrage/pkw-bestand-in-deutschland/

Ggf. gibt es noch eine Statistik, die die Verkehrsdichte erfasst, aber alleine das Vorhandensein der Autos ist das schon mal deutlich. Und um so größer die Verkehrsdichte, desto wahrscheinlicher wird ein Unfall und umso mehr Unfälle, desto mehr Leute sterben. Jedenfalls wenn sonstige Rahmenbedingungen gleich bleiben.

Wir sehen aber trotzdem einen deutlichen Rückgang. Also sind die getroffenen Maßnahmen wohl wirksam.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:und auf die STraßte darf man ab 16, mit naja recht bescheidenen Führerscheinwesen.
Möglich, dass die Ausbildung eine Rolle spielt. Aber Autofahren in den USA ist - jedenfalls außerhalb größerer Städte - auch wirklich einfacher. Die Straßen sind breiter, das Tempo geringer etc. Einzig die schnellen LKW sind etwas, an das man sich gewöhnen muss.


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Wird in Deutschland zu viel reguliert, besteht zu viel Bürokratie?

17.01.2019 um 13:47
Obwohl es mit Statistiken immer so eine Sache ist, fand ich einen Artikel über Verkerstote und Unfallursachen im globalen Vergleich. Zwar ist das Zahlenmaterial schon älter, bestätigt aber die Vermutung, dass die Zahl der Verkehrstoten in Ländern mit "Überregulierung" deutlich geringer ist als in weniger bis gar nicht regulierten Staaten.

https://www.zukunft-mobilitaet.net/33215/analyse/verkehrssicherkeit-verkehrstote-weltweit-ranking-who/


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17.01.2019 um 14:29
@kleinundgrün
vielleicht sollte man auch bedenken, dass in den USA weniger Menschen zu Fuss oder per Fahrrad unterwegs sind........im Verhältnis gesehen


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Wird in Deutschland zu viel reguliert, besteht zu viel Bürokratie?

17.01.2019 um 15:20
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:vielleicht sollte man auch bedenken, dass in den USA weniger Menschen zu Fuss oder per Fahrrad unterwegs sind........im Verhältnis gesehen
Was aber eher dafür spräche, dass es eher weniger Tote geben sollte. "Weiche" Verkehrsteilnehmer sind da eher gefährdet, zu Tode zu kommen.


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17.01.2019 um 15:27
@kleinundgrün
Da sind auch immer mehr Fußgänger die zu Tode kommen in den USA. Ich bezog das aber eher auf die Straßenverkehrsordnung


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