hidden schrieb:und die SPD ihren Joker Schröder zieht
Der, also Schröder, lobt neuerdings Trump über den Klee und plaudert mit Orban bei der Weltwoche, einem Blatt und Vorfeldorganisation, aus bzw. von der auch AfD und BSW ihre Kraft ziehen, viel von dem, was es manchmal auch hierhin schafft, kommt daher.
Am Donnerstag weilt Ungarns Regierungschef Viktor Orbán in Wien. Vordergründig nimmt er an einem Podiumsgespräch mit anderen prorussischen Meinungsbildnern teil: dem deutschen Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Weltwoche-Chefredakteur Roger Köppel. Von einem "Privatbesuch" lässt sich bei einem amtierenden Regierungschef ohnehin schwer sprechen. Außerdem hält sich der Rechtspopulist an keine diplomatischen Gepflogenheiten. So lässt er sich vom frisch gebackenen FPÖ-Parlamentspräsidenten Walter Rosenkranz mit allen Ehren im Hohen Haus der Republik Österreich empfangen.
Parteipolitisch passt es. Die FPÖ sitzt im Europaparlament mit Orbáns Fidesz-Partei in der ultrarechten Fraktion Patrioten für Europa. Die Formationen, die in ihr versammelt sind, darunter Marine Le Pens Rassemblement National, sind Freunde des Kreml und seines Hausherrn Wladimir Putin. Wie er verfolgen sie "illiberale" Agenden, darunter die Unterminierung europäischer Werte und den Kampf gegen "westliche Dekadenz".
Quelle:
https://www.derstandard.de/story/3000000242769/viktor-orban-setzt-seine-umstrittene-reisediplomatie-in-wien-fortUnd wer sich vom Geschwafel über Schröders "Lebensleistung" beeindrucken lässt, dem Miersch und Stegner neuerdings so gerne frönen, dem sei zum Ausgleich auch noch mal das Buch
Die Moskau-Connection empfohlen. Noch ne Rezension, daraus:
Auch Bingener und Wehner meiden das Wort „Skandal“ und überhaupt jede polemische Zuspitzung. Sie bleiben ihrem Gegenstand der Betrachtung die ganzen 300 Seiten über so nüchtern, sachlich und kühl wie ein Chirurg über einer offenen Bauchdecke, denn man hat das alles schon gesehen. Und doch haben sie das Buch der Stunde geschrieben, weil sie vieles, was man als politisch Interessierter bereits wusste und wodurch sich leider schon Gewöhnung ansetzte, mit so vielen unbekannten, aber jede moralische Halsader anschwellenden Details in einen großen Zusammenhang bringen, sodass die skandalösen Verhältnisse plötzlich hyperrealistisch in hellem Licht stehen. Ihr Buch ist also im besten Sinne politische Aufklärung. Und das ist es, was die Republik gerade sehr dringend braucht.
Netzwerke zu bilden ist für einen Politiker von großer Bedeutung. Es können nur die wenigsten von ihrem Charisma allein leben und sich ohne eine größere Gruppe von Gefolgsleuten gegen Konkurrenz durchsetzen. An dieser Netzwerkbildung ist erst einmal nichts Anstößiges. Gerhard Schröder hat das früh erkannt, aber ebenso haben andere erkannt, dass in diesem ehrgeizigen, eloquenten und eitlen Politiker jemand steckt, mit dem man arbeiten kann. Bingener und Wehner zeichnen den Werdegang Schröders in Niedersachsen und im Bund zügig nach – was da und wie das passierte, ist wichtig, um Schröder und seine Politik zu verstehen. Aber richtig interessant und skandalös wird es erst am Ende und nach der Kanzlerschaft Schröders, als er mit seinem Netzwerk auf ein anderes Netzwerk trifft: eines aus ehemaligen Geheimdienstlern um Wladimir Putin.
Es ist das Verdienst des Autoren-Duos, die Person Schröder zwar ins Zentrum zu rücken, aber den Personen in seinem Netzwerk ebenso viel Aufmerksamkeit zu schenken, ihrem gemeinsamen Vorgehen, ihren Rollen und Funktionen bei dem Bemühen, Putins Russland in Deutschland immer mehr Einfluss zu verschaffen und vor allem das Gas-Geschäft fast bis zur totalen Abhängigkeit voranzutreiben. Die Liste der Namen ist lang, wurde über die Jahre immer länger – und es sind vor allem SPD-Granden ...
Ein Fazit (neben anderen)?
War es mehr als Chuzpe, Naivität, Gier, Skrupellosigkeit, Blindheit, Zynismus, Autosuggestion? Die Frage können auch die Autoren nicht endgültig klären. Vielleicht würde ein Untersuchungsausschuss helfen. Er ist schon lange fällig.
Eines kann man aber festhalten: Die Schröder-Connection hat dem Ansehen und der Integrität Deutschlands erheblich geschadet – und damit leider auch der Politik allgemein und der Demokratie besonders, die Schaden genommen hat in ihrer Glaubwürdigkeit und Akzeptanz.
Quelle:
https://www.salonkolumnisten.com/die-verkaeufer/Klingbeil hatte ja ein Mehr an Aufarbeitung angekündigt. Wenn er sich da nicht durchsetzen konnte und/oder scheiterte, sollte er vielleicht zurücktreten?
Auch könnten einem manche Sozialdemokraten (wie z. B. Michael Roth, der sich 25 zurückzieht), die aufrecht dafür kämpften, dass die SPD die Kurve kriegt, leid tun. Aber, und es deutet immer mehr darauf hin - Beispiele ... Miersch? Zuerst die schwurbelige Friedensrhetorik, dann die Rehabilitierung Schröders, in der SPD darf man jetzt wieder mächtig stolz sein auf die zentrale Figur der Moskau-Connection. Platzeck? Reanimiert den Petersburger Dialog. Brandenburg? Das sprachliche Einschwenken auf BSW Kurs, von Sahra abgefeiert, dass die vom BSW erzwungene Sprache eine völlige Verzerrung der Realität darstellt, das sind Lügen, die normalisiert und in Politik gegossen werden, who cares? - sie sind offenbar gescheitert.