@sacredheart Sei dir da mal nicht zu sicher. Wie auch
@bgeoweh andachte (Aussitzen), sieht es momentan eher so aus.
Schröders Liebling bemüht das Phrasenbingo.
"Es war Konsens in den letzten 20 Jahren, Konsens in unserer Gesellschaft, dass wir günstiges Gas und Öl aus Russland wollen, und dass wir dafür die Infrastruktur bauen", sagte Klingbeil zu Nord Stream 2.
Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/politik/regierung-klingbeil-nimmt-schwesig-wegen-nord-stream-2-in-schutz-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220424-99-22556Konsens? Noch im Wahlkampf wurden Grüne von Schwesig & Co. abgekanzelt.
Sieht momentan auch nicht danach aus, dass es dazu kommt, was Jan Behrends andenkt in der Frage der Russland-Nähe seiner Partei. Die Fokussierung auf Schröder, der seit Jahren als „Sprachrohr des Kremls“ agiere, so Behrends, verhindert da eher noch eine angemessene Aufarbeitung.
Olaf Scholz und andere verwahren sich gegen pauschale Vorwürfe.
Umso mehr sollte man keine Debatte und keine Aufarbeitung verhindern wollen, die dieser Pauschalität entgegenwirken könnte. Diesen Eindruck gewinne ich aber gerade.
Wie sollte diese Aufarbeitung Ihrer Ansicht nach aussehen?
Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder im parlamentarischen Rahmen von Untersuchungsausschüssen und Enquete-Kommissionen. Oder mithilfe einer innerparteilichen Kommission. Auf Landesebene in Schwerin wird es ja wohl in jedem Fall einen Untersuchungsausschuss geben. Und das halte ich auch für richtig und wichtig.
Quelle:
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/ukraine-krieg-obwohl-putin-immer-aggressiver-auftrat-blieben-die-beziehungen-eng-wieso/28283934.htmlOk, den Untersuchungsausschuss gibt es ja nun, auf Initiative der Oppositionsparteien in MV.
Derweil war die Steinmeier-Sache ja eigentlich schon durch, wird aber jetzt wieder aufgewärmt. Da kann man ja unterschiedlicher Meinung sein, aber das Aufwärmen und die Reaktion zwingt die SPD nun einmal nun, sich hinter Scholz und Steinmeier zu stellen. Da ist die Geschlossenheit plötzlich sehr wichtig.
Dies sei »ein bemerkenswerter Vorgang« gewesen. »Das steht der Sache im Weg«, so Scholz. Deutschland habe der Ukraine viel militärische und wirtschaftliche Hilfe geleistet. Da könne es nicht sein, dass in Kiew gesagt werde, »der Präsident kann aber nicht kommen«.
Das nennt man dann wohl hartnäckiges Beleidigtsein. Alles verständlich, alles nachvollziehbar. Die Frage ist nur, ob es für den Kanzler so klug ist, die verletzten Gefühle seines Parteifreundes Steinmeier auf Dauer zu einem Leitmotiv der deutschen Ukrainepolitik zu machen.
Quelle:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/news-olaf-scholz-joe-biden-ukraine-oelembargo-sergej-lawrow-a-fdc63ef3-9b6e-4583-a743-0a59c81166cdDie Hamburger MoPo etwas härter (entweder macht es Sinn oder nicht):
Irritierend auch Scholz‘ Begründung, dass Steinmeier ja gerade erst mit großer Mehrheit wiedergewählt wurde. Das hat mit der Sache erstens nichts zu tun, zweitens war die Mehrheit für Steinmeier keine Liebeserklärung der Deutschen, sondern Ergebnis eines ausgeklügelten Kungelprozesses der im Bundestag vertretenen Parteien.
Zudem war das leidvolle Thema doch längst durch – und wird jetzt von Scholz wieder aufgewärmt. Wenig hilfreich dabei, dass der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk Scholz zwar sachlich richtig aber ebenfalls maximal undiplomatisch als „beleidigte Leberwurst“ betitelt, damit weiter Öl ins Feuer gießt – und die SPD zwingt, sich hinter Scholz und auch Steinmeier zu stellen.
Europa braucht einen Kanzler, der führt und nicht schmollt
Spätestens jetzt sollte klar sein, dass Steinmeier eine Belastung für Deutschland geworden ist. Scholz aber sollte sich stärker an seinen eigenen Prinzipien orientieren. Europa braucht einen Kanzler, der führt und nicht schmollt. Man kann nur hoffen, dass Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) jetzt zügig an seiner statt nach Kiew fährt.
Quelle:
https://www.mopo.de/hamburg/meinung/keine-kiew-reise-scholz-beleidigt-das-ist-unwuerdig-fuer-einen-kanzler/