Gwyddion schrieb:Nun... würde ein Großteil der Wähler Olaf Scholz das Kanzleramt zutrauen... dann hätten sie ihn gewählt.
Ob er dazu befähigt ist den Kanzler zu mimen... kann man doch jetzt noch gar nicht aussagen. Das zeigt die Kanzlerzeit.
Nicht jeder Regierungschef den man für geeignet hält hat auch die Fähigkeiten ein guter Kanzler/Staatslenker zu sein. Siehe Trump.
Von daher war meine Wortwahl durchaus richtig... okay ich gebe zu, das man dies auch falsch verstehen kann.
Ich jedoch mag dort differenieren.
Offenbar nicht, weil ein Großteil der Wähler Olaf scholz wie von mir belegt das Kanzleramt zutraut. Deine Wortwahl war da auch nicht richtig. Nein, sie war grundlegend falsch.
Richtig ist, dass ein Großteil der Wähler Scholz das Kanzleramt zutraut und das Wahlergebnis der SPD auf einem ganz anderen Blatt steht und mit Scholz beliebtheitswerten, seinen KOmpetenzwerten oder sonstigen persönlichen Werten nur indirekt etwas zu tun hat.
Genau wie es bei Merkel auch war, die hatte auch konstant enorm hohe Beliebtheitswerte, ohne, dass sie genausohohe Wahlergebnisse einfuhr. Dennoch hatte Merkel auch Rückhalt bei Leuten, die niemals CDU wählen würden (z.B. bei mir). Das ist auch bei Scholz so.
Es soll hier auf biegen und brechen so getan werden, als wäre das ganze die Wahl des 'kleineren Übels', obwohl Scholz mal mindestens so beliebt war, wie neue Kanzlerkandidaten vor ihm. Wer war denn da in letzter Zeit so enorm beliebter als Scholz?
Merkel selbst war, als sie gewann, nicht gerade die strahlende Populistin und war dann quasi nonstop beliebteste deutsche Politikerin.
Richtig ist: Scholz war ein solider kandidat und die SPD hat vieles richtig gemacht. Während man hier kindisch über klein Kevin und die böse olle Saskia geunkt hat, haben Esken und Borjans die Partei geeint, sodass beim Wahlkampf keine Querschläger herumgeflogen sind.
Scholz hat es geschafft, den linken Flügel einzuhegen, sodass auch Kühnert usw. für ihn guten Wahlkampf gemacht haben.
Er hatte von anfang an gute beliebtheitswerte als Finanzminister und konnte auch einen pull auf enttäuschte CDUler und solche Grünen, die mit Baerbock nicht ganz an Bord waren, ausüben.
Er konnte sich auch in der Flutkatastrophe und während Corona als Finanzminister und Vizekanzler profilieren.
Die SPD hat einen guten Wahlkampf gemacht und das hat sich ausgezahlt, und zwar nicht nur wegen fehlern ihrer Gegner.
Vielleicht hätten sie ohne fehler ihrer gegner nicht gewonnen, weil die SPD lange zeit gegen die enorm starken grünen nicht ankam, das lag aber sicher nicht daran, dass Olaf Scholz ein schlechter Kandidat war. Genausowenig wie es an persönlichen Unzulänglichkeiten von Lindner liegt, dass die FDP keine 20% holt.
Wer was anderes als das behauptet, der soll es mal klar belegen. Belegbar ist, dass Scholz umfragewerte sehr solide sind. Und das habe ich auch belegt.