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6.093 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Europa, SPD ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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03.10.2021 um 01:05
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Ja klar. Wie man bei der Landtagswahl in Sachsen gut sehen konnte.
Jo, also maximal 10% fehlerquote, was bei Olaf scholz bedeuten würde, dass er 60% Tauglichkeit statt 70% hätte. Also genau das, was ich gesagt habe.

Also hat Olaf scholz breiten Rückhalt in der Bevölkerung. Wie ich es gesagt habe.


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03.10.2021 um 08:36
Kanzlerkandidat Scholz hat jsogar mehr Rückhalt beim sächsischen CDU-Ministerpräsidenten Kretschmer!
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Also hat Olaf scholz breiten Rückhalt in der Bevölkerung. Wie ich es gesagt habe.
Das ist auch meine Meinung.


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03.10.2021 um 09:15
Hoffen wir mal, dass der Olaf nicht nur Rückhalt, sondern auch Rückgrat hat. Meine Sorge ist, dass die Saskia und der Kevin ihm die "Beinfreiheit" nehmen könnten. Aber wir haben ja auch noch die FDP an Bord, wenn es zur Ampel kommt, was ich mir wünsche. NWB spielt scheinbar gar keine Rolle mehr. Oder bekommen wir den als Minister?


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03.10.2021 um 09:35
Zitat von WolfgangTWolfgangT schrieb:NWB spielt scheinbar gar keine Rolle mehr. Oder bekommen wir den als Minister?
als Finanzminister? glaub ich nicht, dem musste mehrmals das Verfassungsgericht beispringen
Richter erklären NRW-Haushalt 2011 für verfassungswidrig
Tobias Blasius
12.03.2013 um 17:30 Uhr
Zum dritten Mal ist ein Haushaltsplan der rot-grünen NRW-Landesregierung vor Gericht durchgefallen. Der Verfassungsgerichtshof in Münster urteilte am Dienstag, dass der Haushalt für das Jahr 2011 gegen die Landesverfassung verstieß. Das Urteil wird allerdings keine finanziellen Folgen mehr haben.

Düsseldorf. NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) ist zum dritten Mal in seiner Amtszeit seit 2010 vom obersten Gericht des Landes für seine Haushaltspolitik gerügt worden.
Quelle: https://www.derwesten.de/politik/richter-erklaeren-nrw-haushalt-2011-fuer-verfassungswidrig-id7715125.html

NoWaBo ist gefühlt ein echter sozialdemokratischer Schuldenonkel
Künftiger SPD-Parteichef hinterließ schon als Finanzminister auf Länderebene einen hohen Schuldenberg. Nun will er seine Vorstellungen vom Haushalten auch im Bund umsetzen
...
der hat andere Vorstellungen von guter Finanzpolitik. Eine halbe Billion Euro zusätzliches Geld soll laut Walter-Borjans und der voraussichtlichen Co-Vorsitzenden Saskia Esken in den kommenden zehn Jahren vor allem in Straßen, Schienen und Schulen investiert werden. Und auch der Klimaschutz verlange höhere Staatsausgaben. Ohne neue Schulden werde das nicht gehen, kündigen die beiden Gewinner der SPD-Urwahl an. Die schwarze Null sei „eine Monstranz“, die laut Walter-Borjans dringend abgeschafft gehöre.
...
Wie leicht dem Sozialdemokraten das Schuldenmachen fällt, hat er in den rot-grünen Regierungsjahren in Düsseldorf gezeigt. Von 2010 bis zum Regierungswechsel 2017 war der promovierte Volkswirt mit dem Spitznamen NoWaBo für das Finanzministerium verantwortlich. In diesem Zeitraum stiegen die Schulden im bevölkerungsreichsten Bundesland um gut 40 Prozent – trotz der im Aufschwung auch hier sprudelnden Steuereinnahmen.

In puncto Bildungsqualität rangierte das Flächenland trotz Borjans expansiver Haushaltspolitik am Ende seiner Amtszeit dennoch im bundesdeutschen Vergleich auf einem der letzten Plätze,
...
Für die Steuerzahler waren die NoWaBo-Jahre teuer, stieg doch die Steuerquote, also der Anteil der Landessteuern an der gesamten Wirtschaftsleistung, von rund sechseinhalb auf acht Prozent. So hob Walter-Borjans etwa die Grunderwerbsteuer zwei Mal von 3,5 auf mittlerweile 6,5 Prozent an.
Quelle: https://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article204029108/Die-ernuechternde-Bilanz-des-Ministers-Walter-Borjans.html


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03.10.2021 um 10:11
@Seidenraupe
Als Minister für Entwicklungshilfe könnte ich ihn mir gut vorstellen. Schön weit weg und kaum zu bemerken. Er kann reisen und die Welt kennenlernen.


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03.10.2021 um 13:22
Als Parteivorsitzender soll man sich auch vorrangig um die Belange der Partei kümmern, nicht in jede Kamera sein Gesicht halten. Was da wer macht ist für Außenstehende nur indirekt absehbar.


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12.10.2021 um 00:46
da Giffey in Berlin eine Regierung bilden und sich zur Abstimmung "Deutsche Wohnen und Co enteignen", verhalten muss, poste ich es unter ihrer Partei


es geht u.a. auch um die neuerbauten Alboingärten mit 432 Wohnungen
In Schöneberg entsteht eine neue Siedlung mit 432 Wohnungen, gebaut von Vonovia – einer der Konzerne, der nach dem Willen des Volksentscheids enteignet werden soll.
Das Unternehmen Vonovia investiert hier 150 Millionen Euro. Jede vierte Wohnung ist öffentlich gefördert, kostet für WBS-Inhaber 6,50 oder 6,70 Euro/m² netto kalt. Die anderen im Schnitt 13,53 Euro/m². Die Miethöhe ist für zwei Jahre gedeckelt. Alle haben Fußbodenheizung, Video-Gegensprechanlage, separates Kellerabteil.
Der Immobilienriese hat in der Hauptstadt noch viele Projekte in der Pipeline. Regionalbereichsleiter Thomas Wesche (37): „Wir planen in den kommenden Jahren, insgesamt rund 13.000 Wohnungen in Berlin und im Berliner Umland zu bauen.“
...
Das Gebäude in Schöneberg hat 19 Aufgänge und mehr als 50 Grundrissvarianten. Von 24 bis 18 Quadratmetern, von der Ein-Zimmer-Wohnung bis zum Staffel-Geschoss mit Dachterrasse.

Alle Wohnungen haben Balkon, Wintergarten oder Terrasse, aber die WBS-Wohnungen keine Einbauküchen. Es gibt eine Kita (60 Kinder), die die AWO im Januar eröffnet, sowie 15 Wohnungen für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen.
https://www.bz-berlin.de/berlin/tempelhof-schoeneberg/neue-siedlung-in-schoeneberg-aber-der-wohnungs-bauer-soll-enteignet-werden

Das sind Neubaumietpreise, da verschlägt es einem die Sprache -- so niedrig sind die!!a

Wie will man in einem Ballungsraum die Wohnungsnoit lindern, wenn man Investoren, Bauherren und Vermieter mit Enteignung bedroht?

keinem einzigen Wohnungssuchenden ist damit geholfen!!


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12.10.2021 um 06:29
Zitat von WolfgangTWolfgangT schrieb am 03.10.2021:Als Minister für Entwicklungshilfe könnte ich ihn mir gut vorstellen. Schön weit weg und kaum zu bemerken. Er kann reisen und die Welt kennenlernen.
Bitte nicht. Mit Herrn Müller hatten wir gerade einen, der seine Aufgabe sehr errnst genommen hat, wäre schade wenn das Ministerium verkommt.
Zitat von WolfgangTWolfgangT schrieb am 03.10.2021:Hoffen wir mal, dass der Olaf nicht nur Rückhalt, sondern auch Rückgrat hat.
Haha... für Saskia war er doch kein richtiger Sozialdemokrat, wann hat sich das eigentlich geändert? Rückgrat macht man mit Vergesslichkeit vielleicht etwas wett.

Bei Kurz wird ermittelt und er tritt zurück, bei Scholz wird ermittelt und er tritt an...


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12.10.2021 um 09:50
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Bei Kurz wird ermittelt und er tritt zurück, bei Scholz wird ermittelt und er tritt an...
sehr guter Vergleich!


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12.10.2021 um 10:18
Zitat von WolfgangTWolfgangT schrieb am 03.10.2021:Hoffen wir mal, dass der Olaf nicht nur Rückhalt, sondern auch Rückgrat hat. Meine Sorge ist, dass die Saskia und der Kevin ihm die "Beinfreiheit" nehmen könnten. Aber wir haben ja auch noch die FDP an Bord, wenn es zur Ampel kommt, was ich mir wünsche. NWB spielt scheinbar gar keine Rolle mehr. Oder bekommen wir den als Minister?
Ich hoffe nur, dass die FDP so weit wie möglich vom Finanzministerium entfernt bleibt.
Ein festhalten an der Schuldenbremse und weiterer Investitionsaufschub zugunsten einer schwarzen Null, so wie die FDP es fordert, hat nichts mit Finanzkompetenz zu tun. Mir sind keine Wirtschaftsexperten bekannt, die sich noch für diese Dinge aussprechen. Selbst die Wirtschaftswissenschaftler, die sich die Schuldenbremse vor 10 Jahren ausgedacht haben sind inzwischen dagegen. Aber einige Ideologen halten stur und kopflos daran fest.
Diese Policies wären reine Sabotage am Wirtschaftsstandort Deutschland und die Tatsache, dass die FDP sie noch vertritt schockiert mich ehrlich gesagt ein bisschen.


In der SPD gibt es auch ein paar die noch an der Schuldenbremse festhalten, aber es gibt da auch eine große Strömung die anderer Meinung ist. Zwischen dem SPD-nahen ThinkTank DezernatZukunft und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung gibt es viele wissenschaftlich gehaltvolle Pläne zur Finanzreform.
Von FDP-Seite habe ich bisher nur wissenschaftlich unlautere Plattitüden zur Schuldenbremse und Schwarzen Null gehört. Keinerlei wissenschaftlicher Unterbau oder der Versuch einer Rechtfertigung dieser Konzepte, keine Expertise.
Ehrlich gesagt erscheint es mir so als plane die FDP das Scheinargument des fiskalen Konservatismus gegen progressive Politik zu nutzen, ähnlich wie das die Republikanerin den USA seit Jahrzehnten tun: Dem Staat einen fiskalen Maulkorb verpassen, damit etablierte Konzerne ihre Macht und ihre Gewinne weiter ausbauen können. Der "freie Markt" als bequemes Argument gegen staatliche Maßnahmen, aber dabei völlige Ignoranz gegenüber allen anderen Arten von Marktverzerrung. Ich mein, die FDP hat nichts dagegen, wenn der Staat einen fossilen Status Quo subventioniert, aber wenn eine technologische Transformation subventioniert werden soll ist das ein Eingriff in den "freien Markt"? Das sind alles keine haltbaren Thesen der FDP und sie hätte längst ihr Image als Partei mit Wirtschaftskompetenz verlieren sollen. Es sind Ideologen die die Interessen von etablierten Konzernen vertreten. Das hat nichts mit Marktliberalität zu tun, sondern ist Klientel-Politik für Reiche.


Hier erwarte ich vor allem von den Grünen, dass sie erkennen, dass effektiver Klimaschutz durch eine FDP-inspirierte Finanzpolitik unmöglich gemacht wird. Wenn eine Ampel-Koalition sich also in finanzpolitischen Fragen auf die FDP einlässt, wird effektiver Klimaschutz nicht funktionieren. Genau bei diesem Thema darf es keine Kompromisse geben.


Abgesehen davon brauchen wir nach Panama-, Paradise- und Pandora-Papers endlich mal ein durchgreifen in der Steuerpolitik.
Das muss EU-weit gegen die Interessen jeglicher korrupter Politiker durchgesetzt werden und das wird schwierig genug, die FDP hätte daran absolut kein Interesse, sie machten ja auch keinen Hehl daraus, dass ihnen die korrupte Bande der Union der liebste Koalitionspartner gewesen wären.


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12.10.2021 um 10:35
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Ich hoffe nur, dass die FDP so weit wie möglich vom Finanzministerium entfernt bleibt.
Ein festhalten an der Schuldenbremse und weiterer Investitionsaufschub zugunsten einer schwarzen Null, so wie die FDP es fordert, hat nichts mit Finanzkompetenz zu tun. Mir sind keine Wirtschaftsexperten bekannt, die sich noch für diese Dinge aussprechen. Selbst die Wirtschaftswissenschaftler, die sich die Schuldenbremse vor 10 Jahren ausgedacht haben sind inzwischen dagegen
klar, sollen doch die nachfolgenden Generationen am Schuldenberg "ersticken" -- nach uns die Sintflut ist immer eine gute Idee. *Ironie*

es hilft niemandem, wenn wir dauerhaft über unsere Verhältnisse leben - genau das bedeutet Schuldenmachen.

Die vielen Milliarden, die Bund, Städte und Gemeinden einnehmen, sinnvoll ausgeben -- das wäre mal eine innovative Forderung!

Überteuerte Prestigeobjekte, Milliarden für erträumte Enteignungen gehören NICHT zu einem wirtschaftl Umgang mit Stuermilliarden. Übrigens auch kein Wasserkopf aus überflüssigen Beamten, viel zu großer Bundestag, genderprofessuren und sonstiger Kram.

Deutschland hat kein Einnahmeproblem , sondern ein Ausgabeproblem.


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12.10.2021 um 11:19
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:klar, sollen doch die nachfolgenden Generationen am Schuldenberg "ersticken" -- nach uns die Sintflut ist immer eine gute Idee. *Ironie*

es hilft niemandem, wenn wir dauerhaft über unsere Verhältnisse leben - genau das bedeutet Schuldenmachen.
Nein, eben nicht. Der Staat ist kein Haushalt.

Schulden sind Investitionen in die Zukunft, wenn wir jetzt nicht in eine umfassenden technologische Transformation investieren wird das nachfolgende Generationen um ein vielfaches teurer zu stehen kommen als die Schulden.

Abgesehen davon kostet Schulden machen gerade absolut kein Geld. Und die Rendite in der aktuellen Situation sind enorm, da die langfristigen Kosten unserer fossilen Status Quo so astronomisch hoch sind.

Wir können uns diesen Status Quo nicht leisten, deswegen müssen wir jetzt investieren um davon weg zu kommen.

Hier "nachfolgende Generationen" zu nutzen um gegen Investitionen in die Zukunft zu argumentieren ist ganz schön perfide und auch einfach aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht extrem dumm.
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Die vielen Milliarden, die Bund, Städte und Gemeinden einnehmen, sinnvoll ausgeben -- das wäre mal eine innovative Forderung!
Das kommt noch dazu, aber seit der Finanzkrise 2008 gibt es in Deutschland und auch in vielen anderen Ländern einen massiven Investitionsstau. Das muss schnell aufgeholt werden und dazu müssen staatliche Ausgaben erhöht werden.
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Deutschland hat kein Einnahmeproblem , sondern ein Ausgabeproblem.
Steuererhöhungen und mehr staatliche Investitionen mögen den Eindruck erwecken als seinen sie zwei Seiten der selben Medaille. Ist aber nicht so.

Steuererhöhungen haben nicht den Zweck Investitionen zu finanzieren. Haushaltsdefizite oder Überschüsse sind erstmal bedeutungslos. Was zählt ist die Preisstabilität (Inflationsrate) und die Stabilität der angrenzenden Märkte. Die "schwarze Null" ist aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht eine bedeutungslose Kennzahl. Sie hat nichts mit "verantwortungsvollem Wirtschaften" zu tun.

Der Zweck der Steuererhöhung ist Umverteilung um der Vermögens- und Einkommensungleichheit entgegen zu wirken. Das ist notwendig, aus vielen Gründen: Um die Effizienz des Marktes zu steigern, um marktverzerrenden Kapitalakkumulation einzuschränken und um die soziale Gerechtigkeit zu verbessern.
Aber Steuererhöhungen nicht notwendig um staatliche Investitionen zu finanzieren.

Investitionen in regenerative Energien, zukunftsfähige Infrastruktur, Bildung und unser soziales Netz refinanzieren sich von ganz alleine, dazu braucht es keine Steuererhöhungen.


Die Sache ist aber, dass es ja nicht so ist als würde der Staat aktuell nicht in den Markt eingreifen.
Der Internationale Währungsfond hat das Volumen der globalen Subventionen für fossile Brennstoffe berechnet und kam zum Ergebnis, dass 5.2 Billionen (das ist mehr als das BIP Deutschlands) für Subventionen für fossile Brennstoffe ausgegeben werden. (Allein in 2020)
70% dieses Geldes fließt nicht direkt, sondern dadurch, dass Kosten die durch die fossilen Brennstoffe verursacht werden nicht eingepreist sind. Ist aber trotzdem eine Subventionierung.
https://www.reuters.com/business/energy/imf-estimates-global-fossil-fuel-subsidies-6-trillion-georgieva-2021-09-24/

Ich kann deshalb Leute nicht ernst nehmen, die nicht wollen, dass der Staat regenerative Energien und Infrastruktur subventioniert, aber völlig einverstanden damit sind, dass fossile Brennstoffe massivst subventioniert werden.

5.2 Billionen sind schwer vorstellbar. Evtl. is das greifbarer: Es sind 10 Millionen Euro pro Minute die an fossile Industrien gezahlt werden. Jede Minute und es wird nach wie vor jedes Jahr mehr.
Das ist der "freie Markt" den du hier verteidigen willst? Das hat mit Marktliberalismus nix zu tun.

Die Frage die wir hier diskutieren lautet also eigentlich:
Was wäre so schlimm daran, wenn man 10 Millionen Euro pro Minute in erneuerbare Energien und nachhaltige Infrastruktur stecken würde, statt sie in Öl, Gas und Kohle zu stecken?
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Überteuerte Prestigeobjekte, Milliarden für erträumte Enteignungen gehören NICHT zu einem wirtschaftl Umgang mit Stuermilliarden. Übrigens auch kein Wasserkopf aus überflüssigen Beamten, viel zu großer Bundestag, genderprofessuren und sonstiger Kram.
Was hast du gegen Genderprofessuren? Wissenschaftsfreiheit ist eines der höchsten Güter. Gerade da sollten wir nicht sparen.
Abgesehen davon kostet eine Professur im ganzen Jahr gerade mal so viel, wie wir in 10 Sekunden an fossilen Subventionen raushauen.


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12.10.2021 um 11:57
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Ein festhalten an der Schuldenbremse und weiterer Investitionsaufschub zugunsten einer schwarzen Null, so wie die FDP es fordert, hat nichts mit Finanzkompetenz zu tun.
@1.21Gigawatt

Absolut richtig. Haushaltsdisziplin ist Schnee von gestern. Schon um 1921 war das auch mal Schnee von gestern und 1923 hat man dann ein Brot mit Scheinen bezahlt, die man in einer Schubkarre angekarrt hatte. Das Problem stellt sich dank Kartenzahlung ja so nicht mehr, wenn man alle paar Wochen dann 6 Nullen aus der Währung rausstreicht. Ich weiss, dass der vergleich nicht ganz richtig ist, er ist aber auch nicht ganz falsch.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Das ist notwendig, aus vielen Gründen: Um die Effizienz des Marktes zu steigern, um marktverzerrenden Kapitalakkumulation einzuschränken und um die soziale Gerechtigkeit zu verbessern.
Aber Steuererhöhungen nicht notwendig um staatliche Investitionen zu finanzieren.
Das würde bedeuten, Steuererhöhungen wären nur nötig, um Erfolg zu bestrafen? Klingt ja nicht nach Aufbruch.

Und wenn Schuldenmachen so supi wäre, warum werden dann überhaupt Steuern erhoben?
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:5.2 Billionen sind schwer vorstellbar. Evtl. is das greifbarer: Es sind 10 Millionen Euro pro Minute die an fossile Industrien gezahlt werden. Jede Minute und es wird nach wie vor jedes Jahr mehr.
Ob die Zahl stimmt, weiss ich nicht. Erstens dürfte das Folge langfristiger verträge sein, die dann auch zu erfüllen sind und tagesaktuell sind wir nun mal noch auf fossile Energien angewiesen und das umso länger, je mehr Strom verbraucht wird, auch durch Elektro Autos.

Und bevor man Neuschulden macht, die unsere Nachfolgegenerationen zahlen müssen oder Steuern erhöht, muss der Staat mal mit den Rekordeinnahmen auskommen, will heissen, kein Geld an andere EU Länder mit weniger Disziplin verschenken und ne ganze Menge Unsinn mal nicht bezahlen. Dafür steht erfreulicherweise eine FDP.


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12.10.2021 um 13:21
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Dafür steht erfreulicherweise eine FDP.
Das ist ebenso stark, wie dreist erlogen. Aber gut, es gibt ja auch Leute, die auch heute noch Donald bewundern....


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12.10.2021 um 13:23
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich weiss, dass der vergleich nicht ganz richtig ist, er ist aber auch nicht ganz falsch.
Also wenn er nicht ganz falsch ist, dann muss es ja irgendeine wissenschaftliche Forschung dazu geben die zumindest die grobe Richtung bestätigt.

Aber die letzten 10 Jahre Wirtschaftswissenschaft haben mit alten Binsenweisheiten wie dieser gründlich aufgeräumt.

Inflation reagiert nicht auf staatliche Investitionen. Wie die massiven Erhöhungen der Geldmenge nach 2008 und während Corona gezeigt haben.
Die Indikatoren auf die zu achten ist, wenn ma die Inflation niedrig halten will sind andere.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das würde bedeuten, Steuererhöhungen wären nur nötig, um Erfolg zu bestrafen? Klingt ja nicht nach Aufbruch.
Zu erben und/oder Millionen/Milliarden mit der Arbeit anderer zu verdienen ist nicht unbedingt das was ich "Erfolg" nennen würde.

Wertschöpfung ist ja nichts objektives. Dinge wie Pflege, Kindererziehung, Bildung usw. führen zu massiver Wertschöpfung, aber die Leute die in diesen Berufen arbeiten bekommen davon nichts ab.
Während man in anderen Sparten zwar mit seiner Arbeit deutlich weniger Wert schöpft, aber deutlich mehr davon abbekommt.
Diese Diskrepanzen sind Kontingent, oft historisch bedingt, aber dennoch grundlegende Verzerrungen die die Vorstellung vom "freien Markt" direkt ad absurdum führen.
Lohn steht nicht im direkten Zusammenhang mit Produktivität. Unsere Möglichkeiten Produktivität zu messen sind beschränkt, sobald die Produktivität nicht an Waren mit einem fixen Preis gebunden ist.
Ein Auto hat einen fixen Preis, die Wertschöpfung die durch die Produktion des Autos erzielt wurde ist leicht zu quantifizieren.
Aber wie macht man das jetzt mit Kindererziehern, Pflegern, Lehrern, medizinischem Personal? Wie quantifiziert man den Wert einer guten Ausbildung, guter Gesundheit und einer intakten Gesellschaft generell?

Aber anstatt über Probleme in der Quantifizierung von Wertschöpfung und der Bepreisung von Arbeit zu reden, bricht die FDP sowas lieber runter auf "na da haste dir halt den falschen Job ausgesucht". Obwohl wir heute jede Menge Möglichkeiten haben Wertschöpfung Datengetrieben zu analysieren und dann entsprechend Bezahlung und Besteuerung anzupassen.


Im Grunde geht es darum die pathologischen Tendenzen einer Marktwirtschaft (z.B Kapitalakkumulationen die zu weniger effizienter Nutzung von Kapital führt) durch Anpassung der Steuerlast auszugleichen.

Die generelle Annahmen, dass der Markt frei ist und Wettbewerb fair ist und finanzieller Erfolg deshalb verdient halte ich für naiv und esoterisch. Das ist einfach eine extrem Unterkomplexe Erzählung, derer die ihre eigenen Kapitalanhäufungen rechtfertigen wollen.

Womit man viel Geld verdienen kann und womit nicht, hängt nicht wirklich damit damit zusammen wieviel Wert die Arbeit tatsächlich produziert. Und damit fällt die gesamte Idee der Meritokratie in sich zusammen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und wenn Schuldenmachen so supi wäre, warum werden dann überhaupt Steuern erhoben?
Weil Steuern zinsfrei sind und dementsprechend höhere Rendite haben. Und weil, wie vorhin schon gesagt, Steuern noch viel weitreichendere Funktionen haben als nur den Staat zu finanzieren.

Die gesamte Deutsche Wirtschaft profitiert von deutscher Infrastruktur, deutscher Bildung, deutscher Pflege, deutscher Gesundheitsversorgung.
Aber die Leute die diese Leistungen erbringen werden schlecht bezahlt und die Konzerne die auf diese Leistungen angewiesen sind zahlen kaum steuern. So wirtschaftet man einen Gesellschaft herunter.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ob die Zahl stimmt, weiss ich nicht.
Die Frage ist: Vertraust du einer Quelle wie dem Internationalen Währungsfonds oder nicht?

Es gibt auch Gegenstimmen: Der schwedische Quaksalber und Klimawandelleugner Björn Lomborg z.B findet dass der Internationale Währungsfonds da schlechte Arbeit gemacht hat.
Liegt jetzt an dir zu entschieden wem du mehr traust, einem Quaksalber mit Kolumne oder einem Konsortium von dutzenden Wissenschaftlern die im Auftrag der UN forschen.
Hier kannst du lesen was er denkt: https://www.lomborg.com/news/the-imfs-huge-miscalculation-of-energy-subsidies

So wirklich widerspricht er dem IMF nichtmal:
So what’s included in this outsized re-definition? First, the IMF comes up with a price-tag of $2.3 trillion for air pollution. Burning coal is incredibly polluting, so the IMF claims coal is subsidized because it doesn’t pay for all the air pollution it causes.

It’s valid to consider the unpriced costs of any policy – but it’s wrong to call this a “subsidy”.
Seine Kritik ist, dass fehlende Einpreisung nicht wirklich eine Subvention ist. Das ist wortklauberei. Ob man es Subvention nennt oder nicht, das Ergbniss ist das selbe: Fossile Brennstoffe haben einen unlauteren Wettbewerbsvorteil im Volumen von 5.2 Billionen pro Jahr.

Aber so eine Argumentation passt zur Person:
Bjørn Lomborgs Veröffentlichungen in Zeitungen wie The Wall Street Journal und The Telegraph wurden wiederholt durch Climate Feedback überprüft, ein weltweites Wissenschaftsnetzwerk, das sich mit der Glaubwürdigkeit von Medienberichterstattung zum Thema Klimawandel befasst. In allen Fällen rangierte die wissenschaftliche Glaubwürdigkeit zwischen "niedrig" und "sehr niedrig". Die Gutachter von Climate Feedback kamen dabei zum Schluss, dass Lomborg "Rosinenpickerei betreibt",[27] er "die Ergebnisse vorhandener Studien falsch interpretiert",[28] "sein Artikel in eklatantem Widerspruch zur wissenschaftlichen Beweislage steht"[29] und "er das Pariser Abkommen fehlinterpretiert, um dessen Potenzial zur Eindämmung des Klimawandel herunterzuspielen".[30]
Wikipedia: Bjørn Lomborg
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Erstens dürfte das Folge langfristiger verträge sein, die dann auch zu erfüllen sind
Ja, sogenannte Pfadabhängigkeiten. Das sind aber nicht nur Verträger, sondern vor allem auch Denkmuster, Machtstrukturen und Korruption die diesen Status Quo aufrecht erhalten.
Also unsere gesamte moderne Zivilisation ist auf fossilen Brennstoffen aufgebaut. Ihre Präsenz zieht sich durch unsere Institutionen, Denkweisen und Kultur.
Wie eine Drogen von der wir als Gesellschaft abhängig sind, die uns aber zerstören wird, wenn wir nicht schnell genug davon weg kommen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und bevor man Neuschulden macht, die unsere Nachfolgegenerationen zahlen müssen oder Steuern erhöht, muss der Staat mal mit den Rekordeinnahmen auskommen, will heissen, kein Geld an andere EU Länder mit weniger Disziplin verschenken und ne ganze Menge Unsinn mal nicht bezahlen. Dafür steht erfreulicherweise eine FDP.
Was ist das für ein bedeutungsloses Geschwafel?

1. Neuschulden belasten Nachfolgegenerationen nicht sondern entlasten sie. Was diese Generationen brauchen ist eine emissionsfreie Wirtschaft und Infrastruktur, keine schwarze Null.

2. Der Staat verschenkt kein Geld an andere EU-Länder. Im Gegenteil: Deutschland hat anderen Ländern die Austeritätspolitik aufgedrückt, von der nun sogar die Erfinden der Meinung sind, dass es falsch war, genau wie die restliche versammelte Wirtschaftswissenschaft.
Damals hat man sich arrogant über Varoufakis lustig gemacht, heute musste man anerkennen, dass er damals recht hatte.

Und das ganze geht ja noch weiter zurück: In den 80ern als man über die EU und den Euro nachdachte mahnten Wirtschaftswissenschaftler an, dass die unterschiedliche Wirtschaftsleistung der Mitgliedsstaaten mittel bis langfristig zu Problemen führen wird, da die Überschüsse der einen die Defizite der anderen sind. Was dann, aus verschiedenen Gründen, die Stabilität der Währungsunion gefährdet.
Das Problem wurde erstmal auf die lange Bank geschoben, bis zur Finanzkrise 2008 und dann merkte man wieder, dass es Ausgleichsmechanismen braucht. Der Name dafür damals: Eurobonds.
Alle waren sich einig, dass die notwendig sind um regelmäßige Crashes zu vermeiden. Aber dann entschied man sich dazu das Problem zu ignorieren und gegen jede wissenschaftlich Erkenntnis die Krise mit einem Sparkurs zu bekämpfen. (Quizfrage: Wann hat ein Sparkurs jemals aus einer Wirtschaftskrise heraus geführt? Antwort: Nie, es gibt kein Beispiel moderner Volkswirtschaften, die durch Sparen wieder auf Kurs kamen.)
Funktioniert hat das nicht. Halb Europa hat die letzten 15 Jahren praktisch keine Steigerung der Produktivitätsraten verzeichnen können. (Italien bspw. ist dieses Jahr wieder auf dem Stand von 2005 angekommen)
Hauptgrund hierfür ist der massive Investitionsstau und das ausbleiben antizyklischer Investitionen.

Das geht soweit, dass Deutschland als Exportnation unter sinkender Nachfrage leidet, weil wir unseren "Kunden" unsinnige Sparkurse aufgebrummt haben die sowohl ihnen als auch uns selbst schaden. Etwas, dass selbst die "Erfinder" dieser Policies inzwischen eingesehen haben.


Die FDP tut gerne so als hätte sie Wirtschaftskomptenz, aber die hat sie nicht.
Da du ja anscheinend ein Fan von FDP Politik bist frage ich dich ob du weißt worauf die FDP ihre Ideen stützt? Denn ich finde da nichts.

Ich finde keine Wirtschaftsexperten, die das vertreten was die FDP fordert, deswegen kam ich zu dem Schluss, dass die FDP nichts mit Wirtschaftsexpertise zu tun hat, sie ist einfach nur eine marktradikale Gruppe von Ideologen, die die Profitinteressen Interessen von Reichen und Konzernen politisch vertreten.

Ich würde erwarten, dass die FDP den Grünen und der SPD jetzt die Expertenmeinungen um die Ohren haut, bezüglich Fragen der Steuerpolitik, Fiskalpolitik usw.
Aber die ganzen Finanzexperten sind gegen die FDP.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Dafür steht erfreulicherweise eine FDP.
Was ich möchte ist Politik nach bestem Wissen und Gewissen. Die FDP kann ihre Positionen nicht mit Wissenschaft rechtfertigen und ich nehme an, du kannst es auch nicht.
Und sowas ist gefährlich. Es ist schlechte Politik, unverantwortlicher Umgang mit Verantwortung und wird den Erwartungen an Volksvertreter nicht gerecht.


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SPD

12.10.2021 um 14:08
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Alle waren sich einig, dass die notwendig sind um regelmäßige Crashes zu vermeiden. Aber dann entschied man sich dazu das Problem zu ignorieren und gegen jede wissenschaftlich Erkenntnis die Krise mit einem Sparkurs zu bekämpfen.
@1.21Gigawatt

Wenn sich alle im Sinne von alle einig gewesen wären, wäre das damals auch so gekommen. Es waren also nicht alle hellauf begeistert.

Und was Neuverschuldung angeht:

Letzten Endes kann man immer nur ausgeben, was reingekommen ist oder reinkommt.
Und in dem Sinne können wir nachhaltig nur das ausgeben, was wir haben.

Ich bin ja bei Dir, dass in Infrastruktur zu investieren ist und zum Teil recht deutlich und auch staatlich. Aber da soll man besser mal alle Ausgaben auf den Prüfstand stellen. Mittlerweile ist es ja Gang und Gäbe, Milliarden für Scheisse auszugeben, Beispiel: Berater im Verteidigungsministerium, Pkw Maut. Ups, we did it again. Das geht eben nicht.

Und im Vorgriff auf die Steuereinnahmen unserer Kinder- und Enkelgenerationen Geld auszugeben halte ich für falsch. Das würde unter der Prämisse Sinn ergeben, dass wir in 'der einen alles entscheidenden Zeit' leben. Das ist aber nicht so. Die werden ganz eigene Herausforderungen und Infrastrukturprobleme haben. Wir leben in einer Zeit, die genau so besonders ist wie jede andere auch. Ist unsexy, aber wahr.

Man kann nur dann sorglos auf Pump leben und investieren, wenn man die Anleihen durch einen geplanten Krieg plattmachen will. Ich nehme an, das wollen wir aber doch eher nicht.

Ich sclachte auch nicht die Sparschweine meiner Kinder mit dem Hinweis 'besondere Zeiten'.


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SPD

12.10.2021 um 14:14
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und im Vorgriff auf die Steuereinnahmen unserer Kinder- und Enkelgenerationen Geld auszugeben halte ich für falsch. Das würde unter der Prämisse Sinn ergeben, dass wir in 'der einen alles entscheidenden Zeit' leben. Das ist aber nicht so. Die werden ganz eigene Herausforderungen und Infrastrukturprobleme haben.
erstens das: jede Zeit hat eigene Probleme

zweitens:
jede Bahnstrecke, jede Straße, jede Infrastruktur die heute eine "Investition" in Infrastruktur(ausbau) erlebt, ist in 20 Jahren wieder fällig - sei es weil der Zahn der Zeit daran nagt, weil Unterhalt verpennt wurde, oder weil es schlicht neue Anforderungen an Infrastruktur gibt

so zu tun, als würden noch unsere Kindeskinder von den heutigen Investitionen in Infrastruktur profitieren, ohne dass für den Unterhalt und neue Anforderungen massiv Geld ausgegeben werden müsste, ist mit zu einseitig und vorallem zu sehr zu Lasten der folgenden Gneration gedacht.


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SPD

12.10.2021 um 14:46
@1.21Gigawatt

Und noch mal ein kleiner nachschlag zu unserer Steuerpolitik, die ja angeblich ach so wichtig ist, damit nicht lauter Milliardäre entstehen:

In Wahrheit greift unsere Steuerschraube doch schon Leuten ganz heftig in die Tasche, die keine 60.000 Euro im Jahr verdienen. Da wird ja nicht der Milliardärswahn eingehegt, sondern basaler Vermögensaufbau verhindert. Es kann doch bei Gerechtigkeit nicht darum gehen, dass schon der Bürger in der Mitte der Gesellschaft vor einer vernünftigen Alterssicherung bewahrt wird.

Und selbst ein Jahresbrutto von 150.000 schafft keine abgehobenen Superreichen.

und 150.000 Euro im Jahr verdient man ja auch nicht nur dann, wenn man 'born with a silverspoon' ist, sondern eine gute Ausbildung / Studium gemacht hat und dann noch fleissig ist. Ich sehe gar keinen Sinn darin, solche Leute mehr zu belangen.

und das sind genau die Leute, für die die 'Solidarität mit dem Aufbau Ost' 32 Jahre danach als Legende aufrecht erhalten wird.


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SPD

12.10.2021 um 15:44
@sacredheart

100 % Zustimmung. Hier im Forum, vor allem in den Grünen- und Roten² Threads sieht man immer wieder sehr gut, wie viele völlig falsch über Unternehmer denken. Als würden die goldbraunen Brathähnchen und die Taler denen nur so vom Himmel in die offenen Hände fallen.


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SPD

12.10.2021 um 16:02
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wenn sich alle im Sinne von alle einig gewesen wären, wäre das damals auch so gekommen. Es waren also nicht alle hellauf begeistert.
Merkel hatte drei Berater die hier maßgeblich verantwortlich sind und diese Politik gegen den Widerstand anderer EU-Länder und gegen gravierende Bedenken aus akademischen Kreisen durchgedrückt haben. Die Einsicht, dass das falsch war kam spät. Anfang dieses Jahres sprach sich das Bundeskanzleramt für eine Aussetzung der Schuldenbremse aus: https://www.sueddeutsche.de/politik/schuldenbremse-helge-braun-coronavirus-1.5185960
Helge Braun spricht hier stellvertretend für die wirtschaftswissenschaftlichen Berater und die Kanzlerin, die sich zunächst die Schuldenbremse ausgedacht haben und dann festgestellt haben, dass das eine dumme Idee war.

Diese Policies hatten auch keine demokratische Legitimation. Schäuble sagte damals "Wahlen ändern nichts." was für sich ja schon eine Bankrotterklärung jedes demokratischen Politikers ist, aber es hat auch dazu geführt, dass gerade die Südeuropäischen Demokratien zusätzlich zur Wirtschaftskrise noch in eine extreme Legitimationskrise gefallen sind, die vor allem dazu führte, dass Rechts- und Linksextremen Bewegungen sich etablierten.
Nationales Vertrauen in die Politik, aber auch supranationales Vertrauen in europäische Institutionen wurden hier nachhaltig zerstört.

Man hat also großen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schaden angerichtet, man hat damit keinerlei finanzpolitische Stabilisierung erreicht, man hat einen gewaltigen Investitionsstau verursacht und die Wirtschaft vieler unserer wichtigsten Handelspartner in eine Sackgasse geführt.

Und FDP und Union, ohne überhaupt zu verstehen wofür sie da kämpfen, halten an diesen Policies fest, auch nachdem ihre Erfinder schon eingesehen haben, dass es der falsche Weg war. Es ist eben jetzt tatsächlich so, dass die einzigen Leute in der Union die wirklich was von der Thematik verstehen, gegen die Schuldenbremse sind, während die, die nix davon verstehen dafür sind. Es ist absurd.

Die Unfähigkeit so offensichtliche Fehler einzugestehen und entsprechend das eigene Handeln anzupassen ist eine hochgefährliche Eigenschaft in der Politik.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Letzten Endes kann man immer nur ausgeben, was reingekommen ist oder reinkommt.
Falsch. Der Staat ist kein Haushalt. Er gibt seine eigene Währung aus und kann die Geldmenge beliebig erhöhen, solange das Preisniveau stabil bleibt. Das Delta zwischen Einnahmen und Ausgaben ist ein bedeutungsloser Indikator.
Preisniveau ist entscheidend und das reagierte die letzten 20 Jahre praktisch nicht auf Erhöhungen der Geldmenge.

Das ist eine der fundamentalsten neuen Erkenntnisse der Wirtschaftswissenschaft der letzten 20 Jahre und der Umstand, dass du davon nichts mitbekommen hast zeigt schon irgendwie, dass das nicht dein Thema ist, deswegen wundert mich deine starke Meinung. Woher kommt die? Offensichtlich ja nicht von wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit dem Thema.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und in dem Sinne können wir nachhaltig nur das ausgeben, was wir haben.
Achtung, Mind Blow: Was wenn das was wir in Zukunft einnehmen können davon abhängt was wir jetzt ausgeben?
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich bin ja bei Dir, dass in Infrastruktur zu investieren ist und zum Teil recht deutlich und auch staatlich. Aber da soll man besser mal alle Ausgaben auf den Prüfstand stellen. Mittlerweile ist es ja Gang und Gäbe, Milliarden für Scheisse auszugeben, Beispiel: Berater im Verteidigungsministerium, Pkw Maut. Ups, we did it again. Das geht eben nicht.
Das sehe ich genauso. Aber man muss es auch in Relation sehen.
Klar ist es ärgerlich wenn man von dieser Verschwendungen von Steuergeld hört, klar ist es bedenklich wenn die Politik Armadas von McKinsey Leuten bezahlt um Politik nach deren operationalisiertem Aberglauben zu machen.

Aber das hat nicht wirklich was mit Staatsausgaben zu tun. Das fällt kaum ins Gewicht und sollte schon gleich drei mal nicht als Argument gegen zukunftssichernde Investitionen angeführt werden.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und im Vorgriff auf die Steuereinnahmen unserer Kinder- und Enkelgenerationen Geld auszugeben halte ich für falsch.
Dein Verständnis ist völlig verdreht hier. Wir belasten mit diesen Investitionen nicht künftige Generationen sondern entlasten sie.
Der Lebensstandard unserer Kinder und Enkel ist absolut unabhängig vom deutschen Schuldenberg sondern hängt vor allem davon ab wie schnell Deutschland es schafft seine Industrie und Infrastruktur zu Entkarbonisieren und eine führende Rolle in den Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts(regenerative Energien, nachhaltige Lösungen) einzunehmen. Ersteres ist vorraussetzung für die Einhaltung der Pariser Ziele, zweiteres sichert den Wirtschaftsstandort Deutschland und erlaubt es Deutschland Einfluss darauf zu nehmen, dass die Pariser Ziele auch global erreicht werden. Um das zu erreichen muss investiert werden, nicht gespart. Sparen zementiert den Status Quo, der uns geradewegs in den Abgrund führt.

Es ist ein ähnliches Problem wie mit Griechenland. Griechenland wurde nicht gesund gespart, sondern kaputtgespart und die Union und FDP wollen das Selbe in Deutschland auch erreichen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das würde unter der Prämisse Sinn ergeben, dass wir in 'der einen alles entscheidenden Zeit' leben. Das ist aber nicht so. Die werden ganz eigene Herausforderungen und Infrastrukturprobleme haben.
Ich denke der Klimawandel ist ein "alles entscheidendes" Event. Mehr als jeder Krieg oder jede sonstige Krise es jemals war.

Wir haben eine Welt mit 8 Milliarden Menschen, es werden wohl noch fast 10 werden.
Diese bald 10 Milliarden Menschen benötigen zum Überleben ein stabiles globales Ökosystem.

Wenn wir vermeiden wollen, dass die Erdbevölkerung wieder drastisch sinkt (um mehrere Milliarden) in einer Ära der Naturkatastrophen, Hungersnöte und Genozide, dann müssen wir zwei Dinge schaffen:

1. Die Stabilität des globalen Ökosystems erhalten (das ist das 1.5°C Ziel)
2. Nachhaltige globale Wirtschafts- und Ressourcen Systeme schaffen


Diese Probleme sind neuartig. Vorherige Generationen hatten sie nicht. Dass die Stabilität unseres globalen Ökosystems in Gefahr ist wissen wir erst seit den 70ern so richtig. Das Problem der Nachhaltigkeit stellt sich auch erst, seitdem der Mensch die planetaren Grenzen quasi ausgelotet hat. Erst seit Kurzem haben wir ein umfassendes Bild womit wir haushalten müssen.
Und selbst heute gibt ja noch viele die nicht wahrhaben wollen, dass menschliche Aktivität so einen massiven Einfluss aufs Klima hat.

Aber diese Probleme werden nicht vorbei gehen. Fragen der Nachhaltigkeit und systemischen Stabilität werden die Menschheit auf ewig begleiten.
Jede Zivilisation die Fortschritt und Wachstum zum Ziel hat arbeitet an ihrer eigenen Vernichtung solange ihre Systeme nicht nachhaltig funktionieren.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich sclachte auch nicht die Sparschweine meiner Kinder mit dem Hinweis 'besondere Zeiten'.
Solltest du vielleicht, wenn du mit dem Geld aus diesem Sparschein dafür sorgst, dass deine Kinder ein gutes Leben haben können.
Der Knackpunkt ist ja, dass es für unsere Kinder spät sein wird diese Investitionen zu tätigen. Sie sind darauf angewiesen, dass wir es jetzt tun.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und noch mal ein kleiner nachschlag zu unserer Steuerpolitik, die ja angeblich ach so wichtig ist, damit nicht lauter Milliardäre entstehen:

In Wahrheit greift unsere Steuerschraube doch schon Leuten ganz heftig in die Tasche, die keine 60.000 Euro im Jahr verdienen.
Ich stoppe gleich mal hier.
Du musst unterscheiden zwischen Einkommensungleichheit und Vermögensungleichheit.
Einkommensungleichheit ist schon ziemlich massiv, aber die Vermögensungleichheit um ein vielfaches größer.
Beide Probleme sind unabhängig von einander, denn Vermögen wachsen nicht hauptsächlich durch Einkommen, sondern durch Kapitalertrag.

Ich persönlich denke nicht, dass an der Einkommensungleichheit steuerlich noch viel geregelt werden kann oder sollte. Die Besteuerung von üblichen Einkommen in Deutschland ist im Großen und Ganzen angemessen.
Aber die Vermögensungleichheit ist ein Thema das sich nur durch Steuern bekämpfen lässt und gerade hier ist die Besteuerung ganz und gar nicht nicht angemessen.

Diese beiden Themen werden oft vermischt. Keiner will mehr Steuern auf sein Gehalt zahlen, und das nutzen vermögende Menschen aus und vermischen ihr eigenes Anliegen (das angehäufte Vermögen zu schützen) mit dem Umstand, dass niemand gern Steuern zahlt.
Und dann wird so getan als würden die Grünen den Leuten die Steuern erhöhen, obwohl es tatsächlich vor Allem um Vermögen geht.

Kapitalertrag ist nicht der gerechte Lohn von Arbeit, sondern ein Produkt besonderer Umstände und solche sollten besonders hoch besteuert werden. Zumal das Kapital aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht Effizienz einbüßt, wenn es auf einem großen Haufen liegt.
Das heißt: Auch rein ökonomisch gesehen ist es rationaler große Vermögen stärker zu besteuern und umzuverteilen um die Produktivität des Kapitals zu maximieren.

Und ich weiß ja nicht was ihr für Leute seid, aber wenn ihr weniger als 1 Mio. auf der hohen Kante habt, dann gehört ihr nicht zu denen die stärker belastet werden sollten.


Und, zu Guter letzt, die Steuerpläne und FDP und Union belasten explizit Einkommensgruppen unter 100.000€ pro Jahr stärker als die über 100.000.
Die allermeisten, die FDP wählen, weil sie nicht mehr Steuern zahlen wollen, würden unter FDP-Plänen tatsächlich mehr zahlen als unter den Plänen der Grünen.
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:erstens das: jede Zeit hat eigene Probleme

zweitens:
jede Bahnstrecke, jede Straße, jede Infrastruktur die heute eine "Investition" in Infrastruktur(ausbau) erlebt, ist in 20 Jahren wieder fällig - sei es weil der Zahn der Zeit daran nagt, weil Unterhalt verpennt wurde, oder weil es schlicht neue Anforderungen an Infrastruktur gibt

so zu tun, als würden noch unsere Kindeskinder von den heutigen Investitionen in Infrastruktur profitieren, ohne dass für den Unterhalt und neue Anforderungen massiv Geld ausgegeben werden müsste, ist mit zu einseitig und vorallem zu sehr zu Lasten der folgenden Gneration gedacht.
Ja dafür gibt es eine Lösung: Nennt sich Abschreibungen.
Alle Infrastruktur, die heute in Deutschland steht, steht da, weil vorherige Generationen investiert haben.

Stell dir vor es gäbe in Deutschland keine Straßen und keine Schienen, weil die vorherigen Generationen uns die Schulden, die diese Dinge verursacht hätten nicht aufbürden wollten. Wäre doch blöd oder?
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:In Wahrheit greift unsere Steuerschraube doch schon Leuten ganz heftig in die Tasche, die keine 60.000 Euro im Jahr verdienen. Da wird ja nicht der Milliardärswahn eingehegt, sondern basaler Vermögensaufbau verhindert.
Die Grünen-Steuerpläne entlasten alle bis 100.000 im Jahr, belastet werden nur die, die mehr verdienen.

Die FDP will Jahreseinkommen ab 100.000 stark entlasten, während niedrigere Einkommen kaum entlastet werden.(weniger Entlastung als bei den Grünen oder der SPD)

Also kurz: Wenn du unter 100.000 im Jahr verdienst, dann sind die Steuerpläne der Grünen besser für dich als die der FDP.

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Die Entlastungen für Reiche die die FDP fordert würden ein 88 Milliarden € großes Loch in die Staatkasse reißen, sprich: Die Entlastungen für Reiche werden durch Schulden finanziert bzw. über weiteren Sozialabbau.

Das sind Schulden die nicht in die Zukunft investiert werden, sondern dem Vermögensaufbau der Oberschicht dienen. DAS belastet zukünftige Generationen wirklich.


Aber wie gesagt, die Diskussion um Besteuerung von Einkommen ist eigentlich nur Ablenkung, wirklich interessant wird es erst wenn wir über die Besteuerung von Vermögen reden. Und da fallen dann auch die Stories von den hart Arbeitenden Leute weg, denen "etwas weggenommen wird", denn die Vermögen um die es da geht speisen nicht aus Lohn oder Gehalt, sie speisen sich aus Kapitalerträgen

Selbst ein deutscher Top-Manager der 10 Mio. im Jahr verdient wird damit niemals Milliardär werden. Arbeit in der Wertschöpfungskette , selbst als Manager, kann zu Wohlstand führen, aber nicht zu Reichtum in dem Sinne. Wahren Reichtum erlangt man nur durch den (anteiligen) Besitz von Wertschöpfungsketten.

Besteuerung von Konzernen und systematische Steuerhinterziehung (durch Lobbyarbeit um Schlupflöcher zu schaffen bzw. ihre Schließung zu verhindern) sind das nächste große Thema, auch deutlich relevanter als die Besteuerung von Einkommen. Aber die FDP und ihre Demagogen tun immer gerne so als ginge es darum den Menschen mehr vom Lohn abzuzwacken.
Wie gesagt: FDP macht Klientelpolitik für Reiche und Konzerne.



Das einzige Thema bei dem ich wirklich Finde, dass die FDP eine gute Idee hat ist ihr Rentenkonzept.
Das Geld der Rentenkasse anzulegen statt es nur rumliegen zu lassen ist einfach objektiv betrachtet eine vielversprechendere Lösung.





Also meine Frage an euch @SomertonMan
@sacredheart
@Seidenraupe
da ihr die Positionen der FDP verteidigt.

Ihr seid gegen Investitionen in zukunftsfähige Infrastruktur, weil ihr den künftigen Generationen keine Schulden hinterlassen wollt,
aber ihr seid für 88 Milliarden Neuverschuldung um Steuerentlastungen für Reiche und Konzerne zu finanzieren?

Ihr seid für einen freien Markt, aber den marktverzerrenden Einfluss von mehr als 5% der Weltwirtschaft die genutzt wird um fossile Technologien zu finanzieren stört euch nicht?

Ihr vertraut auf die Marktmechanismen, aber seid gegen eine angemessene Einpreisung von Klimaschäden?


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