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6.245 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Europa, SPD ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Bauli ehemaliges Mitglied

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03.03.2021 um 15:25
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Wer schützt die Gesundheit der home office worker am heimischen Arbeitsplatz?
Wer kontrolliert den Arbeitsschutz daheim? (zB. passende Bildschirmgröße, ergonomischer Arbeitsplatz, passender Stuhl, gesundheitl unbedenkliche Lichtverhältnisse?)
Was Du hier reinbringst ist ein Telearbeitsplatz und auf den hat bei Weitem nicht jeder ein Anrecht.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Muss er sogar, allerdings nur bei der Ersteinrichtung. Eine regelmäßige Kontrolle kann vereinbart werden (und ist in beiderseitigem Interesse), ist aber nicht Bestandteil der gesetzlichen Vorgaben.
Auch nur beim Telearbeitsplatz, weil er sich beispielsweise davon überzeugen will, dass alles richtig angeschlossen ist und um sicherzustellen, dass der Raum abschließbar ist, wenn es um sensible Daten geht. Beim Homeoffice ist das meine ich eine "kann-Version"


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03.03.2021 um 15:26
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:sexistisch, weil...?
Die hätten doch auch nen 54jährigen mit Halbglatze am alten Wohnzimmertisch abbilden können. Aber die Realität zieht ja nicht...


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03.03.2021 um 15:42
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Die hätten doch auch nen 54jährigen mit Halbglatze am alten Wohnzimmertisch abbilden können. Aber die Realität zieht ja nicht...
und das macht es sexistisch? Weil es kein 54jähriger Mann mit Halbglatze ist? Aha.


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03.03.2021 um 15:51
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Das sieht halt eher aus wie die Anfangsszene eines Amateur- oder Softpornos und weniger nach "Arbeitsstättenverordnung" "Telearbeitsplatzeignung" und "Unfallversicherung".
Vielleicht willst du darin einen softporno sehen , wäre wohl anders wenn da ein Mann liegen würde , wa . Über wen sagt das wohl mehr?
Der mit der arbeitsstättenverordnung war gut nur leider total Banane .


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03.03.2021 um 16:44
@Seidenraupe
Der BR muss nicht, er wird aber. In der Zeit muss nicht gearbeitet werden und vielleicht wollte man schon immer wie wissen wie man wohnt, schadet ja nicht.
In den Gehalts- und Anwesenheitsliste schnüffeln die auch rum, warum nicht in der Wohnung?

————

Interessante Sache mit dem Homeoffice...wenn eine Stelle die reine HO war nachbesetzt werden muss, kann man sie als reine HO ausschreiben oder kommt da wieder einer mit Benachteiligung weil er daheim gar kein Schreibtisch hat?


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04.03.2021 um 03:45
https://www.welt.de/politik/deutschland/article227091343/Vorstoss-von-Saskia-Esken-Jetzt-predigt-die-SPD-Chefin-den-Verzicht.html?wtrid=kooperation.reco.taboola.free.welt.desktop

Fliegen, Autofahren und Fleisch essen verbieten. Toll.

Die SPD weiss, was das Volk will! Oder? Da war mal was mit einem Veggieday bei einer anderen Partei... nicht so der rasende Erfolg.


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04.03.2021 um 08:01
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Der BR muss nicht, er wird aber. In der Zeit muss nicht gearbeitet werden und vielleicht wollte man schon immer wie wissen wie man wohnt, schadet ja nicht.
In den Gehalts- und Anwesenheitsliste schnüffeln die auch rum, warum nicht in der Wohnung?
das ist eine pauschale Verunglimpfung aber ich habe Verständnis, immerhin ist es die "Arbeitgebersicht". Betriebsräte sind MitarbeiterInnen und von den MitarbeiterInnen gewählt. Viele Betriebsräte müssen ihre Arbeit in ihrer Freizeit ohne Vergütung machen, seit Beginn der Kurzarbeit, stell Dir vor. Und machen sie trotzdem.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Interessante Sache mit dem Homeoffice...wenn eine Stelle die reine HO war nachbesetzt werden muss, kann man sie als reine HO ausschreiben oder kommt da wieder einer mit Benachteiligung weil er daheim gar kein Schreibtisch hat?
man kann sie als HO Stelle ausschreiben, das ist keinesfalls Diskriminierung. Und passiert tagtäglich.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Fliegen, Autofahren und Fleisch essen verbieten. Toll.
es wird nur nix verboten, aber Schwamm drüber


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04.03.2021 um 10:10
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Fliegen, Autofahren und Fleisch essen verbieten. Toll.
Da steht nix von Verbieten. Die predigt halt den Verzicht dieser Dinge.


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04.03.2021 um 10:37
SPD in a nutshell, als nächstes vergrault man fast noch den Wolfgang Thierse aus der Partei.

https://www.tagesspiegel.de/politik/streit-um-identitaetspolitik-in-der-spd-esken-sucht-gespraech-mit-thierse-wir-schaemen-uns-nicht-fuer-dich/26971518.html


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04.03.2021 um 10:56
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Betriebsräte sind MitarbeiterInnen und von den MitarbeiterInnen gewählt.
Habe ich das bezweifelt? Der Satz wäre aber so vollständig: Mehrheit der Mitarbeiter, das heißt nicht von allen.
Und die die gegen den BR sind, werden auch nicht immer unterstützt. Leistungsträger werden eher gebremst und kurz gehalten durch BR und Tarife.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Viele Betriebsräte müssen ihre Arbeit in ihrer Freizeit ohne Vergütung machen, seit Beginn der Kurzarbeit, stell Dir vor. Und machen sie trotzdem.
Nein, "müssen" sie nicht. Wenn es da Probleme gibt, einfach nicht machen. Und: es muss nicht jeder Betriebsrat sein, man kann Unkündbarkeit auch durch gute Leistungen erreichen aber ja, das ist sehr fiktiv.

Zum Thema: HO Pflicht/Zwang kann nur jemand verlangen der sich nicht auskennt und in seinen Gedanken sich ausmalt, mei wäre das geil den ganzen Tag daheim zu sein und Geld gibt es auch noch.


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04.03.2021 um 10:56
Zitat von MajorQuimbyMajorQuimby schrieb:Das ist bei jedem Selbständigem so, der seine Werkstatt oder sonst was direkt neben seinem Wohnhaus hat.
So wie bei mir, und ich sage dir, es macht einen Unterschied ob du das Gefühl hast, da dein eigenes Gut zu bewirtschaften oder nur die Güter von jemanden anderen.
Ich hatte beides, es ist ein Unterschied. Ich konnte mich sehr gut um 23 Uhr an Dinge setzen, die MICH betrafen.
Aber wenn um 21 Uhr jemand anrief, weil unbedingt noch was getan werden muss, dann kotzt du, und zwar im Strahl.


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04.03.2021 um 11:05
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:könnte der AG auch, wenn Du im Büro bist
Nur während der offiziellen Arbeitszeit - und das ist ja auch okay.

Mir geht es explizit darum dass Arbeitgeber zusätzliche Hebel haben, ihre Brotverdiener auch nach Feierabend zu piesacken.

Ich kenne das von mir, und meiner Mutter. Ich war immer freiberuflich tätig und könnte von Kunden und Klienten immer erreicht werden - aber immer mit dem Hintergedanken, dass ich da immerhin in meine Tasche wirtschafte.

Meine Mutter hat vor Jahren ein Home Office angeboten bekommen und dummerweise in Anspruch genommen und war für den - mit Verlaub - Hurensohn von Chef (ich darf ihn so nennen, es ist mein Vater) somit rund um die Uhr erreichbar.
Bei Zuwiderhandlung wurde mit Kündigung gedroht.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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04.03.2021 um 11:14
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Leistungsträger werden eher gebremst und kurz gehalten durch BR und Tarife.
Auch durch Mobbing, weil Leistungsträger zeigen, was man so an einem Tag bewältigen kann, wenn man dann Spaß an der Arbeit hat.

Wenn Du dann noch um das Doppelte besser bezahlst bist aufgrund deiner Leistungen, also weit über TV, ohne im BR zu sein, hast du einen sehr schweren Stand.


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04.03.2021 um 11:15
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Ich konnte mich sehr gut um 23 Uhr an Dinge setzen, die MICH betrafen.
Aber wenn um 21 Uhr jemand anrief, weil unbedingt noch was getan werden muss, dann kotzt du, und zwar im Strahl.
Richtig. Manche Kunden sind der Sackgang vorm Herrn, am Schlimmsten die besserwisserischen, und reden dabei nur Mist. Da könnte man in de Pulle furzen. Sollen sie doch ihren Mist zu Hause selber reparieren.


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04.03.2021 um 11:20
Ich habe meinen Austritt gar nicht im Zusammenhang mit der Bundesregierung bzw. der SPD im Bund gesucht.
Die SPD hat an der Basis ein ganz großes Problem. Die SPD hatte eine gute Chance, ich persönlich halte nach wie vor viel von Martin Schulz.
Die Chance hat man vertan, darum wird die SPD meiner Einschätzung nach sich in den nächsten Jahren nicht mehr erholen.


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04.03.2021 um 12:23
@Bauli
@Infidel

So richtig lustig an der Home Office Offensive sind ja erst mal zwei Dinge:

1. Viele Firmen haben durch Corona gelitten und werden durch die dann erforderlichen Investitionen in Büromöbel, Hardware, Softwarelizenzen, IT Sicherheit noch mal ordentlich tief in die Tasche greifen müssen. Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass manch einer dann eben doch nicht nur 24 Tage Home Office hat, sondern 365 Tage, nur halt ohne Gehalt.

2. Die Offensive wird in einer Firma das Leben des 'assistant supervising...' des 'ressource manger executive' Sternchen in und des 'local advising directors', also die Gehaltsstufen ab Krawatte entlasten, aber Horst, der Typ mit der Schüppe in der Hand profitiert kein bißchen davon. Der bekommt eher die Einsparungen zu spüren, die die o.g. Kosten mit sich bringen müssen. Das heisst die SPD macht da Politik für FDP Klientel auf dem Rücken ihrer Klientel.
Im Krankenhaus schafft man Gestaltungsspielraum für die feinen Herrschaften im Verwaltungsflur und mal wieder werden Pflege, Physiotherapie und Reinigungsdienst, sprich, SPD Klientel nichts davon haben. Die werden sich wohl sogar fragen, ob die SPD wirklich für sie eine Wahl sein kann.
Die Discounter Kassiererin und der Lagerist erleben, dass ihr 28jähriger 'regional rssource assistant supervisor' eben 24 Tage nicht den C&A Anzug anlegen muss, sondern im Bett bleiben kann, während die SPD für sie mal wieder nix auf dem Zettel hat.


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04.03.2021 um 12:30
Zusammenfassend:

Mit Sachthemen versucht man gar nicht ernsthaft zu punkten. Man verlässt sich also auf die Strahlkraft des Personals:

Da steht an erster Stelle mal der untadelige Ruf des Herrn Scholz. Man darf auch die magnetisierende Wirkung eines Enteignungs-Kühnert nicht vergessen. Der bringt jede menge Expertise mit. Er hat schließlich mal ein bißchen bei ner Telefonhotline gejobbt.
Und dann ist da natürlich noch Saskia Esken. Die punktet vor allem mit ihrer positiven Ausstrahlung. Wenn die ein Zimmer betritt, dann scheint direkt die Sonne. Man darf diese lebensfrohe Leichtigkeit, ihre Herzlichkeit und Wärme nicht unterschätzen. Und sie ist nicht allein. Es gibt ja noch den Walter Dings, äh Borjahns. Wer issn das überhaupt?


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04.03.2021 um 13:07
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Die SPD weiss, was das Volk will! Oder? Da war mal was mit einem Veggieday bei einer anderen Partei... nicht so der rasende Erfolg.
Sie weiß was bestimmte Identitätsgruppen wollen.


Das Thema Identität ist ein Thema des 21. JH
Die Frage, die Thierse richtigerweiße stellt lautet:
Wieviel Identitätspolitik stärkt die Pluralität einer Gesellschaft, ab wann schlägt sie in Spaltung um? Sehr grundsätzlich gesagt: Ethnische, kulturelle, religiös-weltanschauliche Pluralität, die auch in Deutschland zunimmt, ist keine Idylle, sondern ist voller Streit und Konfliktpotenzial. Wenn Vielfalt friedlich gelebt werden soll, dann muss diese Pluralität mehr sein als das bloße Nebeneinander sich voneinander nicht nur unterscheidender, sondern auch abgrenzender Minderheiten und Identitäten. Dann bedarf es grundlegender Gemeinsamkeiten, zu denen selbstverständlich die gemeinsame Sprache gehört, natürlich auch die Anerkennung von Recht und Gesetz. Darüber hinaus aber muss es die immer neue Verständigung darüber geben, was uns als Verschiedene miteinander verbindet und verbindlich ist in den Vorstellungen von Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität, Menschenwürde, Toleranz, also in den unsere liberale, offene Gesellschaft tragenden Werten und ebenso auch in den geschichtlich geprägten kulturellen Normen, Erinnerungen, Traditionen. Solcherart definierte kulturelle Identität ist das Gegenteil von dem, worauf Identitätspolitik von rechts oder gelegentlich auch von links zielt.
...
Identitätspolitik, wenn sie links sein will, stellt auf radikale Weise die Gleichheitsfrage. Sie verfolgt das berechtigte Interesse, für (bisherige) Minderheiten gleiche soziale, ökonomische und politische Rechte zu erringen. Sie ist eine Antwort auf erfahrene Benachteiligungen. In ihrer Entschiedenheit ist sie in der Gefahr, nicht akzeptieren zu können, dass nicht nur Minderheiten, sondern auch Mehrheiten berechtigte kulturelle Ansprüche haben und diese nicht als bloß konservativ oder reaktionär oder gar als rassistisch denunziert werden sollten.
Wenn "die Mehrheit der Bevölkerung" zur Nebensache verkommt, weil man sich lieber lautstark und öffentlichkeitswirksam um "Gruppen" kümmert, verliert man leicht das Große und Ganze aus dem Blick.
Linke Identitätspolitik ist in der Gefahr die notwendigen Durchsetzungs- und Verständigungsprozesse zu verkürzen und zu verengen. Aber es wird nicht ohne die Mühsal von Diskussionen gehen. Diese zu verweigern, das ist genau das, was als Cancel Culture sich zu verbreiten beginnt. Menschen, die andere, abweichende Ansichten haben und die eine andere als die verordnete Sprache benutzen, aus dem offenen Diskurs in den Medien oder aus der Universität auszuschließen, das kann ich weder für links noch für demokratische politische Kultur halten.
als "gelernter" Ostdeutscher mit Diktaturerfahrung erkennt Thierse vielleicht eher und wie viele andere auch, dass in Teilen der Linken ein autoritärer Stil längst Einzug gehalten hat. Er kennt aus eigenem Erleben (wie Hunderttausende Ostdeutsche ebenfalls) den Unterschied zw Demokratie mit Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit einerseits und eines totalitären "Parteiapparates mit angehängtem Wahlvolk" mit scheindemokratischem Anstrich anderseits.
Scheindemokratisch deswegen, weil es Kennzeichen der linker DDR-Diktatur war, sich demokratisch zu nennen, aber keine Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt zuzulassen.
Menschen in der DDR, die nicht in den Chor "die Partei hat immer Recht, Genossen es bleibet dabei" einstimmen mochten, wurden als reaktionär gelabelt und mit repressiven Maßnahmen zur Anpassung gezwungen. Die Scheindemokratie bekämpft Meinungsabweichler mit allen politischen Mitteln, grenzt aus, überhöht sich selbst, diffamiert, macht mundtot. Eine Scheindemokratie mit autoritären oder totalitären Zügen hält Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit nicht aus, sie verpönt und bekämpft sie. Sie "opfert" sie im guten Glauben dem (Klassen-)Kampf für einzelne Gruppen/Klassen und für ein vermeintlich höheres Ziel, zum Beipiel für moralische Überlegenheit (in diesem "Kampf" sind quasireligöse Überzeugungen nicht zu übersehen) (* an anderer Stelle noch mal wichtig)
Die eigene Betroffenheit, das subjektive Erleben sollen und dürfen nicht das begründende Argument ersetzen. Biografische Prägungen – und seien sie noch so bitter – dürfen nicht als Vorwand dafür dienen, unsympathische, gegenteilige Ansichten zu diskreditieren und aus dem Diskurs auszuschließen. Opfer sind unbedingt zu hören, aber sie haben nicht per se recht und sollten auch nicht selbst Recht sprechen und den Diskurs entscheiden.
...
Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten, ist der programmatische Titel eines Buches von Alice Hasters. Ja, wir Weiße haben zuzuhören, haben Diskriminierungen wahrzunehmen. Aber die Kritik an der Ideologie der weißen Überlegenheit darf nicht zum Mythos der Erbschuld des weißen Mannes werden. Die Rede vom strukturellen, ubiquitären Rassismus in unserer Gesellschaft verleiht diesem etwas Unentrinnbares, nach dem Motto: Wer weiß ist, ist schon schuldig.
Der unabdingbare Respekt vor Vielfalt und Anderssein ist nicht alles. Er muss vielmehr eingebettet sein in die Anerkennung von Regeln und Verbindlichkeiten, übrigens auch in die Akzeptanz von Mehrheitsentscheidungen. Sonst ist der gesellschaftliche Zusammenhalt gefährdet oder wird gar zerstört durch radikale Meinungsbiotope, tiefe Wahrnehmungs-spaltungen und eben auch konkurrierende Identitätsgruppenansprüche, erst recht in der digitalen Öffentlichkeit. Weil der gesellschaftliche Zusammenhalt in einer diversen, sozial und kulturell fragmentierten „Gesellschaft der Singularitäten“ (Andreas Reckwitz) nicht mehr selbstverständlich ist, muss er ausdrücklich das Ziel von demokratischer Politik und von kulturellen Anstrengungen sein, eben vor allem auch der Sozialdemokratie. Es muss ihr kulturelles Angebot sein, dass Solidarität, um die geht es nämlich, kein einseitiges Verhältnis ist, kein Anspruchsverhältnis gegen die anderen, sondern auf Wechselseitigkeit und das Ganze umfassend zielt.
https://www.thierse.de/startseite-meldungen/22-februar-2021/
Unbedingt alles lesen.
Ich verneige mich vor diesem klugen Mann und seinen Worten!

Dass er dafür von der Parteispitze der SPD angegriffen wird zeigt die Erodierung des demokratischen Selbstverständnisses in unserer Gesellschaft. Meinungsfreiheit? War da mal was?



So fällt die Reaktion der Parteispitze auf Thierse aus:
Sozialdemokratie
SPD-Spitze distanziert sich von Schwan und Thierse
Esken und Kühnert "verstört" über Thierse

Ohne ihn namentlich zu erwähnen, distanzierten sich Esken und Kühnert auch vom ehemaligen Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse, der in der vergangenen Woche in einem FAZ-Kommentar Grenzen für "Vielfalt und Anderssein" gefordert hatte ("Identitätspolitik darf nicht zum Grabenkampf werden") und sich nach Kritik als Heterosexueller diskriminiert fühlte und eine "Cancel Culture" beklagte. "Aussagen einzelner Vertreter*innen der SPD zur sogenannten Identitätspolitik, die in den Medien, auf Plattformen und parteiintern getroffen wurden", zeichneten "insbesondere im Lichte der jüngsten Debatte ein rückwärtsgewandtes Bild der SPD, das Eure Community, Dritte, aber eben auch uns verstört", beklagten die beiden SPD-Vorstandsmitglieder.
Halten wir fest: Esken und Kühnert sind verstört von den Worten Thierses!!
Man könnte auch sagen: es stört sie nachhaltig, wenn ein Genosse aus der Reihe tanzt und die Partei vor möglichen Fehlern und vor gesellschaftlichen Fehlentwicklungen warnt.
Statt parteiintern zu schauen, welche Kritikpunkte warum und wo zutreffend sind, wird die Kritik verbannt und der Kritiker mit einem "Bann" belegt. Wer solidarisiert sich denn noch mit einem Politiker , der mit dem Label "verstörende Äußerung" zum Pfuikind der Partei gemacht wurde?? *hier greifen sie wieder, die bewährten scheindomokratischen Mittel!
https://www.queer.de/detail.php?article_id=38247


Der Beitrag spiegelt meine Sicht auf die Situation und ist nicht als Fakt zu verstehen



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SPD

04.03.2021 um 14:27
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:also weiß die SPD noch nicht mal, wofür sie genau wirbt mit dem Rechtsanspruch auf home office??
wenn die home office und mobiles Arbeiten nicht auseinander halten können, was soll das?
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Die hoffen darauf, dass "du" (d.h. der Wähler) das nicht auseinanderhalten kannst :D
Verstehe ich jetzt nicht - für mich ist home office der umgangssprachliche Ausdruck für beide Formen, sowohl mobiles Arbeiten als auch Telearbeit.

Meine Aussendienstleister haben mobiles Arbeiten, auch ohne Pandemiezeit, wir anderen aktuell Telearbeit. Beides wird home office genannt.

Unter dem Aspekt ist das Plakat nicht falsch, da dort klar vom mobilen Arbeiten gesprochen wird.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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SPD

04.03.2021 um 14:33
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:1. Viele Firmen haben durch Corona gelitten und werden durch die dann erforderlichen Investitionen in Büromöbel, Hardware, Softwarelizenzen, IT Sicherheit noch mal ordentlich tief in die Tasche greifen müssen. Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass manch einer dann eben doch nicht nur 24 Tage Home Office hat, sondern 365 Tage, nur halt ohne Gehalt.
Ja, wenn man dann noch den Kaffee über das Laptop kippt ist die Haftungsfrage auch nochmal zu klären. Ich weiß nicht, ob die Versicherungen das so mitmachen, oder man hat einen Kurzen im Hause und die Geräte werden in Mitleidenschaft gezogen.

Aber im Grunde, wenn man sich Gedanken darüber macht, kommt es einem nur noch absurd vor.

Daran erkennt man eigentlich, dass die SPD eigentlich mit dem gemeinen Arbeiter oder Angestellten nichts mehr zu tun hat. Die haben sich in Gänze von der Arbeitswelt entkoppelt.

Das Olaf Scholz als Arbeitsrechtler da nun überhaupt nicht Bescheid weiß und den Forderungen keinen Einhalt gebietet, irritiert mich dann doch.
Zitat von cejarcejar schrieb:Meine Aussendienstleister haben mobiles Arbeiten, auch ohne Pandemiezeit, wir anderen aktuell Telearbeit. Beides wird home office genannt.
Für einen Telearbeitsplatz in seiner vollumfänglichen Grundausstattung, die die Firma stellt, muss du einen gesonderten Vertrag unterschreiben. Der ist dann auch nochmal anders abgesichert.

Beim Home Office kommt schnell mal der private Drucker zum Einsatz.


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