@paxito Da gebe ich dir recht. Ich sehe das eben sogar so extrem, dass ich denke, dass die heutige Schule recht wenig Einfluss sowohl auf die mentale entwicklung der Kinder, als auch ihre Bildung nimmt. Jedenfalls wenn man sich überlegt, dass die meisten Kinder mehr als 10 Jahre die Schule besuchen.
Es ist z.b. sicher wahr, dass es besser für ein kind ist, in der schule andere kinder kennen zu lernen anstatt beim homeschooling keine anderen kinder kennen zu lernen. Aber auf der anderen Seite: Solche Effekte kennen wir ja auch von Universitäten. Auch auf Unis wird man häufig mit Menschen in KOntakt treten, die so ganz andere meinungen haben als man selbst und man kann sich nochmal ganz neu entdecken, anders, als man sich in der schule gegeben hat.
Das ist etwas ganz inhärentes, wenn man in eine neue umgebung mit neuen menschen und neuen möglichkeiten kommt, sofern es da genug raum zu gibt. Ich würde das also nicht als Leistung der Schule sehen, weil ich nicht erkennen kann, wo die Schule groß Sozialkompetenz fördert, mehr, als der Fakt, dass da Kinder viel Zeit zusammen verbringen, es ohnehin tun würde.
Ich kann dir ja mal sagen, was ich finde, was 10 Jahre (oder 13 Jahre) Schule erreichen sollen meiner Meinung nach, und wir schauen, ob wir da einen KOnsens haben. Ich habe im Großen und Ganzen 4 Ziele:
-Schule soll dem Kind Orientierung geben: Das heißt, nachdem das Kind von der Schule runter ist, soll es eine Ahnung haben, was es mit seinem Leben machen möchte und eine Ahnung davon, wer es ist. Natürlich entwickelt sich ein Mensch nach 20 weiter, aber ich finde schon, dass man bereits mit 20 einen Grad an Orientierung darüber haben sollte, was für eine Art Leben für einen das richtige ist.
Dabei geht es auch darum, zu sich selbst zu stehen und in sich selbst zu ruhen. Das beinhaltet dinge, wie zu wissen, was einen glücklich macht und auch zu wissen, was man tun sollte und an wen man sich wenden kann, wenn man probleme hat. Eben zu wissen, wo man steht, wo sein soziales netz ist und wo man hin will.
-Schule soll dem Kind Ambitionen geben: Das heißt, da ist nicht nur einer, der grundsätzlich weiß, wer er ist. Da ist auch einer, der gerne mit seinem Leben etwas anfangen will. Das können verschiedene Dinge sein. Das kann die Karriere sein, egal auf welchem Feld, das kann auch die Kunst sein, das kann auch sein, eine gute Mutter und Hausfrau zu sein. Aber da soll jemand sein, der Herausforderungen sportlich begegnet und gut sein will, in dem was er tut. Und auch mitdenken will, um in seinem Umfeld für eine Verbesserung zu sorgen, der engagiert ist und der am öffentlichen Leben teilnehmen will.
-Schule soll Fähigkeiten vermitteln: Das heißt, dass da nicht nur jemand ist, der etwas leisten will, sondern es auch kann. Jemand, der recherchieren kann, der nachdenken kann, der organisieren kann und der weiß, wie er mit Rückschlägen umgeht. Der weiß, wie man sich Wissen aneignen kann und der grundlegende Techniken des Wissens (Lesen, logisches denken, recherchieren, kommunizieren, modellieren usw.) kennen gelernt hat und damit umgehen kann.
-Schule soll Empathie und Kooperation vermitteln: Das bedeutet, ich habe nicht nur jemanden, der für sich persönlich sehr gut weiß, wie er glücklich wird, sondern auch jemanden, der daran interessiert ist, dass es auch anderen Menschen gut geht. Der hilfsbereit ist, der nach win/win Situationen sucht und der auch mit schwierigen zwischenmenschlichen situationen umgehen kann, ohne sofort aggressiv oder destruktiv zu werden. Eben jemand, der die Fähigkeit und den Willen hat, mit anderen Menschen gut umzugehen, selbst mit denen, mit denen er nicht gut umgehen müsste (wenn es nur um Eigennutz ginge).
Würdest du mir da so zustimmen?