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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

1.963 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Reform, Digitalisierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

31.08.2019 um 23:22
@Tussinelda

Und darauf habe ich geantwortet, undzwar sehr ausführlich. Du hast dann nicht mehr geantwortet, außer sporadisch mal auf dies oder das.

Hier nochmal für dich, veilleicht möchtest du ja diesmal etwas darauf antworten:
Tussinelda schrieb:
Du vermischst zu viel. Ist das System Schule schlecht, sind die Lehrer schlecht? Ist Schule per se schlecht oder nur die Rahmenbedingungen? Muss der Lehrplan angepasst werden an die heutige Zeit? Der Unterricht verändert werden, zusätzliche Fächer (beispielsweise Medienkompetenz)?
Vermischen tu ich gar nix.
Das System ist schlecht, nicht die Lehrer. Das sage ich von anfang an.
Selbst wenn du den besten lehrer Deutschland Klonen würdest und in jedem einzelnen Fach einsetzt, wäre schule zwar besser, aber immer noch nicht zukunftstauglich und immer noch ineffizient.
Das ist auch dann wahr, wenn du einen Lehrplan hast, der wenigstens ein paar Kinder auf die wichtigsten möglichen Berufe vorbereitet. Auch wenn du irgendwelche Fächer mit reinbringt, die jetzt nicht drin sind.

All das sind notlösungen die kurzfristig den unterricht verbessern, aber langfristig scheitern werden, weil wir nicht mehr in einer welt leben, wo ein zentrales basisprogramm einen vernünftig auf 'später' vorbereitet und im gegenteil in einer immer individualisitischeren gesellschaft ein so zentrales system vielen kindern bei ihrem Aufwachsen entweder schaden zufügt oder sie wenigstens nicht vernünftig unterstützen kann, aber ihnen zeit und energie raubt.

Einfach nur, Schule ist doof, sagen auch die Schüler reicht mir da nicht. Ich möchte auch nicht, dass jedes Kind generell psychiatrisch evaluiert wird. Ich möchte auch nicht die psychiatrische Therapie einer Einrichtung überlassen, die quasi selbstständig entscheidet, was mein Kind braucht oder auch nicht. Schule ist nicht das Leben und sollte es auch nicht sein. Bei Deinem "Konzept" ist es aber so, dass irgendwelche Einrichtungen vollkommen für die Entwicklung der Kinder verantwortlich ist, die Eltern sind raus, das normale Leben ist auch raus, keine Struktur, keine einheitliche Grundbildung....
Das wollen wohl die meisten eltern nicht. Leider, denn das wäre ziemlich gut. Tendenziell haben nämlich die eltern oft was damit zu tun, wenn kinder verhaltensauffällig sind. Was dann passiert, ist, dass die verhaltensauffälligen kinder auf die schule abgeschoben werden, die eltern aber keinen finger rühren werden wenn die schule mit ihnen redet und der zustand dann im jugendalter eskaliert.

VOLLKOMMEN wäre das JZ sicher nicht für die Entwicklung verantwortlich, aber zu einem größten teil als jetzt im Kindesalter, dafür weniger streng im Jugendalter. Was verlieren wir denn dadurch, wenn die Kinder im JZ Frühstücken und zu mittag essen und so wenigstens daran gewöhnt werden, zwei gesunde malzeiten zu essen, schon im kindesalter?
Was verlieren wir dadurch, wenn ein verhaltensauffälliges kind was ansonsten langfristig zu einer kriminellen oder wenigstens schwierigen karriere heranwächst schon in der Grundschule Therapiert wird und ihmd ie möglichkeit gegeben wird, mit seinen Impulsen umzugehen? Nur weil sich dann Eltern in ihrer Eitelkeit vor den kopf gestoßen fühlen, obwohl sie selbst nunmal dem kind nichts besseres hätten bieten können?
Ich gehe davon aus, dass du keine schlechte mutter bist und es bei dir nicht nötig wäre, dein kind aus dem unterricht zu nehmen und es eher zu therapieren. Ich gehe auch davon aus, dass, sollte dein kind in diesem zustand sein, du es gut finden würdest wenn du eine zentrale anlaufstelle hättest wo menschen, die dein kind kennen, in zusammenarbeit mit dir (es ist ja nicht so, als würdest du da nicht drüber informiert werden und so) dafür sorgen, dass es deinem Kind besser geht. Ich sehe nicht, warum man das nicht so machen sollte.

Struktur ist doch gegeben, gerade im Kindesalter. Die sollen da ja ganztags hin und natürlich gibt es gewisse tagesstrukturen.
Genau die einheitliche 'Grundbildung' wie man es nennt, ist ja das Problem. Denn die gibt es gar nicht. Es gibt standardisierte Informationen, die man den Kindern beibringen will und die sie dann wiederholen müssen, und wenn sie das können, sagt man dass das gut ist. Ohne dass das den kindern wirklich was nutzen würde intellektuell (es ist vorraussetzung für berufe, ok, aber nicht, weil man das wirklich braucht).
Man kann heute kein 'allgemeinwissen' mehr festlegen, weil, wie gesagt, selbst das absolute grundwissen in den wichtigsten fächern schon so groß ist, dass selbst sehr gebildete menschen nichtmal 1% davon kennen.
.vor allem aber kann man gar nicht feststellen, was ein Kind kann oder nicht, wenn es nur macht, was es will. Mir ist der Ansatz zu illusorisch und nicht unbedingt im Sinne der Kinder. Und das sage ich, die das jetzige system, wie ich es kennenlernen durfte (selbst und durchs Kind) scheisse findet.
Das kannst du heute auch nicht. Du gibst dem eine note. Was der grundsätzlich kann, weißt du damit nich. Du weißt nur, wie gut er sich auf eine klausur vorbereitet hat, die meist nich wirklich wissen in dem fach abfragt.
Ein extrem talentierter schüler kann in mathe 4en und 5en die ganze schullaufbahn haben, nur, weil er nicht gut mit tests klarkommt, oder in das mädchen neben ihm verliebt ist und im unterricht nicht aufpasst oder anderweitige probleme hat.
Lässt keinenr ückschluss darüber zu, wie gut er grundsätzlich wäre wenn sich jemand mal ein oder zwei monate zeit nehmen würde, sich mit dem kind zu beschäftigen und er einen impuls dazu hätte, ernsthaft zu lernen (wegen irgendwas).
Dafür bekommt ein absolut unbegabter schüler 2en, obwohl er selbst einfachste zusammenhänge in mathe nicht begreift, aber dafür das Schema F gelernt hat, was eben im test abgefragt wird.

Im Studium und im Beruf sind die noten wichtig um reinzukommen, aber danach haben sie eigentlich kaum zusammenhang damit, wie gut du in dem fach bist. Einer der nur 1en hat hat warscheinlich einen gewissen drive zur leistung, ok, aber das war es auch schon.

Währenddessen kann ich die entwicklung eines kindes oder jugendlichen eigentlich viel besser beurteilen, wenn ich mich mit ihm außerhalb des unterrichtes oder innerhalb von etwas, was ihm freude bereitet, auseinandersetze. Dann sehe ich durchaus eher, ob da ein vernünftiger Mensch heranwächst oder ob es da probleme mit leistung/einstellung/Psyche gibt. Jedenfalls besser als daran, ob er weiß, dass cosinus die ableitung von sinus ist oder umgekehrt, nur weil er sich das gemerkt hat.


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01.09.2019 um 00:51
@shionoro
Dein Problem ist, dass Du alles so wahnsinnig übertreibst und pauschalisierst. Und keinen Gedanken daran verschwendest, Familie, Kind und Eltern/Erziehungsberechtigte zu stärken. Du machst Einrichtungen zu Erziehungsberechtigten und entmündigst Eltern quasi. Das Sagen haben Psychologen und Psychiater, ansonsten die Kinder. Eltern.....naja, Auslaufmodell


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01.09.2019 um 00:53
@Tussinelda

Inwiefern tue ich das? Dein Problem ist, dass du eigentlich nur Vorwürfe gegen mich raushaust und nicht argumentieren willst.

Inwiefern stärkt mein Modell weniger als jetzt Familie Kind und Erziehungsberechtigte?
Inwiefern entmündige ich Eltern?
Inwiefern hätten Psychologen und PSychiater das sagen?

Wo hab ich das geschrieben. Ich bin es Leid, mir vorwerfen zu lassen, ich würde irgendwas verdrehen wenn mir in jedem zweiten post irgendwas, was ich so nie geschrieben hab vorgeworfen wird. Ohne zitat, ohne eigene argumente.

Also da solltest du jetzt entweder genau schreiben, worauf du dich beziehst oder es zurücknehmen.


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01.09.2019 um 01:24
@shionoro
Zum Beispiel hier:
ich schreibe
Bei Deinem "Konzept" ist es aber so, dass irgendwelche Einrichtungen vollkommen für die Entwicklung der Kinder verantwortlich ist, die Eltern sind raus, das normale Leben ist auch raus, keine Struktur, keine einheitliche Grundbildung....
und Du entgegnest:
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das wollen wohl die meisten eltern nicht. Leider, denn das wäre ziemlich gut.
Generell stellst Du Eltern pauschal schlecht dar, 10 % bekommen kein Frühstück, daraus wird dann dies
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Was verlieren wir denn dadurch, wenn die Kinder im JZ Frühstücken und zu mittag essen und so wenigstens daran gewöhnt werden, zwei gesunde malzeiten zu essen, schon im kindesalter?
als ob es nicht auch genügend Kinder gibt, die Mahlzeiten bekommen und von "gesund" zu sprechen, Schulessen betreffend ist auch schon wieder so eine Sache.......
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Was verlieren wir dadurch, wenn ein verhaltensauffälliges kind was ansonsten langfristig zu einer kriminellen oder wenigstens schwierigen karriere heranwächst schon in der Grundschule Therapiert wird und ihmd ie möglichkeit gegeben wird, mit seinen Impulsen umzugehen?
hier pauschalisierst Du, verhaltensauffällig ist so ein unscharfer Begriff, aber Du kannst trotzdem schon mal davon ausgehen, dass es eine schwierige Karriere wird und der Therapie bedarf
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ein extrem talentierter schüler kann in mathe 4en und 5en die ganze schullaufbahn haben, nur, weil er nicht gut mit tests klarkommt, oder in das mädchen neben ihm verliebt ist und im unterricht nicht aufpasst oder anderweitige probleme hat.
und das fällt auch jetzt schon auf, dazu braucht man keine Garde von Therapeuten und Psychologen, das schaffen Lehrer und Eltern.

Mein Punkt ist, dass Du so schwarz malst, dass ich keinen Bock habe auf diesem Niveau zu diskutieren. Du lässt ja keinen Raum, da Du total übertreibst, um sich mit dem, wie es ist, sein sollte/könnte und wie man dahin kommt, beschäftigen zu wollen. Ich möchte nicht das Kinder Institutionen ausgeliefert sind und Eltern auch nicht. Weder in der jetzigen Schule, erst Recht nicht in Deinem JZ. So viel Personal wie es bräuchte, um tatsächlich jedem Kind zu jeder Zeit gerecht zu werden, wird es nie geben. Man muss also einen Weg finden, wie ein System individueller wird, ohne das die Institution die elterliche Sorge ausübt. Die sollte bei den Eltern verbleiben, da muss man helfen und ansetzen, zum Wohle der Kinder. Gesellschaftlich muss sich etwas ändern, damit eben nicht nur Noten = Leistung zählen. Sonst nützt auch Dein JZ nix.


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01.09.2019 um 01:35
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:als ob es nicht auch genügend Kinder gibt, die Mahlzeiten bekommen und von "gesund" zu sprechen, Schulessen betreffend ist auch schon wieder so eine Sache.......
Findest du 'genügend', dass 20% der Grundschüler kein Frühstück haben oder es sich selbst machen? Find ich nicht, und das ist eine Zahl, die laut dem von mir verlinkten artikel wächst. Jetzt sagst du, ich würde eltern pauschal schlecht darstellen. Aber das mach ich gar nicht.
Ich sag nicht 'alle eltern sind zu dumm um ihre kinder zu versorgen'.
Ich sage, es fällt eltern zunehmend schwerer, gesunde ernährung für kinder zu gewährleisten. Aus dem von mir oben verlinkten artikeL.
Die Eltern zeigen sich durchaus selbstkritisch: Die Mehrheit (57 Prozent) sagt, es sei oft nicht leicht oder gelinge überhaupt nicht, dass sich ihr Kind so ernähre, wie sie das vorstellten.
60% der Eltern gelingt das nicht gut. Nicht nur 20%. Die wären froh, wenn die Schule da mehr engagement zeigt und man da Frühstückt und MIttag ist. Was nehm ich denen denn da weg, wenn die nur mehr schlecht als recht (und wir reden von mehr als der hälfte) irgendwas auf den tisch stellen und dabei total im stress sind?
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:hier pauschalisierst Du, verhaltensauffällig ist so ein unscharfer Begriff, aber Du kannst trotzdem schon mal davon ausgehen, dass es eine schwierige Karriere wird und der Therapie bedarf
INwiefern ist das eine großartige pauschalisierung? Denn auch wenn das Kind NICHT kriminell werden würde, wäre es doch besser, diese probleme schon im kindesalter gezielt anzugehen, sodass sie im jugendalter keine rolle mehr spielen. Oder gibt es verhaltensauffälligkeiten, bei denen es besser ist, einfach nichts zu tun und zu warten, bis sie sich in der Pubertät verschlimmern? Wüsste ich nicht, wenigstens nicht wenn sie massiv genug sind, als dass eine Fachkraft sie als Behandlungsbedürftig einstufen würde.

Warum soll ich warten, bis das ängstliche kind eine angststörung, dass aggressive kind ein frustrationsproblem und das ADHS Kind ein Konzentrationsproblem hat, was sich chronifiziert?
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:und das fällt auch jetzt schon auf, dazu braucht man keine Garde von Therapeuten und Psychologen, das schaffen Lehrer und Eltern.

Mein Punkt ist, dass Du so schwarz malst, dass ich keinen Bock habe auf diesem Niveau zu diskutieren. Du lässt ja keinen Raum, da Du total übertreibst, um sich mit dem, wie es ist, sein sollte/könnte und wie man dahin kommt, beschäftigen zu wollen. Ich möchte nicht das Kinder Institutionen ausgeliefert sind und Eltern auch nicht. Weder in der jetzigen Schule, erst Recht nicht in Deinem JZ. So viel Personal wie es bräuchte, um tatsächlich jedem Kind zu jeder Zeit gerecht zu werden, wird es nie geben. Man muss also einen Weg finden, wie ein System individueller wird, ohne das die Institution die elterliche Sorge ausübt. Die sollte bei den Eltern verbleiben, da muss man helfen und ansetzen, zum Wohle der Kinder. Gesellschaftlich muss sich etwas ändern, damit eben nicht nur Noten = Leistung zählen. Sonst nützt auch Dein JZ nix.
Das fällt heutzutage vielleicht in einzelnen fällena uf, großartig was dagegen gemacht wird aber nicht. Wo schrieb ich übrigens von einer 'garde' von therapeuten? Ich schrieb davon, dass es unsinnig ist, jemanden, der nicht mit unterricht und standardisierten tests zurech tkommt in diese lehrform zu zwingen, wenn andere besser funktionieren.

Ich wüsste nicht, dass es heute die möglichkeit für solche kinder gibt, dem unterricht und klausuren einfach fernzubleiben.

Du BEHAUPTEST ich würde einfach schwarz malen und polemisieren. Wirst dabei aber kaum konkret und gibst eigentlich nur ein paar brocken von mir übertrieben wieder. So vonwegen ich würde alle eltern verurteilen, weil ich schreibe, dass es eltern heute immer schwerer fällt, ihre kinder vernünftig zu ernähren. Und da sobwohl ich belege, dass 60% der eltern das von sich selbst sagen und 20% der eltern ihren grundschülern kein frühstück machen.

Es bräuchte gar nicht schrecklich viel personal, damit jedes kind sich vernünftig entfalten kann. Eher braucht es heute eine menge personal, um diekinder daran zu hindern.

Du müsstest da halt auch irgendwie ein paar konkrete ideeen mitbringen, wie du 'eltern stärken' willst? Wie stellst du dir das vor?
Du kannst nicht sagen, schule ist doof, JZ auch doof, eltern muss man stärken, aber keine ahnung wie.


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01.09.2019 um 01:41
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Du müsstest da halt auch irgendwie ein paar konkrete ideeen mitbringen, wie du 'eltern stärken' willst? Wie stellst du dir das vor?
Du kannst nicht sagen, schule ist doof, JZ auch doof, eltern muss man stärken, aber keine ahnung wie.
doch, ich kann einfach sagen, dass ich Deine Ideen schlecht finde. Und muss mir keine eigenen einfallen lassen. Mein Punkt ist, Kinder und Eltern müssen mehr Möglichkeiten haben, Zeit füreinander zu haben. Eltern müssen in jeden Aspekt der Schule einbezogen werden, der IHR Kind betrifft, mit Schule, Lehrern, Kind zusammenarbeiten, nicht die Verantwortung abgenommen bekommen.


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01.09.2019 um 01:46
@Tussinelda

Dazu bräuchtest du aber halt Argumente. Und 'ich finde man soll die eltern stärken, weiß aber nicht wie, darum ist deine idee doof' ist kein argument dagegen.

Du machst ja nichtmal wirklich deutlich, was die eltern denn nun groß verlieren, wenn z.b. die grundschüler in der einrichtung frühstücken und mittagessen und verhaltensauffällige kinder standardmäßig schon im Grundschulalter nicht in den unterricht gepresst sondern in aller ruhe an den verhaltensauffälligkeiten gearbeitet werden kann.

Was sind davon die nachteile für die eltern? Undn warum soll ich mit eltern zusammenarbeiten müssen in dieser frage, wenn sie ihre kinder verwahrlosen lassen? Ein Elternteil, was das nicht tut, was hat das denn zu befürchten? Natürlich würde man versuchen, mit den eltern zusammenzuarbeiten. Es geht hier aber auch um solche eltern die das ablehnen.

Ich finde nicht, dass man ein kind mit aggressionsproblemen nicht entsprechend behandeln sollte (und ich rede hier nicht von medikamenten, sondern davon, wie mit ihm umgegangen wird und was man ihm beibringt), nur weil die eltern sagen, ihnen ist das egal und sie wollen das nicht. Dann muss man das kind im unterricht irgendwie ruhigstellen und hofft, dass es bald auf die weiterführende schule geht und das problem weg ist. Und da läuft das dann genauso bis es eskaliert.
Warum sollte man das als gesellschaft in kauf nehmen?

Nochmal die Frage: Was würde dir als interessiertem elternteil weggenommen werden? Darfst du irgendwas mit deinem Kind nicht mehr machen, nur weil es vllt standartmäßig Ergotherapie bekommt bei bestimmten Problemen?


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01.09.2019 um 01:52
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Du machst ja nichtmal wirklich deutlich, was die eltern denn nun groß verlieren, wenn z.b. die grundschüler in der einrichtung frühstücken und mittagessen
die gemeinsame Essenszeit, denn schliesslich werden ja nicht alle Kinder sich selbst überlassen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und 'ich finde man soll die eltern stärken, weiß aber nicht wie, darum ist deine idee doof' ist kein argument dagegen.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf zum Beispiel. Nicht so viele Wochenstunden und TROTZDEM genug verdienen, um als Familie über die Runden zu kommen. Anerkennung für die Erziehungs-, Versorgungs- und Umsorgungsleistung. Deshalb sprach ich von gesellschaftlichen Veränderungen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich finde nicht, dass man ein kind mit aggressionsproblemen nicht entsprechend behandeln sollte
ich auch nicht. Schrieb ich auch nirgends.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:nur weil die eltern sagen, ihnen ist das egal
es ist "den" Eltern egal, aber Du betreibst kein Elternbashing? Interessant.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Was würde dir als interessiertem elternteil weggenommen werden? Darfst du irgendwas mit deinem Kind nicht mehr machen, nur weil es vllt standartmäßig Ergotherapie bekommt bei bestimmten Problemen?
Mitbestimmung.


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01.09.2019 um 02:09
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:die gemeinsame Essenszeit, denn schliesslich werden ja nicht alle Kinder sich selbst überlassen.
Diese gemeinsame Essenszeit ist für viele Eltern aber eben sehr schwer wahrzunehmen und kann auch beim Abendessen stattfinden.
Da verliert man vielleicht nominell zeit, gewinnt aber Qualitätszeit. Statt dass da ein gestresstes Elternteil schnell irgendwas auf den Tisch haut weil es denkt, dass es muss, kommen eltern wie kinder von der arbeit bzw. einrichtung nach hause und können dann gemeinsam etwas schönes zu abend essen ohne streit und hektik.

Den Verlust einer Mahlzeit, die so heutzutage eh kaum noch gemeinsam stattfindet mit der ganzen familie, der ist gar nicht wirklich da.

https://www.welt.de/vermischtes/video192923539/Deutsche-Essgewohnheiten-Familien-essen-immer-seltener-gemeinsam-Mittag.html

Die Realität sieht heute bei sehr vielen Familien so aus. Da haben viele Eltern ZU UNRECHT ein schlechtes Gewissen. Das kann man ihnen nehmen, wenn sie wissen, dass die Kinder in einer Einrichtung gut versorgt werden. Nur für 64% der Deutschen ist gemeinsam Mittagessen noch Routine (und da ist oft auch schon der vater zumindest mit rausgerechnet).

https://www.welt.de/wirtschaft/article142880783/Nur-jeder-zweite-Grundschueler-isst-mittags-zu-Hause.html
Danach isst heute nur noch jedes zweite Kind im Alter von sechs bin neun Jahren regelmäßig zu Mittag zu Hause. Noch vor zehn Jahren traf dies auf fast 80 Prozent der Kinder im Grundschulalter zu. Noch größer ist der prozentuale Rückgang bei den ganz Kleinen im Kindergartenalter. Aber auch Berufstätige und selbst Rentner essen seltener zu Hause.
Das muss einem nciht gefallen und man kann es kritisch sehen, aber das ist die Realität, die unweigerlich vorannschreitet. Und darauf müssen wir in Bildungseinrichtungen vorbereitet sein. UNd wie gesagt: Auch bei den familien, die gemeinsam mittag essen, ist das oft eher gestresst und man ist so halb auf dem Sprung.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Vereinbarkeit von Familie und Beruf zum Beispiel. Nicht so viele Wochenstunden und TROTZDEM genug verdienen, um als Familie über die Runden zu kommen. Anerkennung für die Erziehungs-, Versorgungs- und Umsorgungsleistung. Deshalb sprach ich von gesellschaftlichen Veränderungen.
Zunächst mal bringt das den kinder nichts, deren eltern sie veranchlässigen. Das wird einigen familien was bringen, wo die eltern wollen, aber zeitlich gar nicht können (was ja gut ist). Es ist gesellschaftlich gewollt, dass beide Eltern arbeiten. Bis wir irgendwann mal beim BGE sind dauert es noch, bis dahin werden immer weniger eltern das gemeinsame mittagessen (insbesondere das gesunde) wirklich aufrechterhalten können. Warum soll man ihnen diese LAst nicht abnehmen?

Denk doch mal so: Was ist besser: Ein gestresstes Elternteil was Mittagessen irgendwie herzaubern muss und dann die Kinder fragt, was in der schule so war wenn eigentlich noch tausend gedanken durch den kopf fliegen ODER wenn die kinder circa gemeinsam mit den eltern nach hause kommen, undzwar alle satt, sich dann mit der eingesparten zeit und dem eingesparten stress vernünftig unterhalten können und dann gemeinsam ein schönes abendessen haben. Ich finde zweiteres besser und mit der gesellschaftlichen veränderung, die ich dir aufgezeigt hab (de facto WIRD eben viel weniger gemeinsam mittag gegessen) fühle ich mich da auch von der realität bestätigt.

Ist auch wesentlich einfacher umzusetzen, als irgendwie dafür sorgen zu wollen, dass die leute insgesamt weniger arbeiten (und wie gesagt, slebst wenn das BGE da ist hast du trotzdem einige eltern, die ihren kindern keine gesunde ernährung gewährleisten).

Außerdem, und dass darf man nicht vergessen, stärkt das gemeinsame mittagessen denzusammenhalt der kinder untereinander und deren soziale entwicklung. Das ist ein Vorteil, den man mitbetrachten muss.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:es ist "den" Eltern egal, aber Du betreibst kein Elternbashing? Interessant.
Nein, ich betreibe kein elternbashing, wenn ich sage, dass einige Eltern ihre Kinder vernachlässigen. Oder wie würdest du das nennen, wenn 20% der grundschüler kein frühstück hingestellt bekommen?
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Mitbestimmung.
Die Eltern können doch aber mitbestimmen. Nur (genau wie heute) nicht alles. Ich darf auch heute nicht bestimmen, was mein kind in der schule so alles macht. Wir sehen aber, dass viele Eltern bei dingen, die mal selbstverständlich waren, nicht mehr in der lage sind, sie zu gewährleisten. Das mit dem gesunden essen ist eine davon. Wie gesagt, 60% der eltern finden, dass das mit dem gesunden essen oft nicht klappt. Die verlieren keine mitbestimmung, wenn das kind standartmäßig in der einrichtung frühstückt und mittag isst (muss dann natürlich hochqualitativ sein). Im Gegenteil, da lernen die kinder gesunde ernährung und auch die gewähnung an gesunde ernährugn und verbessern ihr sozialleben mit anderen kindern.

Die Eltern können trotzdem mit den kindern gemeinsam essne. Zu abend und am wochenende sowieso. Heute arbeiten oft beide Ehepartner und viele WÜRDEN gerne vollzeit arbeiten, können das wegen den Kindern aber nicht.
Wir reden hier halt über gut 2 Stunden am Tag.
Wo man in der Grundschule sonst um 12 nach Hause geht, kommt man jetzt halt um 14 Uhr nach Hause. Da kannst du mir doch nicht sagen, dass Eltern da viel zu wenig zeit mit dem kind verbringen können und keine mitbestimmung mehr haben.


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01.09.2019 um 02:16
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die sollen da ja ganztags hin und natürlich gibt es gewisse tagesstrukturen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wo man in der Grundschule sonst um 12 nach Hause geht, kommt man jetzt halt um 14 Uhr nach Hause.
:ask:

Du widersprichst Dir immer wieder, ist mir zu anstrengend. ich denke für alle wäre es besser sich darauf zu besinnen, dass Familie (egal in welcher Form) gefördert werden muss, denn sonst sind Eltern irgendwann nur noch Samenspender, Gebärende und Chauffeur (extra übertrieben ausgedrückt), um die Kinder kümmert sich der Staat und das ist nicht Sinn und Zweck des Kinderkriegens.


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01.09.2019 um 02:23
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Du widersprichst Dir immer wieder, ist mir zu anstrengend. ich denke für alle wäre es besser sich darauf zu besinnen, dass Familie (egal in welcher Form) gefördert werden muss, denn sonst sind Eltern irgendwann nur noch Samenspender, Gebärende und Chauffeur (extra übertrieben ausgedrückt), um die Kinder kümmert sich der Staat und das ist nicht Sinn und Zweck des Kinderkriegens.
Das kommt jetzt darauf an, auf welche Phasen du dich beziehst. Ich will nicht, dass Kinder im grundschulalter zwangsläufig bis 17 Uhr oder so dableiben müssen. Ich sprach mehrfach von 'bis Nachmittags', was länger gehen darf, falls von den Eltern gewünscht, aber nicht muss.

Nein, wir können uns nicht darauf besinnen, weil das eine scheinlösung ist. Eltern, wie gesagt, sind heute immer weniger dazu in der lage, ihren kindern das mitzugeben, was sie brauchen. Warum? Weil die Kinder oft skills brauchen, die sie zu Hause so gar nicht lernen können.

Es ist gut für Kinder, so viel wie möglich unter anderen Kindern zu sein mit erwachsenen als ratgeber und aufpasser. Das sollen AUCH die Eltern tun, aber wie gesagt können viele Eltern das nicht und das ist eine Realität, der wir uns stellen müssen.

Was häufig wie gesagt vorkommt ist wie gesagt, dass probleme, die schon im kindesalter sichtbar sind (verhaltensauffälligkeiten, erziehungsprobleme, überforderung der eltern) verschleppt werden ins jugendalter.
Ich kann keine eltern stärken, die diese probleme nicht einsehen. Und viele eltern sehen sie nicht ein, darum muss die einrichtung das machen. Würden die eltern das hinkriegen, dann hätten wir heute nicht die probleme, die wir haben

Wie willst du eltern stärken, die ihre kinder ohne frühstück losschicken (wie gesagt, 20% machen der grundschülern kein frühstück). Da reicht es nicht, arbeitszeiten anzupassen.

Die Eltern sollen keine Samenspender sein, sondern Eltern. Nur ist es eben heute einfach realität, dass erziehung auf die Schule abgewälzt wird und die es nicht hinrkiegt, das zu gewährleisten. UNd das wird sich auch nicht ändern, nur weil einige eltern ein bisschen weniger arbeiten. Das wird sich verschlimmern, so wie es sich schon bis heute verschlimmert hat.


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01.09.2019 um 02:36
@shionoro
Du lieferst ein ziemlich beschissenes Bild ab, Eltern betreffend. Ich sehe das anders.


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01.09.2019 um 02:54
@Tussinelda

Inwiefern gebe ICh dieses bild ab. das ist die realität, ich hab das echt genügend untermauert.


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01.09.2019 um 16:40
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Du lieferst ein ziemlich beschissenes Bild ab, Eltern betreffend.
Da würde ich ihm zum Teil sogar zustimmen.
Aber eben nur zum Teil und schon gar nicht so übertrieben pauschalisierend.

Nur eben nicht darin, was er daraus für Schlüsse zieht.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Eltern, wie gesagt, sind heute immer weniger dazu in der lage, ihren kindern das mitzugeben, was sie brauchen. Warum? Weil die Kinder oft skills brauchen, die sie zu Hause so gar nicht lernen können.
Das z.B. halte ich für völligen Unsinn.

Welche Skills sollen das denn sein, die Eltern ihren Kindern früher mit geben konnten und heute nicht?


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.09.2019 um 16:57
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Das z.B. halte ich für völligen Unsinn.

Welche Skills sollen das denn sein, die Eltern ihren Kindern früher mit geben konnten und heute nicht?
Wie man sich auf eine sich ständig ändernde welt vorbereitet. Das ist eine Sache, die Eltern so nicht kennen. Aus der Generation haben viele noch den Gedanken, dass man einen Job bis an sein Lebensende macht. Dass man EINMAL etwas dafür lernt in der Schule/Studium/Ausbildung und es dann halt macht.
Eltern wissen oft nicht, wie man vernünftig mit einem PC recherchiert. Eltern können oft nicht einschätzen, wie es um ihr Kind bestellt ist (z.b. gehen immer noch viele eltern davon aus, dass ein Junge der sehr viel Zeit vor dem PC verbringt irgendein Problem hat, obwohl er da eventuell gerade ernsthaft Dinge übt, die für sein späteres leben relevant sind).
Eltern habena uch häufig gerade was bildung betrifft falsches prioritätsdenken. Sie sind sehr notenhörig (denn das ist ja das einzige, was wirklich objektiv den bildungszustand ihres kindes beschreiben soll) und wissen gar nicht so recht, wie das heute in schule und studium so läuft.

Auf der anderen Seite werden eltern aber auch immer schlechter darin, den kindern das zu vermitteln, was die meisten eltern gut können.
Wir haben heute viele Jugendliche und junge erwachsene, die sehr ängstlich sind. Zwar an sich gebildet, aber im arbeitsalltag eher unfähig, sodass selbst telefonanrufe und einfache administrative tätigkeiten ihnen schwer fallen. Das können die meisten eltern gut, aber ihre kinder können das nicht oder nicht mehr so gut. Da wäre sicherlich zu klären, warum das so ist. Aber In jedem Falle können die meisten Eltern ihre Kinder nicht mehr gut auf ein späteres Leben vorbereiten, weil sie das, wo ihre kinder hin entlassen werden, oft überhaupt nicht verstehen.

Da geben viele Eltern (im besten wissen und gewissen) ihren kindern genau die falschen ratschläge, die damals bei ihnen noch galten.


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01.09.2019 um 17:12
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Da wäre sicherlich zu klären, warum das so ist.
Na, dann klär das doch erstmal, bevor du behauptest, es liegt an den Eltern.

Außerdem hast du zwar gesagt, was Eltern heute nicht können, aber ich sehe den Unterschied zu früher nicht.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wie man sich auf eine sich ständig ändernde welt vorbereitet. Das ist eine Sache, die Eltern so nicht kennen.
Wieso sollte man sich da anders vorbereiten als auf eine Welt, die sich nicht so schnell ändert.
In beiden Fällen: Sieh zu, dass du eine Ausbildung machst, die dir Spaß macht und die am Arbeitsmarkt gefragt ist. Früher wie heute.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Eltern wissen oft nicht, wie man vernünftig mit einem PC recherchiert.
Kaum jemand weiß, wie man das vernünftig macht.

Und früher wusste eben kam jemand wie man vernünftig in einer Bibliothek recherchiert.
Abgesehen davon, ist das etwas, was ich von der Schule erwarte, den Kindern dies bei zu bringen, aber nicht von den Eltern. Früher wie heute
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Eltern können oft nicht einschätzen, wie es um ihr Kind bestellt ist
Das war früher nicht anders.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Eltern habena uch häufig gerade was bildung betrifft falsches prioritätsdenken. Sie sind sehr notenhörig (denn das ist ja das einzige, was wirklich objektiv den bildungszustand ihres kindes beschreiben soll) und wissen gar nicht so recht, wie das heute in schule und studium so läuft.
Auch das war früher nicht anders.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wir haben heute viele Jugendliche und junge erwachsene, die sehr ängstlich sind. Zwar an sich gebildet, aber im arbeitsalltag eher unfähig, sodass selbst telefonanrufe und einfache administrative tätigkeiten ihnen schwer fallen.
Da müsstest du schon belegen, dass das früher anders war und was das mit den Eltern zu tun hat.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Da geben viele Eltern (im besten wissen und gewissen) ihren kindern genau die falschen ratschläge, die damals bei ihnen noch galten.
Welche Ratschläge, die früher Eltern ihren Kindern gaben sind denn heute ungültig?


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.09.2019 um 18:35
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Na, dann klär das doch erstmal, bevor du behauptest, es liegt an den Eltern.

Außerdem hast du zwar gesagt, was Eltern heute nicht können, aber ich sehe den Unterschied zu früher nicht.
WArum? Das Problem ist doch einmal da, worann das liegt ist da die weniger dringliche Frage.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wieso sollte man sich da anders vorbereiten als auf eine Welt, die sich nicht so schnell ändert.
In beiden Fällen: Sieh zu, dass du eine Ausbildung machst, die dir Spaß macht und die am Arbeitsmarkt gefragt ist. Früher wie heute.
Na weil man bei einer welt die sich weniger stark ändert viel leichter planen kann.
Denn das, was du da sagst, ist heute eben kein so toller vorschlag.

Ein Mantra, was man noch verinnerlicht hat, ist 'mach dein abi, hauptsache irgendwie, rest ist erstmal egal'. Ist heute Quatsch, mit einem mittelmäßigen abi kann man zwar studieren, aber wenn man das gar nicht vorhat wäre es schlauer gewesen, schon in der schulzeit sich genau zu überlegen, wo man hin will.
'Studier einfach irgendwas' ist auch nicht so ein toller plan, da gibt es dann irgendwann ein böses erwachsen, wenn man als akademiker plötzlich trotzdem nix gutes findet.

Insbesondere geht es eben nicht nur um 'etwas finden'. Weil man heute meist gar nicht mehr in ein und demselben zweig so einfach bleiben kann. Welche ausbildung oder welches studium einem spaß macht, kann man oft aus der schule heraus auch gar nicht überblicken und auch dann kann die realität des alltags niederschmetternd sein.
Und heutzutage reicht den meisten leuten eben 'gut versorgt' sein niciht mehr aus.

Wir haben einen wesentlich größeren drang zur individualisierung als früher. Und dann hab ich mein germanistik oder lehramtsstudium gemacht und merke, dass alles, was ich damit machen kann, irgendwie nichts für mich ist. Früher war natürlich ein bonus, wenn einem der job spaß macht. Aber kaum einer dachte sich 'boah, ja, handwerker oder kohlearbeiter oder bürokraft, das isses. Das ist das, was ich gerne machen will'. Man hat das gemacht um geld zu verdienen und sich dran gewöhnt.

Da heute aber der Fokus eher auf Erfüllung als auf 'essen auf den tisch bringen' ist, sind die ratschläge, die die elterngeneration gibt, oft nicht das, was die kinder brauchen. Die brauchen eher eine Leitung bei der frage, wie sie denn möglichst sich selbst erfüllen und dabei nicht verarmen. Dabei können ihnen die eltern aber kaum helfen.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Kaum jemand weiß, wie man das vernünftig macht.

Und früher wusste eben kam jemand wie man vernünftig in einer Bibliothek recherchiert.
Abgesehen davon, ist das etwas, was ich von der Schule erwarte, den Kindern dies bei zu bringen, aber nicht von den Eltern. Früher wie heute
Ist heute aber ein Skill, der unheimlich wichtig ist. Und die Schule bringt es nicht bei und kann es auch nicht beibringen. Sowas kann man nur unter anleitung selbst lernen, im rahmen von unterricht, so wie wir ihn kennen, geht das nicht.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Das war früher nicht anders.
Früher gab es das phänomen auch. Es geht heute aber immer schneller. Das Phänomen , dass schon 20 jährige über 'ihre generation' herziehen oder über leute, die 5 jahre jünger sind als sie, das gab es so früher nicht in dem ausmaß. Wenigstens nicht ernstgemeint. Aber heute können selbst junge eltern, die mit 20 ihr erstes kind bekommen, oft gar nicht mehr so recht durchschauen, was überhaupt der alltag des kindes ist und was die probleme der kinder und jugendlichen sind.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Da müsstest du schon belegen, dass das früher anders war und was das mit den Eltern zu tun hat.
Tatsächlich beweist eine Studie, die die britische "Mental Health Foundation" 2018 in Auftrag gab, dass das Stresslevel bei jüngeren Generationen um einiges höher ist als früher. Für die Studie wurden 4619 Menschen aller Altersgruppen befragt, von denen 74 Prozent angaben, im letzten Jahr so viel Stress gehabt zu haben, dass sie sich überfordert fühlten oder gar nicht mehr damit umgehen konnten.
https://www.stern.de/neon/herz/psyche-gesundheit/millennials-in-der-kritik--das-sind-die-stressfaktoren-der-generation-y-8602816.html

Warum ist der Stresslevel bei ihnen höher? Müssen Jugendliche und junge Erwachsene mehr leisten als früher? Nein. Die studieren meist, wo früher schon gearbeitet wurde, bekommen später kinder und können im endeffekt bis in ihre späten zwanziger bummeln, wenn sie das wollen. Dass ihr Stresslevel höher ist, liegt an, wie im zitat erwähnt, überforderung.
Womit sind sie überfordert, wenn nicht mit arbeit? Mit dem Alltag. Ich hab genug mit Studenten zu tun gehabt, um zu wissen, dass hochgebildete, hochintelligente Menschen, denen ganz normale alltagssituationen schwerfallen, keine Seltenheit sind heutzutage. Damit meine ich nicht die Kinder und den Job unter einen Hut bringen. Damit meine ich, das Haus zu verlassen und ein normales Gespräch mit einem Professor führen, oder einen Telefonanruf tätigen.

Das kann die generation dadrüber ohne weiteres. Die verstehen auch nicht, was daran schwierig sein soll. Aber in der generation dadrunter versteht man, warum es manchmal eine größere hürde ist, sein haus zu verlassen oder eine Email zu schreiben als einen Abschluss in einem MINT Fach zu machen.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Welche Ratschläge, die früher Eltern ihren Kindern gaben sind denn heute ungültig?
Z.B. die Neigung dazu, den Kindern zu sagen, sie sollen einfach ihr abi machen und dann irgendwas studieren, was ihnen spaß macht.
Das hört sich gut an, ist aber keine wirkliche Anleitung. Damit rutschen Leute in irgendeinen studiengang, der ihnen überhaupt nix bringt aber machen da einfach mal weiter, weil ihnen auch nichts besseres einfällt.
Dass man den kinder nicht raten sollte, die schule einfach so zu verlassen, ist schon klar. Aber man sollte sich vernünftig und offen mit ihnen auseinandersetzen, was sie denn irgendwann mal machen wollen. Und wenn das kind sich z.b. in eine richtung bewegt, dass es eher selbstständig was machen will, wofür es gar kein studium oder sogar abi braucht, dann sollte man dann ernsthaft gemeinsam überlegen, was man denn sonst tun könnte.

Das passiert heute aber meist nicht. Ich habe bei allen, ausnahmslos allen, Nachhilfeschülern die ich ahtte erlebt, dass die eltern übertrieben notengläubig waren. Selbst in den KLassenstufen, wo die noten vollkommen irrelevant sind. Das Endziel war das Abi und alles was danach kommt, da musste man nicht drüber nachdenken (oder es war klar, wenn das so eltern waren, die unbedingt wollten, dass das kind arzt wird oder so). Das drängt die kinder aber in häufig für sie sehr unsinnige situationen herein, wo sie irgendwelche sachen studieren ohne zu wissen, warum sie das machen.

Natürlich gab es das zum teil auch früher, aber heute ist auch das angebot (und auch die konkurrenz) viel größer und auch die anzahl der eltern, die denken, dass das kind auf jeden fall studieren muss, weil das alle machen.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.09.2019 um 18:41
@Groucho

Aber mal die umgekehrte frage an dich: Wenn du glaubst, dass sich gar nichts verändert hat bei den jugendlichen...Warum ist dann die unzufriedenheit größer?

Warum, wie ich mehrfach belegt habe, fühlen sich junge erwachsene von der schule nicht auf später vorbereitet und ausbilder und professoren verstärken dieses Bild?

Woran liegt das, wenn das die immer dagewesenen alten probleme sind? ISt man schlechter dabei geworden, mit diesen problemen umzugehen? Ist die Schule so viel schlechter geworden, trotzdem man geld locker gemacht hat und nach pisa allerlei reformieren wollte?


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Doors ehemaliges Mitglied

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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.09.2019 um 18:42
Wenn die Schüler nach der 13. die Schule verlassen, sind sie schon volljährig - und dann entscheiden sie, ob sie studieren wollen oder eine Ausbildung machen wollen. Das war bei meinen Kindern der Fall. Zwei entschieden sich für ein Studium (Medizin bzw. Medienwirtschaft) eine für eine Ausbildung.

Üblicherweise sind die individuellen Fähigkeiten und Zielsetzungen in dem Alter schon so weit gedienen, dass die Erwachsenen selbst über ihren Lebensweg entscheiden. Dazu brauchen sie die Alten nicht mehr.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.09.2019 um 19:10
@Doors

Wie kommt das dann, dass sich diese in ihrer zielsetzung schon so weit gediegenen Erwachsenen menschen vom studium so überfordert sind? Obwohl das studium heute viel mehr hilfsstellungen als früher hat, mit online scripten, vorbereitungslektüren, vorkursen, tutorien und so weiter?

https://www.forschung-und-lehre.de/lehre/studie-jeder-vierte-student-stark-gestresst-1091/
Jeder vierte Studierende in Deutschland fühlt sich einer Studie zufolge stark gestresst. Fast gleich hoch ist der Anteil derjenigen, die von Erschöpfung berichten. Dies ergibt die "Studie zur Gesundheit Studierender in Deutschland". Die Untersuchung ist eine Kooperation des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), der FU Berlin und der Techniker Krankenkasse (TK).

Insbesondere bei Studentinnen ist die psychische Belastung den Angaben zufolge hoch: Jede Fünfte habe Symptome klagte über eine sogenannte "generalisierte Angststörung" – die Frauen berichteten von häufiger Nervosität, Ängstlichkeit oder Anspannung sowie einem Mangel an Kontrolle über die eigenen Sorgen. Jede sechste Studentin zeigte Anzeichen eines depressiven Syndroms, habe sich also oft niedergeschlagen, schwermütig oder hoffnungslos gefühlt und Interesse und Freude verloren.

Das Belastungsempfinden unterscheidet sich laut Studie zwischen den Fächern. Vor allem Studierende der Sprach- und Kulturwissenschaften gaben an, von Angststörungen und Depressionen betroffen zu sein. Dicht gefolgt von den Studierenden in der Fächergruppe Sozialwissenschaften, Psychologie und Pädagogik. Mental am besten geht es laut Studie den Studierenden aus den Bereichen Medizin und Gesundheitswissenschaften.
Vorallem die, die Sachen studieren, die nichtmal wirklich so viel Leistung erfordern wie Mint Fächer (ja, schlagt ruhig auf mich ein, aber sich Hausarbeiten aus den Fingern saugen und Lesen ist wohl kaum mit Medizin, Jura oder Mathe vergleichbar. Das macht es NICHT schlechter, aber dass da jetzt die Angststörung wegen dem unheimlichen Pensum entsteht, das kann mir keiner ezählen).

Sei es wie es will: Jede fünfte Frau klagt über generalisierte angststörung im Studium. Sind das wirklich erwachsene, toll auf den alltag vorbereitete menschen, wenn das schon im germanistik studium passiert? Hat so jemand (weiter unten) wirklich das, was es braucht, um psychologie oder pädagogik zu studieren und dann in dem Fach tätig zu sein und leuten bei ihren Problemen zu helfen?


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